Beiträge von ghost_god

    goldistgeld:


    Ich werde Deine Kritik annehmen und mich beim Thema etwas zurueckhalten - es war auch nie mein Interesse, andere vor den Kopf zu stossen; falls ich dieses ungewollt getan habe, entschuldige ich mich dafuer! Mein Aerger entstand hauptsaechlich durch die Aeusserungen der Users "Thaiguru", der leider von vielen hier Lesenden als kompetent angesehen wird (was er sicherlich in vielen Dingen auch sein mag - speziell was Hintergruende im Gold- und Silbermarkt angeht), doch dies bei diesem Thema ganz offensichtlich nicht zutrifft.


    Mein groesstes Anliegen in diesem Forum ist die Klarstellung vieler weit verbreiteter Trugschluesse, die besonders hier ihre Anhaenger finden duerften (wie schoen muss es sein, in Gold oder Silber investiert zu sein und taeglich nur Positives ueber diese Investments zu lesen...). Meine andauernde Kritik an solchen Pusherein oder geposteten Fehlinformationen wuerde ich gerne als Aufruf an die eigene Vernunft und das Nutzen des eigenen Verstandes verstanden wissen. Dass staendiges eigenes Hinterfragen unbequem und aufwendig ist, begruendet letztlich warum nur wenige langfristigen Erfolg an den Finanzmaerkten haben. Arroganz hingegen ist nicht mein Ziel - fuer den offensichtlichen Eindruck moechte ich mich auch gerne entschuldigen.



    Jetzt aber zurueck zum Thema....


    Gruss.

    ThaiGuru:


    Zitat

    Werde wohl nächstens in meinem eigenen Thread einige konkrete Beispiele posten, ...


    -> Du redest von "Deinem eigenen Thread"..... und gleichzeitig von meiner Arroganz... so so.



    Als naechstes unterstellst Du fehlende Objektivitaet und sagst, ich haette anscheinend etwas gegen steigende Silberpreise ...


    -> Mein physisch gelagertes Silber ist schwerer als der Kleinwagen meiner Tochter. Langfristig bin ich genauso bullish fuer Gold und Silber, wie wahrscheinlich die meisten hier - jedoch wehre ich mich gegen die hier immer wieder vorzufindende Volksverdummung in Form billiger Pusherei (und dazu gehoeren ganz klar auch die Zitate aus Beitrag Nr. 1)



    Nun zum eigentlichen Thema:


    Zitat

    Es ist klar dass auf dem Papier irgend eine Gegenposition geschaffen wird, also jemand diese im Beispiel erwähnten 5 Jahresproduktionen Gold von der Bullion Bank auf dem Papier "gekauft hat".
    Was ist aber nun falls diese Gold Firma diese 5 Jahre wegen fallender Goldpreise nicht finanziell überlebt, oder aus anderen Gründen diese Goldmengen nicht liefern kann?
    Dann würde daraus eine ungedeckte Shortposition.


    -> Das ist wiedermal ein nettes Beispiel fuer typische Augenwischerei. Natuerlich gibt es an den Maerkten Ausfallrisiken! Dies aber (vielleicht, weil's Deinen eigenen Interessen entspricht...?) nur anhand von Shortpositionen zu beschreiben ist eine einseitige Betrachtung. Gleiches Spiel funktioniert natuerlich ebenso, wenn der Kaeufer des Kontraktes ausfaellt und so eine "ungedeckte Longposition" entsteht. Deinem Gedankengang folgend (der nichts mit dem bisherigen Thema zu tun hat) gibt es auf der Welt eine "ungedeckte Longposition" in Hoehe von ca. 150.000 Tonnen Gold. Dieses Gold ist physisch vorhanden ohne, dass es bereits verkauft ist. Diese Denkweise ist im uebrigen trivial und nicht weiter interessant, doch bedienst Du Dich des Umkehrschlusses (in Form von Short- statt Longpositionen) und versuchst damit offensichtlich Falsches fuer richtig zu erklaeren...


