Beiträge von SkYdEvIllE

    Geld wird nicht abgezogen oder zugefuehrt, genausowenig wie Geld an der Boerse ensteht oder vernichtet wird.


    Doch doch, auch das geht. Zum Beispiel bei Kapitalerhöhungen wird Geld "zugeführt", da die Anteile, die zu verkaufen sind, vom Unternehmen neu erschaffen werden. Genauso wie durch Sonderdividenden (z.B. wegen dem Verkauf von Konzernanteilen / Konzentration aufs Kerngeschäft) Geld "abgezogen wird".


    Da das Geld natürlich vorher (Kapitalerhöhung) / nachher (Dividende) irgendwo anders heraus / hinfließt, ist auch beschriebener Prozess ein Nullsummenspiel.


    Ansonsten hast du aber vollkommen Recht!

    Da muss ich jetzt auch meinen Senf dazugeben.


    Über Geld redet man ja nicht, vorallem nicht als Exilkavallerist im Land der Indianer.
    Und wenn Amerikaner über ihre Nettoverdienste mit ihren Nachbaren meinen reden zu müssen, dann sollen sie das.
    Deswegen muss ich das ja nicht gleich nachahmen.


    Ansonsten steht es bei mir, frei nach Joseph Viktor von Scheffel,

    Zitat

    Im Schwarzen Walfisch zu Askalon,
    da sprach der Gast: "Oh weh!
    |: Mein Bares Geld ging alles drauf,
    im Lamm zu Ninive :| "

    Das lässt sich außerdem gar vorzüglich mit einem Spruch von George Best illustrieren:

    Zitat

    „Ich habe viel Geld für Alkohol, Frauen und Autos ausgegeben, den Rest habe ich einfach verprasst.“

    Und in der Pfanne (Kavalleristen würden "Topf" sagen) waren heute mittag Teigwaren an Pesto Calabrese.

    Aber bitte daran denken, gerade diese ständig steigende Geldmenge führt zu einer permanenten Inflation, die der Wertaufbewahrungsfunktion des Geldes eben genau entgegen steht.

    Zonk!
    Eine steigene Geldmenge ist wissenschaftlich gesehen Inflation.
    Alles andere sind Preissteigerungen, die vulgärjournalistisch gerne als (Preis-)Inflation bezeichnet werden.
    Das hast Du oben schon erwähnt mit den Inflationsraten von 7%+ - das Geldmengenwachstum lag seit Einführung der EZB weit über ihrer 2. Säule, M3-Wachstum 4.5%.
    Aber: Das ist per se noch nichts schlechtes - denn wen interessiert ein Ansteigen der Geldmenge, wenn sich bei den (Asset-) Preisen nichts verändert?
    Genau: Niemand.
    Erst wenn die (Asset-) Preise steigen, wird's kritisch. ... und das tun sie in der mittleren Frist üblicherweise.

    Eine wachsende Volkswirtschaft hat einen Bedarf an steigender Geldmenge, da M*V = Y*P (M=Geldmenge, V=Umlaufgeschwindigkeit, Y=Einkommen, P=Preise). C.p. Wenn M nicht steigen kann und das Y steigen soll müsste P, die Preise fallen und was das bedeutet weiß ja jeder.

    Da hat aber jemand in Mathe (insbesondere bei der Herleitung der Fisher-Identität) nicht ganz aufgepasst ;)


    M*V = P*Y lässt sich umschreiben zu
    M = P*Y* (1/V) - wobei (1/V) typischerweise auch als L(i) deklariert wird ==> Liquiditätspräferenz - typischerweise in Abhängigkeit des Zinssatzes.


    Wenn M nicht steigen kann (da durch den Goldoutput der Minen begrenzt) und das Y steigen soll muss der Quotient P/V resp. der Faktor P*L kleiner werden. Das geht, indem die Preise bei konstanter Umlaufgeschwindigkeit / konstanter Liquiditätspräferenz fallen (wie erwähnt), oder indem die Umlaufgeschwindigkeit steigt / die Liquiditätspräferenz abnimmt bei konstanten Preisen.


    Und da die Umlaufgeschwindigkeit nicht ex ante, sondern immer nur ex post durch die anderen drei Größen erklärt wird / werden kann, führt jede c.p. jede Beobachtung konstanter Geldmengen und Preise bei Steigendem Sozialprodukt zu steigender Umlaufgeschwindigkeit / sinkender Liquiditätspräferenz.


    So long...
    Sky

    Was haltet ihr vom noch zarten, doch aufkeimenden Sproß des Nordamerikanischen Bündnisses mit seiner neuen Währung: AMERO ?


