Beiträge von Earnie

    @ all


    Also, Radioaktivität ist sehr wohl "ansteckend" und kann nicht mit "Spüli" weggemacht werden, denn sie beruht auf einer Verschiebung der Neutronen-Protonen-Verhältisse im Kern durch Absorption von Neutronen oder anderer Korpuskularstrahlung, welche von anderen Nukliden ausgehen kann


    Protonen stoßen einander elektrostatisch ab, werden aber gemeinsam mit den Neutronen durch die Starke Kernkraft zusammengehalten (die vereinfacht wie Gravitation wirkt). Wird dieses Gleichgewicht durch zu viele oder zu wenige Protonen gestört (bei tiefen Kernladungszahlen ist Anz. P ungefähr Anz. n, bei höheren braucht es mehr "kleber", also Anz. n wird größer als Anz. P), dann wird der Kern instabil. Sehr große Kerne (Kernladungszahl > 93, Wismut) sind grundsätzlich instabil und verringern ihre Größe durch Abspaltung eines Heliumkerns = Alphastrahlung


    Atome mit Kernladungszahl <=93, also auch Gold, stabilisieren sich durch Umwandlung eines Protons in ein Neutron, wobei ein Positron abgestrahlt wird (beta Strahler). Dabei wird aus Gold aber Platin.Oder ein Neutron wir zum Proton, dann wird ein Elektron abgestrahlt und aus Gold wird Quecksilber. Die Zeit, in der sich die Hälfte aller instabilen Kerne stabilisiert haben, heißt Halbwertszeit.


    Wird also eine Goldmünze in einem Reaktor aufbewahrt - und ich bin überzeugt, dass es Wahnsinnige gibt, die so was tun, genauso wie es Wahnsinnige gibt, die Computerviren programmieren, dann wird aus der Goldmünze gefährlichster Sondermüll.


    Die gute Nachricht ist aber, dass es von Gold keine langlebigen Isotope gibt, nach spätestens zwei, drei Jahren ist wieder Ruhe in der Münze. Davor ist Angreifen aber tabu.



    Wers genauer wissen will, da stehts:


    http://www.chemglobe.org/ptoe/index_de.html


    Strahlende Grüße vom


    Earnie

    Goldhamstern


    Ich weiß nicht von wem das Zitat stammt, aber es stimmt: "Es genügen in einer Gesellschaft 5% Menschen, die strikt auf ihren Vorteil bedacht sind, um die anderen 95% zum Nachmachen zu animieren. Diese 5% schaffen das in jeder Gesellschaftsform.


    Was meinst du? Sollen wir diese 5% suchen und einsperren? Würde das helfen oder würden dann neue 5% ihre Chance sehen?


    Mir geht das System des Fiat Money und seine inhärente Tendenz, zu versklaven und Wohlstand in die falsche Richtung fließen zu lassen dermaßen auf den Wecker, dass ich es sehr wohl nicht bedauern würde, wenn es zu Fall käme. Jedoch: ich habe keine Alternative gefunden und auch hier im Forum bisher keine echte schlüssig beschrieben gesehen. Nur ein paar Kilogramm Gold zur rechten Zeit gekauft, sind vielleicht eine ökonomisch gute Entscheidung, qualifizieren noch nicht zum Ökonomen.


    Bitte unterlass aber Pauschalunterstellungen, denn sie haben den Informationsgehalt eines Testbildes im Hauptabendprogramm. Siehe oben.


    Gruss


    Earnie

    @ Just



    woher hast Du denn die Info? Ich lebe in der Schweiz und habe nix dergleichen gelesen oder gehört.


    @ all


    Dem Gerücht mit dem Goldverbot in Italien (anderer Thread) werde ich nächste Woche persönlich nachgehen. Gib euch Bescheid.



    Gruss


    Earnie

    Naja, jürgenlangen hat meiner Meinung nach schon Recht, denn


    -> die Stellung in der elektrochemischen Spannungsreihe ist nicht unbedingt das einzige Maß für die Korrosions- und Säurebeständigkeit. Iridium ist nach Gold zwar nur das zweitedelste Metall, aber wesentlich korrosions- und säurebeständiger als dieses.


