Meine Intuition ist, dass wir bald mal eine leichte Deflation bekommen werden.
Warum?
Das Sentiment in Bezug auf Kredite ändert sich mit der Zeit. Es wird weniger auf Pump gekauft, wenn überhaupt.
Wal-Mart "entdeckte" schon vor Monaten den Preis als Variable, um den Output zu erhöhen. Selbstverständlich auf Kosten der Margen.
Und es dürfte nicht das einzige Unternehmen bleiben, dass diese Strategie fährt. Die Autohersteller sind insbesondere in den USA
schon dabei, kräftig Rabatte anzubieten. In Europa ist das zumindest für die Deutschen Hersteller noch nicht nötig, kann aber noch folgen,
wenn durch die Benzin/Dieselpreise ein Nachfrageschock auftritt.
Das belastet nun wieder die Firmengewinne, was zu Kosteneinsparungen (= Erhöhung der Arbeitslosenzahlen) führen wird.
Außerdem achten die Firmen zunehmends wieder auf eine gesunde Finanzierungsstruktur: die EK-Quote wird des öfteren erhöht,
Ausschüttungen wie bei Hugo Boss sind zunehmends seltener zu beobachten.
Das geht natürlich einher mit Schuldentilgung, welches sich dann in reduzierter Geldmenge wiederspiegelt.
Sowohl bei den Unternehmen wie auch bei den Haushalten. Ist auch logisch: Die meisten früher aufgenommenen Kredite verlangen
mehr Zinsen, als Tagesgeldkonten abwerfen.
Sinkt die Geldmenge schneller als das Güterangebot (was erwartet werden darf, da Geld mit einem Click vernichtet werden kann, indem man mit Guthaben Schulden abbezahlt),
hat man seine Deflation.
Und die Nationalbanken können nichts dagegen tun: Wenn Private und Unternehmen sich nicht mehr weiter verschulden wollen (Grennutzen der Verschuldung = negativ),
und der Staat als debtor of last resort aufgrund völkerrechtlicher Verträge à la Maastricht ausfällt, sieht es recht schlecht aus mit dem Aufblasen der Geldmenge.
PS: Ja, das Wachstum der Kredite an die Haushalte ist noch positiv. Aber es schrumpft.