Global Economic Collapse

  • Dieses verwöhnte Volk - welches durch Kriege und Ausbeutung auf Kosten der Ressourcen und Menschenleben der gesamten Welt - konsumierte bis zur Erschöpfung, darf jetzt die Kehrseite ihrer ehemals dumpfen lebensfernen "Realität" kennenlernen!

    Bedenke, die Grenzen verlaufen nicht zwischen Alter und Neuer Welt, sondern zwischen Erster und Dritter Welt. Jegliche Andeutungsversuche zum Voelkerhass verwaessern nur unser Denken.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Wer mental nicht ad hoc "Haus & Hof" (seinen neuen PC, die Katze, Konserven, die neue Möbelgarnitur für 10.000 Euro, etc.) hinter sich lassen kann - viele können es nicht, weil sie eine emotionale Verbindung mit Gegenständen aufbauen - wird den entsprechenden Preis u.U. auch bereit sein müssen zu bezahlen.


    Spinnst Du? :boese:


    Selbstverständlich würde ich die Katze mitnehmen.


    Das ist alles nur eine Frage von Planung, Organisation und Willensstärke.


    Nur Weicheier lassen ihre Katze im Stich.


    Gruß
    mvd

  • Ich möchte mir lieber nicht vorstellen, was sich in den Seniorenresidenzen abspielen wird. Kein Personal mehr, dass sich um die Pflegebedürftigen kümmert. Die Verwandten kann man wohl zu 70-80% auch vergessen. Viele haben dort nur ihre Leute geparkt, um sich mit dem "Problem" nicht mehr beschäftigen zu müssen und besuchen sie dann mal an Weihnachten. Das dürfte ein ganz großes Elend geben und mir wird schlecht wenn ich daran denke.

    Absolut, ja.

    Richtig, es wird interessant sein zu sehen, wie tief die Verwurzelung in der Egogesellschaft sein wird. Einzelgänger werden auf längere Zeit gesehen keine guten Aussichten haben. Wie weit sind die Leute bereit sich anzupassen. Es wird auch wieder völlig andere Formen von Hierarchien geben. Der Begriff der Obrigkeit ist ein relative abstrakter zur Zeit, man hat eigentlich nicht viel damit zu tun, außer darüber zu schimpfen. Es wird gelten, sich auch wieder direkter unter- und einzuordnen. Wenn ich mir die heutige Spaßgesellschaft anschaue, habe ich da arge Bedenken bezüglich sozialer Kompetenz.

    Soziale Kompetenz ist im Vergleich zur Vorperiode der Krisen damals faktisch nicht mehr vorhanden. Ein m.M. nach Hauptgrund, weswegen die kommende Zeit oft unterschätzt wird.

    Es ging mir hier nicht nur um die materiellen Dinge. Auch Personen müssen eventuell zurückgelassen werden. Sei es die Oma mit der kaputten Hüfte, der Vater mit dem schlechten Rücken oder gar die schwangere Frau. Ich fürchte hier würde ich scheitern und alle Planung wäre für die Katz. Und wenn man es schafft, kann man danach mit seiner Entscheidung leben?

    Genau darum geht. Diese Sachen vorher auch zu bedenken, sodass man niemanden zurück lassen muss. Weder Oma, noch Frau, noch Kinder, noch Katze! In der durchdachten Planung liegt die Kraft.

  • CDS sind nur "special performing contracts" zwischen zwei Parteien. Hinzukommt, dass es oft vollkommen unklar ist, wo nun die Endfälligkeit liegt durch die zahllosen Weiterreichungen. Im Falle der Zahlungsunfähigkeit wird nunmal aus dem Nominalwert eine höchst realer Wert. Ausserdem kann keines der schon geschriebenen Derivate jetzt noch in eine zukünftige Clearingstelle eingebracht werden, das würde nur für neu emittierte Papiere gelten. Die derzeitigen Monsterspreads sprechen jedenfalls eine völlig andere Sprache als die von dir extrem optimistisch unterstellten 96-98%, die der Schönwetterprognose der Erfinder dieser abenteuerlichen Produkte entsprechen.