    -> Palladium hat - noch mehr als Nickel und Platin - eine Ausnahmeaffinität zum Wasserstoff, den es in großer Menge ins Metallgefüge einlagern kann. Das geht soweit, dass sich das derart angereicherte Metall chemisch wie der reaktivere Wasserstoff statt wie Palladium verhält. Wenn dann aber so eine Wassersatoff-Reaktion einsetzt, scheint Palladium auf Oxidation anfälliger als unhydrogenisiertes zu sein. Vermutlich reißen Radikale, die sich dann bilden, ein paar Atome mit oder bilden Komplexe. Erforscht haben wir das nicht, aber es ist zu beobachten.


    Trotzdem, unsere Erfahrung zeigt, dass die von uns verwendeten Pd-Scheiben unter normalen Umweltbedingungen, also bei Abwesenheit von Wasserstoff, nicht anlaufen, vermutlich weil sie hochrein sind 999,9. Glanz und Oberfläche ähneln dem von Platin so stark, dass man die Scheiben nur durch ihr Gewicht von Platin unterscheiden kann.


    Gruss


    Earnie

    Tollar


    Auch mich nervt zuweilen die Mitkoppelung der Meinung mit dem Kursverlauf. In der Regelung heißt das "schwingfähiges System" und Schwingen tut es auch. Wie die "Vorredner" bin ich aber der Meinung, dass ein derartiges Investment eine sehr langfristige Strategie voraussetzt - und da sind doch alle bisher ganz gut gefahren, so im direkten Vergleich zu UBS Aktien zum Beispiel, nicht? Wenn eine Aktie um 15% fällt - über Nacht - dann ist das halt so, da wird deshalb kein Guru verteufelt, das ist Tagesgeschäft. Es ist halt frei nach Kostolany auch bei Rohstoffen und Gold so: "an der Börse ist 4 immer 5 minus 1. Man muss nur das Minus 1 aushalten".


    Gruss


    Earnie

    @ Asoka


    ... allerdings besteht doch eine gewisse Hoffnung, dass genügend Menschen, die aufrichtige Liebe erfahren haben und sich an echter Freundschaft von und zu anderen erwärmen können, begreifen, dass wir alle im selben Boot sitzen. Der dritte Weltkrieg könnte dann unter Umständen entfallen.


    Zudem stehen ein paar recht schwierige Rennen an: Eindämmung der CO2 Emission, Umstellen auf erneuerbare Energie, geschlossene Materialkreisläufe, Bevölkerungswachstum in Schwellenländern, mehr Ethik statt Fanatismus in der Religion usw.. Das geht sowieso nur wenn sich die Leute selbst und gegenseitig mehr mögen und weniger Frust kompensieren.


    Womit ich auf das Thema zurückkommen möchte:


    Die wichtigste Frage ist für mich weniger die relative Performance der Edelmetalle zueinander, sondern die Performance der Edelmetalle zu den Industriemetallen. Meiner Meinung nach werden sich da keine großen Verschiebungen ergeben.


    Gruss


    Earnie

    Die Vorgabe, weniger als 10% der Jahresproduktion zu brauchen bei 5 Millionen Einheiten pro Jahr (von mindestens 5 unabhängigen Herstellern) kann nicht eingehalten werden. Allerdings liegen 5 Millionen Einheiten in weiter Ferne und, wie man liest, tun sich neue Quellen auf.


    http://www.rohstoff-spiegel.de/archiv-22-2007.php


    Ich persönlich sehe kein Hindernis, die Technologie umzusezten. Sie ist rohstoffmäßig auch weniger kritisch als jene, für die sie als Rückfallebene dienen soll. Bitte fragt mich aber nicht, welche, denn das kann und darf ich hier nicht kommunizieren.


    Earnie

    @ ThomasSinus


    Ja, da hast Du Recht. Aber es strahlt mit 1/4 der Aktivität von Thorium - aber eben nur als Beta Strahler, den man schon in der Hand halten oder am Körper tragen muss, damit er was anrichtet.


