Beiträge von Schlange

    Wir (Nicht-Sachsen) hätten um ein Haar beobachten können, wie eine solche totale Finanzkatastrophe hätte aussehen können. Die SachsenLB stand nur wenige Stunden vor der Insolvenz, die das Land Sachsen eventl. an den Abgrund gebracht hätte. Deshalb mußte der Notverkauf ja auch an einem Sonntag (unter Umgehung der Landesverfassung mit der Anwendung von Notstandsrecht) an den einzigen "Interessenten" über die Bühne gehen.


    Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben, denn Baden-Württemberg kann bis Jahresende die SachsenLB wieder zurückgeben.


    ZEIT: Niedergang eines Musterländles

    Du wirfst denjenigen "Neid" vor, die für andere(!) eine gewisse Gerechtigkeit anstreben, willst aber selbst "möglichst besser dastehen als andere". Für mich sind das zwei Seiten der selben Medaille.

    Morpheus: Hier in meiner Stadt sind die Wohnungen auch enorm teuer (Quadratmeterpreise zwischen 2.000 und 3.000 EUR, Durchschnitt ist 2.800), aber hast du mal verfolgt, ob die angebotenen Wohnungen auch verkauft werden? Ich habe den Eindruck, daß sich im Moment kaum jemand zum Kauf von ETW entschließen kann, die Nachfrage ist fast gleich Null. Leerstehende Wohnungen seit Monaten bzw. über ein Jahr mittlerweile. Die Verkäufer scheuen sich aber noch, mit den Preisen deutlich zurückzugehen (denn dann würden sie ja einen Verlust realisieren).


    Robertino: Wohnen muß man, ja. Aber daraus zu schließen, daß die Immo-Preise nicht sinken können, das geht nur, wenn Angebot < Nachfrage. Es deutet aber alles darauf hin, daß mittlerweile das Angebot an Wohnungen deutlich den Bedarf übersteigt (v.a. in Berlin zu sehen, aber tendenziell gilt das für ganz Deutschland). Obwohl durch Hartz-IV die Nachfrage gerade nach kleinen Wohnungen deutlich zugenommen hat, das muß ich zugeben. An der Tendenz ändert das aber nichts.

    Für alle, die offenbar keinerlei Probleme haben, an mehrere Rollen ranzukommen: warum schreibt ihr nicht die Bank dazu, bei der die Dinger noch lagern?


    Graf Zahl: hast du deine 10er schon bekommen und verrätst uns deine Quelle?

    Woraus schließt du, daß "wir" uns einen Engpaß wünschen? Ich wäre ganz im Gegenteil heilfroh, wenn ich irgendwo im Umkreis von 25 km die von mir gewünschte Stückzahl bekäme. Ich denke, eine Knappheit an 10ern wünscht sich hier niemand, warum auch?

    Du hast recht, ist also kein Zeichen von Liquiditätsengpässen, sondern ein Sicherheitsfeature. Ich habe das nur vorher so nie bemerkt und die Meldung über einen geschlossenen BNP Paribas Fond paßte da wohl etwas (zu) gut.

    Kommt mir jetzt auch komisch vor. Bei Öffnungszeiten von 8-13 Uhr (= 5 Std.) hier in MA können am Donnerstag etwa 150 bis 300 Kunden bedient worden sein (1-2 Minuten Bearbeitungszeit pro Kunde, nur ein Schalter von zweien gibt die 10er aus). Dann hätte jeder Kunde im Durchschnitt 1-2 Rollen(!) nehmen müssen und die Schlange hätte bis auf die Straße gereicht. Ich glaube daher nicht, daß überhaupt 400 Rollen verfügbar waren. Seltsam irgendwie...

    Lagebericht von der BuBa-Filiale Mannheim: alle Zehner der neuen Auflage waren bereits am ersten Tag vergriffen! Es gibt auch keinen Nachschub mehr. Ich habe dann statt meiner anvisierten 8 Rollen lediglich den gesamten Bestand an Rückläufern älterer Motive mitgenommen, gerade mal 34 Stück. Nach mir warteten noch zwei Kunden, die ebenfalls das neue Motiv wollten und waren genauso verwundert, daß es bereits drei Werktage nach Ausgabe keine mehr gab.