    Ein Kandidat? Wäre immerhin für alle Beteiligten die geringste aller Umstellungen....

    Immer die gleiche Leier. Als ob Amerika in eine Währungsunion mit Kanada und Mexiko eintreten würde und das Hoheitsrecht (ähnlich der EZB) unter eine gemeinsame Kontrolle stellen würde.
    Eher friert die Hölle zu, als dieses passiert.
    Und angenommen USA hätte die Vorherrschaft über die Währungspolitik, welchen Nutzen hätten Mexiko und Kanada gegenüber einer eigenen Währung, mit der sie zumindest abwertungstechnisch (vgl. Italien zu Lire-Zeiten) machen können, was sie wollen?

    Wie wahrscheinlich ist es, daß wir in absehbarer Zeit weltweit eine andere Leitwährung als den Dollar bekommen und v.a. welche? Euro? Was meint ihr? Könnte für den Einkauf gewisser chemischer Elemente nicht ganz unwichtig sein ;)

    Und selbst wenn... wen interessiert's? Papier bleibt Papier, ob man darauf jetzt XYZ oder ABC druckt macht keinen Unterschied.

    Der Hacken daran ist, daß die Banken Pleite sind und auch kein Eigentum haben - außer Staatsgarantien und unverkäufliche Glaspaläste! :thumbup:
    Als bleibt nur mehr "The Peoples Bank of Germany" sprich: Der Steuerbürger! :D

    Eigentum haben sie durchaus.. die Frage ist, inwieweit noch Eigenkapital vorhanden ist ;-), mit denen man neue, erzwungene Kredite unterlegen kann (falls die Unterlegungspflichten dann noch nicht abgeschafft worden sind :)


    wenn man genauer hinschaut, stellt man fest: es gibt gar nicht so viele möglichkeiten. es ist verfassungsrechtlich völlig ausgeschlossen, banken zur kreditvergabe politisch zu zwingen. das geht nur mit zuckerbrot und garantiert nicht mit peitsche. und zuckerbrot ist teuer, gelle? :thumbup:

    Völlig ausgeschlossen würde ich nicht sagen. Allein mit dem Gummiparagraphen Art. 14 Abs 2
    "Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen."
    lässt sich so einiges rechtfertigen. Auch wenn es eventuell gegen den Sinn der Verfassung zu verstoßen scheint.

    Durch Inflationierung des Geldes, also dem Ausweiten der Geldmenge, werden in einem Zentralbankensystem zunächst erstmal die Staatsschulden überhaupt nicht entwertet. Anders als in einem System in dem der Staat das Geld selbst druck. Denn hier kann er das gedruckte Geld nutzen um seine Schulden direkt zu bezahlen.


    In einem Zentralbanksystem (oder besser Kreditgeldsystem) muss der Staat hingegen (wenn alle anderen Mittel der Zentralbanken wirkungslos ausgeschöpft sind) sich ja wiederum verschulden, um die Geldmenge zu erhöhen (als Kreditnehmer der letzten Instanz sozusagen). Hier braucht er eine gescheite Teuerung, da mit steigenden Preisen seine Steuereinahmen steigen. Steigende Preise-höhere UmSt, höhere Unternehmensgewinne-höhere Unternehmenssteuern, höhere Löhne-höhere Lohnsteuern, etc. (höher natürlich nicht wert-, sondern rein mengenmässig). Erst dadurch könnte der Staat seine Schulden leichter zurückzahlen, außerdem gibts ja noch den schönen Effekt das bei steigenden BIP die Verschuldung wie durch ein Wunder auch ohne Tilgung "abnimmt". Bei stabilen, oder gar sinkenden Preisen hingegen muss der Staat mit stagnierenden oder gar sinkenden Steuereinahmen eine immer höhere Schuldenlast schultern.


    Die entscheidende Frage also wäre, warum hat Japan keine gescheite Teuerung hingebracht?

    Der Staat hat aber von den höheren Steuereinnahmen relativ wenig: Er muss natürlich auch mehr Löhne bezahlen, da die Angestellten im öffentlichen Dienst die Preise in ihren Lohnverhandlungen berücksichtigen und entsprechend höhere Löhne fordern. Auch steigen die Preise seiner Inputgüter (z.B. Papier zum Gelddrucken ;)
    Aber der eminente Vorteil: Da die Staatsschulden (außer bei inflationsindexierten Anleihen, deren Statistik man aber fälschen kann) nominell fixiert sind und die rückzubezahlende Summe nicht mit der Inflation steigen kann, werden die Staatsschulden real gesehen entwertet.