    Fundamental positiv ist auch noch der Umstand, dass Rhenium bis ca. 2200 °C keine Phasenumwandlung erfährt und so nahezu volle mechanische Festigkeit behält. Dies macht es zu einem mechanisch sehr hoch beanspruchbaren Kontaktmaterial.


    Wir haben bei uns die Verfügbarkeit genau abgeklärt, um die Ökonomie eines Serieneinsatzes in der Automobilindustrie abzuschätzen (nur wenige 100 mg pro Fahrzeug).


    Gruss


    Earnie

    @ gutso


    bei Iridium besteht jedoch ein - niemals offiziell kommunizierter - Produktionsüberschuss an hochangereichertem Erz von ungefähr 30 - 50% pro Jahr. Dies liegt daran, dass im Verhältnis mehr Platin gebraucht (70:1) wird als das Verhältnis von Platin zu Iridium im Erz (1:40). Es dürften also im Verhältnis zum derzeitigen Jahresverbrauch von rund 4 Tonnen ziemlich große und sehr schnell raffinierbare Reserven verfügbar sein. Dies dient als strategische Spekulationsbremse, was mir einmal offiziell von J&M bestätigt wurde.


    Ansonsten gebe ich Dir Recht, Iridium ist unschlagbar selten.


    @ all


    Bei den klassischen Edelmetallen sehe ich die Platingruppe (Palladium und Platin) aus fundamentalen Gründen als 75% - Favoriten. Das Risiko eines Investments ist aber groß, denn es gibt gewaltige Anstrengungen, die Metalle aus ihren Hauptanwendungen (Kat, Brennstoffzelle) zu verdrängen. Dies könnte in Bälde durch die Kombination von Nickel (ebenfalls in der Platingruppe!!!) und Nanotechnologie gelingen. Unter diesen Umständen dürfte es einen dramatischen Preiseinbruch geben. Ich rate daher Nicht-Insidern von einem Langfrist-Engagement ab - ist aber nur meine Meinung. Platin wie auch Nickel ist zudem als Schmuckmetall problematisch, weil es auf der Haut eben auch als Kat wirkt. Da entsteht so je nach Hauttyp einiges vom Allergen bis zum Kanzerogen.


    Meine persönliche Prognose ist allerdings Rhenium. Rheniumdiborid ist noch härter als Diamant und daher ein sehr viel versprechender Industrierohstoff. Da es (ganz) leicht radioaktiv ist, rate ich aus gesundheitlichen Gründen von einem physischen Investment ab;-)


    Bei Silber halte ich den Appearance-Appeal für zu gering, als dass sich das Verehältnis Au-Ag-Cu = 2500 : 50 : 1 wesentlich anders als die Häufigkeitsverhältnisse der Atome in der Erdkruste entwickeln wird.


    So gesehen ist Kupfer schon jetzt 10 mal besser als Silber und Gold bewertet, denn die Preisrelation von ca. 1:50 stimmt nur bei Silber und Gold überein. Für Kupfer müsste der Preis gemessen an der Häufigkeit mehr als 10 mal tiefer liegen.


    Bleibt also doch das konventionelle Gold übrig, dessen Wert - das habe ich nach 3 Jahren in diesem Forum akzeptiert - durch eine wenigstens geringe Industrienachfrage gepinnt und vom Sicherheitsbedürfnis der Investorengemeinde nachgefragt doch auch Geldcharakter haben wird, mit steigender Tendenz.


    Letztlich wird sein Preis aber doch durch die Industrienachfrage gedeckelt werden, denn Gold kann man bekanntlich nicht essen - zumindest nicht zur Aufrechterhaltung des Lebens.


    Gruß


    Earnie

    @ all


    Für mich gibts bei Meldungen einen knock-out Indikator: es sind krass falsche Zahlenangaben, die ich aus purem Zufall des Widerspruchs zur Realität überführen kann.