    Ich wäre vorsichtig, etwas, das man nicht teilt, unterstützt oder gar versteht, als Sekte zu bezeichnen. Wer wurde in der Geschichte nicht alles so tituliert -- meist zu unrecht. Auch der Vorwurf, das seien alles Verschwörungstheorien, ist unseriös. Man versucht so, eine ernsthafte Auseinandersetzung mit den Thesen der "Verschwörern" zu verhindern -- man macht sie lächerlich und gleich jeden anderen mit, der sich mit der Sache evtl. gern auch beschäftigen möchte. Wer wurde in der Vergangenheit nicht alles auf diese Weise verunglimpft? Alle genannten Punkte treffen doch auch auf die allgemein anerkannten Ansichten zur Ökonomie zu. Man sieht es nur nicht, wenn man selbst drinsteckt.

    Also ich für meinen Teil wäre froh gewesen, wenn ich schon vor 1 oder 2 Jahren mit den Vorbereitungen angefangen hätte und nicht erst vor 6 Monaten. Panik verbreitet ja noch niemand, ein gesundes Mißtrauen finde ich aber durchaus angebracht. Nur so kann man die Risiken und Wahrscheinlichkeiten gegeneinander abwägen.

    Du machst keinen Denkfehler, sondern hast meiner Meinung nach vollkommen recht. Immobilien werden bei uns in den nächsten Jahrzehnten deutlich an Wert verlieren. Diejenigen, die noch auf Immobilien setzen, schließen von der Vergangenheit auf die Zukunft, ohne nachzudenken. Nur weil etwas die letzten 50 Jahre funktioniert hat, muß es nicht immer so weitergehen.


    Daß die Immobilien in gesuchten Lagen (innerstädtisch) im Preis steigen oder gleichbleiben, glaube ich auch nicht. Schaut euch doch mal an, wie viele Städte jetzt die alten Güterbahnhöfe und Gleisanlagen als neue Stadtviertel zum Bebauen umwandeln. Mehr Baugrund für weniger Menschen --> auch hier ein Preisverfall.


    Bei einem Punkt muß ich aber einhaken:


    Zitat

    Original von Faber
    2. Häuser gehören zu den Gütern mit der längsten Gebrauchsdauer, damit meine ich, daß ein Haus sehr lange braucht, bis es unbrauchbar ist.


    Schau dir die Häuser an, die seit 10-15 Jahren gebaut werden. Da gibt es viele (preisgünstige, schnell hingestellte) Neubauten, die sind schon bei der Schlüsselübergabe Bauruinen. Die Lebensdauer moderner Häuser nimmt stetig ab. Und je mehr Altbauten jetzt mit "modernsten energiesparenden Maßnahmen" malträtiert werden, desto mehr von diesen Häusern werden ebenfalls zu dauerhaften Sanierungsfällen.


    Ich kann nur immer wieder für das altbewährte Bauen mit massiven Baustoffen wie Backsteinen (gibt es heute leider nur noch z.B. in Polen), natürlichen Baumaterialien ohne Kunststoffe (keinerlei Folien o.ä.), Strahlungsheizung und traditionellen Fenstersystemen werben. Beste Energieeffizienz und gesundes Wohnen zu günstigem Preis, solche Häuser halten mehrere Generationen lang.

    Es stand sicher schonmal irgendwo: Online-Broker Consors hat seit ein paar Tagen(?) ein Überweisungslimit aktiviert. Pro Tag können max. 50.000 EUR vom Consors-Konto abgezogen werden.


    Gerade komme ich von meiner Bank, nochmal Geld abheben gewesen: große Scheine (200, 500) waren keine mehr da. Kann natürlich Zufall sein an einem Montag kurz vor Geschäftsschluß.

    Was ich selber mache, ist einfach: Vermögen physisch unter Kontrolle bringen, Lebensmittelvorräte aufstocken, Vorbereitungen treffen für Stromausfall etc, alle notwendigen Anschaffungen für die nächsten 12 Monate jetzt tätigen, Handwerker mit Reparaturen beauftragen usw.