    CDs sind m.W. nichts anderes als unregulierte Versicherungen. Unregulierte Versicherungen sind nichts anderes als Spielsysteme - Wetten auf das Eintreten oder Nichteintreten bestimmter Ereignisse. Bei CDS gab es keine Regulierung zu Kapitalruecklagen oder Ueberpreufung von gewagten Ausfallwahrscheinlichkeitsmodellen. Fuer die AIG war das CDS -Geschaeft waherend des Housingbooms die Lizens zum Gelddrucken solange es keine Ausfaelle gibt. Dreht der Markt und die Modelle beruecksichtigen das nicht ausreichend, fuehrt es zum Zusammenbruch der Versicherung (in dem Fall kann man sagen, die Spielbank wurde gesprengt). Die Nichtregulierung des CDS-Geschaefts hat den Housing-Boom erst ermoeglicht, da die Risikoversicherungen fuer Hauskredite sehr gering waren - zusaetzlich zu den geringen Nominalzinsen.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Das ist tatsächlich ein Bank-Run, die Schlange nimmt ja überhaupt kein Ende.
    Es ist wohl nur dem friedfertigen und geduldigen asiatischen Gemüt zu verdanken, daß die Filiale noch nicht gestürmt wurde. Dagegen war der Bank-Run in England ja vergleichsweise harmlos, so schlimm hatte ich es mir ehrlich gesagt gar nicht vorgestellt. 8|

    "And now you're going to die wearing that stupid little hat. How does it feel?"

    Einmal editiert, zuletzt von Masu ()

  • Ich möchte mir lieber nicht vorstellen, was sich in den Seniorenresidenzen abspielen wird. Kein Personal mehr, dass sich um die Pflegebedürftigen kümmert. Die Verwandten kann man wohl zu 70-80% auch vergessen. Viele haben dort nur ihre Leute geparkt, um sich mit dem "Problem" nicht mehr beschäftigen zu müssen und besuchen sie dann mal an Weihnachten. Das dürfte ein ganz großes Elend geben und mir wird schlecht wenn ich daran denke.Richtig, es wird interessant sein zu sehen, wie tief die Verwurzelung in der Egogesellschaft sein wird. Einzelgänger werden auf längere Zeit gesehen keine guten Aussichten haben. Wie weit sind die Leute bereit sich anzupassen. Es wird auch wieder völlig andere Formen von Hierarchien geben. Der Begriff der Obrigkeit ist ein relative abstrakter zur Zeit, man hat eigentlich nicht viel damit zu tun, außer darüber zu schimpfen. Es wird gelten, sich auch wieder direkter unter- und einzuordnen. Wenn ich mir die heutige Spaßgesellschaft anschaue, habe ich da arge Bedenken bezüglich sozialer Es ging mir hier nicht nur um die materiellen Dinge. Auch Personen müssen eventuell zurückgelassen werden. Sei es die Oma mit der kaputten Hüfte, der Vater mit dem schlechten Rücken oder gar die schwangere Frau. Ich fürchte hier würde ich scheitern und alle Planung wäre für die Katz. Und wenn man es schafft, kann man danach mit seiner Entscheidung leben?


    New Orleans war doch ein "schönes " Beispiel. Erinnert sich noch jemand an die verwesenden Rollstuhlinsassen auf den Balkonen der Häuser?


    Und zur Crashbewältigung:
    Ich glaube nicht, dass es auf dem Land recht viel anders liefe als in der Stadt. Die meisten Ortschaften/Gemeinden/Dörfer sind nicht mehr autark.
    Ich habe etliche Jahre in einer ländlichen Gemeinde gelebt und der Strukturwandel war da in den letzten 20-25 Jahren gewaltig. Ohne Aldi, Rewe, Lidl oder Drogerie Müller geht auch da nix mehr. Hemdsärmelige und sonnengegerbte Selbstversorger gibt es höchstens im Hobbybereich und das nur bei den älteren Semestern a la Schrebergärtner. Der Großteil der Landbewohner ist nicht mehr unabhängig und die Bauern betreiben eine industrielle Landwirtschaft, von Ausnahmen abgesehen.
    Bekannte, die in einer noch kleineren Gemeinde leben, jammern über die langen Fahrstrecken zu den größeren Orten, weil es im eigenen Umfeld keinen einzigen Laden mehr gibt. Die haben alle zugemacht, da sie mit den Preisen nicht mehr mithalten konnten und die Kunden dank Auto in die nächstgrößere Ortschaft mit Rundumversorgung fuhren. Hier den Rückwärtsgang einzulegen und die alte und auch durchaus bewährte Infrastruktur wieder aufzubauen ist wohl schwerlich bis gar nicht mehr möglich.


