Donnergrollen am Persischen Golf
Durch den Aufzug der US-Marine am Persischen Golf entsteht eine Lage, in der, wie amerikanische Militärs warnen, schon ein „Niesen“ einen Krieg auslösen könnte. Das scheint ganz den Absichten der Regierung Bush/Cheney zu entsprechen. Letztlich garantiert nur eine Absetzung Cheneys, daß die Welt nicht in einen Dritten Weltkrieg schlittert.
Hochrangige amerikanische Militärs, Geheimdienstler und Diplomaten sind sich darin einig, daß die Regierung Bush/Cheney entschlossen ist, noch im Frühjahr eine militärische Konfrontation mit dem Iran vom Zaun zu brechen. Wenn dieser Wahnsinn nicht verhindert wird, wären die Folgen ständiger Krieg, finanzielles und wirtschaftliches Chaos auf dem ganzen Planeten; es würde Generationen dauern, den Schaden wiedergutzumachen. Eine der Konsequenzen eines von der US-Regierung provozierten Krieges gegen den Iran wäre mit Sicherheit, daß Amerika als souveräne Republik im Sinne der Gründerväter verschwände und die USA von der ganzen Welt verachtet und gehaßt würden.
Der einfachste und gangbarste Weg, das zu verhindern, besteht darin, Vizepräsident Dick Cheney umgehend aus dem Amt zu entfernen. Derzeit liegen dem Abgeordnetenhaus vier verschiedene Resolutionen vor, die ein militärisches Vorgehen gegen den Iran ohne vorherige Diskussion und ausdrückliche Genehmigung des Kongresses untersagen. Senator Robert Byrd hat eine ähnliche Resolution im Senat eingebracht. Leider wird in diesen Resolutionen nicht betont, daß es Grund für eine Amtsenthebung von Präsident Bush und Vizepräsident Cheney wäre, wenn sie ohne Genehmigung des Kongresses einen solchen Krieg anfingen. Nur das könnte einen Krieg wirklich verhindern.
Es ist ein offenes Geheimnis, daß immer mehr führende Planer und Geldgeber der Republikanischen Partei zu dem Schluß kommen, daß Cheney gehen muß, weil die Partei sonst die Wahl im November 2008 nicht heil überstehen würde. Aus dem persönlichen Umfeld der Familie Bush ist zu hören, man sei dort verzweifelt, weil der Präsident einfach nicht begreifen will, daß alle politischen Fiaskos der letzten sechs Jahre von Cheney herrühren und daß Cheneys Abtritt für George Bush junior die einzige Chance wäre, nicht als der schlechteste amerikanische Präsident aller Zeiten in die Geschichte einzugehen. Gegenwärtig kann er sicherlich problemlos Anspruch auf diese zweifelhafte Ehre erheben.
„Schon ein Niesen kann einen Krieg auslösen“
Die linke deutsche Zeitung Junge Welt meldete am 3. Februar, eine Kampfgruppe mit dem Landungsschiff USS Boxer sei in Dubai eingetroffen, eine zweite mit der USS Bataan habe am 1. Februar den Suezkanal passiert und werde im Golf erwartet. Die beiden Kampfgruppen verfügen über jeweils sieben gepanzerte Amphibienfahrzeuge, 2200 Mann Landetruppen, Hubschrauber und Harrier-Kampfjets sowie andere Kampfausrüstung. Berichten zufolge sei auch der Flugzeugträger USS Ronald Reagan am 3. Februar aus San Diego in Richtung Golf ausgelaufen.
Zuverlässige Quellen aus Streitkräften und Nachrichtendiensten mit jahrzehntelangen Erfahrungen am Golf betonen, wenn Ende Februar die zweite Flugzeugträger-Kampfgruppe mit der USS Stennis im Persischen Golf eingetroffen sei, befänden sich dort so viele iranische und amerikanische Marineeinheiten auf engem Raum nebeneinander, daß schon „ein Niesen“ einen Krieg auslösen könnte. Damit meinen sie, daß die taktischen amerikanischen und iranischen Marinekommandeure vor Ort, die in einem kleinen Gebiet mit nicht ganz klar definierten Staatsgrenzen operieren, provokative Aktionen durchführen und damit sogar unbeabsichtigt einen Krieg auslösen könnten.