    Meine Eltern konnte ich überzeugen, das gleiche zu tun, wirklich 100% vorbereitet sind wir aber alle noch nicht.


    Was mir schon seit einiger Zeit aufgefallen ist, daß auch viele der "normalen" Leute die Aufschwung-Propaganda nicht mehr geglaubt haben. Geschäftsleute sagten, bei mir bricht der Umsatz ein, Privatleute bemerkten die Teuerung, Angestellte und Rentner den realen Lohnverlust. Die Stimmung ist also schon seit Monaten ziemlich schlecht gewesen, die Presse hat ihr Fähnlein jetzt erst gedreht.


    Diese Woche wird denke ich sehr spannend, aber obwohl ich wesentlich besser vorbereitet bin als die Mehrheit, bin ich doch auch etwas unruhig, was da kommen wird. Vor allem der Aspekt Sicherheit wird viel zu selten behandelt. Was nützt mir ein großer Nutzgarten mit Gemüse, wenn der über Nacht von hungrigen Stadtbewohnern leergegessen sein kann.

    Also ich wüßte, was ich machen würde. Mit den Zinsen, die mir beim Abheben verloren gehen, erkaufe ich mir die Sicherheit, das Geld insgesamt zu behalten. Ich habe letzte Woche auch mein Tagesgeldkonto geräumt, heute ist der letzte Rest vom Girokonto dran, da lasse ich nur einen kleinen Betrag für die monatlich fälligen Überweisungen (Strom, Hausgeld, etc.). 50% meiner Mittel sind bereits in Edelmetallen angelegt, der Rest Bargeld und Silber-10er.


    Ich würde aber niemals das machen, nur weil es alle anderen auch machen. Entscheide alle Finanzangelegenheiten eingenverantwortlich, so wie Du es für richtig hältst.

    Ich würde gern ein interessantes historisches Faktum einbringen, das offenbar nicht mehr allgemein bekannt ist (im Internet gibt es dazu kein/kaum Informationen). In Österreich gab es 1809 eine Besitzsteuer auf Silber. Jedes (auffindbare) Silberstück (z.B. Bestecke etc.) wurde besteuert und punziert. Mit den eingenommenen Steuern wurde der Krieg gegen Napoleon finanziert.

    Ganz interessant ist, daß das Thema mittlerweile (zwar nicht als Top-Thema, aber zumindest als kleine Notiz) in fast allen wichtigen Radio- und Fernsehprogrammen zumindest angeschnitten wird -- nachdem es konsequent wochen- und monatelang ignoriert wurde. Auch spricht man wie selbstverständlich mittlerweile von der Bankenkrise oder der Kreditkrise, als ob es die schon immer gegeben hätte -- erklärt, warum es plötzlich aus dem ganzen "Aufschwung" und "Boom" heraus eine solche dramatische Entwicklung nach unten gibt, wird meist nicht. Ich vermute, die Redakteure wissen es selbst (noch) nicht.


    Höchst interessant der Beitrag in den Tagesthemen von gestern: sinngemäß wurde (recht ausführlich) erklärt: wegen den schlechten Risiken, die viele Fondgesellschaften jetzt abschreiben müssen, seinen die Werte dieser Fonds sehr stark gefallen. Anleger (Privatanleger wurde nicht gesagt, aber immerhin) würden jetzt ihr Geld aus diesen Fonds zurückfordern, die Banken hätten aber nicht genug Geld, um alle zu bedienen. Deshalb hätte die EZB mit Milliardensummen den Banken aus diesem Liquiditätsengpaß geholfen.


    Ziemlich deutlich, für eines der wichtigsten Mainstream-Nachrichtenmagazine.


    Wörtlich: "Jetzt wollen viele verschreckte Kunden ihre Einlagen zurück! Konsequenz: Fonds werden geschlossen." und weiter: "Angst vor einer weltweiten Finanzkrise". Es könnte sein, daß sich andere Redaktionen jetzt diesem Sprachgebrauch anschließen.