    Obwohl ich selbst etwa Vorsorge betreibe denke ich, dass wir uns die große Grizzly-Adams-Romantik abschminken können.

  • Der große Unterschied ist aber die Masse an Bevölkerung und die Abhängigkeit von Technologie, um die Nahrungsmittelversorgung zu gewährleisten.
    In den Städten lebten noch nicht so viele Menschen wie heutzutage und selbst da gab es um den 1. WK herum schon Plünderzüge aufs Land. Weiterhin war zwar die Nahrungsmittelproduktion, sprich Landwirtschaft nicht so produktiv wie heute, aber sie war weniger abhängig von Gerätschaften, Strom und Benzin. Ausserdem gab es noch wesentlich mehr Anbauflächen und Bauern.
    Vor Unruhen braucht man sich meiner Meinung nach so lange nicht zu fürchten, wie es genug zu essen und zu trinken gibt. Wenn diese Versorgung aber nicht mehr sichergestellt ist kann ein Funke ganz schnell das ganze zur Explosion bringen.


  • Wenn du Deine Katze rettest, solltest du aber auch Deine 2 Hunde, 3 Kaninchen und 2 Kanarienvögel ins Auto packen. Nahrungsmittel für Deine Familie haben dann keinen Platz mehr, sorry. ;)


    Solche Bürgerkriegsähnlichen Zustände wie Du sie hier und heute thematisierst, haben wir hier schon des öfteren diskutiert. Was dann im einzelnen zu geschehen hat, sollte jeder mit seinem engsten Umfeld längst besprochen und eingestielt haben. Im Fall der Fälle sind wir 19 Personen, 3 Hunde und 2 Katzen. Es ist für Wasser und Nahrung gesorgt, wir haben Strom und wir haben Gold.


    Einzelpersonen werden es auch mit dem ausgefeiltesten asymmetrischen Plan sehr viel schwerer haben.


    Wenn die Entscheidung fällt das Haus zu verlassen, brauchen wir 45 Minuten bis zum Aufbruch. In der Hektik ist eine Checkliste unverzichtbar. Selbstverständlichkeiten wie das abdrehen der Haupthähne für Gas und Wasser werden dann leicht vergessen.


    Gruß
    mvd

  • Solche Bürgerkriegsähnlichen Zustände wie Du sie hier und heute thematisierst, haben wir hier schon des öfteren diskutiert. Was dann im einzelnen zu geschehen hat, sollte jeder mit seinem engsten Umfeld längst besprochen und eingestielt haben. Im Fall der Fälle sind wir 19 Personen, 3 Hunde und 2 Katzen. Es ist für Wasser und Nahrung gesorgt, wir haben Strom und wir haben Gold.

    Darum ging es mir.

    Einzelpersonen werden es auch mit dem ausgefeiltesten asymmetrischen Plan sehr viel schwerer haben.

    Absolut. Nur in der Gemeinschaft auszuführen!

    Wenn die Entscheidung fällt das Haus zu verlassen, brauchen wir 45 Minuten bis zum Aufbruch. In der Hektik ist eine Checkliste unverzichtbar. Selbstverständlichkeiten wie das abdrehen der Haupthähne für Gas und Wasser werden dann leicht vergessen.

    Brauchen auch andere nur eine dreiviertel Stunde? Wer hat diese Checklisten? ;)


    Wenn es hart auf hart kommt möchte ich ebenso nicht überlegen müssen, was zu tun ist, sondern FLEXIBEL auf die Situation reagieren können.


