Mehlwurm
Eins vorweg....die Aussage 3) "Diese Gesellschaft kann den Crash nicht überleben, nur eine andere" stammt nicht von mir.
So etwas würde ich nie sagen und wirft ein noch schlechteres Bild auf mich als es sowieso schon der Fall ist.
Wie man nun einen Crash übersteht , kann ich auch nicht sagen, weil ich eben genau wie alle anderen auch nicht weiss, was kommen wird.
Aber auch bei gleichem Krisenszenario für alle, kommt es sehr auf die persönlichen Lebensumstände an. Ein Stadtbewohner hat anders vorzubeugen als ein Landbewohner, ein Alleinlebender anders als ein Mensch mit Familie etc.
Grundsätzlich halte ich es für sinnvoll, sich erstmal ganz konkret Gedanken darüber zu machen, was passiert, wenn die Grundversorgung (Lebensmittel, Wasser, Strom, Gas ) zusammenbricht.
Hierbei kommt man dann schnell auf die Einsicht, dass man zusehen sollte, eine gewisse Zeit mit "Bordmitteln" auszukommen, sprich Vorräte anzulegen in Form von haltbarer Nahrung, alternativer Energieversorgung (Gaskocher etc.),
Wasservorräte, Genussmittel (Tabak, Kaffee, Alkohol..auch zum Tauschen),
Benzin usw.
Auch wäre es sinnvoll, taugliches Werkzeug zu haben, wie Axt, Säge, Messer etc.um mal etwas bauen oder basteln zu können, oder so man einen Holzofen hat selber Holz zuschneiden zu können.
Auch ein geeignetes Fahrzeug kann helfen. Was habe ich im Crash von der Familienkutsche ohne Laderaum? Dann doch lieber eine Kastenwagen oder eine Pritsche. Mir ist natürlich klar, dass bei zusammengebrochener Benzinversorgung das nur eine zeitlich befristete Hilfe sein kann, aber wenn man irgendwo nur 100 Liter Benzin gebunkert hat, dann kann man damit doch etliche Male Holz sammeln gehen oder Material transportieren....auch für andere, die mir dann im Gegenzug einen Gefallen tun.
Eine gute Vorsorgemassnahme ist auch ein Garten oder ein kleines Grundstück. Allerdings ist es sinnlos, sich so etwas weitab vom Schuss zu kaufen und brachliegen zu lassen bis der Ernstfall eintritt.
Ein Garten muss vorher schon in der Bewirtschaftung sein, sowohl der praktischen Erfahrung wegen, als auch der Vorräte wegen, die man sich daraus anlegen will (was nutzt mir ein Garten, wenn der Crash im Oktober kommt, und die Zeit bis zur nächsten Ernte 8 Monate beträgt?)
Das hört sich jetzt alles vielleicht eher nach in ein Survivalforum gehörend an, aber ich denke, wenn man sich über die ganzen praktischen Kleinigkeiten ( und seien sie noch so klein ), rechtzeitig Gedanken macht und danach handelt, so hat man meiner Ansicht nach die besten Möglichkeiten das Beste aus der Situation zu machen.
Und zu guterletzt kommen auch noch Die Edelmetalle ins Spiel (ja, tatsächlich!)
Gold eignet sich, um ein eventuell vorhandenes Vermögen durch einen Crash zu retten. In einem Crash denke ich (wie ich schon öfter sagte), wird Gold keine grosse Hilfe sein. Man bekommt vielleicht schon etwas dafür eingehandelt, allerdings wird man vermutlich sehr viel Gold für Dinge hinlegen müssen, die heute nur wenige Euro kosten (wenn ich für eine Viertelunze Gold nur fünf Dosen Bohnen bekomme, wäre es sinnvoller gewesen, mir rechtzeitig ein paar Vorräte anzulegen).
Mit Silber sieht es im Grunde ähnlich aus, allerdings kann ich mir vorstellen, dass in einer sich langsam stabilisierenden Situation, Silber wieder eine gewisse, von vielen akzeptierte Tauschmittelfunktion übernehmen könnte.
So, das war jetzt grob umrissen das, was ich mir unter Vorsorge vorstelle. Ob es dann bei einem eingetretenen Crash etwas genutzt haben wird, das wissen wir halt leider erst hinterher, aber ich denke meine Vorschläge sind einigermassen vernünftig und nachvollziehbar.
Für unvernünftig und fahrlässig hielte ich Vorsorge, die sich zum größten Teil auf Edelmetalle verlässt und darauf spekuliert, dass "Gold immer etwas wert ist", bzw. sogar noch rasant im Wert steigt. Das mag nach einem Crash vielleicht sein, aber im Crash mit Sicherheit nicht.
@all
Noch ein kleiner Denkanstoß:
Es wird hier ja immer wieder die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg angeführt um zu beweisen, dass man mit Gold und Silber immer etwas bekommt. Das ist ja durchaus möglich.
Sehr beliebt ist ja immer wieder die Paarung "Bauer mit Kartoffeln" versus "Stadtmensch mit Goldmünzen".
Jetzt frage ich mal: Wer hat bei diesen Deals wohl den besseren Schnitt gemacht? Der Stadtmensch, der vorher schon Goldmünzen hatte, oder der Bauer, der zwar kein Gold, aber dafür dringend benötigte Lebensmittel hatte?
Ich denke die Antwort dürfte eindeutig zugunsten des Bauern ausfallen.
Gefragt waren damals Lebensmittel und kein Gold; deswegen kamen die Leute ja aus der Stadt aufs Land, weil dort das Begehrte zu bekommen war und nicht umgekehrt...jedenfalls habe ich von Bauern die mit Kartoffelsäcken in die Stadt gefahren wären um dringend benötigtes Gold zu ertauschen noch nichts gehört.
Und der Bauer, der Kartoffeln gegen Gold hergegeben hat, hat das Gold auch nicht gleich wieder hergegeben (ausser in Notfällen), sondern es unter die Matratze gelegt und ganz ruhig abgewartet, bis die Verhältnisse sich wieder stabilisiert hatten und er sein kleines oder großes Vermögen zu genießen imstande war:-)
So herum muss man die Geschichte sehen!
Grüße