Forscher des Kieler Instituts für Weltwirtschaft haben einen „historisch einmaligen“ Sturz der deutschen Immobilienpreise festgestellt. Das geht aus Daten einer neuen Studie für das Jahr 2023 hervor. Einfamilienhäuser verloren demnach 11,3 Prozent an Wert im Vergleich zum Vorjahr.
[]
Im Vorjahresvergleich waren Eigentumswohnungen 8,9 Prozent günstiger, Einfamilienhäuser 11,3 Prozent und bei Mehrfamilienhäusern sanken die Preise gar um 20,1 Prozent, wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Immobilienindex Greix des IfW hervorgeht. Im letzten Quartal 2023 hätten sich die Preise indes etwas stabilisiert.
„Die Geschwindigkeit und das Ausmaß des gegenwärtigen Preisverfalls bei Immobilien in Deutschland sind historisch einmalig“, so die Forscher des IfW.
Seit die Kaufpreise in den 1960er-Jahren systematisch erfasst werden, fielen die Immobilienpreise demnach noch nie „so schnell so stark“. Inflationsbereinigt – also gemessen in aktueller Kaufkraft – ist die Vergünstigung laut IfW noch deutlicher und liegt jeweils circa fünf Prozent über den genannten Werten.
[]
„Wir erwarten weitere Bewertungsverluste“, sagte Martin Thiel, Finanzvorstand und Co-Chef des Konzerns TAG Immobilien, der Nachrichtenagentur Reuters. Die Unternehmen müssten sich für einen Verfall von bis zu 30 Prozent gegenüber den Allzeithochs im Sommer 2022 wappnen. Branchenprimus Vonovia geht indes davon aus, dass der Markt den Tiefpunkt erreicht haben könnte.