Beiträge von Teetrinker

    >>Teetrinker: Entschuldung über Inflation ist natürlich auch eine Möglichkeit. Aber dies ist noch lange nicht sicher! Außerdem würde dabei ein Großteil der amerikanischen Bevölkerung verarmen.<<


    Meiner Meinung nach ist der Großteil der amerikanischen Bevölkerung mindestens so verschuldet wie der Staat selbst und würde von einer Inflation ebenfalls profitieren. "Verarmen" werden die Anleger weltweit, die in US-Treasuries, Kreditkarten-ABS usw. investiert sind.


    So, die ETA hat sich vom Anschlag in Madrid distanziert. Jetzt ist die Kacke am dampfen. 8o

    Thom


    damit, dass die "Physiker" hier auch posten, bin ich sehr einverstanden. es werden turbulente Zeiten auf uns zukommen, da sind wir uns einig. Da ist es immer gut, wenn man auch das worst-case-Szenario im Auge behält.


    Außerdem möchte ich nochmal betonen, dass es mir hauptsächlich um Silber geht. Dieser Rohstoff ist einfach zu wichtig und wertvoll, als dass er in Barren und Münzen enden sollte. Wer auf steigende Ölpreise setzt, lagert doch auch nicht 1000 Barrel im Keller. Gold ist zu fast nichts nutze, dass kann man in Barren verstauben lassen.


    Nachdem schuldenblase sich im anderen Thread mit seiner 50.000-Dollar-Anlage geoutet hat, stelle ich mein Posting von vorletzter Nacht auch wieder rein. So ein ganz kleiner Fisch ist er demnach auch nicht.


    Ich formuliere ziemlich offen und direkt und bitte dies nicht als Angriff zu werten. Meiner Ansicht nach besteht ein Informationsdefizit bei Zertifikaten und ein Informationsdefizit, was die Zukunft unserer Altersvorsorge angeht. Mit den Silberzertifikaten hoffe ich, meine Altersvorsorge wenigstens teilweise sichern zu können.


    Ich habe mich aus folgenden Gründen für Zertifikate entschieden:


    1. Ich mag keine Aktien, habe keine Zeit, um Geschäftsberichte zu lesen und gehe von sinkenden Aktienmärkten im Jahresverlauf aus. Deswegen will ich kein Aktien-Beta sondern die pure Partizipation am Rohstoffmarkt.


    2. Ich gehe davon aus, dass ein schwacher Dollar einer der Hauptfaktoren für steigende Preise in Dollar ist. Um als Euro-Anleger davon zu profitieren, muss mein Kursgewinn überproportional zum Anstieg des Basispreises sein und/oder ich muss mich gegen einen fallenden Dollar absichern. Beides geht nur über Bankprodukte. Wie stehen die Anleger denn da, die sich vor drei Monaten physisches Gold gekauft haben?


    3. Für mich ist der „Feind Nr. 1“ nicht der Bankensektor, sondern der Staat. Die Banken können ein bisschen tricksen und versuchen, die Märkte zu manipulieren. Aber letztendlich müssen sie nach den gleichen Regeln „spielen“ wie wir auch. Der Staat hingegen (wie heute beim Spekusteuerurteil mal wieder gesehen) kann die Spielregeln jederzeit zu unseren Ungunsten ändern. Dagegen kann man sich im Extremfall mit keiner Anlageform schützen.


    4. Mir ist es ein Rätsel, wieso jemand, der nicht an eine freie Marktwirtschaft glaubt, Minenaktien kauft. Eine Verstaatlichung von Minengesellschaften ist eine der leichtesten Übungen. Und ohne die Banken kann man keine Aktien kaufen oder verkaufen.


    5. Abgesehen von den Kosten ist der physische Kauf schlicht und einfach nicht praktikabel, jedenfalls nicht, wenn man wie ich auf Silber setzt. Wo soll ich mit dem Zeug denn hin? Außer Schwarzgeldanlage und Sammlerleidenschaft habe ich noch nichts gelesen, was für einen Kauf von physischem Silber spricht. Ich rede hier wie gesagt von Beträgen, die für die Altersvorsorge geeignet sind. Mit 5stelligen Summen kann man da nicht viel anfangen.


    6. Der Preisanstieg wird keine Einbahnstrasse werden. Ich rechne mit erheblichem Widerstand bei 7,40 und werde mir ab 7,30 Puts kaufen, um den Gewinn abzusichern. Dies geht wiederum nur mit Bankprodukten.


    7. Ich kaufe Silber nicht aus idealistischen Gründen, sondern weil ich mein Kapital mehren will. Da bin ich ziemlich emotionslos. Zu dieser Haltung passen die emotionslosen Zertifikate am besten.


    8. Sobald meine Gewinne aus der Spekulationsfrist sind, werde ich Teile in Zertifikate von verschiedenen Banken tauschen, um das Emittentenrisiko zu verringern. Als kleines Zugeständnis, dass mich die Kommentare der Doomster nicht ganz kalt lassen.

