NVidia macht so komische Zuckungen gen Süden und zuckelt um $710 herum. Dabei ist doch heute noch gar nicht der lang erwartete Zahlentag, sondern erst morgen abend? Aber wenn das Rumgehampel aufgrund der Optionenverteuerung mit Auswirkungen auch auf die einfachen Derivate etwas zurückgeht und somit für eine gewisse Marktberuhigung (vorerst) sorgt, kann sich vielleicht dann doch der Abwärtssog entwickeln. Schön wär's ja.
Also, eins ist ja jetzt schon klar, so richtig abwärts geht es am 5. März - da ist nämlich ex-Dividende angesagt - 0,04 US$
SuperMicroComputers hat sich nach dem sagenhaften RSI von 97 tatsächlich nach unten aufgemacht. Schade, daß ich nicht auf einen fallenden Kurs gesetzt habe bei dieser Steilvorlage... hoffentlich hat jemand anderes ein paar Euro mitgenommen?
Prompt haben sich die Fundamentaldaten etwas "verbessert" - nun ja, 11 Millarden Marktkapitialsierung sind "verschwunden" - egal, trotzdem noch überteuert
Daxilein hat am Freitag pünktlich zum kleinen Verfallstermin am Mittag seine Duftmarke gesetzt und versucht seitdem, sich heimlich aus dem Staub zu machen - hat aber noch kein richtiges Tempo vorgelegt.
Beim SP500 hat heut Nacht das Verlassen der luftigen Höhe wohl auch begonnen. Die 5000er Marke erfolgreich nach unten passiert. Aktuell sind wir vorbörslich auf halbem Weg zwischen ATH und letztem Tief bei 4920. Sollten wir tatsächlich dieses Tief unterbieten - was mich loggischerwies freuen würde - könnten wir ein wunderschönes Doppeltop bewundern. Nun ja, noch isses nicht so weit
Oberhalb der 5000 haben wir jetzt jedenfalls im kurzen Zeithorizont ebenfalls ein Doppeltop, und nach dem dreimaligen Test der 5000 von oben ist das Durchfallen nach unten aus Bärensicht doch mal positiv zu werden
Wenn es aber blöd läuft, sehen wir auch nur wieder so ein sich ausbildendes Dreieck, das final wieder beide Richtungen offenhält
Michael Ballanger hat in seinem letztwöchigen Kommentar (13.2.24, gestern in Übersetzung auf den Goldseiten) das aktuelle Geschehen in seiner gewohnt humorvollen Art kommentiert. Der Abschnitt am Anfang seines Artikels gefällt mir diesmal ganz besonders, deshalb hier im Zitat:
Bis zum Mond, Alice!
www.goldseiten.de/artikel/608743--Bis-zum-Mond-Alice.html
Der "Drive for Five" (5.000 für den S&P 500) ist nun abgeschlossen. Mit einem Anteil von 29,6% an den "Magnificent Seven", den Mega-Cap-Aktien, die den Anstieg seit Ende Oktober angeführt haben, hat der S&P 500 diesen außergewöhnlichen Raketentreibstoff genutzt, um die 5.000er-Marke zu durchbrechen, ohne auch nur zu zucken. In meiner 45-jährigen Laufbahn, in der ich versucht habe, an den Finanzmärkten meinen Lebensunterhalt zu verdienen, habe ich eine Reihe von Schaukelkämpfen an den runden Zahlen des S&P miterlebt.
Es schien immer ein paar Anläufe zu brauchen, um diese Niveaus zu erreichen, wie die 500er-Marke im März 1995, die 1.500er-Marke im April 2000 und erneut Ende 2007. In den Jahren 2018-2020 bedurfte es dreier gescheiterter Ausbrüche, bevor ein Tsunami fiskal- und geldpolitischer Anreize schließlich die 2.500er-Marke durchbrach und diese psychologische Marke ein für alle Mal besiegte, nachdem sie nur wenige Wochen zuvor 2.191 Punkte erreicht hatte.
Ich will damit sagen, dass sich die Märkte normalerweise nicht über diese Meilensteine hinausbewegen, als ob es sie nicht gäbe; sie stoßen in der Regel auf Widerstand, der entweder durch Bewertungsextreme oder überkaufte Bedingungen hervorgerufen wird, die beide im heutigen Marktumfeld eklatant vorherrschen.
Obwohl mich in diesen Tagen nichts mehr überraschen sollte, nachdem wir alle im Jahr 2020 Zeuge eines verschwenderischen fiskal- und geldpolitischen Wahnsinns geworden sind, muss ich gestehen, dass mich die Leichtigkeit, mit der der S&P die 5.000er-Marke mit nur einem bescheidenen Maß an feierlicher Fanfare erklommen hat, tatsächlich verwirrt und verblüfft hat. Es gab keine Hupkonzerte, keine Feierlichkeiten auf dem Parkett der NYSE, keine Freudentränen von Jim Cramer oder Bob Pisani.
Vielmehr lag eine Spur von unverschämter Selbstgefälligkeit im Auftreten und in der augenzwinkernden Anerkennung, als ob es den CNBC-Kommentatoren fast peinlich wäre, an einem Ereignis teilzunehmen, das zu 100% das Ergebnis von Staatsausgaben - fiskalpolitischen Anreizen - war, von denen der Großteil der BIP-Zahlen abgeleitet wird.
Die Bären (oder sollte ich sagen, die "vorsichtigen Anleger") da draußen würden auf den unmittelbaren "Nachlaufeffekt" der Zinsschocks verweisen, die den Finanzhorizont fast das ganze Jahr 2022 und mindestens die Hälfte des Jahres 2023 hindurch belagern, als zeitlich geprüften Grund, eine "harte Landung" zu erwarten, während die Legionen der Wuschelkopf-Bullen da draußen (die noch nie einen Bärenmarkt erlebt haben) verherrlichende und gelehrte Erklärungen abgeben, die niemals Templetons "teuerste vier Worte" verwenden. Aber wenn man sie in die Sprache des gewöhnlichen Anlegers übersetzt, klingen sie sehr ähnlich wie "diesmal ist es anders".
Sie verweisen auf die Verbraucher und ihre "tiefen Taschen" und die Unternehmensgewinne, während sie die Billionen von Dollar an Defizitausgaben ignorieren, die das "Geschenk sind, das immer weiter gegeben wird", und dabei vergessen, dass die aufgeblähten Kosten für Waren und Dienstleistungen eine wichtige Komponente der Gewinnsteigerungen sind.
Letzten Endes korrigieren sich jedoch alle Märkte, und zwar dann, wenn die Massen es am wenigsten erwarten. Die Probleme Ende Oktober letzten Jahres, als der S&P bei 4.103 Punkten stand, scheinen eine Generation her zu sein, und das alles nur, weil die Fed den Eindruck erweckte, dass eine echte "Kehrtwende" bevorstünde, was die Anleiherenditen in den Keller und die Aktienkurse in die Höhe trieb.
Während die Fed in den letzten Wochen die "Kehrtwende"-Rhetorik zurückgeschraubt hat, ist das den Aktienjunkies egal, denn der Bullenmarkt ist mit aller Macht zurück, und nichts kann ihn aufhalten. Nun, er wird gestoppt werden, und zwar ohne dass ein Gong ertönt oder eine Alarmglocke ertönt. Bärenmärkte kommen wie Diebe in der Nacht; erst am Morgen wacht man auf und stellt fest, dass alles, was von Wert ist, einfach verschwunden ist. [...]