Beim Silberpreis winkt ein nachhaltiges Chartsignal
30. September 2004 Basierend auf einer zunächst beeindruckenden Rally, einer nachfolgenden scharfen Korrektur und der zuletzt zu beobachtenden Seitwärtsbewegung hat sich der Silberpreis in eine spannende charttechnische Ausgangslage manövriert. Das dabei ausgebildete Dreieck eröffnet die Option auf eine markante Kursbewegung.
Neue Dynamik nach oben dürfte Silber beim Sprung über die Widerstandszone zwischen 6,60 und 6,84 Dollar je Feinunze entfalten. Denn dann wäre der Blick frei auf das bisherige Jahreshoch von 8,27 Dollar. Eintrüben würde sich das Bild dagegen bei Kursen unter sechs Dollar. Doch danach sieht es momentan im Umfeld von allgemein tendenziell steigenden Rohstoffpreisen nicht aus. Zumal sich auch der Silberpreis selbst beim aktuellen Preisniveau, das am oberen Rand der in den vergangenen 20 Jahren gültigen Bandbreite liegt. noch immer in einem intakten Bullenmarkt bewegt.
Kaufsignal könnte Spekulationswelle auslösen
Was für einen Ausbruch nach oben derzeit noch fehlt, ist aber neues Interesse von Seiten der Anleger. Dieses hat nach dem im März erreichten Jahreshoch im Zuge der nachfolgenden Korrektur deutlich nachgelassen. Ein Abebben der damals nicht mehr zu übersehenden Euphorie war zur Marktbereinigung allerdings auch sehr wünschenswert, schließlich war Silber im Frühjahr so stark überkauft wie seit 1987 nicht mehr.
Die meisten der damals kurzfristig eingegangenen Positionen sind inzwischen aufgelöst, was Silber in eine günstige Ausgangslage für den Fall neuer positiver Signale bringt. Schon ein Ausbruch aus dem Chartdreieck nach oben könnte ein solches Signal sein. Denn erfahrungsgemäß springen Spekulanten dann prozyklisch schnell auf den fahrenden Zug auf und verstärken mit ihren Käufen noch den ohnehin vorhandenen Schwung.
Silber ist gemessen an Gold historisch sehr günstig
Fundamental gesehen ließen sich steigende Notierungen auch einleuchtend begründen. Schließlich ist der Markt für Silber seit Jahren von einem Angebotsdefizit geprägt und die Quellen, aus denen dieses Defizit bisher gestopft wurde, versiegen langsam. Auch verglichen mit Gold ist Silber günstig bewertet. Denn während historisch gesehen das Verhältnis zwischen dem Gold- und dem Silberpreis 16:1 betrug, beläuft es sich momentan auf 60:1.
Von einer günstigen Bewertung wie beim physischen Silber kann mit Blick auf die Silber-Aktien dagegen nicht gesprochen werden. Ausgesprochen hohe Kurs-Umsatz-Verhältnisse wie sie etwa Pan American Silver mit einer Relation von fast 18 aufweist, sind bei diesen Werten eher die Regel als die Ausnahme und mahnen Value-Investoren zur Vorsicht. Trotz dieser Bedenken ist es aber sehr wahrscheinlich, daß auch Silber-Aktien bei einem stärker steigenden Silber-Preis wieder deutlich anziehen werden.