    Als naechstes moechtest Du der Hoehe des open interest also die Preisneutralitaet absprechen und uns allen hier vorgaukeln, dass diese Rueckschluesse auf die wahrscheinliche kuenftige Preisentwicklung zuliesse. Ich gebe Dir (und jedem, der diesen Unfug glaubt) folgenden Ratschlag: Nimm Dir ein wenig Zeit und unterhalte Dich einmal mit einem Professor fuer Finanzwirtschaft ueber dieses Thema. Es scheint mit vielmehr so zu sein, dass Dir, Thaiguru, jegliche Objektivitaet zu diesem Thema zu fehlen scheint.


    Allein all die bunten Farben Deiner Postings, die Schlussnote "Gold & Silber strong buy - jetzt erst recht", Deine Verbissenheit und Dein teilweise sehr ausfallender Ton geben mir einen Eindruck Deiner m.E. deutlichen Subjektivitaet.



    Und um es nocheinmal klarzustellen: Der Grossteil dessen, was in Beitrag 1 zitiert wird, ist FALSCH. Spreads geben relative Aussagen, keine absoluten, wie es der Autor verkaufen moechte. Preise werden durch Angebot UND Nachfrage bestimmt, nur die Angebotsseite zu betrachten und daraus den Preis ableiten zu wollen ist FALSCH. Im Future- und Forwardmarkt stehen Shortpositionen immer Longpositionen gleicher Hoehe gegenueber. Wer spitzfindig sein moechte, wird einsehen muessen, dass die Menschheit in der Gesamtheit ca. 150.000 Tonnen gefoerdertes Gold long und nicht short ist. Und noch einmal: Die Hoehe des open interest ist preisneutral, laesst also KEINE Rueckschluesse auf kuenftige Preisentwicklungen zu.



    Gruss.

    goldistgeld:


    Das ist doch mal ein sachliches Feedback! Geht doch. Sicherlich hast Du mit Deiner Aussage recht und der Autor der angesprochenen Zitate (um die es hier geht) redet wie er es sagt von Shortpositionen und nicht vom open interest. Dessen bin auch ich mir bewusst, doch ist seine Aussage nicht von grosser Bedeutung und vor allem laesst sie keine Rueckschluesse ueber kuenftige Preisentwicklungen zu. Wenn jemand also von grossen offenen Shortpositionen spricht, koennte er ebenso gut von grossen offenen Positionen (Shortpositionen und Londpositionen entspraechen in ihrem Volumen immer einander) oder eben von einem grossen open interest sprechen. Mit dem Preis oder dessen kuenftigem Verhalten hat dies NICHTS zu tun (was der Autor des Zitates, ebenso wie viele N-TV Redner, etc. offensichtlich nicht verstanden haben).


    Im uebrigen halte ich Aussagen ueber das open interest (oder um beim Begriff zu bleiben, Aussagen ueber die Hoehe von Shortpositionen) in OTC Maerkten fuer sehr dubios. Ich persoenlich arbeite als Broker im OTC Geschaeft und glaube mir: niemand duerfte auch nur halbwegs verlaesslich schaetzen koennen, wie gross die gehandelten Volumina in meinem Markt sind (da sich diese in den grossen Maerkten ueber viele verschiedene Brokerfirmen verteilen und zusaetzlich noch ein nicht unerheblicher Teil bilateral gehandelt wird).


    Aber auch ich bekomme taeglich von vielen Informationsdienstleistern (ob bekannte Namen wie Reuters oder Bloomberg, oder von kleineren oft unbekannten Dienstleistern) Angaben zum Marktgeschehen, die ich nur muede belaecheln kann. Menschen wollen immer dann etwas besonders verlaesslich wissen, wenn sie sich entweder profilieren, anderen etwas verkaufen, oder aus idealistischen Gruenden wirklich anderen helfen wollen. Im financial business geht's ueberwiegend ums Verkaufen - das sollte jeder hier beruecksichtigen, wenn er das naechste mal einen Newsletter oder eine Bankerempfehlung erhaelt...



    Schoenen Feierabend!

    goldistgeld:


    Warum haben so viele Menschen nur Probleme mit sachlicher Kritik...?
    Wenn Du ueber ein Thema nicht sicher bescheid weisst, warum ziehst Du es dann nicht vor, zu fragen, statt selbstsicher Falsches zu schreiben und es dann noch zu verteidigen?