  • Mit dem grossen Unterschied, dass sich die Leute damals selbst versorgen konnten. Wenn ich mir das Gesocks anschauen, was teilweise in den Fussgängerzonen/Bahnhöfen rumhängt, dann wird denen gar nix anderes übrigbleiben als zu plündern...

  • Worauf wollte ich anfänglich hinaus?


    Asymetrische Planung bedeutet nichts anderes als mehrere Optionen möglichst ad hoc abrufen zu können und nicht eingleisig an einem einzigen Plan B zu arbeiten.


    Wir sprechen hier nicht - wie von einigen aufgeworfen - von einem Armageddon, sondern von regionalen/nationalen Verwerfungen in einigen Staaten, welche für den Einzelnen gefährlich werden können.


    Wie Gaudibursch m.M. nach richtig sagt: sowohl in der Stadt, als auch auf dem Land. Ländliche Strukturen wie vor damaligen Krisen existieren in Deutschland definitiv kaum noch. Der Hinweis mit den Supermarktketten tut seit übriges.

    Zitat

    Mit dem grossen Unterschied, dass sich die Leute damals selbst versorgen konnten.


    Für 90% der Menschen kommt Strom aus der Steckdose, Milch aus dem Supermarkt und sauberes Trinkwasser aus der Leitung - genau diese Menschen können potenziell gefährlich werden, da sie beim Platzten der "Spaßgesellschaft"-Bubble die Welt nicht mehr verstehen werden.


  • Brauchen auch andere nur eine dreiviertel Stunde? Wer hat diese Checklisten? ;)


    Das packen der Fluchtrucksäcke und das Ausarbeiten der Checkliste hat mich über eine Woche gekostet. Schiebt sowas nicht auf die lange Bank!
    Der Rucksack muß in dem Bewußtsein gepackt werden, daß man sein Haus so schnell nicht wiedersieht.


    Optimale Fluchtwege sind die Wasserstraßen. Keine Staus, kein Mob. Die Schleusen werden noch lange genug funktionieren um entweder die See oder die Donau zu erreichen.


    Und dann ab nach Osten!


    Gruß
    mvd

  • Bitte vielmals um Entschuldigung:
    Habe mein Pläne noch nicht derart verfeinert, daß mir ein Wandern gen Osten in den Sinn gekommen wäre.


    Wie weit soll es gen Osten gehen - in der Annahme, daß inder Krise auch viele aus dem Osten kommen werden, um die "schwindende" Ordnung für eigene Vorteile zu nutzen, trägt man diesen jungen "Eigenversorgern" in dynamischen Gruppen (osteuropäschen KleinstMafia) dann doch die Vorräte entgegen - oder übersehe ich hier klare Vorteile der Völkerwanderung.


    Ich für meinen Teil würde hier gern so lange wie möglich auf dem flachen Land im "Osten" der Bundesrepublik bleiben.


  • Halte ein Flucht für nicht wirklich ratsam. wohin auch immer Du flüchten wirst, wirst Du ein leichtes Ziel sein.
    Und alleine durch die Pampas?? Hast Du ne Einzelkämpfer ausbildung beim Bund gemacht...?!
    kleines Beispiel, und da war die Welt noch i.O. :
    Habe vor ca.5 J im Urlaub meinen Wagen gegen nen Brückenpfeiler gesetzt. Ich kenne das Land(Slowenien), kenne Leute und die Sprache. Und trotzdem war es schwierg alles zu managen und wieder hinzubiegen, daß man rechtzeitig wieder Heim kommt.
    Will damit sagen, egal wohin Du gehst, Du wirst immer auf Fremde Hilfe angwiesen sein, weil Du die Strukturen und begebenheiten nicht kennst, Du bist immer im Nachteil. In Deiner gewohnten Umgebung kannst Du es Dir besser einrichten.
    Eine Flucht würde ich so gut es geht vermeiden. Vorallem, wenn Du mit Anhang flüchtest...Du mußt Dich immer nach dem Schwächsten richten.



    GzG

Schriftgröße:  A A A A A