    Sowas könnte die Leute wirklich dazu bringen, einen Bank-Run zu starten.

    Zitat

    Original von HIghtekki
    wenn der supermarkt sagt er nimmt kein papier: was nimmt er dann? gold? was wenn keiner gold hat? bleibt die ware dann im regal und verfault während die leute hungern? wohl kaum. was würde dann passieren? würde man seine armbanduhr zu aldi tragen damit man dafür eine pizza kriegt? aber was bitte soll die verkäuferin mit der armbanduhr?


    In einem Krisenszenario dürften die Supermärkte wohl per Behördenerlaß komplett geschlossen werden, wenn sie nicht ohnehin binnen Stunden ausverkauft (oder sogar geplündert) worden sind. Lagerhaltung gibt es kaum noch, der Nachschub ist gestoppt (z.B. durch Benzin-Rationierung) -- nach ein paar Tagen wird es in der ganzen Stadt keine Lebensmittel mehr geben.


    Sollte die Krise zunächst sind so gewaltig ausfallen, der Euro aber doch spürbar an Wert verlieren, wird der Supermarkt schnell die Preise nach oben anpassen und eben immer mehr Papier-Euro für seine Waren sehen wollen. Die Menschen werden dann ihre Barreserven möglichst schnell ausgeben wollen; das klassische Hyperinflationsszenario.


    Es gibt aber keine historisch vergleichbare Situation zu der heutigen, es kann auch ganz anders kommen, viele sind der Meinung, es wird wesentlich schlimmer kommen als früher. Grund: die einzelnen Menschen sind individualisiert, ohne einen Gruppenzusammenhalt, nicht in der Lage, sich selbständig zu versorgen, es gibt keine Vorratshaltung, kaum noch einen eigenen Nutzgarten, Werkstätten, Werkzeuge und Kenntnisse, wie man ohne den Einsatz von vorgefertigten Industrieprodukten etwas repariert (auch bei Handwerkern nicht mehr), die große Abhängigkeit von Strom, Wasser, Gas, Benzin usw.

    Man sollte auch Inflation von Preissteigerung (Teuerung) deutlich abgrenzen, auch wenn es heute allgemein gleichgesetzt wird. Inflation entsteht durch die Ausweitung der Geldmenge über das reale Wirtschaftswachstum hinaus. Wenn, wie heute üblich, die Geldmenge jedes Jahr um etwa 10% wächst, die Realwirtschaft aber nur um 2%, dann haben wir 8% Inflation. Ob daraus (und wann) eine Teuerung wird, ist nicht so klar vorherzusagen. Der Mechanismus von Preissteigerungen ist ein Spiel der Kräfte (wenn auch ungleich) und hängt viel mehr von den Rohstoffpreisen ab als direkt von der Geldmenge. Die Zinsen spielen dann dabei natürlich auch noch eine wichtige Rolle.


    Der Euro verliert also vor allem deshalb an Wert, weil die vorhandene Geldmenge (zu) stark wächst (obwohl die Löhne ja eigentlich schrumpfen, d.h. das Geld zumindest nicht bei der breiten Bevölkerung ankommt...). Selbst wenn kein Produkt teurer würde, wäre nach einem Jahr der Euro um etwa 8% weniger wert als zuvor. Die Teuerung verschärft die Lage noch.


    Zur Problematik der Messung (Warenkorb) wurde ja schon einiges an anderer Stelle hier gesagt.


    Die Kaufkraft ist wieder ganz was anderes, weshalb es auch so unsinnig ist, die "Armut" von Ländern anhand deren BIP/Kopf messen zu wollen. Es gibt (glaube ich) keine einheitliche Definition von Kaufkraft, ein Liter Benzin (gemessen in Arbeitsstunden) soll demnach die letzten Jahrzehnte immer billiger (ich muß für einen Liter Benzin weniger lang arbeiten als vor 30 Jahren) geworden sein. Bei Golddeckung der Währung ist ja vor allem die Kaufkraft einer Unze entscheidend, und die wird sicherlich deutlich größer sein als heute.