    Allein Deine Ueberschrift "Optionsscheine stinken" zeugt wirklich nicht von einem grossen Interesse an sachlicher Diskussion, die Du nun zu fordern scheinst. Was ich verbessert habe, war falsch. Begruendung kannst Du nachlesen.


    Ein neues Zitat:


    Zitat

    Für den Zeitwert ist natürlich nur die Vola verantwortlich.


    -> Das ist (natuerlich) ebenso falsch, wie vieles zuvor auch. Schau Dir doch mal die gaengigen mathematischen Formeln zur Optionspreisbewertung an, dann wirst Du feststellen, dass u.a. auch der Marktzins Einfluss auf den Wert (und damit auch auf den Zeitwert) einer Option hat. Viele Trading Firmen nehmen (faelschlicherweise) fuer ihre Optionspreisbewertungen einen internen Zinssatz von 0.00% an, so dass deren Optionshaendler am Markt beliebig "arbitrieren" koennen, indem sie z.B. das jeweilige Underlying zu 100% gegen ein synthetisches Underlying handeln und damit quasi anderen Trading Firmen einen guenstigen Kredit einraeumen (hier kommt es auf die cash flows an). Die "kreditgewaehrende" Firma verliert defakto Geld (da unter Marktzins verliehen wird), deren Optionshaendler weist nach internen Berechnungen aber enorme (da aus grossen Volumina resultierende) Gewinne aus und kann sich ohne Risiko uber grosse Boni freuen... Bekanntestes Bsp. duerfte hier Goldman Sachs sein, die auf genau diesen "Trick" reinfielen, da sie frueher lange Zeit zu niedrige interne Zinssaetze hatten. (aber auch heute noch uebliche Praxis..)



    Also wehrter Goldistgeld: Wuerdest Du Dich etwas offender zu Deinem Unwissen bekennen und eher fragend statt behauptend zu diesem Thema auftreten, bekaemest Du von mir auch freundliche und hoffentlich hilfreiche Antworten. Dein Auftritt als vermeindlicher Kenner des Marktes aber, der vielleicht "Optionen fuer Anfaenger, Verlag XYZ" vor Jahren ueberflogen hat und hier viel Falsches auf sehr selbstsichere Art postet, laesst mich Dich etwas direkter (und dadurch evtl. unfreundlicher) belehren. Dies hast Du Dir selbst zuzuschreiben.




    Schoene Gruesse.

    Goldbugs500:


    Den Gedanken finde ich auch unumstritten gut. Ich befuerchte lediglich, dass es - um zum gewuenschten Erfolg zu fuehren - sehr sehr arbeitsintensiv wird. Arbeitsintensiv deshalb, weil sicherlich Vieles verbessert werden muss, was evtl. im vorwege schon richtig erklaert wurde. Ich wuerd mich freuen, wenn's klappt - doch hast Du Dir m.E. viel Arbeit aufgeladen.


    Waere ich z.B. Mitglied in einem Forum fuer suedamerikanische Taenze, beschraenkte ich mich zu 99% darauf, Fragen zu stellen und wuerde sicherlich kein Geheimnis aus meiner Unwissenheit machen. Solche User gibt es auch in Finanzforen, doch sind sie m.E. sehr selten. Somit muss ich immer wieder feststellen, dass einige User statt zu fragen lieber unwahres Wissen als fachkundige Stellungnahmen verkaufen. Dies liegt sicher in der Natur von Internetforen, doch macht es eure Arbeit als Moderator nicht leichter...


    Sollte ich bei Fragen zu Optionen behilflich sein koennen, werde ich mir die Zeit gerne nehmen.


    Gruss

    ThaiGuru:


    Amuesanter Beitrag - leider scheint mir das Niveau, dass Du hier anschlaegst, etwas aus dem Rahmen zu fallen.. Ich habe den User "dzein" nicht persoenlich angegriffen, lediglich die von ihm geaeusserten Zitate. Meine Richtigstellungen, die leider immer wieder erforderlich sind, moegen arrogant wirken, dies liegt allerdings zum einen an meiner Abneigung gegen laut herausposaunte Unwahrheiten (besonders in einschlaegigen Foren), die letztlich gewollt oder ungewollt unerfahrene Anleger/Leser viel Geld kosten koennen und zum anderen an der Natur von Richtigstellungen.


