Beiträge von Ritterwacht

    Das Ding wird halt auch entsprechend selten sein... Andere Baustelle. Die Blaue Mauritius hat 0mg Edelmetallgehalt - und ist noch teurer... ;)


    Entscheidend ist doch eigentlich folgende Frage:


    Warum kann es sich die Bundesregierung leisten Silber im Wert von ca. 5€ für 10€ zum Nominalwert zu verkaufen - während man bei Goldmünzen diesen durchaus möglichen Weg nicht beschreitet?

    Hallo Milly - ich denke ja mal dass wir einer Meinung sind - und es nur etwas unterschiedlich ausdrücken. Was ich hier mache nennt man "problematisieren".


    Eigentlich ging´s mir vor allem um die Frage: Was passiert mit meinem Aufdruck 10€ auf dem Silberstück - wenn
    10€ verdammt viel Geld werden sollten (Deflation) oder der Silberpreis sich restlos "auflöst".
    meine Meinung: Die Dinger waren dann die längste Zeit gesetzliches Zahlungsmittel. Punkt aus.


    Fazit: Der Nomialwert ist selbst in dieser eher unwahrscheinlichen Konstellation nicht viel wert.


    Beim Gold ist es hingegen schon heute unvorstellbar dass Leute sich zum Preis von zwei Unzen Gold nur eine Unze Gold holen (für Münzen entsprechend hoher Auflage...).
    Der Goldkäufer rechnet also ökonomischer - und völlig losgelöst vom Nominalwert.
    Er würde wohl keine 1000€ Unze für 1000€ kaufen - sondern auch nur 550 oder so bezahlen wollen - bzw. halt eine andere Münze kaufen.
    Und er würde wohl eine 1000€ Goldmünze die er z.B. beim Autohändler "rausbekommt" sofort zur Bank tragen und sich fast 2 Krügerränder abzuholen.


    Eben: Mit den kleinen Silberbeträgen kann man die Leute in einer Weise verarschen - die man mit Gold niemals schaffen würde.


    Jetzt klarer?

    Ich wollte ja auch nicht auf eine Analogie hinweisen - sondern die ffeinen Unterschiede herausarbeiten.


    20€ Silbermünzen wären vielen "Furzanlegern" wohl zu viel Geld für einfach so in der Ladenkasse links rumliegen lassen. Einen hübschen Zehner den man mal zufällig irgendwo rausbekommt - den behalten viele Leute der Kuriosität willen - ohne dabei auf Stgl. oder Auflage zu achten.
    Fazit: Die Bundesregierung hat für 5€ Silber - 10€ bekommen. Sie ist zufrieden. .


    Bei 20€ wäre es wohl schon anders - da ginge alles was nicht Stgl in Sammlerhänden ist ziemlich schnell zurück - die Bundesregierung hätte also mit Prägekosten ein Minus gemacht. Sie wäre dann wohl nicht so zufrieden.


    Bei Gold läuft der Hase genau andersrum. Eben weil der kluge Guldbug ausschliesslich auf den Goldpreis guckt. Wir kaufen doch sogar Gold wenn gar keine Währung draufsteht - bzw. wenn 1 DM drauf stand ;)
    Aber wir Goldbugs wäre wohl auch die ersten, welche sich eine mögliche Differenz zwischen Goldkurs und Nominalwert auszahlen lassen würden - wenn da einer wäre oder entstehen würde. Darum schreibt die Bundesregierung sicherheitshalber einen Nominalwert drauf, der sogar unter den Förderkosten von Gold liegt.


    Mal anders gefragt: Wer von uns hier (Sammler ausgenommen) würde für eine ziemlich x-belibige unzige Goldmünze z.B. 1.000 Euro bezahlen? Ich jedenfalls nicht.


    Und das ist eben das alte Lied - bei kleinen Beträgen (10€) stellen die meisten Menschen das Denken ein. Bei großen Beträgen ist das eben anders. Darum haben Leute die etwas mehr denken ja auch meist etwas mehr Geld.
    Und das scheint sogar die Bundesregierung zu wissen... Motto: Mit den Kleinen Silberzehner-Käufern kann man´s halt machen. :)

    Ich denke dass alleine die für den Laien unklare Situation was den Silbergehalt anbelangt das Zeug sehr uninteressant erscheinen läßt.
    Als schönes Erbstück gerne - Aber ansonsten würde ich versuchen den Kram möglichst zu einer Zeit zu Geld zu machen in der es zahlungskräftige Leute gibt die für das schöne Äußere mehr bezahlen als den inneren Wert.