    >>Über den Kursverfall der Minenaktien trotz stabilem Gold kann man sich nur wundern. Manipulationen in diesem Bereich würden mich auch nicht wundern.<<


    Wo ist das Problem? Minenaktien haben Rohstoff-Beta UND Aktien-Beta. Also geht's in guten Börsenzeiten überproportional nach oben und in schlechten Zeiten geht's auch mal bergab. Es ist doch nicht alles Manipulation, nur wenn's mal nicht nach oben geht.


    >>"Die USA sind doch so moralisch - sie werden daher auch alle ihre Schulden zurückzahlen.<<



    Nach meiner Überzeugung werden sich die USA einfach über die Inflation entschulden. Lass doch mal die Zinsen wieder auf 15% steigen, dann verlieren US-Treasuries 50% an Wert. Und das die USA auch mal Haushaltsüberschüsse produzieren können, mit denen sie dann die Treasuries billig zurückkaufen, hat Clinton gezeigt.

    Und MacMin konsolidiert auch ein wenig.


    Mein zweites, vielleicht noch stärkeres Argument für Zertifikate ist, dass ich mir kein Aktien-Beta einkaufe, sondern nur an der Preisentwicklung des Rohstoffs partizipiere. Im letzten Jahr hat das meinen Ertrag zwar gebremst, weil die Aktien gut gelaufen sind, aber wenn der DJ mal wieder unter die 9000 geht, dann trifft das in verringertem Maße auch die Bewertung von Minenaktien.

    Die Zahlen von North America Palladium zeigen mir mal wieder, wieso ich in Zertifikate und nicht in Aktien investiere. Fast die Hälfte des Gewinns stammt aus Devisengewinnen, weil sie ihre US-Dollar-Kredite nicht gehedgt haben 8o


    Auf der einen Seite wird hier vor den Banken gewarnt, die unter ihren Derivaten zusammenbrechen werden und auf der anderen Seite wird dann in Wechselstuben mit angeschlossener Goldwäsche investiert.


    Und das Posting des letzten Artikels verstehe ich auch nicht. Riskieren die Banken was, ist es falsch. Riskieren sie nix, ist es ganz falsch :rolleyes:


    Gold/Silber läuft weiter wie am Schnürchen, ich tippe, dass die 50 noch im ersten Halbjahr fällt.

    Okay, um es zu Ende zu bringen. Ich habe mich ziemlich über die folgende Aussage von Dir geärgert:


    >>Im Falle eines Falles - also bei sehr stark anziehenden Kursen - werden die Banken Probleme haben, die aus den Zertifikaten entstehenden Forderungen zu bedienen (einfach, weil kein realer Wert hinterlegt ist und die Banken sich am Markt eindecken muss, falls das überhaupt möglich ist). Das kann m.E. - abhängig vom Volumen der emittierten Zertifikate - bis hin zur Pleite gehen.<<


    Du unterstellst damit (jedenfalls empfinde ich das so), dass Zertifikate Risiken enthalten, auf die ich nicht hingewiesen habe. Da bin ich (zu) empfindlich, denn ich möchte mir nicht nachsagen lassen, dass ich Fakten weglasse.


    Ich halte Deine Aussage für falsch, weil die Zertifikate keinen Anspruch auf physische Lieferung begründen. Die Bank muss "nur" die Differenz in Geld auszahlen und ich bin mir sehr sicher, dass die Banken auch gegen stark anziehende Preise gehedgt sind. Allenfalls wird die Bank das Zertifikat kündigen, falls sie sich außerstande sieht, die Absicherung aufrecht zu erhalten.


    Wollen wir hoffen, dass dieser Ernstfall nie eintritt und die Frage des Pleiterisikos für immer ungeklärt bleibt. Zur zusätzlichen Sicherheit kann man Zertifikate von verschiedenen Banken kaufen und damit das Risiko weiter senken.

    Dann sind sich ja endlich alle einig :)


    Ich habe keine Ahnung, wieso der Dollar nach den Handelsbilanzzahlen so steigt, öfter mal was Neues.



    16:00 10Mar2004 RTRS-FINMIN-STAATSSEKRETÄR DILLER - KEINE BEFÜRWORTER IM AUSSCHUSS FÜR WELTEKE-GOLDVORSCHLAG
    16:07 10Mar2004 RTRS-Diller - Weltekes Goldvorschlag hat keine Unterstützung