Wie ein früherer Kommandeur der Golfregion berichtete, wurden gerade aus diesem Grund vor der „Operation Wüstensturm“ 1991 keine amerikanischen Trägerkampfgruppen in den Golf entsandt, weil man das Risiko, auf diese Weise in einen Krieg hineinzugeraten, als zu hoch erachtete. Man schickte deshalb die großen Marineeinheiten, die für den Einsatz am Golf vorgesehen waren, in relativ nahe Gewässer z.B. im Indischen Ozean.
Der Krieg ist schon erklärt
In vieler Hinsicht hat die Regierung Bush faktisch bereits unter Bruch der Verfassung einen Krieg erklärt. Am 10. Januar, als Präsident Bush seine nationale Fernsehansprache hielt, worin er die Truppenverstärkung im Irak ankündigte, griffen amerikanische Truppen das iranische Konsulat im kurdischen Irbil im Irak an. Die US-Soldaten verhafteten fünf iranische Diplomaten unter dem Vorwurf, diese unterstützten die Aufständischen im Irak gegen die USA und ihre Verbündeten. Wie ein ehemaliger hoher US-Diplomat meinte, war dies ein „kriegerischer Akt“ seitens der Regierung Bush.
In seiner Rede betonte der Präsident sehr stark die angebliche Rolle des Irans und Syriens als Unterstützer des Aufstands. Er beschrieb ihr Verhalten mit dem legalistischen Begriff „erhebliche Unterstützung der Aufständischen“. Wie der Zwischenfall in Irbil zeigt, hat die Regierung Bush beschlossen, direkt und aggressiv gegen die iranische Präsenz im Irak vorzugehen, ohne Rücksicht darauf, ob es tatsächlich Beweise für Waffenlieferungen und andere iranische Unterstützung für die Aufständischen gibt. Sicherlich sind Helfershelfer der Iranischen Revolutionsgarden im Irak an Provokationen gegen die Truppen der USA und ihrer Verbündeten beteiligt. Aber indem sich die Regierung Bush/Cheney jeglichen diplomatischen Bemühungen zur Beilegung des Konfliktes verweigert und den seit langem bestehenden Einfluß des Irans im Irak zum Skandal hochstilisiert, hat sie sich praktisch für den Weg in den Krieg entschieden.
Seit der Rede des Präsidenten und dem „kriegerischen Akt“ in Irbil mehren sich weitere Provokationen der Regierung Bush. Am 31. Januar berichtete die Los Angeles Times, die US-Luftwaffe habe ihre Patrouillenflüge an der iranisch-irakischen Grenze vermehrt, um den Zustrom von Waffen und Agenten der Revolutionsgarden in den Irak zu unterbinden. Viele Experten sind besorgt über die Kombination aus diesen intensivierten Patrouillenflügen, die zu Luftangriffen auf iranisches Territorium führen könnten, und dem Aufzug der US-Marine am Golf. Die Los Angeles Times zitierte einen namentlich nicht genannten US-Offizier: „Es könnte ein Fehler passieren, und das könnte zu etwas führen, was keine der beiden Seiten wirklich wollte, und plötzlich sind wir wieder im August 1914.“ Er nannte ein alles andere als hypothetisches Beispiel: „Ein Schiff überfährt eine Grenze... aber was bedeutet das? Man muß sehr vorsichtig sein, um nicht überzureagieren.“
Der irakische Premierminister Nouri al-Maliki war in einem Interview mit CNN nicht weniger offen: „Wir haben den Iranern und den Amerikanern gesagt: ,Wir wissen, daß ihr Probleme miteinander habt, aber wir bitten euch, daß ihr eure Probleme bitteschön außerhalb des Iraks löst.’ Wir wollen nicht, daß die US-Truppen den Irak als Basis nutzen, um den Iran anzugreifen... Wir werden es nicht akzeptieren, daß der Iran den Irak benutzt, um die amerikanischen Truppen anzugreifen... Aber das ist alles sehr real.“
Neues Gambit
Wie uns ein hoher Beamter der US-Nachrichtendienste berichtete, kamen die Strategen des Weißen Hauses Ende letzten Jahres zu dem Schluß, daß die Regierung wegen ihrer falschen Behauptungen über angebliche irakische Massenvernichtungswaffen so diskreditiert ist, daß niemand einem Krieg gegen den Iran zustimmen würde, nur weil die Regierung Bush behauptet, der Iran stehe unmittelbar vor dem Bau einer Atombombe. Deshalb änderten Bush und Cheney ab Januar ihre Rhetorik und werfen dem Iran jetzt ständig vor, im Irak die Aufständischen gegen die USA zu unterstützen. Bisher hat das Weiße Haus noch keine Beweise dafür vorgelegt, daß der Iran wirklich für die Eskalation des Aufstands verantwortlich ist, aber die Rhetorik erreicht schon einen Siedepunkt. Und kürzlich räumte der Präsident ein, er habe im Herbst 2006 die Truppen im Irak ermächtigt, gegen iranische Einrichtungen auf irakischem Boden vorzugehen.