    Bei der Auflistung der Metallpreise findet man so einen krassen Ausreißer: den Iridiumpreis.


    Iridium kostete tatsächlich vor gut drei Jahren nur rund 75$ / UNZE (nicht pro kg) und liegt heute bei rund 450$/unze. Allerdings gab es zuvor auch schon Zeiten mit 400$/unze - da war der Dollar noch mehr wert als heute. Insgesamt ergibt sich seit 2000 immer noch ein gehöriger Preiszerfall.


    Den inneren Wert von Iridium festzustellen, ist schwierig. Der Markt ist sehr klein. Eine Gewinnung für sich selbst könnte man gar nicht bezahlen, denn es ist ca. 50 mal seltener als Platin - auch im Erz. Da es aber als "Abfall" bei der Platingewinnung anfällt, und das Angebot etwas größer als die Nachfrage ist, sind die paar 100$/unze eher ein symbolischer Preis. Noch symbolischer ist übrigens der Osmiumpreis, der ist seit vielen Jahren stabil bei 400$/unze - keine Wertberichtigung, keine Anpassung, nichts.


    Iridium ist ein sehr technisches Edelmetall, mit dem kein Goldschmied eine Freude hätte, denn es schmilzt bei Weißglut und 2400°C. In Mengen kann man es (vom Monopolist J$M) nur bekommen, wenn man es auch wirklich braucht. Horten fällt aber nicht unter "brauchen". "Mengen" sind auch relativ, denn die Jahresproduktion liegt bei ca. 4Tonnen (was bei 22,5 kg/dm³ in einer Badewanne platz hätte).


    Gruss


    Earnie






    http://www.catalysts.basf.com/…ices/mp/YearlyCharts.aspx

    @ all


    wundert mich auch, dass das Allzeit-Hoch des € gegen USD so wenig kommentiert wird.


    Kann man daraus einen Versuch ableiten, einer breiteren Flucht in Gold & co vorzubeugen?


    Gestern war ein interessanter Beitrag im österreichischen Lokalfernsehen (Vorarlberg) in dem gezeigt wurde, wie ein Bankkunde einen Koffer voller Silbermünzen gegen Geld umtauscht, mit dem Kommentar: "Silber wäre so gut gelaufen, dass jetzt viele begännen, ihre Silbermünzen zu verkaufen"


    Langsam glaube auch ich an übergeordnete Pläne.....


    ein nachdenklich gewordener Earnie

    @ all


    Es ist schon interessant, wie bei derartigen Diskussionen wird sehr schnell klar wird, wie abhängig wir alle- übrigens sogar die Bergbauern - von der billigen Energie sind. Alle aus heutiger Sicht ökonomischen Prozesse beruhen auf dem Ersatz menschlicher (oder tierischer) Muskelarbeit durch Energieumwandlungsprozesse, deren primäre Quelle das Erdöl ist.


    Das gilt für den Traktor und den Steilhangmäher, aber auch für den Kunstdünger, die Verarbeitungsketten danach - einfach alles.


    Würde man alle Kernkraftwerke der Welt (rund 500) abstellen und fossil ersetzen, stiege der CO2 Ausstoß nur um rund 2% gegen vorher.


    Das Warten auf die Kernfusion errinnert mich an das Hoffen eines Spielsüchtigen auf den großen Gewinn. Der käme vielleicht sogar - aber meist nachdem er schon pleite ist.


    Dennoch besteht die Möglichkeit, vorzusorgen. Die Vorsorge beruht heute vor dem Crash vor allem auf Effizienzsteigerung und Lenkung des Kapitals in diese Richtung. Sparen allein macht nicht reich - investieren schon eher.


    Technisch ist durch Steigerung des Umwanandlungswirkungsrades z.B. beim Verkehr der Faktor 2 drin (aber Temp 200 fährt dann nur mehr der Zug;-). Logistisch, also durch Vermeidung unnötiger Fahrten nochmals der Faktor 2. Beim Heizen und Kühlen kann man ähnliches erreichen.


