Beiträge von nepton

    Ich denke ein großer Teil der Leute lebt für den Konsum.


    Das impliziert jede Art von Vermögen - wenn man sie nicht gerade zum Wohnen braucht, oder etwa auch nicht den neuen auf Kredit finanzierten Plasma-TV-Screen - zu Geld zu machen um dann den Konsum erhalten zu können.


    Das soll nicht so mit Juliane sein, es ist nur mein allgemeinder Eindruck, der nach dem Beitrag von mesodor vielleicht ganz gut passt.

    Hallo,


    der Wert einer Goldmünze wird stets durch das Gewicht des Goldes (des Feingewichts) festgelegt - zumindest bei den Anlegemünzen (Sammlermünzen mit Sammlerwert ausgenommen)


    Wenn ein Betrag auf der Münze in einer Währung steht, hat das meist nur symbolische Bedeutung und kann dir völlig egal sein.


    Wenn du 1 Unze Wiener Philharmoniker kaufst wirst du feststellen, dass dort neben der Gewichtsangabe auch 100 Euro (bzw. 2000 Schilling bei älteren Exemplaren) zu lesen ist.


    Das sind ersten 2 völlig verschiedene Beträge wenn du Schilling gegen Euro gleichrechnest, und zweitens ist es bedeutungslos, da eine Unze Gold eben so viel wie eine Unze Gold kostet.


    Es könnte genauso gut "12 fünf Sechstel Cent" auf der Münze stehen oder 23 Lire kann es dir egal sein.


    Am Beispiel von 1 Unze Philharmoniker könnte die Währungsangabe einzig dann von Bedeutung sein, wenn der Wert einer Unze Gold unter 100 Euro sinkt.


    Kommt es so weit, bin ich inzwischen aber Kaiser von China, wie man so schön sagt :]
    Kritisch für mich könnte es nur dann werden, wenn ich in ein paar Wochen entsetzt feststellen muss, dass ich inzwischen alleiniger Herrscher über die gesamte Welt bin. Zum Glück bedeutet das aber nicht automatisch, dass ich auch gleichzeitig in China Kaiser bin :D



    Wenn du dir Gold zur Absicherung gegen Krisenzeiten kaufen willst, wieso nimmst du dann nicht ein paar Stücke/Rollen/Scheibtruhen der gängigen Anlagemünzen?


    Neben dem für dich völlig unrelevanten und symbolischen Betrag und einer Währungsangabe ist auf diesen Münzen stets das Goldgewicht zu lesen und man braucht das gute Gold nicht erst prüfen zu lassen um zu wissen was man da hat.

    Vor ca. eineinhalb Jahren lud mich meine damalige Hausbank zu einem kleinen Beratungsgespräch zum Thema Altersvorsorge ein. Man wollte mir bestimmte Fonds schmackhaft machen, zu denen es wahrscheinlich von "oben" die Anweisung gab, diese neuen Produkte an Kunden zu verkaufen.


    Man simulierte mir eine Anlage in diese Fonds, wie es bei einem regelmäßigen und monatlichen Zukauf nach ca. 40 Jahren bei meinem Pensionsantritt aussehen würde.


    Der Berater errechnete mir so eine Summe, die einem Vielfachen (ich denke ungefähr dem Zehnfachen) der von mir aufgebrachten Summe entsprach.


    Sehr verwundert war der Berater als ich ihm entgegnete, dass diese kleine Anhäufung von Geld zwar heute recht nett wäre, mich in einigen Jahrzehnten bei normaler Inflation aber absolut nicht mehr hinreißen würde.


    Als ich dann das Thema Gold ins Spiel brachte, kam von ihm sein Satz der in etwa so lautete:
    "Ja, es gibt wirklich immer wieder solche Leute, die tatsächlich glauben, mit ihren Münzen und diesen Dingen wären sie gut dran. Es gibt sogar Leute, die sammeln alle Neuausgaben der Philharmoniker ?("


    Später versuchte man mir dann nahe zu legen, dass wenn man schon von Gold besessen ist, das einzig Wahre ein Metallkonto wäre.


    Ich bin dann gegangen, ohne meiner Bank ein Geschäft zu ermöglichen.
    Kaffee hatte ich auch keinen bekommen X(



    So, ich hoffe ich habe nun einen halbwegs sinnvollen Beitrag zu diesem Thread beigetragen. Gestern hatte ich mich wie gesagt hinreißen lassen, Unlesenswertes von mir zu geben.


    Nepton.

    Meiner Meinung nach ist Gold in einer solchen Lage nichts Anderes als ein letzter Geldersatz.


    Natürlich kann man es nicht essen, trinken und rauchen, aber kann man das denn mit Geld?


    Der signifikatnte Unterschied wäre lediglich die Inflationierung, die bei Gold nicht so auftreten kann wie bei Geld.


    Und damit wären wir genau bei DEM Grund, warum viele Gold als Vorsorge für schlechte Zeiten sehen.

