Beiträge von PMChris

    Zitat

    Er macht einen anonymen Systemfehler verantwortlich für die Finanzkrise.


    Die anonymen Systemfehler haben alle sehr irdische Namen. Auflösen des Glass Steagall acts, Wicki
    US Bundesreguerung geht gegen Ländergesetze vor, die zum Schutz für Hypothekenbetrug dienten. The Nation
    usw.


    Dies jetzt als anonyme Systemkrise hinzustellen, wo fast alle Gangster noch in führenden Positionen sitzen oder mit millionenschweren Abfindungen als Pensionäre leben statt hinter Gittern zu sitzen, ist eine simple Lüge.

    Klar hatten da die FED und Regierung die Rahmenbedingungen im Interesse der privaten Banken fuer die Liquidtaetsschwemme geschaffen. Das stelle ich nicht in Abrede. Die Blase haben aber alle privaten Banken aufgeblasen, denn sie sind diejenigen, die Geld kreieren, aber auch Subsidiaries z.B. deutscher Institute in den USA haben da mitgemischt.


    Genau, Und hier warten wir noch auf ein paar Überraschungen. z.B. hört man von unserem Grinsemann der DB in den letzten Tagen verdächtig wenig.

    Die privaten Banken haben das gemacht, nicht die USA. Da haben einige ausl. banken auch kraeftig mitgespielt. Ein Kredit bringt auch niemanden um, sondern die Zinsen, an dem sich private Banken bereichern.


    Da hat die FED und die Bush Administration aber kräftig mitgespielt. Fanny Freddy Countrywide etc. Die Bush Regierung hat sogar Landesgesetze zum Schutz vor Hypothekenbetrug (z.B. in New York) kassiert. Das ist nicht zufällig passiert, sondern die Blase wurde über Fanny und Freddy planmässig aufgeblasen.
    Und Fanny, Freddie und Countrywide sind so privat wie die Federal Reserve.


    Und warum wird M3 wohl von der Fed nicht mehr veröffentlicht.


    Genau das haben sie in USA gemacht. Und jetzt ist jeder völlig überrascht, das die Kredite nicht pünktlich zurückgezahlt werden.
    Die USA hat schon etwas mit dem Geld gemacht, solange es noch was wert war...



    Zu der anderen Diskussion. Es macht überhaupt keinen Sinn, an einen Erlöser zu glauben. Einer der behauptet, uns sicher ohne großen Schaden aus der Krise zu führen. Das hat historisch noch jedesmal in einer ganz großen Katastrophe geendet. Klar ist das verlockend, an einen Führer zu glauben. Aber selbst im kleinen (wie z.B. bei privaten Geldanlagen) zeigt es sich, wenn man die Dinge nicht in die eigenen Hände nimmt, geht es schief. Und für eingene Einflußname ist eine Demokratie immer noch am geeignetsten. So schmerzhaft der Prozess im einzelnen auch aussieht.
    Kann sich jeder ja ausmalen ob so ein Forum wie hier unter Mielke, Stalin, Goebels, Hiltler, Mao etc. exisitieren würde.


    In Japan gibt es einen riesiges Mißverhältnis zwischen den offiziellen Zinsen, zu denen Banken leihen und Hedge Fonds carry trade betreiben, und den Marktzinsen, die Otto Normalverbraucher dort bezahlen muß. Damit haben sich die Banken halbwegs saniert, und es hat mehr als ein Jahrzehnt gedauert. Funktioniert auch nur, weil es funktionierende Auslandsmärkte für japanische Produkte gibt. Die Japanische Bevölkerung hatte ein hohes Sparguthaben. Das ist in USA anders. Das japanische Model wird auf weltweiter Basis nicht funktionieren, einfach weil keine zahlungskräftigen Marsianer da sind, denen man die Produkte verkaufen könnte.


    Druckerpressen sind schon angeworfen. Ich bin davon überzeugt, das das von den Märkten heutzutage schneller durchschaut wird, und sie entsprechend schnell reagieren.

    Warum so schnell, PMChris, nur ein paar Tage bis ein paar Monate?
    Das kann auch ein paar Jahre gehen, aus heutiger Sicht schwer zu sagen, wielange es noch bis zum Staatsbankrott dauert (mal einzelne Länder wie Island etc. ausgenommen).
    Notfalls monetisieren sie den Bondmarkt, um die Zinsen nicht zu sehr steigen zu lassen.