    In einer Krise rechnet der Aufkäufer wohl knallhart nur den Schmelzwert des Silberanteils - bei einer Versilberung also quasi gar nichts - da hier die Mindestanforderungen der Scheideanstalten was den Edelmetallgehalt anbelangt schon unterschritten sind.


    Ich würde also verkafen - und mir für das Geld reines Edelmetall (kann dann ja sogar Gold sein...) holen. Oder als Erbstück behalten - aber dann schnell die Idee vergessen dass man da eine Edelmetallanlage hätte... ;)

    Und nicht vergessen daß so ein Silberzehner eigentlich zu rund 5€ aus "Papiergeld" bzw. Luft besteht.


    Ob im Falle eines Silberpreisverfalls und/oder gehöriger Deflation die Silberzehner lange gültiges Zahlungsmittel bleiben würden - möchte ich auch mal stark bezweifeln.
    Warum meinst Du denn dass auf den Dingern nicht einfach 20€ drauf"gedruckt" ist - oder warum auf den Goldunzen nur 200€ draufsteht? Schon mal darüber in Ruhe nachgedacht? Was würde denn wohl passieren wenn auf der Goldunze nicht 200€ sondern 500€ stünde? So lange der Goldpreis über 500€ liegt natürlich gar nichts - aber schon bei einem Goldkurs von nur 450€ kämen wohl die ersten Dinger wie ein Boomerang zurück... ;) - dann müßte die Bundesregierung doch glatt 500€ für Gold im Werte von 450€ bezahlen... 8)


    Sobald die Silberzehner in nennenswertem Umfang zurück zur Bundesregierung fliessen würden - würde die das natürlich stoppen.
    Im Europäischen Ausland sind die Dinger schon heute kein gültiges Zahlungsmittel...


    Sammeln kann man sowas natürlich - sicher besser als Telephonkarten oder Ü-Ei-Figuren... Aber als Geldanlage?
    Bis hier die Sicherheit des Edelmetalls zu Greifen beginnt muss die Inflation erstmal rund 50% von den Dingern runtergefressen haben - bzw. muss der Silberpreis um 100% zulegen.


    Wenn ich mit einem von Beidem rechne - dann kaufe ich mir doch lieber 100% Silber für´s Geld und nicht 50% Papiergeld und 50% Edelmetall.
    Und wenn ich nicht mit einem steigendem Silberpreis rechne - mann dann lasse ich mein Geld doch fleissig arbeiten...

    Gefühle sind immer dann verhängnisvoll, wenn sie mit einer fixen Erwartungshaltung verknüpft sind - bzw. in einem Wort: Wunschdenken.


    Besonders gefährlich wird es erfahrungsgemäß dann wenn weniger Erfahrene Anfänger auf einen längst angefahrenen Zug aufspringen (ihn also keineswegs selbst entdeckt haben - sondern Anderen folgen...) und die anfänglichen Erfolge großzügig ihrem eigenen Scharfsinn oder untrüglichem Instinkt zuschreiben.


    Das sind nämlich jene Leute die garantiert den richtigen Ausstieg verpassen - also jene Leute die heute noch Gold von der Mitte der 70iger Jahre aufwärts gebunkert halten - oder T-Aktionäre der zweiten und dritten Emission sind...


    Frei von Emotionen zu sein heißt eben auch einen liebgewonnen Gaul dann zu verkaufen, wenn er noch einen guten Preis bringt - und nicht noch darauf zu sitzen wenn die Mähre tot ist.

    Prägefrische Münzen und Barren lasse ich in deren Originalverpackung - zumal ich meine hier wegen der Herkunft (Bank) auch auf eine eingehendere Prüfung auf Echtheit verzichten zu können.
    Ehemalige Kursmünzen lagere ich nach Prüfung auf Echtheit in Röllchen gebündelt à 50 Stück. Das ist platzsparend und zugleich schonend.