    Dass solche Inhalte im Internet verbreitet werden, ist schlimm genug - umso wichtiger scheint es mir, derartigen Unsinn als solchen zu entlarven. 90% dieser Zitate bestehen schlicht aus irrefuehrenden und falschen Schlussfolgerungen - die Erklaerungen habe ich geliefert, etwas Gegenteiliges (besonders Sachliches) habe ich von Dir nicht lesen koennen. Ich werde mir aber gerne anhoeren, wie Du meine Aussagen widerlegen moechtest, reine persoenliche Beleidigungen hingegen beeindrucken mich wenig.


    Du fragst mich nach Quellenangeben, um meine Aussagen zu belegen??
    Das ist nicht Dein Ernst, oder? Liess Dir doch bitte meine Beitraege noch einmal durch und sage mir dann explizit, welche Teile Du nicht verstehst und belegt haben moechtest. Vielleicht den Teil zu "Angebot und Nachfrage"? Oder zu der Bedeutung von relativen Eigenschaften und in diesem Zusammenhang zu Spreads allgemein?


    Versuche Dir, mir und dem gesamten Board zuliebe doch bitte Deine Haltung etwas zu wahren und statt persoenlicher Beleidigungen sachliche Kritik zu aeussern. Schaffst Du das, wuerde ich mich ueber eine Diskussion freuen, andernfalls muesste ich Dich bitten, meine Zeit nicht weiter zu verschwenden.



    dzein: Wie bereits gesagt kritisierte ich nicht Dich, sondern lediglich den Inhalt Deiner Zitate. Es ist mir wichtig, dies in ein klares Licht zu ruecken. Falls es hier zu Missverstaendnissen gekommen ist, tut mir dies leid. Traurig ist es allerdings, dass Autoren solchen Niveaus auf diesen sonst m.E. sehr guten Seiten Beitraege veroeffentlichen. Doch wie bereits gesagt, schreiben viele das, was ihre Leser letztlich hoeren wollen - ansonsten zahlt ihnen fuer ihre Muehen kaum jemand etwas...




    Schoene Gruesse.

    goldistgeld:


    Was Du sagt, ist so nicht richtig.


    Zitat

    mit den O-Scheinen verdienen nur die Banken. Anleger mögen Glück haben ein oder anders Mal gegen die Bank zu gewinnen.


    -> Wer tendenziell haeufiger an Optionsgeschaeften verdient (Kaeufer oder Verkaeufer von Optionen), haengt von dem jeweiligen Betrachtungszeitraum ab. Generelle Aussagen in der Form, dass der Verkauf von Optionen bzw. das Emittieren von Optionsscheinen in der Summe immer profitabler sei, als der Kauf solcher Produkte sind falsch. Merke: Optionsscheine koennen nicht wie Optionen geshortet werden, somit ist der potentielle Kaeufer lediglich in seiner Auswahl beschraenkt (er kann nur long gehen, nicht jedoch short).


    In einem Aufwaertstrend der impliziten Volatilitaet verlieren die Emittenten tendenziell Geld, hingegen verdienen dies die OS-Kaeufer. Offensichtlich beziehst Du Deine (falsche) Aussage auf einen Abwaertstrend der impliziten Volatilitaet.



    Zitat

    Warum? Wegen der Vola! Diesen s.g. Zeitwert gibts bei den anderen Derivaten wie zB. Futures nicht. Es gibt zwar ein Paar interessante Konstrukte unter den O-Scheinen, die interessant sind. Aber in 90% der Fälle fährt man mit den Futures oder Zertifikaten besser.


    -> Zunaechst sind Vola und Zeitwert zwei ganz verschiedene Dinge. Die Tatsache, dass eine Option einen Zeitwert hat, der ueblicherweise positiv ist, resultiert aus der Natur einer Option und ist wertneutral, d.h. es ist nicht negativ, wenn eine Option einen hohen Zeitwert hat (ebenso ist es nicht positiv - es schlicht eine wertneutrale Tatsache). Mit dieser Tatsache einen angeblichen Nachteil zu anderen Finanzprodukten erklaeren zu wollen, zeugt lediglich von Unwissenheit, was nicht schlimm ist, deren man sich aber zumindest bewusst sein sollte.


