Beiträge von Teetrinker

    An den gegensätzlichen Standpunkten von "Physikern" und "Papiertigern" hat sich hier ja nix geändert.


    Ich bleibe erstmal bei meinen Zertifikaten (ABN1SV und A0CU73), gebe aber gerne zu, dass die Refco-Pleite mir zu denken gegeben hat. Wenn dadurch etliche Papiertiger ihre Scheinchen in Barren umtauschen, soll es mir recht sein.


    Durch den Hebel der Zertifikate bauen sich natürlich auch sehr schnell Kumulrisiken auf, dies gilt es zu bedenken. Vor zwei Jahren habe ich weniger als 10% meines Depots in Silberzertifikate investiert, durch Wertsteigrungen sind es jetzt schon über 20%.


    Es sind halt 3 große Vorteile, die mich an den Zertifikaten vorerst festhalten lassen:
    -Keine Mehrwertsteuer
    -Steuerfreie Gewinne und abzugsfähige Verluste führen zu einem besseren Nachsteuerergebnis
    -Durch die Hebelwirkung kann ich in größerem Umfang an dieser wahrscheinlich größten Chance meines Anlegerlebens teilhaben.


    Ich habe mir aber fest vorgenommen (bitte erinnert mich daran) ab 20$/Unze mit der Umschichtung in Barren zu beginnen.

    "Leider gibt es kaum jemanden, der Silber braucht, weder jetzt, noch in Krisenzeiten. "


    Balthasar


    großer Denkfehler: Im Gegensatz zu Gold wird Silber von vielen Anwendern gebraucht. Deswegen gibt es doch kaum noch was davon.


    Dein Argument, dass Silber von geringem Interesse ist, weil es so sperrig ist, greift auch zu kurz. Das hat sich bei Kursen über 50 Dollar ganz schnell von selbst erledigt.


    Umgekehrt wird eher ein Schuh draus. Welcher rational denkende Anleger braucht Gold? Es macht doch keinen Sinn, den 60fachen Preis für einen Stoff zu zahlen, der im Überfluss vorhanden ist und keinerlei Nutzen hat. Silber bietet in Sachen Werterhalt den gleichen Schutz wie Gold, die Knappheit und den technischen Nutzen gibt es kostenlos dazu.


    Der einzige echte Mangel von Silber ist, dass es so wenig davon gibt, dass große Vermögen in diesen Markt gar nicht mehr hineinkommen. Das ist das Problem von Buffett, Gates und den Ölscheichs, wir Kleinanleger können aber (noch) soviel kaufen wie wir wollen.

    Das Ganze ist doch eine Win-Win-Situation für Silber. Wenn wirklich die Auflage nur eines einzigen Silber-ETF untersagt wird, dann weiß doch der letzte Skeptiker, dass es nicht mehr genug Silber gibt.


    Ich wüßte gern, wieso Barclays ausgerechnet in der Höhle des Löwen die Zulassung beantragt? Hätte man nicht auch einen ETF in Großbritannien oder Luxemburg auflegen können? Interessant auch, dass keine andere Bank ein vergleichbares Produkt anbietet. Die BW-Bank ist sooo bullish für Silber, aber bietet außer Zertifikaten nichts an.

    So what? Bestimmt gibt es in New Orleans oder in Pakistan auch ein paar arme Schweine, die auf physisches Metall im Keller gesetzt haben. Dumm nur, wenn der Keller weg ist oder man Hals über Kopf wegrennen muss. Ich hab jetzt Zertis über knapp 4 Tonnen Silber. Sollte der Preis über 15$ steigen, dann denke ich über erste physische Käufe von Gold nach, als Reserve für den Ernstfall. Aber zum richtigen Geldverdienen bleibe ich bis auf Weiteres bei den Zertifikaten.

    Na, dann will ich den Thread mal wieder aus der Versenkung holen. Meine Einschätzung, dass der Dollar schlapp wird, war falsch. Meine Einschätzung, dass das Preisverhältnis von Gold zu Silber unter 50 fällt, war falsch. Meine Einschätzung, dass Aktien in diesem Jahr fallen, war falsch. Meine Einschätzung, dass die Zinsen wegen Inflationsängsten deutlich steigen, war falsch.


    Und trotzdem mit den Silberzertis jetzt schon über 100k im Plus. Das nenne ich doch mal ne gelungene Fehlspekulation :))


    Hoffentlich haben sich viele andere auch so "verspekuliert". Und bloß kein Silber verkaufen, jetzt geht es erst richtig los.

    Warren Buffett hat 1997 mit seinen 130 Mio. Unzen mal eben ein Viertel der Jahresförderung gekauft und den Silberpreis damit um 50% nach oben getrieben. 130 Mio. Unzen ist mehr, als derzeit noch an Vorräten an der COMEX verfügbar ist.


