Gabs ja letztes Jahr schon ein paar vereinzelte Rückrufaktionen wegen Ergotsporen in Zwischen- und Endprodukten aus Getreide... auch bekannt als Mutterkorn... zuständig für die Veitstänze im Mittelalter, wo sich ganze Dörfer im Wahn in den Tod getanzt haben.
Bin mal gespannt, wieviel vom dem Pilz dieses Jahr so in der Getreideernte verbleibt... ob nun aus Verzweiflung, Überforderung oder Unachtsamkeit. Mit dem Pilz befallenes Getreide muss nämlich vernichtet werden.
Die Bedingungen dafür sind bei dieser extremen Feuchtigkeit jedenfalls optimal.
Was ich von meinem Bauern (Senior BJ1961) höre haben viele seiner Kollegen dieses Jahr große Probleme mit Mutterkorn, Schimmel, Fäule aber vor allem unbefahrbaren Feldern.
Er baut alte und nicht hochgezüchtete Sorten für die Eigenvermarktung an und sieht für seine Ernte keine Schwierigkeiten. Wenn man auf seine Felder schaut sieht man sofort den großen Unterschied, die Halme stehen weit auseinander und die Ären sitzen auf relativ kurzen Halmen. Während nebenan das Wasser in Feld steht, die Ären flach am Boden liegen oder auch stelleweise nichts auf dem Feld wächst, zeigen seine Felder einen sehr homogenen Wuchs mit fast ausnahmslos stehenden Ären. Liegt vielleicht auch an seiner Bewirtschaftung mit kleinen Maschinen, im Vergleich zu den sonst üblichen 40to Bodenverdichtern?
Die Ernte von feuchtem Getreide scheint bei seinen alten Sorten weniger kritisch zu sein. "Muss halt nach der Ernte noch getrocknet werden, so wie man das schon immer gemacht hat".
Wie er weiter erzählte, findet dieses Jahr (wieder) sehr interessant, da die Landwirte immer erzählt bekommen, wie resistent die neuen Sorten sein sollen - In guten Jahren sei der Ertrag unbestritten ein Vielfaches seiner Ernte pro Hektar. "Doch wenn das Wetter nicht optimal ist versagen diese Hochertragssorten aus seiner Sicht nahezu vollständig".