    Bei Forcierung aller nur denkbaren erneuerbaren Energiegewinnungstechniken wäre es möglich, diese 25% des heutigen Niveaus zu decken. Allerdings ist keine heute bekannte erneuerbare Energieform ergiebig genug, um das heutige Niveau des Energiekonsums auch nur annähernd zu 100% zu befriedigen. Kernkraft ist auch keine Lösung - siehe oben. Es geht also nur über die gleichzeitige Reduktion des absoluten Energiebedarfs.


    Eines ist klar: wenn der Planet Erde 6-7 Milliarden Individuen ernähren soll, muss die heute verfügbare Technologie weiterhin eingesetzt werden - die ist ja dann auch die Grundlage der Energiegewinnung. Die Technik des Mittelalters ernährt nur rund 1 Milliarde Menschen - soviele haben damals gelebt. In dieser Milliarde wären Menschen, welche heute in Ballungszentren leben, wahrscheinlich unterrepräsentiert.


    Gruß


    Earnie

    @ HIghtekki


    Das mit dem "inneren Wert" ist vermutlich des Pudels Kern. Innere Werte beruhen jedoch auf einer gewissen Phantasie, werden aber nicht notwendigerweise am Markt auch realsiert - vor allem dann nicht, wenn der Verkäufer vekaufen MUSS.


    Im Crashfall auf innere Werte zu bauen scheint mir jedoch zu gewagt. Wie gesagt, der äußere, realsierbare Wert des Goldes als Werkstoff für Plomben, von mir aus Schmuck, Bond-Draht für Chips, Vergütung für Glas uvm. ist langfristig nach unten limitiert durch die Herstellungskosten und letztlich über Arbeit und Energie. Der Reis ist für mich schlicht der, dass man viel vom ersteren auf wenig volumen konzentriert speichern kann.


    Übrigens: wenn es ein Metall neben Eisen gibt, das wirklich unersetzlich ist, dann Kupfer. Es ist nebenbei auch sehr schön und abgesehen von der Patina bleibt es auch über die Jahrtausende erhalten.


    Bei silber kann man locker drei viertel einsparen, wenns zu teuer wird.


    Gruss


    earnie





    f

    @ all


    Ist es nicht so, dass im Crashfall auch die Geldmenge M3 massiv zurückgeht? Buchgeld löst sich in Nichts auf. Ist es nicht auch so, dass heute 98% aller Transaktionen keinen echten Warenverkehr auslösen, sondern nur spekulativ sind?. Was , wenn diese 98% wegfallen und nur noch echte Tauschgeschäfte durchgeführt werden (für die es im Crash nur Leistung gegen Gegenleistung braucht). Es ist daher nicht schlüssig, wieso sich die Goldmenge auf die Geldmenge M3 oder auch nur 10% davon VOR dem Crash abbilden soll.


    Andererseits wird Gold seine Kaufkraft (im Rahmen einer Zehnerpotenz nach oben und unten) gegenüber den nichterneuerbaren Rohstoffen bewahren und sich als Abbildungsmaßstab für andere nichterneuerbare Rohstoffe herauskristallisieren und vielleicht den Dollar als Einheit auf den Charts ablösen - und das wars dann.


    Das heißt für mich aber wirklich nicht, dass man für eine 2Tonnen Kupfer ein kilo Gold in Hardware anchleppen muss, sondern einfach den aktuellen Gegenwert in einer bereinigten Währung, einem anderen rohstoff oder einer Dienstleistung, was immer das nach dem Crash sein wird. Neue Währungen sind schnell gedruckt;-)


    Auch nach 2 Jahren im Forum hat mir noch niemand schlüssig die Sonderstellung von Gold gegenüber Kupfer oder Öl erklären können. Gold ist heute vielleicht sinnvoll als Hedge gegen steigende Rohstoffpreise und als Platzhalter im Rohstofflager. Da Lager auch nach dem Crash gebundene Liquidität darstellen werden und auch dann so klein wie nötig gehalten werden, ist eben auch die Nachfrage nach diesem Platzhalter limitiert.