    Die geringe Gewichtung von Silber in seinem Depot zeugt nicht von seiner Skepsis gegenüber Silber. Es gibt schlichtweg nicht genügend Silber, als dass Buffett oder andere Multimilliardäre einen größeren Teil ihres Vermögens darin investieren könnten. Dieser Luxus bleibt uns Kleinanlegern vorbehalten :)


    In seinem Wochenbericht warnt Ted Butler mal wieder vor dem Kauf von Silberzertifikaten. Ich verstehe seine Bedenken, teile sie aber nicht. Wenn die Welt aus den Angeln gehoben wird, dann helfen mir Silberbarren, die in einem Lagerhaus in den USA liegen, auch nichts.
    Und ob ich mit einer Tonne Silber im Keller in der Lage bin, von heftigen Preisschwankungen zu profitieren, wage ich auch zu bezweifeln.

    Jetzt hat sich das etwas genauere Hinschauen aber doch mal gelohnt. Ich hatte noch ein paar ABN1SV, wo ich innerhalb der Spekufrist einen Verlust realisieren konnte. Die habe ich verkauft und im Gegenzug den A0CU73 gekauft. Die Raiffeisenbank hat tatsächlich nur 3 Cent Bid-Offer Spread.

    Der Basispreis des Scheins wird angehoben. Das dürfte bei allen Zertifikaten so sein.


    Ein wichtiger Grund, wieso ich Zertifikate kaufe ist, dass ich nicht viel Zeit habe, um mich um diese Anlage zu kümmern. Sonst könnte man ja vielleicht auch in Silberaktien investieren. Aber der Aufwand, den ich da treiben müßte, steht für mich in keinem Verhältnis zum eventuell erzielbaren Zusatzertrag. Deswegen beschränke ich mich auf die Beobachtung des Silberpreises und kaufe Zertifikate, um von dem zu erwartenden Anstieg überproportional (im Vergleich zum Erwerb von physischem Silber) zu profitieren.

    Hat keinen Grund. Ich fand seinerzeit die ABN-Seite sehr übersichtlich und umfassend. Falls es Anbieter mit besseren Konditionen (also insbesondere geringeren BId-Ask-Spreads) gibt, würde ich das gerne wissen. Man kann sich nicht um alles kümmern und so ein Pfennigfuchser bin ich nicht.

    Vielen Dank für die Infos von der Alp. Dass selbst die Schweizer ihre Silberfränkli eingeschmolzen haben, wußte ich nicht. Damit gibt es wohl wirklich kein Land mehr, in dem in nennenswerten Umfang Silbermünzen in Umlauf sind. Gedenkmünzen und Medaillen kommen eh erstmal nicht in Betracht solange der Sammlerwert höher ist als der Materialwert.


    Im Interview mit Herrn Cook geht Ted Butler übrigens auf den Aspekt des Household Silver ein. Sein Kommentar, dass man sich darüber Gedanken machen sollte, wenn es aktuell wird, hat was. Nix kann uns ja lieber sein, als wenn Silber wieder so wertvoll wird, dass wir das Tafelsilber von der Erbtante zum Einschmelzen bringen können.

    steinkauz


    Heute fühle ich mich der ABN1SV natürlich noch wohler. Ich hatte bei 6,60 nochmal nachgekauft, jetzt habe ich aber meine maximale Stückzahl erreicht.


    Ein Totalverlust droht nicht, wegen der Differenz zwischen Stopkurs und Basispreis werden so ca. 30 Cent Restwert übrigbleiben.


    Entscheidend beim Umgang mit Hebelprodukten ist, dass man nicht mehr des Underlying kauft, als man auch ohne Hebel kaufen würde. Wenn Du also 10.000 Unzen Silber kaufen würdest, dann solltest Du auch nicht mehr als 10.000 Zertifikate kaufen. In diesem Falle ist es auch egal, falls Du ausgeknockt werden würdest. Du verlierst den gleichen Betrag (Wechselkursveränderungen mal außen vor), den Du auch ohne Hebel verloren hättest.


    Alternativ zum ABN1SV gibt es auch noch die 237239. Das Zertifikat hat einen Knock-out bei 4,80. Wenn Du es für möglich hältst, dass Silber mal wieder unter die 5 rutschen könnte, dann läßt Du die Finger am besten ganz davon.


    Peter
    Was für den einen hochspekulativ ist, erscheint dem anderen schon langweilig. Man sollte einen eigenen Anlagestil haben und dem treu bleiben.