    Allerdings ist jedes Erzeugnis , welches durch Technologie verbilligt werden kann, weniger aussagekräftig.

    Das Manko in der Argumentation ist natürlich, dass Gold selbst durch Technologie verbilligt werden kann. Man denke an Produktionsfortschritte bei Goldschürfmaschinen oder aber politisch motivierten "Fortschritt" in Richtung Zwangsarbeit Goldschürfen.

    Meine Intuition ist, dass wir bald mal eine leichte Deflation bekommen werden.


    Warum?
    Das Sentiment in Bezug auf Kredite ändert sich mit der Zeit. Es wird weniger auf Pump gekauft, wenn überhaupt.
    Wal-Mart "entdeckte" schon vor Monaten den Preis als Variable, um den Output zu erhöhen. Selbstverständlich auf Kosten der Margen.
    Und es dürfte nicht das einzige Unternehmen bleiben, dass diese Strategie fährt. Die Autohersteller sind insbesondere in den USA
    schon dabei, kräftig Rabatte anzubieten. In Europa ist das zumindest für die Deutschen Hersteller noch nicht nötig, kann aber noch folgen,
    wenn durch die Benzin/Dieselpreise ein Nachfrageschock auftritt.


    Das belastet nun wieder die Firmengewinne, was zu Kosteneinsparungen (= Erhöhung der Arbeitslosenzahlen) führen wird.
    Außerdem achten die Firmen zunehmends wieder auf eine gesunde Finanzierungsstruktur: die EK-Quote wird des öfteren erhöht,
    Ausschüttungen wie bei Hugo Boss sind zunehmends seltener zu beobachten.


    Das geht natürlich einher mit Schuldentilgung, welches sich dann in reduzierter Geldmenge wiederspiegelt.
    Sowohl bei den Unternehmen wie auch bei den Haushalten. Ist auch logisch: Die meisten früher aufgenommenen Kredite verlangen
    mehr Zinsen, als Tagesgeldkonten abwerfen.



    Sinkt die Geldmenge schneller als das Güterangebot (was erwartet werden darf, da Geld mit einem Click vernichtet werden kann, indem man mit Guthaben Schulden abbezahlt),
    hat man seine Deflation.


    Und die Nationalbanken können nichts dagegen tun: Wenn Private und Unternehmen sich nicht mehr weiter verschulden wollen (Grennutzen der Verschuldung = negativ),
    und der Staat als debtor of last resort aufgrund völkerrechtlicher Verträge à la Maastricht ausfällt, sieht es recht schlecht aus mit dem Aufblasen der Geldmenge.


    PS: Ja, das Wachstum der Kredite an die Haushalte ist noch positiv. Aber es schrumpft.

    Zitat

    Original von Bürgerrechtler
    Ich hätte meinen Arsch auf: 0-0,25 verwettet. Bloß gut, ich habe es nicht getan.


    Volles Rohr: Inflate or Die!


    Da komm ich dann auch mal wieder aus der Versenkung.
    Hätte genauso meinen Arsch verwettet. Hab ich aber nicht und hab heute noch aktienmäßig zugelangt... Branche Rüstung. Die Kernfrage, die ich mir jetzt stelle, ist - demnächst Gewinne mitnehmen und in Gold tauschen - oder noch bis zum Beginn des Irankriegs warten?X(


    Grüße

    Zitat

    Original von Marcher
    Beim Firefox werden die Bilder angezeigt, aber nicht mit dem Internet Explorer 7.


    Hallo,


    ist bei mir auch so, und nun weiß ich auch warum:


    Der Internet Explorer hat Probleme mit den Deutschen Sonderzeichen, so sie in Dateinamen vorkommen. Es klappen ja nur die Bilder nicht, die ein ß (Kinebar Goldbarren- verschweißt) oder einen Umlaut im Dateinamen haben (Krügerrand).


    Die Lösung ist denn auch einfach: schlicht die Bilder umbenennen, sodass keine speziell deutschen Umlaute drin vorkommen. Am besten auch keine Leerzeichen.


    Grüße


    Immer mit der Ruhe. Du terminierst ja jetzt die "Mariage of Satan" auf den 06.9.2007 - und damit könntest du recht haben:
    Am 6.9.2007 ist nämlich die Bekanntgabe des Sitzungsergebnisses des geldpolitischen Rates
    sowohl der Europäischen Zentralbank (EZB) alsauch der Bank of England.
    Bank of England um 13 Uhr, EZB um 13:45.


    Ziemlich sicher gibt's nach diesen Bekanntgaben erstmal ein financial havoc an den Devisen- und Aktienmärkten - egal wie die Ergebnisse ausfallen.