    Zitat

    Aber in 90% der Fälle fährt man mit den Futures oder Zertifikaten besser.


    -> Das ist leider ebenso grosser Bloedsinn. Im uebrigen ist es in diesem Zusammenhang wichtig, zu verstehen, wie gewisse Zertifikate "zusammengebaut" sind. Ein sog. Discount Zertifikat z.B. ist nichts anderes als ein long underlying + einen short Call, das dem Kunden jedoch meist teurer verkauft wird, als er es sich selbst "zusammenbauen" koennte (guenstige Transaktionskosten vorausgesetzt).




    Kurzum: Es kommt genau das bei diesem Thread heraus, was ich oben beschrieben habe: Ein buntes Durcheinander aus vielen Halb- und Unwahrheiten, mit dem niemandem geholfen ist und das im Gegenteil fuer viel Verwirrung sorgen koennte.


    Fazit: Thread sollte im eigenen Interesse geschlossen werden und ein Fragethread zum Thema Optionen alternativ eroeffnet werden. In einem solchen koennten dann praezise Antworten auf konkrete Fragen gegeben werden.

    Oxmen:


    Es ist richtig, dass bei Insolvenz des Emittenten (des Stillhalters der Option oder des Optionsscheins) der Kaeufer der Option/des Optionsscheins sein Investment los ist (dieses Risiko kann durch Versicherungen abgesichert werden). Ein Optionsgeschaeft ist wie ein ueblicher Vertrag zwischen zwei Parteien zu verstehen. Wird die sich verpflichtende (hier der Emittent) Partei zahlungsunfaehig, entsteht der anderen ein Schaden. (-> sog. Ausfallrisiko)


    Goldbugs500:


    Ich denke nicht, dass es Sinn macht, hier Wissen ueber Optionen zu vermitteln. Dies aus folgendem Grund: Es werden zwangslaeufig viele Halb- und Unwahrheiten gepostet, die bei Anfaengern nichts als Verwirrung stiften und bei Profis zu muehsehligen Korreturarbeiten fuehren. Auch Deine Beitraege zu diesem Thema sind hiervon betroffen, doch es scheint mir zu grosser Aufwand, alles zu korrigieren. Trotzdem kann ich nur jedem, der sich fuer Finanzen interessiert, empfehlen, sich mit Optionen zu beschaeftigen, um diese zu verstehen. Sinnvoll waere es hierzu aber, einige gute Buecher zu dem Thema zu lesen und dann mit konkreten Fragen z.B. in diesem Forum an andere heranzutreten. Alles andere wird ganz sicher ein buntes Durcheinander, das nicht leerreich sondern korrekturbeduerftig sein wird.


    Bei konkreten Fragen werde ich aber gerne versuchen, verstaendliche Erklaerungen zu liefern.


    Schoene Gruesse.

    Ich muss zugeben, Deine Zitate gar nicht zuende gelesen zu haben (da beinahe alle Schlussfolgerungen falsch sind), doch nachdem ich mir eben die Muehe machte, faellt es mir schwer, Deinen Thread noch fuer "bare Muenze" zu nehmen.


    Entweder Du hast sie selber nicht gelesen oder aber Du haeltst die Leser hier zum Narren. Es ist niemandem geholfen, falsche Informationen oder (wie in diesem Fall) falsche Schlussfolgerungen zu verbreiten - ausser vielleicht denen, die von der Naivitaet der anderen leben.


    Richtigstellung Nr. 2:


    Zitat

    Ein sehr interessanter Vergleich ist der Preis zwischen Kupfer und Gold, gemessen an dem tatsächlichen Weltförderumfang. Auf der Welt werden 4800 mal mehr Kupfer als Gold gefördert, d.h. Gold sollte 4800 mal teurer sein als Kupfer.


    -> Der Preis einer Waren haengt noch immer von mindestens ZWEI Komponenten ab: Angebot UND Nachfrage. Dass Kupfer jaehrlich also 4800 mal mehr als Gold gefoerdert wird (was ich nicht bestaetigen moechte), sagt nichts ueber die Nachfrage nach beiden Metallen aus. Gold sollte also ganz sicher als Konsequenz nicht 4800 mal teurer als Kupfer sein!!