    Cabrito


    Schön, einen Gleichgesinnten hier zu finden, auch wenn wir in der Minderheit sind und gnadenlos ausgepfiffen werden :)


    In unserem Steuerrecht ist der Ehrliche der Dumme. Da ich es ziemlich leid bin, 50% Steuern zu zahlen, während andere Besserverdiener sich am Fiskus vorbeimogeln, bin ich froh über jede Maßnahme, die zu mehr Ehrlichkeit führt. Das dies nur via Überwachungsstaat geht ist traurig und bedenklich, aber die Steuerhinterziehungsmentalität ist halt leider so ausgeprägt, dass es anders nicht geht.

    "Solange irgendwo eine Tonne Kupfer ausgebuddelt wird gibt es ca 10 kg Silber als Sahnehäupchen dazu"


    Das Problem ist nur, dass keiner eine überschüssige Tonne Kupfer ausbuddeln wird, weil er gerne die 10 kg Silber hätte. Jedenfalls nicht beim aktuellen Silberpreis. Um das zu kapieren, muß man aber was von Nachfrageelastizitäten verstehen. Es geht nicht darum, dass es irgendwann kein Silber mehr geben wird, sondern darum, dass es irgendwann (und zwar nach meiner Einschätzung sehr bald) kein Silber mehr für weniger als 10$ gibt.

    Ich habe meine Meinung zu Ted Butler grundlegend geändert. Der Rückzug von AIG als Market Maker und der anschliessende Anstieg der Volatilität waren für mich eindeutige Beweise, dass er mit seinen Manipulationstheorien doch recht hatte.


    Einen Denkfehler macht er allerdings meiner Meinung nach immer noch. Bei den überirdischen Vorräten achtet er nur auf die bekannten und vermuteten Lagerbestände. Schon die Hunt-Brüder sind seinerzeit daran gescheitert, dass sie an die Silbermünzen und -artikel der Privatanleger nicht gedacht haben. Diese Bestände werden zwar auf aktuellem Niveau nicht zum Einschmelzen gebracht, aber alles hat seinen Preis. Auch nach neuen Lagerstellen wird zu aktuellen Preisen kaum gesucht werden. Aber das sieht jenseits der 10-$-Marke schon ganz anders aus.


    Weiß jemand ungefähr, wieviel Silber an Kursmünzen, Gedenkmünzen, Medaillen, Besteck und Schmuck noch so im Umlauf ist?

    Meine Meinung dazu ist bekannt, aber ich wiederhole sie gerne :D


    1.) Es gibt keinen nachhaltig nachvollziebaren Grund, wieso Gold 60mal teurer ist als Silber. Silber ist seltener, die Bestände sind geringer, die Nachfrage ist höher als das Angebot und neben der Wertaufbewahrungsfunktion ist es auch noch zwingend notwendig für Medizin und Elektrotechnik.


    2.) Die Frage, ob Silber oder Gold mal wieder natürliches Zahlungsmittel werden könnten, hat Ted Butler sehr schön beantwortet.
    "Über 1000 Jahre war Silber das natürliche Zahlungsmittel der Menschen. Und über 1000 Jahre war das Pferd das natürliche Fortbewegungsmittel. Erst wenn Pferde wieder zum natürlichen Fortbewegungsmittel werden, wird Silber auch wieder zum natürlichen Zahlungsmittel


    3.) Im Unterschied zu Ted Butler halte ich Papiersilber für den Kleinanleger für die bessere Alternative. Keine Mehrwertsteuer, tägliche Verfügbarkeit und Steuerfreiheit der Gewinne nach Ablauf von einem Jahr sind mir wichtiger als ein Weinkeller voll Silber.


    4.) Ein wesentlicher Teil des Silberpreisanstiegs resultiert aus dem schwachen Dollar. Mit Hebelprodukten und/oder Quantozertifikaten kann ich auch in Euro vom steigenden Silberpreis profitieren.


    5.) Was die Manipulation des Silberpreises angeht, habe ich meine Meinung übrigens geändert. Während ich Ted Butler vor einem Jahr noch für einen frustrierten Geisterjäger gehalten habe ist mein Respekt vor seinen Überlegungen deutlich gestiegen. Wegen der anhaltenden Gefahr von Preismanipulationen muss man bei Knock-Out-Zertifikaten ein bisschen vorsichtig sein. Mit der ABN1SV fühle ich mich aber pudelwohl.


    6.) Ich habe die starken Preisschwankungen im letzten Jahr für Nachkäufe genutzt und halte jetzt über 10% meines Depots in Silberzertifikaten. Wenn man die Hebelwirkung hinzurechnet, sind es sogar 30%. Damit fühle ich mich gegenüber allen Verrücktheiten von George Bush gut gewappnet. Und wenn er einen Atomkrieg anzettelt ist es auch egal, ob ich Papiersilber oder echtes Metall habe.