    Misanthrop


    Die Konditionen sind wirklich attraktiv - attraktiver als mit der üblichen Sicherheit "Einkommen" - und billiger (weil ohne Grundbucheintrag) als Hypo.


    Zugegeben - ich würde auch nicht einfach in die nächste Sparkassenfiliale mit meinem Ansinnen spazieren - sondern zu (m)einer richtigen Bank.
    Als Goldbug hat man schliesslich seine Hausbank schon hinreichend zum Umgang mit dem gelben Edelmetall erzogen... ;)
    Dann klappt das vollkommen unproblematisch und unbürokratisch.


    Wenn man natürlich glaubt dass der Goldkurs abstürzen könnte - sollte man sein Gold natürlich wirklich verkaufen und nicht beleihen.
    Aber im Bullenmarkt wäre man doch schön blöd wenn man wegen einer kurzfristigen Liquiditässchwäche seine Barren "wegwerfen" würde - nur um sich ca. 6% p.a. Kreditzinsen zu sparen.
    Alleine der Spread für Verkauf und Wiederkauf würde hier schon einen gehörigen Teil der Kosten des Kredits abdecken - vom evtl. zwischen Verkauf und Wiederkauf nicht realisierten Kursgewinn ganz zu schweigen.
    Hier ging es zudem ja um einen Sammler, der sich vielleicht gar nicht von seinen Stücken trennen möchte.


    Entscheidendes Argument für meinen Vorschlag: Trotz Fiat-Liquidität behält man alle Chancen des Goldes - und ist abgesehen von der gigantischen Gefahr eines restlosen Zusammenbruchs des Goldmarktes - zu keinem Zeitpunkt überschuldet.

    Zitat

    Original von Slasch
    Wenn ich kurzfristig Geld brauche kann ich auf eine Größere Zahl von Bekannten zurück greifen welche mir zu fast jeder Zeit etwas davon abkaufen würden und das auch schon gemacht haben.


    schon mal darüber nachgedacht bei überschaubarem und kurzfristigem Finanzbedarf einfach das Gold zu beleihen?
    Wenn man das Gold auf die *Bank* (natürlich kein Leihhaus!) als Sicherheit legt - bekommt man dafür einen sehr preiswerten Kredit - also weit unterhalb dem Niveau "Dispo". (geringfügig unter dem Niveau Hypothek)


    Und sobald man wieder flüssig ist - holt man sich seine Klunker zurück :)


    Wäre m.E. im Falle eines Sammlers (und natürlich im Bullenmarkt) einfacher und billiger als sich von der Substanz zu trennen. Und Risiko hat man ja keines.
    Sollte man sich finanziell mit dem geliehenen Geld völlig verhoben haben - sitzt man trotzdem nicht gleich in der Schuldenfalle.


    Bei rd. 10 Tsd. € in Gold - könntest Du problemlos bei Bedarf mit 5-6 Tsd billig und sicher liquide sein... Die rund 5% Zinsverlust sollten ja nicht das Problem sein - vor allem wenn man das Geld nicht verjubelt sondern gewinnbringend investiert.


    Nur mal so aus dem Nähkästchen... ;)

    Wenn man bedenkt was der Krams mal gekostet hat (oder auch neute noch neu kostet...) kann man wohl sagen dass Besteck wohl die denkbar schlechteste Edelmetallanlage ist.
    Der Gebrauchwert ist auch nicht so dolle - weil Silber bekanntlich gerne anläuft und mit vielen Speisen "komisch schmeckt" - da ist Edelstahl einfach praktischer und obendrein geschmacksneutral.
    Wahrscheinlich ist der silberne Kerzenleuchter dann sogar die bessere Geldanlage. Ich lasse es aber selbst da bei Edelstahl und lege mir lieber diskret ein paar Barren in den Tresor...

    Wobei sich einem vorsichtigen Skeptiker wir mir die Frage stellt wie es im Ernstfall um die Erfüllungswillen dieser Parallelwährungen bestellt ist.
    Sicher ist ja nur dass das Gold irgendwo liegt... meist aber fernab von Standorten in welche man problemlos vollstrecken könnte falls da plötzlich "nichts mehr kommt".


    Ich denke daher es gibt keine Alternative zum Physischen in eigenen Händen (da weis man was man hat...). An diese Parallelwährungen würde ich mich erst heranwagen, wenn sie während einer Krise funktionieren - und man tatsächlich auf dieses Geld zur Abwicklung von Geschäften angewiesen ist.