    Richtigstellung Nr. 3:


    Zitat

    Die Tatsache dass Silber eine dokumentierte Leerposition aufweist...


    -> Ein weiterer typischer Taeuschungsversuch! Was fuer einen Gehalt hat diese Aussage denn? Zum einen gibt es Shortpositionen genauso wie bei Silber auch in allen anderen Edelmetallmaerkten, zum anderen ist aber selbst die Hoehe dieser Shortpositionen wenig aussagefaehig und laesst sicherlich keine Rueckschluesse auf kuenftige Preisentwicklungen zu. Merke: Einer Shortposition der Groesse X steht immer eine Longposition der selben Groesse X gegenueber. Insofern wird hier lediglich das sog. open interest angesprochen, also die Menge aller offenen Futurepositionen. Das open interest ist aber preisneutral und laesst keine Rueckschluesse auf fallende oder steigende Preise zu. Zudem sind lediglich die offiziellen Positionen an den jeweiligen Boersen bekannt. Welche Gegenpositionen die jeweiligen Handelsteilnehmer aber evtl. OTC haben, ist der Boerse (und der Oeffentlichkeit) nicht bekannt. Wer also an der Boerse short ist, mag die Mengen physisch laengst besitzen oder in kuerze foerdern. Interpretiert niemals zuviel in derartige Angaben zu Shortpositionen hinein!



    Soviel Unwahrheiten habe ich selten gesammelt in einem Beitrag gelesen...



    Gruss.

    Hallo dzein,


    ungern moechte ich Dir Deine Illusionen nehmen, doch halte ich die Quellen Deiner Zitate (die Du leider nicht nanntest) fuer sehr unserioes.
    Ich moechte Dir meine Meinung gerne erlaeutern und verstaendlich machen, warum diese Gedankenansaetze ohne wichtige Ergaenzungen so nicht stimmen.


    1) Der Vergleich zwischen den Gesamtmengen an Gold und Silber, die auf der Erde wahrscheinlich vorhanden sind, laesst kaum Rueckschluesse auf die Preise dieser beiden Metalle zu. Um solche Rueckschluesse rechtfertigen zu koennen, muesste der Mengenunterschied zwischen Gesamtmenge (bei Gold immerhin ca. 30 Mrd. t) und bisher gefoerderter Menge (ca. 150.000 t) bzw. mit derzeitigen Mitteln jaehrlich foerderbarer Menge wesentlich kleiner sein. Die druchschnittliche Konzentration von Gold auf unserer Erde betraegt ca. 0,005 g/t. Waeren es hingegen 0.01 g/t, so gaebe es 30 Mrd. Tonnen Gold mehr auf der Welt. Der Preis fuer eine Unze stuende deshalb aber sicher nicht bei 200 Dollar, da diese Mengen nur theoretischen Wert haben und auf Sicht der naechsten 100 Jahre sicherlich nicht effizient gefoerdert werden koennen. Insofern sind solche Gesamtmengen-Vergleiche fuer Preisanalysen reine Augenwischerei.


    2) Die ganze Argumentation Deiner Zitate basiert auf Vergleichen. Es macht sicherlich Sinn, sog. Spreads zwischen z.B. Gold und Silber zu betrachten und zu analysieren und aus den Ergebnissen Rueckschluesse auf deren wahrscheinliche Entwicklung zu ziehen, doch geben Spreads immer nur relative Aussagen ueber die jeweiligen Underlyings. Wenn argumentiert wird, der Spread zwischen Gold- und Silberpreis sei zu gross, so hiesse dies, dass entweder Gold relativ zu Silber zu teuer ist, oder aber Silber relativ zu Gold zu billig (oder sogar beides). Rueckschluesse auf die Preisentwicklung nur eines der beiden Metalle lassen sich mit Spread-Analysen hingegen nicht treffen!
    Natuerlich liesse sich die Aussage, dass aufgrund des angeblich zu hohen Gold/Silber Spreads der Goldpreis ueberteuert sei, derzeit schlechter verkaufen. Diese Aussage waere zwar ebenso unlogisch, wie die von Dir zitierte, doch ueberrascht es mich nicht, immer nur die andere "Variante" zu lesen - die Mehrheit versteht den Fehler ohnehin nicht...