    Zu guter Letzt fände ich es hirnrissig, nur um Liquidität zu schaffen kilometertiefe Löcher in die Erde zu buddeln, die Flüsse mit Cyaniden zu vergiften und grauenhaft Energie zu verschwenden, mit der man besseres tun könnte - und auch tun wird, wovon ich überzeugt bin.


    Grüße


    Earnie

    So sehr ich Deine Überlegungen teile, darf man das aber nicht überbewerten. Nicht nur Ted Butler, sondern jeder, der ein Schirennen gewinnt oder der Pathologie besteht, fällt nach getaner Heldentat unweigerlich in ein Loch und muss sich danach neu motivieren und gegebenenfalls orientieren.


    Was den Silberpreis betrifft, wird es vermutlich zu dem von Dir beschriebenen Szenario kommen, wenn auch der Peak weder in Höhe noch Termin sinnvoll langfristig vorhersehbar ist. Aber auch das betrifft nicht nur Silber, sondern praktisch alle nicht erneuerbare Rohstoffe - allen voran Öl. Die Frage ist, ob unsere Wirtschaft und unser Geldsystem diesen Überschallknall aushält. Ein paar werden von diesem Knall natürlich auch profitieren - aber längst nicht alle, die jetzt Silber kaufen.....


    Persönlich denke ich, dass kein Stein auf dem anderen bleiben wird - und auch das wird hinterher eine von allen akzeptierte Realität sein. Es ist halt so wie schon immer: Nix is fix.


    Earnie

    Kaufrausch,


    Da sind wir uns aber über ganz große Strecken einig! Du sprichst das allegrößte Potential an, das ich nicht zu nennen gewagt habe: Das Benutzerverhalten. Schätzungen gehen davon aus, dass man über 50% der Energie einsparen könnte OHNE dass sich der Lebensstandard messbar ändern würde.


    Mit dem Strom hast Du natürlich vollkommen Recht. Es ist VIEL effizienter, den Strom direkt in Batterien zu speichern und so zu fahren, als ihn zur Wasserelektrolyse zu verwenden, den Wasserstoff zu transportieren und ihn in einer on board Brennstoffzelle wieder in Strom zu verwandeln. Bin aber davon ausgegangen, dass die Hinweise auf Wasserstoffautos in diesem Thread dies als möglichen Ausweg sähen.


    So gesehen bin ich überzeugt, dass Elektroautos dereinst jene 30% der Mobilität abdecken, die dann noch nötig sein wird.


    Ich denke aber auch, dass es ein "multikulturelles" Nebeneinander geben wird. Biodiesel und Biomethan sind auch Möglichkeiten und werden Ihren Platz bekommen - nur eben kann man so keinen 1:1 Ersatz für Öl darstellen.


    Nur in einem Punkt gehen unsere Meinungen auseinander: Die SIngularität des Energieproblems. Es ist doch so:


    Billige Energie ist die Mutter unserer Industriekultur und unseres Wohlstandes. Jeder steuerwirksame € Umsatz verbraucht im Schnitt 1kWh. Das bedeutet doch nichts anderes, als dass ohne billige Energie eine totale Werteverschiebung stattfindet. Gerade die IT-Branche würde sich nicht mehr um die Frage Festplatte oder SRAM streiten, sondern würde bei Kostenexplosion im Energiesektor auf das tatsächlich notwendige Minimum (gesund)schrumpfen - mit unabsehbaren Folgen. Was glaubst du denn, wieviel graue Energie in einem 30'' LCD-Fernseher steckt? Du könntest 10 000 km Autofahren damit. Wieviel (Energie) Luxus es bedeutet, ein Handy nach 12, 15 Monaten Gebrauchsdauer wegzuwerfen? Recycling hin oder her, die Energie geht weitgehend verloren.