    Ja paßt das denn zusammen - Goldbug und Quarzen?
    Hat man als Goldbug nicht eine fundamentale Angst davor dass sich Geld in Rauch auflösten könnte?
    Naja wenn man sein Geld verbrennt - bleibt einem wohl wenigstens noch diese illustrierte Erinnerung an eine mögliche Alternative.


    Ich hätte ja Manchen von Euch noch verstanden wenn er drauf spekuliert in ein paar Jahren die Kippen mit Euronoten anzustecken - von wegen ist billiger als Streichhölzer... abe so???

    Wir haben da letztendlich Beide zur selben Antwort (physischer Edelmetallbesitz) gefunden.
    Ich für meinen Teil denke dass in dieser Verhaltensweise auch die pragmatische Antwort auf die akademische Debatte um eine Goldwährung liegt.


    Wie Du richtig sagst - eine Währungsreform bei der man plötzlich seine Penunsen gegen irgendwas anders umtauschen muss kann "über Nacht" kommen.
    Die Erfahrung zeigt aber auch dass dieser Reformzug sehr wohl gegen das Edelmetall laufen kann - Mit Ausrufung des Krigszustandes 1914 wurde zugleich die Möglichkeit aufgehoben Papiergeldnoten in Gold umzutauschen.
    Auch damals hatte nur derjenige Gold, der sein Geld zufällig (dann wohl in kleinen Mengen) oder *geplant* physisch eingelagert hatte.


    Somit bleibt als einziger Vorteil einer Goldwährung, dass das "Wechselkursrisiko" zum normalen Geld entfällt.
    Ich denke dieser Vorteil ist unter dem Strich einfach zu unbedeutend als dass man dafür gegen Windmühlen anrennen müßte.
    Es kann ja auch kaum die Rede davon sein dass Goldmünzen das Verhältnis der Menschen zu Geld und Edelmetall dahingehend verändert - dass diese allen politischen Spinnereien abschwören und Vernunft walten lassen. Auch dies zeigt das Beispiel 1914.

    goldbuster


    Gute Frage - ich denke dass Probleme erst dann kommen, wenn das Warenangebot schrumpft. Ein Teilaspekt wäre schon mal die begrenzte Verfügbarkeit von Energie.


    Es ja leicht vorstellbar wie man durch die Schöpfung von Liquidität das Gedangebot einem wachsenden Warenangebot anpassen kann - nur wie sollte der umgekehrte Weg beschritten werden?
    Um das zu "wuppen" bräuchten wir Staaten welche aufgrund erheblicher Steuerüberschüsse dazu in der Lage wären einlaufende Steuergelder nicht mehr wider auszugeben - sondern "einzustampfen".


    Eine Goldwährung würde dieses Problem natürlichauch nicht lösen können. Angesichts knapper Waren - kauft auch Gold weniger Ware.

    Zitat

    Original von Henry
    Eine Goldwährung gibt es mindestens seit Krösus. Die Griechen hatten eine, ebenso die Römer. Große "Goldfunde" gab es auch vor Südafrika und Australien. Man denke nur an die Eroberung von Südamerika durch die Spanier. Da gab es auch eine Inflation auf Grund der großen Goldfunde. Also, Inflation ist auch bei einem Goldstandard möglich.
    Preisschwankungen von Waren zu Edelmetallen gab es schon immer.
    Gruß Henry


    100% Zustimmung... :)
    Ich hatte nur die Engländer herausgepickt weil es in diesem Zusammenhang um die größte Mengenzunahme beim Gold ging.
    Du hast Recht - Spanien ist sogar das bessere Beispiel! (Halt auch schon etwas länger her...)


    Weiter zurück würde ich in der Geldgeschichte aber nicht gehen wollen. Sicher gab es bereits in der Antike Goldmünzen - doch muss man auch erkennen dass Goldmünzen im Zahlungsverkehr eigentlich keine Rolle spielten. Vielmehr handelte es sich de facto um Silberwährungen.
    Von Goldwährungen zu sprechen wäre etwa so vernünftig wie aus den Euro-Goldmünzen darauf zu schliessen dass der Euro eine Goldwährung sei.