    Ich hoffe, etwas Klarheit in diese m.E. wirren Zitate gebracht zu haben.


    Schoene Gruesse,
    ghost_god

    Russland demonstriert der Welt derzeit die "Holzhammermethode" einer Verstaatlichung eines Konzerns - zum Leidwesen der Aktionaere. Ein Kauf des Konzerns mit staatlichen Geldern waere sicherlich "westlicher", jedoch auch inflationaerer gewesen. Daher werden Uebernahmen allgemein auch als positiv fuer den Aktienkurs angesehen - Putin zeigt nun, dass es auch anders geht..


    Gruss.

    ....damit haetten wir in 3 Antworten die Kantenlaenge 18, 19 und 20 Meter... Eine gewissen Uneinigkeit scheint zu bestehen, doch jeder kommt mit dem selben Vergleich...


    Dichte von Gold? (selber rechnen hat noch nie geschadet)

    Es ist in diesem Forum bisher viel ueber Vor- und Nachteile von Mienenaktien besonders im Vergleich zu physischem Besitz diskutiert worden, doch m.E. wenig ueber den Fall Yukos in diesem Zusammenhang. Ein Investor, der vor einigen Jahren von steigenden Oelpreisen ausging, mag sein Geld statt in physische Lieferansprueche in Aktien einiger aussichtsreicher Oelfirmen gesteckt haben - u.a. evtl. in Yukos. Der Konzern (bis vor kurzem immerhin groesster russischer Oelkonzern) soll nun verstaatlicht werden, koste es (die Aktionaere) was es wolle und somit droht einem kapitalstarken Konzern in absehbarer Zeit die Insolvenz (da jegliche Aktiva auf staatliche Verordnung nicht verkauft werden duerfen und gleichzeitig Forderungen auf Steuernachzahlung von geschaetzt ca. 12 Mrd. Dollar fuer die Jahre 2000-2003 zu erwarten sind). Das Schicksal des Milliardaers Chodorkowski, der kurz zuvor Putins Opposition staerkte und mittlerweile bereits im Kontakt mit dem Europaeischen Gerichtshof fuer Menschenrechte (EuGHMR) steht, spielt dabei eine nebensaechliche Rolle, vielmehr geht es um internationale Machtkaempfe, um die Unabhaengigkeit Russlands auf dem weltweiten Oelmarkt. Amerikanische Oelkonzerne hatte zuvor zunehmend Interesse an einer Uebernahme oder Fusion mit Yukos gezeigt, was den russischen Einfluss unterwandert haette und mit politischen Interessen kollidierte.


    Was mag Aktionaeren von Mienengesellschaften geschehen, sollte Gold und Silber remonetarisiert werden und staatliche Interessen einer freien Handelbarkeit dieser Aktien im Wege stehen? Der Handel einer Aktie kann jederzeit eingestellt werden, der Solvenz jederzeit ein Ende gemacht werden. Ich persoenlich kann mir nicht vorstellen, dass Aehnliches auch bei Mienengesellschaften eintreten wird, doch sollte der Fall Yukos eine Warnung an all diejenigen sein, die solche staatlichen Eingriffe fuer unmoeglich hielten.



    Gruss.

    @ yoyo:


    Zitat

    Eine Inflation wird nicht allein durch Geldmengenausweitung ausgelöst. Es hat nur das Potential eine Inflation zu erzeugen. Das sind alles Schulden die gemacht werden und das ist auch deflationistisch.


    -> Du verdrehst die Begrifflichkeiten, wie leider viele Menschen heutzutage. Inflation beschreibt urspruenglich nur die Geldausweitung. Was heutzutage unter Inflation (miss)verstanden wird, ist der daraus resultierende Anstieg des Preisniveaus. Hier wird leider viel zu oft Ursache mit Wirkung vertauscht. Preiseanstieg ist also eine Wirkung der Inflation.


    Es gibt allerdings einige Lexika, deren heutige Definitionen Deiner Version entsprechen.