    Berlin, 10. Mär (Reuters) - Der Vorschlag von Bundesbankpräsident Ernst Welteke, Erlöse aus Goldverkäufen für Forschungs- und Bildungszwecke einzusetzen, hat nach Angaben von Finanzstaatssekretär Karl Diller im Bundestagshaushaltsausschuss keine Unterstützung bekommen.
    "Ich habe niemanden gehört, der den Vorschlag von Welteke befürwortet hätte", sagte Diller am Mittwoch am Rande der Sitzung des Haushaltsausschusses in Berlin. Er wolle daraus allerdings noch nicht folgern, dass dieser Vorschlag damit schon gescheitert wäre. Vielmehr müsse sich dazu nicht nur der Haushaltsausschuss positionieren, sondern die Fraktionen insgeamt müssten dies tun. Das Bundesfinanzministerium selbst sehe derzeit keine Veranlassung, sich in dieser Debatte festzulegen.
    Die Bundesbank hat sich unter dem kürzlich erneuterten Goldabkommen der Zentralbanken eine Option zum Verkauf von 600 ihrer insgesamt 3440 Tonnen Gold gesichert. Der Bundesbank-Vorstand hat den Verkauf aber an die Bedingung geknüpft, die Verkaufserlöse wieder anzulegen. Welteke persönlich hatte vorgeschlagen, mit Zinserträgen aus diesen Erlösen einen Bildungsfonds zu finanzieren.
    hel/iws

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    Wednesday, 10 March 2004 16:00:05RTRS [nL10470238] {DE}ENDS

    Goldjunge


    Das ist doch mal ne Aussage. Und die passt auch genau zu meiner Einstellung. Wer Geld vor wem auch immer in Sicherheit bringen will oder ein leidenschaftlicher Sammler ist oder einfach nur sein Gold anfassen können möchte, der mag Münzen und Barren kaufen. Dann hat man für die höheren Kosten ja auch einen entsprechenden Gegenwert.


    Wer wie ich hingegen eine maximale Nachsteuerrendite bei geringem Risiko anstrebt und keine Aktien kaufen will, der ist mit Zertifikaten gut bedient.

    Thom


    Natürlich meine ich nicht Dich, sondern die Kommentare von Karl, Schuldenblase und Goldjunge.


    Ich sehe halt Zertifikate als sinnvolleres Investment an und bislang gibt mir der Markt recht. Deswegen sollten Neuankömmlinge (und davon wird es in den nächsten Monaten bestimmt viele geben) einen Thread haben, indem sie sich über diese Anlageform informieren können.


    Vielleicht bin ich überempfindlich, aber ich kann über die ständigen Warnungen vor einem Bankencrash genauso wenig lachen wie Du über die Unterstellung, dass alle physischen Käufer Schwarzgeldanleger sind. Wobei es bestimmt mehr Schwarzgeld als Bankencrashs gibt :)

    Karl


    Deine Ansichten über Anlageberater teile ich überwiegend. Wieso Du darauf kommst, dass ich zu dieser Spezies gehöre, weiß ich nicht. Aber ich habe ohnehin den Eindruck, als würde ich Chinesisch schreiben. Wahrscheinlich bin ich zu blöd, um mich verständlich zu machen.


    Deine Warnungen zu Zertifikaten habe ich gelesen und dafür bin ich auch dankbar. Man kann darüber geteilter Meinung sein und zum Meinungsaustausch sind wir hier.

    >>Bei den Renten handelt es sich also NICHT um Sozialleistungen, denn man bekommt als Rentner keine "sozialen Leistungen"; man erhält schlicht seine selbst eingezahlten Gelder ausbezahlt (so sollte es zumindest sein). <<


    Auch falsch! Wir haben leider keine kapitalgedeckten Renten, sondern diesen unseligen Generationenvertrag.


    Mein Szenario:


    Diejenigen, die heute 60 und älter sind, werden noch mit einem blauen Auge davon kommen, die 40jährigen erhalten vielleicht noch eine kleine Einheitsrente und so ab 2050 hat sich das Thema staatliche Rente erledigt.


    Relativiert wird dieses Problem dadurch, dass wir eine Erbengeneration sind. Zum ersten Mal in der jüngeren Geschichte kann eine Generation ihr erspartes Vermögen vererben, ohne dass es durch Krieg und Inflation vernichtet wurde.


    Wer also ein bisschen selbst vorsorgt, sollte auch ohne Rente ganz gut über die Runden kommen. Fatal ist allerdings, dass unsere Politiker dies nicht einfach mal klipp und klar sagen. Wer Nobbies Geschwätz von der sicheren Rente geglaubt hat und in den letzten 15 Jahren über seine Verhältnisse gelebt hat, der muss sich jetzt vielleicht einschränken.

    Goldjunge


    zu meinen wilden Börsenzeiten habe ich das auch geglaubt und bin so manches Mal gefressen worden. Seitdem ich ruhig am Ufer sitze und nur den Dreizack raushole, wenn sich ein dicker Fisch zu nahe ans Ufer wagt, klappt es bedeutend besser. Aber Du hast schon recht, man muss vorsichtig sein, damit einen der Fisch nicht unter Wasser zieht.


    Deswegen hatte ich meine Überlegungen zur Silberanlage gepostet, die ich aber auch gerne für mich behalte.