    Lies keine Oden mein Sohn lies die Kurstafeln! (in kleiner literarischer Abwandlung...) - und mache Dir ein möglichst umfassendes Bild von den Umständen der jeweiligen Zeit.


    Mit Themenbänden verstellt man sich selbst den Blick auf das große Ganze in dem man sich den eigenen Blickwinkel durch fremde Spot-Lights einengen läßt.

    Die submarinen Goldvorkommen sehen wohl auch nicht anders aus als die an der Erdoberfläche - ganz im Gegenteil - dort fehlen jene Erosionsprozesse, welche Gold an bestimmten Stellen akumulieren lassen.
    Gold ist eben auch etwas anderes als Mangan...


    Sicher dürften 2/3tel des förderbaren Goldes unter dem Meeresspiegel liegen - und wenn ich mal anmerken darf - selbst die Teufe vieler südafrikanischer Goldminen liegt unter NN.
    Allerdings wird man mit Schiffen nicht an dieses Gold herankommen - man müßte schon Bergwerke an den Meeresgrund bauen. Wie realistisch diese Idee ist mag man daran ermessen dass derzeit eine realistische Grenze für hyperbares Arbeiten bei etwa 50 m Wassertiefe liegt.
    Sicher gäbe es Roboter - nur dass Roboter nicht in der Lage sind derart komplexe Arbeitsabläufe zu beherrschen.
    Und da ist die Frage der Prospektion noch nicht einmal angerissen...


    Also ich sehe unter Wasser buchstäblich kein Land...

    Sowas ist halt nicht repräsentativ. Ich schätze dass 99% der Bevölkerung diese Frage einfach scheißegal ist - und auch scheißegal sein kann.
    Denn 99% haben ohnedies nicht genügend Kaufkraft rumliegen um in nennenswertem Umfang in eine so konservative Anlage wie Gold zu investieren.


    Der springende Punkt ist nämlich dass es durchaus üblich ist in alle anderen Alageformen "auf Pump" zu investieren. Bei Gold würde das niemals Sinn machen - weil der Goldkurs conträr zu den Zinsen läuft. Sprich Jemand der Gold auf Pump kaufen würde stünde bei sinkenden Zinsen vor dem Problem steigender Goldkurse - und umgekehrt vor fallenden Goldkursen.


    Die meisten Anleger suchen zudem einen schnellen und zuverlässigen Gewinn. Auch da ist Gold unattraktiv. Gold kann bekanntlich auch viele Jahrzehnte durchhängen. Länger als alles Andere.
    Und selbst wenn Gold gut läuft - deckt es von einzelnen kurzen Übertreibungen einmal abgesehen nicht viel mehr als den aufgelaufenen Inflationsverlust.


    Gold ist eine Anlage für Menschen die nichts verlieren wollen - aber keine Anlage für Menschen die etwas verdienen wollen. Verdient wird bekanntlich vor allem dort wo auch Risiken lauern - diese sind bei Gold eben relativ gering (wenn man nicht gerade am Peak des Booms kauft...)

    Die Geschichte mit der Goldwährung ist nun ein so alter Hut dass ich die hier im Forum zigfach geäußerten Meinungen nicht nochmal wiedergeben möchte.


    Zu denken gebe ich also mal folgendes:
    Wann kam "die Große Zeit der Goldwährung"? Sie kam genaugenommen von den Engländern und zu einem Zeitpunkt als diese sowohl in Südafrika als auch in Australien auf bis dato in ihrer Ergiebigkeit geradezu unermessliche Goldvorkommen gestoßen waren.
    Mit diesen Goldvorkommen ging zugleich ein kolonial bedingt enorm steigender Warenumsatz einher (von der Industrialisierung ganz zu schweigen).


    Sprich die Engländer haben im Grunde nichts anderes gemacht als die Zentralbanker heute. Sie haben massenhaft Geld (damals halt in Gold) produziert.
    Zu einer sichtbaren Inflation ist es dabei nur deswegen nicht gekommen, weil der Warenberg ebenso schnell gewachsen ist.


    Nun könnte man mal ganz ketzerisch die Frage aufwerfen was eigentlich zuerst war - die vergrößerte Geldmenge - oder das Wirtschaftswachstum.