    Nun, vor dem Fortschreiten einer Inflation kann man sich mehr Gold und mehr Zigaretten mit der selben Menge Geld kaufen.


    Ist die Inflation dann mal fortgeschritten, bekommt man für seine Päckchen Zigaretten eben mehr Geld, als man dafür bezahlt hatte (obwohl man real die selbe Menge Geld bekommt, als man dafür bezahlt hatte)


    Bei Gold nicht anders.

    Zitat

    Original von nodollarGlaubst du wirklich, daß sich der dümmste Sparer in Zukunft auf Fiat-Money verlassen wird (nachdem er 2 Familienpizzas für 10 Jahre Sparen bekommen hat)?


    Das hatten wir ja schon mal (2 Generationen vor meiner).


    Es waren auch diese Leute, die bei der Umstellung auf den Euro (mangels Wissen) skeptisch waren.


    Ich denke, dass nach einer Währungsreform sehr viele Leute ein gewisses Misstrauen in die neue Währung haben, eine Jahrzehnte später ist dies denke ich aber wieder vergessen - und jeder der auf dieses völlig veraltete Gold steht ist nicht ganz gesund im Kopf. So wie es ja auch heute der Fall ist.

    [quote]Original von gh0st
    Sehr geerter Herr Goldmund,
    ich wollte damit nur Zeigen das Öl und Gold zur Zeit expotentiel an Wert steigt nicht die selben Ursachen hat. Für Öl existiert ein echte Nachfrage, für Gold meiner Meinung nach nicht. Überzeugen sie mich sachlich vom Gegenteil.


    Ihr Herr gh0st[/quote


    Ich bin zwar nicht Goldmund, aber schlecht argumentierte Behauptungen sind eben schwer mit sachlichen Argumentationen zu widerlegen.

    gh0st:


    Haben Sie denn Zigaretten eingebunkert? Für schlechte Zeiten ...?


    Sie scheinen außerdem nicht zu verstehen, dass in einer Krise Geld möglicherweise wertlos ist.


    Eine Goldmar-Münze (wie sie schreiben) konnte man nicht zum Bezahlen verwenden, weil es eine Mark war, sondern weil es Gold war.


    Was ist denn so schwer zu verstehen daran? Geld kann man sich im Extremfall vielleicht in den Kachelofen stecken, bringt schöne Wärme, aber das wars dann auch schon.

    gh0st:


    In echten Krisenzeiten wird es vermutlich keinen Sinn machen, Gold gegen Geld einzutauschen.


    Man bekommt an einem Tag vielleicht für eine Unze 10.000.000.000 Währungseinheiten.


    Aber was nutzt es, am nächsten Tag ist das Geld vielleicht nur mehr ein Zehntel des Wertes vom Vortag wert.


    Niemand wird dir Waren für Geld geben, da es weniger Wert ist als das Papier auf dem es gedruckt wurde.


    Mehr Erfolg hat man vielleicht darin, Waren zu tauschen (zB gegen Schnaps, Zigaretten, oder eben Gold)


    Diese Annahme geht natürlich davon aus, dass der Empfänger des Goldes es deshalb akzeptiert, da er annimmt, auch von anderen Person dafür Waren und Dienstleistungen zu erhalten.


    Im Prinzip ist es nicht anders, als beim heutigen Geld. Dieses wird auch nur deswegen akzeptiert, da ein Zahlungsempfänger darauf vertraut, dass es später wiederum von anderen Personen als Zahlungsmittel akzeptiert wird.


    Hat Geld seinen Wert verloren und deshalb nicht mehr brauchbar zur Erfüllung seines Zweckes, muss "Ersatzgeld" her.


    Oder was würden Sie vorschlagen?

    Zitat

    Original von gh0st
    Na ja kann natürlich passieren, das Bauer mal keine Lust mehr hat nur noch für die Bank zu arbeiten. Dann hält er sich vieleicht nur noch ein paar Schweine für sich und seinen Kumpel der ihn mit Kartoffeln versorgt. Horten Sie liber ein paar Stangen Zigarretten für diesen Tag, das hat sich schon mehrfach als die beste Anlagestategie erweisen.


    Sich selbst zu versorgen ist natürlich eine Sache (die in Krisenzeiten tatsächlich von Vorteil sein dürfte).


    Zum Zeitvertreib die Papierflieger mit flächenmäßig großen Geldscheinen zu falten, da "normales" Papier viel zu kostbar ist, ist eine andere Sache.


    Gehört man nicht der Gruppe der Selbstversorger an, wird es zur Beschaffung der Waren zum täglichen Gebrauch zwangsläufig von Notwendigkeit sein, hierfür handelswillige Partner aufzusuchen.


    Doch mit was bezahlen, wenn die Person gegenüber nicht so recht etwas mit den gebastelten Papierfliegern anfangen will und kann, und man auch sonst keine Waren wie zB Kartoffeln vom eigenen Feld hat?


    Mit Luft bezahlen? Oder mit Kieselsteinen von der Straße? Oder ....?