Was heisst hier "..geht eine eigenartige Richtung..:" ???
Fakt ist dass Du nur die einschlägige Presse zu Erlebnissen von Nicht-chinesischen Firmen in China "durchforsten" musst
und dann relativ schnell feststellen wirst dass selbst große Deutsche Unternehmen der Automobilbranche von Ihren "Partnern"
drastisch über den Tisch gezogen werden.
Unter Einsatz von sämtlichen Vorstellbaren und Unvorstellbaren "Ausreden", Tricks und zum Teil unter dem Schutz der chinesischen Gesetzgebung.
Das beschriebene Vorgehen ist nicht Einzelfall, sondern eher "Alltag".
Wobei: es gibt auch verlässliche chinesische Partner. Die Frage ist nur: für wie lange diese Verlässlich sind.
Aus http://de.wikipedia.org/wiki/Sozialverhalten_in_China :
Verhandlungen [Bearbeiten]Mit den traditionellen Verhandlungstechniken der 36 Strategeme werden Chinesen schon im Kindesalter vertraut gemacht. Ein Verständnis für die sich daraus ergebende Verhandlungsethik ist für nicht-chinesische Verhandler wichtig.
Über Verhandlungstaktiken und -Strategien in China gibt es viel Literatur, jedoch wenig Material, das eine wichtige Entwicklung der letzten Jahre berücksichtigt: Chinesische Verhandlungspartner haben insbesondere in großen Unternehmen ein hohes Maß an interkultureller Kompetenz entwickelt und können sich sowohl auf ihrem heimischen Spielfeld wie auch auf dem Spielfeld ihrer Verhandlungspartner sicher bewegen. Konkrete Beispiele sind Verhandlungen über Lizenzen, Urheberrechte und Schutz intellektuellen Eigentums. In der Anfangsphase wird diesem Thema häufig scheinbar keine besondere Bedeutung zugemessen, da man es später „pragmatisch“ und auf Vertrauensbasis lösen könne. Kurz vor Vertragsabschluss kann sich jedoch herausstellen, dass das Thema beim chinesischen Partner von in den USA, Europa oder Hongkong ausgebildeten Anwälten bearbeitet wird.
Generell muss ein nicht-chinesischer Verhandler sich darauf einstellen, dass je nach Bedarf zwischen „westlichem“ und „chinesischem“ Rechts- und Kulturverständnis gewechselt werden könnte. Ein gut vorbereiteter Verhandler muss also in beiden Kulturen gut zu Hause sein.[2] „Westliche“ Normen werden als gemeinsame Basis dargestellt, aber dann bei Bedarf „chinesisch“ interpretiert, zum Beispiel Marktwirtschaftlichkeit „mit chinesischem Charakter“ (中国特色的, zhongguo tese de = in chinesischer Färbung). Der Kulturkritiker Bo Yang verglich diese Anpassung von Kulturimporten mit einem Einlegen alles Fremdländischen in chinesische Sojasoße[3].
China ist im Gegensatz zu westlichen Staaten eine "High Context Culture". Das bedeutet, dass auf schriftliche Verträge weniger Wert gelegt wird und eine persönliche, freundschaftliche Beziehung zum Geschäftspartner von extremer Bedeutung ist. In China kommt es auch zu einer viel stärkeren Vermischung von Privatem und Geschäftlichem als in westlichen Kulturen. Im schlimmsten Fall kann dies bedeuten, dass der chinesische Geschäftspartner den westlichen Partner am Ende der Verhandlungen ohne moralische Bedenken austrickst, da keine persönliche Beziehung aufgebaut wurde. Im besten Fall kann es dazu führen, dass ein chinesischer Partner ein äußerst lukratives Angebot eines Konkurrenten ausschlägt, um die gute Beziehung nicht zu gefährden.
Grüße
WdZ