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Nun war auch Fay im Anmarsch. Leicher Wind, starke Bewölkung und leichter Regen setzten ein. Es war immer noch dampfig und die Temperatur tagsüber unterschritt nie die 28 Grad bei 90-100% Luftfeuchtigkeit.
Wir fuhren runter nach Miami und dann weiter zum Everglades Nationalpark ( http://de.wikipedia.org/wiki/Everglades-Nationalpark ), wo wir eine Runde mit dem Airboot drehten.
Jetzt war in Key West eigentlich tauchen angesagt, also auf nach Key West. An Key Largo vorbei und über die vielen Brücken, die über das türkies-blaue Meer führten, immer Richtung Süden. Chillige Musik im Radio, den Tempomat bei 55 Meilen eingestellt, Sonnenbrille auf und oftmals ganz alleine auf der Strasse.
Wir kamen an vielen kleineren und mittelgrossen Ortschaften vorbei und an X Tauchbasen, die man (hätten sie keine Tacherflagge am Dach gehabt) auch mit alten Bretterbuden hätte verwechseln können.
Nach ca. 4 1/2 Stunden in Key West angekommen, es ist der südlichste Punkt Amerikas und nur 90 Meilen (144km) von Cuba entfernt, suchten wir nach einer Unterkunft. Die Wahl fiel diesmal auf das Hyatt, das einen eigenen kleinen Strand hatte. Die Dame an der Reservierung kam mir mit fast 50% Ermässigung entgegen, da sie wegen Fay zwei Tage zuvor das ganze Hotel evakuieren mussten und es nun nur noch zu 25% belegt war. Somit die Nacht im Hyatt für ein Doppelzimmer mit allen Schikanen 250 USD.... Naja, MANN gönnt sich ja sonst nichts!
Ich suchte mir eine vertrauenswürdige Tauchbasis, unterhielt mich lange mit dem Basenbesitzer und erklärte ihm meine Absichten.
Geplant war ursprünglich 2 Tage auf den Key´s zu bleiben, aber der Basenbesitzer meinte, dass die See nach dem Sturm gelitten hat und die Sicht bescheiden sei.
2 TG kosten dort 100 USD (incl. sind Tanks, Blei und Boot), also für Karibische Verhältnisse ein normaler Preis.
Wir entschieden uns nichts übers Knie zu brechen und cancelten die TG. Ich war schon oftmals in der Karibik beim tauchen und verspürte jetzt nicht unbedingt den Drang, auf biegen und brechen ins Wasser zu müssen. Stattdessen machten wir Key West mit den X Bars, Restaurants und diversen Shops unsicher. Besuchten den südlichsten Punkt, schauten uns das Haus von Hemingway an und einiges mehr. Viele ausgeflippte und durchgeknallte Leute auf den Strassen. Das Treiben erinnerte mit teilweise an Patong Beach (in Thailand) nur nicht ganz so wild.
Da wir mit unserem eigentlichen Programm durch waren und noch mehr als die Hälfte der Reisezeit vor uns hatten, entschlossen wir uns nach New York zu fahren.
Die reine Fahrzeit von den Keys bis nach NewYork betrug 26 Std.
Auf dem weg nach NY machten wir noch diverse Stops wie z.B. in Washington DC., Daytona , Philadelphia und einigen anderen kleineren Städten.
Washington war das sauberste und gepflegteste, was ich in 6.500 km Amerika Fahrt gesehen habe. Dagegen waren Philladelphia, Miami und NY dreckig und versifft.
Zu Miami und Philadelphia schreibe ich nichts, denn ich war froh, dass ich aus diesen Städten wieder draussen war.
Bei einem Tankstop kurz vor Miami wurde die Tankstelle, an der ich zuvor angestanden hatte, überfallen und im nu waren 8 Polizeiwägen mit je einer Person besetzt zur Stelle.
Alltag in Amerika sagt einer der Polizisten zu mir. Tanken kann man sowieso nur wenn man im voraus bezahlt hat, oder direkt an der Zapfsäule mit Kreditkarte.
Tanken und dann erst bezahlen gibt es nirgends.
Noch erwähnen möchte ich, dass ich mich in sehr vielen Orten auf meiner Reise oft unwohl gefühlt habe. Das hatte ich bislang noch auf keiner meiner vielen Fernreisen.
In einem Land, wo man im WAL Markt zwischen Weissbrot und Windeln scharfe Gewehre und Munition wie Spielzeug kaufen kann, auch kein Wunder.
Dafür wurde jedoch von meinem Bekannten, als er sich ein Budweiser Light bestellt hat, der Ausweis zwecks Alterskontrolle verlangt. Er ist 55 Jahre alt!!! Ja, dass sind die Rules hier, heisst es dann. Waffen zu erwerben ist also fast einfacher, als sich ein kaltes Bier zu bestellen... that´s America!!!
Schliesslich sind wir, am späten Abend dann, endlich in NY angekommen. Auf dem Weg nach Manhattan habe ich mich erst mal ein kleines Stück Richtung Bronx verfahren. Uaaaaahhh !!!! Schnell wieder raus hier!!!
Generell ist Autofahren in NY und das Parken ein IRRSINN!! 15 Mio. Menschen aus über 200 Nationen und 17000 Taxis in der Stadt. CRAZY!!!!!