    @ Oskar


    Nein, da liege ich nicht falsch, denn Biomasse IST Sonnenenergie - einfach mit sehr geringem Wirkungsgrad umgesetzt. Rapsöl ca. 0,2% pro Fläche. Das Problem bei angebauten Biotreibstoffen ist, dass man 50% vorher an Düngemitteln, bei der Beackerung und Raffinierung der Rohstoffe reinsteckt. Der Erntefaktor ist also nur 2. Besser sind Biotreibstoffe aus Abfällen - aber da ist wiederum die absolute Menge limitiert.


    Ansonsten bin ich mit Dir einig, dass es sehr viele politische Barrieren gibt, aber die sind nach ein paar Kathrinas bald Geschichte. Hier ist tatsächlich viel im Wandel.


    Gruss


    Earnie

    Hallo Kaufrausch


    Vielleicht sollten wir zwischen Energieträgern und Energiequellen unterscheiden. Mit Moral hat das nichts zu tun. Kein Prinzip und keine Technik ist a priori unmoralisch. Unabhängig davon gibt es physikalische Limiten, welche die Nutzung dieser Quellen erschwert.


    Das Energieproblem lässt sich mit nichts anderem Vergleichen, weder mit e-bay noch mit Festplatten. Aber das ist ein Bewusstwerdungsprozess der eben erst begonnen hat.


    Erdöl ist Quelle und Träger zugleich - von daher kommt die KonFusion. Erdölprodukte sind leicht zu speichern, haben hohe Energiedichte - aber auch nicht zu hoch, dass sie nicht allzu gefährlich sind.


    Kernkraft ist da schon schwieriger einzuschätzen. Abgesehen von der Moral, die wir außen vor lassen wollen, der unabsehbaren Zahl von Castor-Störern die in den Startlöchern scharren, KANN die Energiequelle Uran (oder Thorium ) das Öl rein rechnerisch nicht ersetzen. Der Grund ist, dass beim Umwandeln der Primärenergie Spaltwärme in das dannmalige Speichermedium (z,B. Wasserstoff) wesentlich höhere Verluste anfallen als bei der Verarbeitung von Öl. Die Kosten wären aber um Zehnerpotenzen höher. Selbst bei gleichbleibendem Energiekonsum am Ort der Anwendung wäre ein Mehrfaches des heutigen Primärenergiebedarfes erforderlich.


    Die erneuerbaren Energiequellen haben alle einen Nachteil: Sie sind verfügbar, wann SIE wollen und nicht wann wir sie brauchen. Sie zu nutzen kostet prinzipiell mehr Geld, noch mehr Hirnschmalz und braucht effiziente energieräger als Zwischenspeicher. Das ist das Einzige was getan werden kann/ muss und es arbeiten auch schon viele dran.


    Also stellen wir uns besser drauf ein, dass alles anders wird. Nicht unbedingt schlechter, nur anders. Vor allem sollten wir den Tatsachen ins Auge sehen und danach handeln. Nicht ein Pflaster auf die blasige Ferse picken und blind weitermarschieren, sondern neue Schuhe in Erwägung ziehen.


    Gruss


    Earnie

    @ Kaufrausch


    Würde mich interessieren, welche Energieträger Dir so einfallen. Wenn Du willst, zerpflücken wir diese dann gemeinsam. Wir können es aber auch kurz machen:


    Es geht bei 1:1 Lösungen - und auch dann nur kurzfristig - nur über Stromerzeugung mittels Atomenergie. Erst so machen die Wasserstoffautos in Kalifornien und in weiterer Folge Flugzeuge erst wirklich Sinn. Denn: woher kommt denn der Wasserstoff?


    Aber ich bin sicher , Du willst gar nicht wissen, wieviele Atomkraftwerke es braucht, um nur den Flughafen Frankfurt zu bedienen. Es sind ca. 14 zu je 1,5 GW.


    Nun könntest Du sagen, dann arbeitet man eben mit Hochdruck an der Fusion. Das wird aber schon seit 50 Jahren gemacht. Herausgekommen ist bislang vor allem die Wasserstoffbombe.


    Wir könnten trotzdem die Kernfusion für uns arbeiten lassen. Die Sonne machts so, aber die ist nicht umsonst so weit weg.


    Gruss


    Earnie