Mit der Währungsreform in 2002, die 2 zu 1 Umstellung von DM auf Euro, sind unterm Strich 50% an Kaufkraft verloren gegangen. Schon 2002 hat man das Volk über's Ohr gehauen und alles gesund gerechnet. Diese Währungsreform ist spurlos an den Immobilienpreisen in guten Lagen vorbeigezogen, die eingetragenen Hypotheken wurden jedoch halbiert.
Es grüßt Ersatzkasse
Diese Meinung liest man leider immer wieder, obwohl dies falsch ist...
Der Wechselkurs von etwa 1:2 hat nichts mit einem Kaufkraftverlust zu tun!
Aber mit der Richtung hast du schon Recht.
Die EURO-Einführung wurde im ersten Schritt von 14 Nationen durchgeführt, zu diesen auch Deutschland gehörte. Hierbei wurde für jede Ursprungswährung ein Wechselkurs zur Gemeinschaftswährung EURO festgelegt. Worauf diese Wechselkurse begründet waren ist bis heute weitgehend unklar - auf wesentliche Ding wie Wirtschaftsleistung, Finanzgefüge, etc. jedenfalls nicht.
Diese Wechselkurse stellen den ersten großen Fehler bei der EURO-Einführung dar, der heute zu einem Scheiten des Experiments EURO führen wird. Hätten die Verantwortlichen damals Wechselkurse auf finanz- und wirtschaftsbasierenden Daten festgelegt, wäre es für niemanden zu einem Kaufkraftverlust gekommen!
Leider waren macht- und politische Interessen damals vorrangiger...
Die bereits mit der EURO-Einführung geschaffene Schieflage kann man heute sehr einfach rekonstruieren.
Wenn alle Ursprungswährungen zum Stichtag beispielsweise mit dem Dollar verglichen werden, dürfte bei korrekten Wechselkursen kein Unterschied zum mittleren EURO-Wert vorliegen. D.h. mit der Einführung hätten, durch das Werkzeug des Wechselkureses, die Differenzen der Ursprungswährungen glattgezogen werden müssen.
Wenn man aber Die D-Mark zum Dollar mit dem EURO zum Dollar vergleicht kommt man auch keinesfalls auf die 1 : 2 sondern etwa 1,3 : 1. Die oft genannten 50% Kaufkraftverlust sind deshalb falsch, denn es waren bereits bei Einführung deutlich über 60%.
Für die anderen der 14 Länder kann man dies ebenfalls durchrechnen und erkennt dann, dass es Gewinner und Verlierer gibt. Der deutsche Bürger war der Verlierer, aber die deutsche Wirtschaft hat durch die Abwertung gewonnen.
Die fehlerhaft Wechselkurse bei der Einführung haben dann, in den Folgejahren, zu immer stärkeren Verschiebungen geführt. Während die Wirtschaft des vorher profitablen Nordens durch die zu niedrigen Kurse profitierte, gingen die Südländer durch zu hohe Kurse finanziell unter...
Heute sagt man deshalb, dass "der EURO sei zu stark für den Süden und zu schwach für Deutschland".
Ich sage: Auf einem wackeligen, schiefen Fundament kann man kein stabiles Haus bauen!
...und eine Behebung des Schadens, ist wie beim Fundament des Hauses, wohl nur durch einen Abriss möglich.
Gruss agamura

