Da sich hier noch keiner für die Zertifikate stark gemacht hat, werde ich das mal übernehmen.
Die Argumente der physischen Käufer sind mir bekannt, ich sehe es allerdings etwas anders. Ich bin im Finanzbereich tätig und habe deswegen ein gewisses Vertrauen in diesen Sektor. Außerdem gehe ich davon aus, dass ein Zusammenbruch, wenn er denn erfolgt, nicht über Nacht eintreten wird, sondern die Anzeichen vorher erkennbar sein werden.
Dies vorausgesetzt hat der Kauf von Zertifikaten erhebliche Vorteile. Ich habe mir einen Bestand an den Zertifikaten von ABN-AMRO mit der WKN 237239 zugelegt.
Bei diesem Zertifikat profitiere ich davon, wenn der Silberpreis in Dollar steigt. Ein anhaltend schwacher Dollar ist ebenfalls eine Grundannahme meiner Investition.
Der Kapitaleinsatz beträgt nur 30% des zugrundeliegenden Silberpreises. Dafür habe ich zwar das Risiko des Totalverlustes, wenn Silber unter 4,50 Dollar fällt, aber davon gehe ich halt nicht aus.
Der Kauf und Verkauf verursacht fast keine Kosten und Mühen (0,3% des Verkaufpreises) und ist für Privatanleger in nahezu unbegrenzter Stückzahl möglich. Ich weiß ja nicht, mit welchen Beträgen sich die Untergangspropheten hier absichern wollen, aber selbst wenn man nur 100.000 Euro in Silberbarren anlegt (für den Rest des Lebens ist das auch bei einer erwarteten Hyperinflation nicht viel), dann sind das doch je nach Kaufpreis 500 - 600 Kilo, die man mit sich herumschleppen muss.
Bei den Zertifikaten kann ich hingegen für nur 60.000 Euro bereits eine Tonne kaufen. Für normale Krisenszenarien, d.h. Rückkehr der Inflation und Vertrauensverlust in den Dollar, ist man damit bestens gerüstet.
Die Anbieter von solchen Zertifikaten sind übrigens abgesichert, es ist der ABN also völlig egal, ob Silber bei 5 oder bei 50 Euro notiert, die Bank verdient nur am Umsatz.
Vielen dank übrigens an Toschi für die gesammelten Informationen. Als Ergänzung von mir noch Folgendes:
Die Silber ist in der Erdkruste 20mal so häufig vorhanden wie Gold. Deswegen halte ich ein Preisverhältnis von 60:1 auch für viel zu hoch
Der Nettoverbrauch der Fotoindustrie (also Bruttoverbrauch minus Recycling) liegt bei ca. 20 Mio. Unzen, da 90% des Bruttoverbrauchs recycelt werden.
Nachdem die US-regierung die Verwendung von chromhaltigen Holzschutzmitteln untersagt hat, wird an Alternativlösungen auf Silberbasis gearbeitet. Sollte ein solches Produkt zur Marktreife kommen, steigt die Silbernachfrage DEUTLICH.