    Grüße


    Der Geist ist aus der Flasche und geht nicht mehr hinein. Jeder weiß jetzt das die meisten Hypothekenpapiere und die CDS und was es ansosnten noch für Pferdewetten darauf gibt,
    auf Betrug in der Bewertung beruhen. daran ändert auch eine Staatsgarantie nichts. Die Blase werden sie nicht weiter aufgepumpt bekommen. Die Hauspreise sinken, die verfügbaren Einkommen sinken, damit ist das Geschäftsmodel zu Ende. Esw wird auch im nächsten Jahre keine Auferstehung von 1000 Hypothekenfirmen geben, die beliebige Hypotheken an Leute vergeben, die gerade noch einen Spiegel anhauchen können.
    Die Staatsgarantien frieren nun eigentliche bankrotte Banken zu Zombiebanken ein, wie in Japan der 90er. Der Bondmarkt weiß das, und wird entsprechend handeln. Monetarisieren ist in jedem Fall inflationär und der Bondmarkt wird dafür die entsprechend höheren Zinssätze verlangen. Das führt je nach Staatsschuldenstand und wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit zu einem Staatsbankrott nach dem anderen. Hohe Staatsschulden funktionieren nur bei niedrigen Zinssätzen, die nur bei niedriger Inflationsrate durchzusetzen sind. Ansonsten fliegt einem das Finanzsystem in Rekordzeit um die Ohren.

    Warum so schnell, PMChris, nur ein paar Tage bis ein paar Monate?
    Das kann auch ein paar Jahre gehen, aus heutiger Sicht schwer zu sagen, wielange es noch bis zum Staatsbankrott dauert (mal einzelne Länder wie Island etc. ausgenommen).
    Notfalls monetisieren sie den Bondmarkt, um die Zinsen nicht zu sehr steigen zu lassen.


    Grüße


    Weil der Bondmarkt das heute dank weltweitem Internet viel schneller begreift, als zur Telegraphenzeit 1929. Wenn erstmal Länder wie z.B. die Schweiz zahlungsunfähig werden, wie
    soll das System mit Weltbank etc. darauf reagieren?

    Reflating the bubble. Neues Aufpusten der Blase heist das Motto seit dem Wochenende.
    Der Knall beim Platzen wird alles in den Schatten stellen was wir die letzten 100 Jahre gesehen haben.

    Zum eingestellten Bild


    Sieh die Geldmenge als Energie für den Defibrilator, mit dem die FED das Weltfinanzsystem wieder in Gang bringen will. Die letzte zwei Monate wird die Dosis massiv aufgedreht,
    aber immer noch eine durchgezogene Line am EKG und Dauerpiepen. Mal sehen wann die FED-Sanitäter aufgeben.

    Auf dem ny-times-link weiter oben wird aber wohl nicht das Volumen mitberuecksichtigt ! Nur Verhaeltnisse ...
    Ebensogut kann man den Verdauungs-Bedarf einer Ameise (Italien) mit dem eines Elefanten (USA) vergleichen,im Verhaeltnis zurn jeweiligen Koerpermasse, und dann kommt raus, dass der Elefant weniger Hunger-gefaehrdet ist als die Ameise, sogar obwohl nur 1 Gramm Nahrung da ist und die Ameise davon schon was weghat. Anders siehts aus, wenn man den gesamt-NahrungsVorrat betrachtet (Volumen).


    Das Beispiel hinkt, schon klar ...


    Du hast völlig recht. Hier ging es mal um den Blickwinkel, ob die einzelnen Volkswirtschaften das überhaupt stemmen können. Ob Island oder die Schweiz dabei plattgehen, ist unerheblich,
    aber wenn Frankreich, Deutschland und GB dabei bankrott machen, ist nicht unerheblich.



    Nochmal zu der Deflation/Inflationsdiskussion. Deflation führt (anders als 1929) heute unweigerlich zum Staatsbankrott, da die Schulden von den Staaten garantiert werden (siehe AIG Verstaatlichung damit die CDS aus der Lehmanpleite nicht defaulten). Das ganze Schneeballsystem funktioniert nur bei dauernder Kreditausweitung. Und dafür sind wir im Moment am Ende des Vertrauens angelangt.

    In der New York Times die Bankenkrise mal aus einem anderen Blickwinkel.


    Chart




    NYTimes


    Schaut man sich die leverage ratio, also das Verhältnis Eigenkapital zu ausgeliehenem Geld und das zum Bruttosozialprodukt der Länder an, so sieht es für die meisten Europäischen Länder
    viel schlechter aus als für die USA, zumindest was ein mögliches Bailout auf Staatskosten angeht.


    Nach dem Motto: Too big to bail out