Mein Fall passt hier nicht perfekt rein, aber ich will keinen neuen Thread dafür aufmachen. Passiert ist Folgendes:
Am 9.5. mittags bei einem Silberkurs von 25,72 USD habe ich über die Webseite gold.de im Preisvergleich ein Ankaufsformular eines bekannten Edelmetallhändlers für 2 x 1kg Silber Lunar II (1 Drache, 1 Schlange) geöffnet. Das Angebot des Händlers belief sich für "verschiedene Jahrgänge" Lunar II auf 852,xx EUR. und war das höchste. Ich habe den Vorgang abgeschlossen und eine Auftragsbestätigung mit den Konditionen per mail bekommen.
Am Abend sah ich dann auf der Webseite des Händlers, dass der Ankaufspreis für 1kg Drachen und 1 kg Schlange bei jeweils 775,xx EUR ausgewiesen wurde. Nach wie vor stand aber bei "verschiedene Jahrgänge" 852,xx EUR!
Daraufhin schrieb ich eine Mail und bat um Klarstellung, machte auch deutlich, dass ich nicht gewillt sei, zu 775,xx EUR zu verkaufen. Ich erhielt bis heute morgen keine Antwort.
Ich rief dann den Händler an und hatte den Chef am Telefon. Ich schilderte ihm den Sachverhalt und sagte (im Konjunktiv!), ich würde den Auftrag stornieren, wenn ich nicht den auf der Webseite zuerst zugesicherten Preis bekäme. Er sagte, er würde sich die Sache anschauen und sich melden.
Am Nachmittag (bis dahin gab es keine Nachricht vom Händler) gegen 15 Uhr schrieb ich eine Mail an den Händler, dass ich von einem gültigen Vertrag ausgehe und kündigte den Versand der Münzen an.
Gegen 17:30 Uhr habe ich die Münzen bei DHL abgegeben (Versandetikett des Händlers hatte ich ja per mail in der Auftragsbestätigung erhalten).
Um 18:15 Uhr schreibt mir der Händler, er würde die Münzen nur zu dem für die beiden Einzelmünzen ausgewiesenen, niedrigeren Preis beziehen, "so dass wir dies wie gewünscht stornieren".
Ich schrieb dann nochmals zurück, dass ich davon ausgehe, einen gültigen Vertrag geschlossen zu haben, und dass die Münzen auf dem Weg seien.
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Muss ich diesen Schwenk des Händlers akzeptieren? Kommt der so einfach aus der Nummer raus? Es ist sein Fehler, dass das Ankaufsangebot für "verschiedene Jahrgänge" zu hoch war (inzwischen hat er es natürlich (inkl. heutigem Absturz) auf 740 Euro herunter gesetzt) und im Widerspruch zu den Angeboten der Einzeljahrgänge stand.
Habe ich durch die Aussage am Telefon "ich würde das stornieren, wenn..." eine gültige Stornierung des Auftrags ausgesprochen, die durch Zustimmung des Händlers wirksam geworden ist? Ich nehme an, dass alle Gespräche aufgezeichnet werden - allerdings: Würde das nicht gegen den Datenschutz verstoßen?
Wenn der Silberpreis heute nicht um 5% abgestürzt wäre, würde ich das ein wenig lockerer sehen. Aber bei 2 kg sind das leider auch schon 78 Euro Verlust im Vergleich zum 9.5.
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