Da wir schon sehr müde waren und es gegen Mitternacht ging, wollten wir endlich in ein Hotel. Da er Verkehr auch zur Geisterstunde immer noch voll am laufen war (ich glaube die NewYorker schlafen nie), checkten wir im Hilton Millenium, genau gegenüber (ca. 30 Meter entfernt) von Ground Zero ein. Eine Nacht im Doppelzimmer mit zwei Betten..Preis..... ähhhmmm hab ich vergessen... (oder verdrängt!)
Am nächsten Tag, mit einem offenem Doppeldeckerbus, eine 3 stündige Stadtrundfahrt gemacht (wie bereits auch schon in Washington DC.). Kann ich jedem nur empfehlen. Man sitzt oben an der frischen Luft in der Sonne und kann sich ganz entspannt auf das Treiben unter einem konzentrieren, ohne Angst haben zu müssen, dass einem einer in die Karre fährt.
Bauzaun am Ground Zero
Das Busticket kostet ca. 38 USD. Bei der Tour hält der Bus an 23- 26 interessanten Spots an, an denen man auch aussteigen kann. Alle 15 Minuten kommt der nächste Sightseeing Bus. Das Ticket hat eine Gültigkeit von 2 Tagen. Sehr empfehlenswert, wenn man in kürzester Zeit sehr viel sehen möchte.
Am späten Nachmittag ab die Post und zurück zu unserem letzten Reiseziel, nach Tampa (FL). Vorbei an Virginia, South und North Carolina usw. bis zum Endziel.
Zwischendurch noch die Hauptstadt von Florida, Tallahassee, besucht (hat mich auch nicht vom Hocker gehaut) und dann Kurs auf Tampa genommen.
Wir verbrauchten die letzten 2 Tage im Radisson Hotel direkt an der Beach, wo eigentlich nur noch Pool und Erholung angesagt waren.
Dann der unspektakuläre Heimflug von Tampa nach Washington und nach 4 Std. Aufenthalt, weiter nach MUC. In München von einer netten Zollbeamtin noch in die Kabine
gebeten... Mein Charme hat mich vielleicht vor Schlimmerem bewahrt...
Zum Schluss:
Im Schnitt liegen die Preise für Hotels zwischen 80 und 120 USD, ohne Frühstück (Best Western, Hollyday Inn, Radisson, Motel 8 usw.).
Gut essen gehen kann man auch, ist aber eher selten zu finden. Der Preis liegt im Schnitt bei Steakhäusern oder Seafood Restaurants bei ca. 110 USD incl.Tip, für 2 Personen.
Ansonsten ist MC Donald´s, Tako Bells, Pizza Hut, Burger King und noch ein Duzend weiterer Fastfood Läden, von dessen Namen ich früher noch nie gehört habe, angesagt.
Auto voll tanken ca.50 - 55 Euro, bei 80-85 Liter Tank.
Die Klamotten sind Spot billig, z.B. Levis Jeans 28 USD, Nike Schuhe, die hier 200 Euro kosten für 60 USD, usw. usw. auch die Autos kosten ein Drittel von dem, was sie in Deutschland kosten.
Die Shopping Malls in Amerika sind gigantisch, PEP oder OEZ x 5 oder so...
Mietwagen (Ford Explorer V8) mit Automatik, Klima ect. für die Zeit, incl. aller Versicherungen und Steuern bei AVIS, 700 Euro.
Leider habe ich in ganz Florida keinen Tauchshop gefunden, der annähernd so ein Sortiment an Tauchequipment hat, wie ein deutscher Shop. Nur alter Schrott und von OMS, DUI und co. nichts zu sehen. Nach ca. 12 Tauchshops habe ich die Suche dann aufgegeben. Der Amerikaner bestellt alles im Internet, habe ich mir dann sagen lassen. Vielleicht sieht es auf der Westküste der USA anderes aus, oder ich war an den falschen Orten unterwegs.
Die Amis haben alles im Überfluss (Autos, Boote, Flugzeuge, Lebensmittel, Shoppingmalls usw.usw.). Die Strassenverhältnisse haben mich des öfteren erschreckt und auch der Zustand vieler vieler Gebäude. Vieles "for rent, for sale" .... kein Mensch kümmert sich um den alten Dreck, der rumsteht.
In Thailand (bsp. Bangkok) sind die Strassen teilweise weitaus besser als in vielen Städten, welche ich besucht habe. So viele Schlaglöcher habe ich selten in solchen Millionenmetropolen gesehen. Autos mit Spoiler?.... gute Nacht Marie...!
Mein persönliches Fazit:
Ich bereue meine Reise nicht und auch keinen Dollar. Selbst wenn der Dollar zum Euro 1: 1 stehen würde, wäre das Shopping immer noch Spott billig.
Nochmal würde ich mir Florida aber nicht mehr anschauen. Einmal reicht und wenn nochmal USA, dann vielleicht die Westküste. 2006 hat mir Kanada (BC = Westseite) 1000 x besser (von Land und Leuten her) gefallen als das, was ich in diesem Urlaub von Amerika gesehen habe. Damals war ich schon von Seattle enttäuscht, aber von Idaho angenehm überrascht.
New York ist vielleicht zur Weihnachtszeit 3-4 Tage, oder als Zwischenstopp auf dem Weg nach Westen nochmal eine Reise wert, aber ansonsten nicht.
Daher bekommt die Reise von mir nur 4 von 10
Viele Grüsse