Am 20. Januar starben fünf amerikanische Soldaten durch einen raffinierten Angriff, bei dem sich bewaffnete Männer, die englisch sprachen, als irakische Sicherheitsoffiziere ausgaben. Die US-Regierung machte den Iran für diesen Anschlag verantwortlich. Sie behauptet, die aufständischen Schiiten im Irak seien alleine nicht zu einem so geschickten Anschlag fähig. Auch wenn eine iranische Beteiligung nicht auszuschließen ist, sieht man doch, wie hoch das Kriegsfieber an der Pennsylvania Avenue schon gestiegen ist, wenn die Regierung Bush hinter jeder bedeutenden Aktion des irakischen Widerstands eine unsichtbare iranische Hand ausmacht.
In diesem Umfeld bedeutet das Eintreffen massiver zusätzlicher amerikanischer Marineverbände am Persischen Golf die sehr reale Gefahr eines „neuen Golfs von Tonkin“, wie es ein hoher ehemaliger Offizier der Marineinfanterie nannte (mit dem dubiosen Tonkin-Zwischenfall begann 1964 der Vietnamkrieg).
Unilateraler Angriff?
Der Aufmarsch der US-Marine wird die Vereinigten Staaten bald in die Lage versetzen, größere Luftangriffe gegen den Iran durchzuführen, unabhängig davon, ob Golfstaaten Überflugrechte gewähren oder nicht. Es ist kein Geheimnis, daß die iranische Regierung alle Mitglieder des Golf-Kooperationsrates gewarnt hat, sie werde auf jegliche Unterstützung eines amerikanischen Angriffs auf den Iran mit massiven irregulären Kampfhandlungen antworten. Kuwait und Bahrain, die beiden Golfstaaten mit einer starken amerikanischen Truppenpräsenz, sind wegen der großen inländischen schiitischen Minderheiten für einen solchen iranisch gesteuerten Kleinkrieg sehr anfällig.
Der Iran und Saudi-Arabien bemühen sich, mit diplomatischen Missionen eine Konfrontation zu vermeiden, aber die Ankunft der USS Stennis am Golf wird diese Bemühungen wahrscheinlich über den Haufen werfen. Angesichts der unwägbaren Lage in Teheran ist nur der Sturz von Vizepräsident Dick Cheney ein sicherer Weg, die Welt vor einem möglicherweise unbeabsichtigten Dritten Weltkrieg zu bewahren.
Jeffrey Steinberg
Spica dazu:
Der Angriff der USA auf den Iran - resp. dessen Botschaft - ist also schon erfolgt, so zumindest formuliert und sieht man es in diplomatischen Kreisen. Stichtag war demnach der 10.01.2007. Ein Tag, an dem Mars/Pluto im GZ gegeben war.
Unter diesen Gesichtspunkt sind auch die jüngsten Aktivitäten wie Äußerungen Russlands zu verstehen. Wobei der lfd. Mars am 12.02.07 den Sonnenstand vom 10.01. aktiviert. Dem weitere Aktionen folgen.
Sonne-180- Saturn: 13.02.07
Mars-00-Merkur: 15.02.07
Sonne-00-Uranus: 02.03.07
Mars-00-Venus: 08.03.07
Sonne-90-Mars/Pluto: 16.03.-18.03.07
Mars-00-Neptun: 22.03.07
Mars-180_ Saturn: 29.03.07
Saturn-180-Neptun:02.04.07
Ich halte den 22.03.07 für gefährlich. Kurzformel: Seekrieg- Seegefecht - aber auch Angriff auf Öl- oder Ölanlagen. nach De Wohl.