Deutschland alleine hatte letztes Jahr einen Leistungsbilanzüberschuss von etwa 200 Mrd. Euro, die Euro-Zone als Ganzes hat gerade mal 10 Mrd. Überschuss gemacht. Die anderen 190 Mrd. wurden von den Defiziten unserer Euro-Partner aufgefressen. Was passiert nun, wenn die Euro-Länder von bisher 15 Mitgliedern auf 27 oder mehr in Zukunft erweitert werden? Dies wird die eigentliche Nagelprobe, denn wie bereits oben beschrieben, wird diese Erweiterung die deutschen Überschüsse rein rechnerisch durch die Defizite der anderen Länder komplett verfrühstücken und ins absolut Negative drehen.
Dann werden wir erleben, dass der Euro kein Schutz vor der Krise ist, sondern ganz im Gegenteil die Krise verschärft, denn dann wird er genauso abschmieren auf den Weltfinanzmärkten, wie derzeit der Dollar. Die Defizite der Euro-Staaten sind teilweise höher als die Amerikas. Jeder regt sich auf, dass die USA Jahr für Jahr Defizite machen, aber wenn man mal genauer hinschaut, was teilweise europ. Mitgliedsländer machen, dann ist eigentlich keine Kritik an den Amerikanern erlaubt. Letztes Jahr war das US-Defizit bei etwa 6% des BIP, aber in Spanien, Portugal und in Irland waren die Defizite bei knapp 10%. Wenn wir also die Erweiterung der EU durchziehen, da führt, wie es aussieht politisch auch kein Weg daran vorbei und jedes neue Mitgliedsland die Pflicht hat in den Euro zu gehen, dann haben wir bald mehr Defizite als Überschüsse, was dazu führt, dass wir nicht nur die innere Inflation des Euro bekommen, sondern auch noch die Abwertung auf den Weltfinanzmärkten und somit die importierte Inflation von außen. Europa ist, wenn diese Entwicklung so weitergeht, in einem Weg in die Katastrophe, das kann man definitiv konstatieren.