    Ich denke, wir machen allesamt aehnliche Erfahrungen in unserem Umfeld was diese Tendenz zu immer mehr Schulden fuer immer unnoetigeren Luxus angeht. Kann mich meinen Vorrednern hier nur anschliessen - viele meiner Freunde, die gerade einmal an ihrer Diplomarbeit schreiben sehen mittlerweile ihren Dispo als "ihr Geld". Solange irgendwo noch etwas geliehen werden kann, haben sie ihren Ansichten zufolge noch Geld... Das Problem ist letztlich, dass dieses Denken keine wirkliche gesellschaftliche Kritik erfaehrt - weder von Eltern, noch von anderen Seiten. Jeder ist Teil dieser Philosophie - der eine mehr, der andere weniger.


    Vor vielen Jahren war es Menschen in Deutschland noch peinlich, wenn sie arbeitslos waren, da man um sein gesellschaftliches Ansehen zu bangen hatte. Heute werden diese Gefuehle durch Anspruchsdenken ersetzt. Man habe ja lange genug gearbeitet und koenne sich nun ruhig etwas weniger um eine Arbeit bemuehen. Geglaubte Ansprueche (gleich welcher Art) sind letztlich m.E. ein Grund fuer den kuenftigen sozialen und wirtschaftlichen Abstieg unseres Landes. Solange es ein Gesetz gibt, das diese Ansprueche gewaehrt, ist Moral ein Fremdwort. Und da dies schon immer so war, wird sich die Geschichte in ihrer zyklischen Natur auch stets wiederholen.

    Thunderbirdy:


    Danke fuer das Zitat. Erschreckend...


    gogh:


    Interessant waere noch, ob wirklich ausschliesslich Lastenausgleichsabgabe von denen zu zahlen war, die durch Geldentwertung ihre Schulden verloren, oder ebenfalls von denen, die schlicht nur Vermoegen besassen und aus der Hyperinflation keinen geldwerten Vorteil in Form von Schuldenerlass genossen. Zwischenzeitlich zog ich in Erwaegung, mein Haus mit langlaufenden Hypotheken zu beleihen, um bei steigender Inflation von der Entwertung dieser Schulen zu profitieren, sah jedoch davon ab (besonders interessant fand ich einen Dollarkredit). Eine Lastenausgleichszahlung wuerde diesen strategischen Schritt selbstverstaendlich in ein anderes Licht ruecken. Amuesant an dem Modell ist die Tatsache, dass der Staat ironischerweise oft bewusst das Geld zum Schuldenabbau entwertet.


    Vor vielen Jahren war ich einer der gelangweilsten beim Geschichtsunterricht und interessierte mich vorwiegend fuer Naturwissenschaften. Heute weiss ich den Wert des geschichtlichen Wissens von Tag zu Tag mehr zu schaetzen...



    Gruss.

    Von einer solchen Praktik habe auch ich noch nie gehoert, wuerde mich aber sehr fuer Quellen und Hintergruende interessieren, da ich mich bisher ueber mein schuldenfreies trautes Heim freuen kann und dies ungern geaendert haben moechte..
    :(

    Guten Morgen,


    wer Interesse an historischen Vergleichen hat (das Lied der Geschichte kann schliesslich nur als Ganzes gesungen werden..), sollte sich einmal ausfuehrlich mit John Law (1671-1729) und der von Ihm gegruendeten Banque Générale sowie der Mississippi Company beschaeftigen. John Law fuehrte als damaliger hoch angesehener franzoesischer Finanzminister das Papiergeld ein (das anfangs noch durch Gold gedeckt war, spaeter jedoch ungedeckt blieb). Die sehr spannende und umfangreiche Geschichte moechte ich hier nicht seitenweise widergeben, doch es sei jedem empfohlen, sich eingehend mit dem Thema zu befassen, da es m.E. sehr viele Parallelen zu den heutigen USA und deren Finanzsystem gibt. Law's Verhalten aehnelt sehr dem von Greenspan heute (u.a. gab es auch damals angestrengte Versuche, Aktienkurse besonder der Mississippi Company zu stuetzen - aehnlich dem PPT (Plunge Protection Team) heute).


    Frankreich stuerze nach Zusammenbruch der Papierwaehrung im Jahr 1720 in eine tiefe Rezession. Privater Goldbesitz wurde in den Jahren zuvor uebrigens seitens der franzoesischen Regierung verboten...



    Gruss.