Thom
damit, dass die "Physiker" hier auch posten, bin ich sehr einverstanden. es werden turbulente Zeiten auf uns zukommen, da sind wir uns einig. Da ist es immer gut, wenn man auch das worst-case-Szenario im Auge behält.
Außerdem möchte ich nochmal betonen, dass es mir hauptsächlich um Silber geht. Dieser Rohstoff ist einfach zu wichtig und wertvoll, als dass er in Barren und Münzen enden sollte. Wer auf steigende Ölpreise setzt, lagert doch auch nicht 1000 Barrel im Keller. Gold ist zu fast nichts nutze, dass kann man in Barren verstauben lassen.
Nachdem schuldenblase sich im anderen Thread mit seiner 50.000-Dollar-Anlage geoutet hat, stelle ich mein Posting von vorletzter Nacht auch wieder rein. So ein ganz kleiner Fisch ist er demnach auch nicht.
Ich formuliere ziemlich offen und direkt und bitte dies nicht als Angriff zu werten. Meiner Ansicht nach besteht ein Informationsdefizit bei Zertifikaten und ein Informationsdefizit, was die Zukunft unserer Altersvorsorge angeht. Mit den Silberzertifikaten hoffe ich, meine Altersvorsorge wenigstens teilweise sichern zu können.
Ich habe mich aus folgenden Gründen für Zertifikate entschieden:
1. Ich mag keine Aktien, habe keine Zeit, um Geschäftsberichte zu lesen und gehe von sinkenden Aktienmärkten im Jahresverlauf aus. Deswegen will ich kein Aktien-Beta sondern die pure Partizipation am Rohstoffmarkt.
2. Ich gehe davon aus, dass ein schwacher Dollar einer der Hauptfaktoren für steigende Preise in Dollar ist. Um als Euro-Anleger davon zu profitieren, muss mein Kursgewinn überproportional zum Anstieg des Basispreises sein und/oder ich muss mich gegen einen fallenden Dollar absichern. Beides geht nur über Bankprodukte. Wie stehen die Anleger denn da, die sich vor drei Monaten physisches Gold gekauft haben?
3. Für mich ist der „Feind Nr. 1“ nicht der Bankensektor, sondern der Staat. Die Banken können ein bisschen tricksen und versuchen, die Märkte zu manipulieren. Aber letztendlich müssen sie nach den gleichen Regeln „spielen“ wie wir auch. Der Staat hingegen (wie heute beim Spekusteuerurteil mal wieder gesehen) kann die Spielregeln jederzeit zu unseren Ungunsten ändern. Dagegen kann man sich im Extremfall mit keiner Anlageform schützen.
4. Mir ist es ein Rätsel, wieso jemand, der nicht an eine freie Marktwirtschaft glaubt, Minenaktien kauft. Eine Verstaatlichung von Minengesellschaften ist eine der leichtesten Übungen. Und ohne die Banken kann man keine Aktien kaufen oder verkaufen.
5. Abgesehen von den Kosten ist der physische Kauf schlicht und einfach nicht praktikabel, jedenfalls nicht, wenn man wie ich auf Silber setzt. Wo soll ich mit dem Zeug denn hin? Außer Schwarzgeldanlage und Sammlerleidenschaft habe ich noch nichts gelesen, was für einen Kauf von physischem Silber spricht. Ich rede hier wie gesagt von Beträgen, die für die Altersvorsorge geeignet sind. Mit 5stelligen Summen kann man da nicht viel anfangen.
6. Der Preisanstieg wird keine Einbahnstrasse werden. Ich rechne mit erheblichem Widerstand bei 7,40 und werde mir ab 7,30 Puts kaufen, um den Gewinn abzusichern. Dies geht wiederum nur mit Bankprodukten.
7. Ich kaufe Silber nicht aus idealistischen Gründen, sondern weil ich mein Kapital mehren will. Da bin ich ziemlich emotionslos. Zu dieser Haltung passen die emotionslosen Zertifikate am besten.
8. Sobald meine Gewinne aus der Spekulationsfrist sind, werde ich Teile in Zertifikate von verschiedenen Banken tauschen, um das Emittentenrisiko zu verringern. Als kleines Zugeständnis, dass mich die Kommentare der Doomster nicht ganz kalt lassen.