Ist ja toll. Und was machst derjenige, der Anfang 2008 oder Anfang der 80er auf die Idee monatliche Beträge in Gold zu investieren? Was ist, wenn der Goldpreis wieder auf 300 EUR zurückgeht, was bei einer weltweiten Rezession nicht unwahrscheinlich ist?
Gold steht im Moment bei 540 EUR. Das macht eine Wertsteigerung von 80% seit 1992. Diese Wertsteigerung hättest Du auch mit einem schlechteren Aktienfonds (Sparplan) haben können (mit einem guten, z.B. Astra-Fonds - sicher mehr). Wie sah es aber im Jahr 2002 aus, also 10 Jahre später? Da war die Wertsteigerung wohl sehr mau (und wenn man die Inflation berücksichtigt, dann Negativrendite).
Genau darum legt man ja nicht ALLES GELD in EM's an. Man hat als junger Mensch vielleicht auch noch einen Bausparer, ansonsten Aktienfonds, Tagesgeldkonten, ne BU, vielleicht auch ne private Rentenversicherung, wenn man das lieber will, oder ne kapitallebensversicherung. Die Einzelpositionen müssen ja nichts großes sein.
Wenn ich hier immer lese, daß nur dies oder das das alleinseeligmachende ist, frage ich mich immer wie darauf so viele abfahren können.
Ich persönlich halte Rieserer und den staatlich geförderten Quark für Beschiss und eine Abzocke der Versicherungsindustrie. Aber ne BU habe ich und ne LV und nen kleinen Bausparer und ein Sparbuch und Tagesgeld und nen Teil einer Immobilie im Familienbesitz und Edelmetall und ein paar Fonds. Und auch nicht alles bei der gleichen Bank aber auch nicht bei 20 Instituten.
Lieber sehe ich das eine oder andere davon mal ne weile lang abkacken, als daß ich mit nur einem EINZIGEN Vehikel durch die Gegend turne und täglich bei den Kursen oder Zinsen mitfiebere.
Ja, vielleicht sind die EM's bald für 5-10 Jahre nicht viel wert. aber dann sammle ich immer noch die Münzen die ich gerne habe und kaufe gelegentlich mal ein paar Bullions dazu. Oder die Fonds gehen in die Knie. Solange die nicht völlig pleite gehen und alles wegrasiert wird...ich denke, daß das Zeug für welches ich mich entschieden habe recht breit gestreut und nicht zu riskant ist. Aber auch wenn sie tot gehen, bin ich finanziell nicht ruiniert. Oder wenn die Bank auf der das Tagesgeld und Girogeld liegt ausfällt (was bei kleineren Krisen ohnehin durch den Sicherungsfonds gedeckt ist). Oder wenn der Bausparer oder das Sparbuch - warum auch immer - krachen geht. Und ja, diese komische Immobilie ist nicht der Kracher. Aber was solls. Ich/wir verdienen das täglich Brot nicht damit und sie steht nicht leer. Und wenn die Untergangspropheten Recht haben, dann gibt es auch etwas bares und vielleicht nutzen dann auch die EM's was. was aber meiner Meinung nach in Krisen VIEL wichtiger ist, ist einen guten Freundeskreis zu haben und eine intakte Familie oder eine gute Beziehung zu den Nachbarn. Schaut Euch mal an, über welche "Ressourcen" ihr im ernstfall verfügt und wie sich das mit einen guten Freundes/Familienkreis hopplahopp vervielfachen lässt. Wenn die zeiten krass werden wird es nicht nur härter unter den Menschen, man rückt auch hier und da zusammen, wenn man davon einen Nutzen hat. Kooperation ist in solchen Zeiten VIEL effizienter als Konkurrenz. Das haben schon die Urzeitmenschen gelernt, als sie Mammuts jagen wollten.
D I V E R S I F I Z I E R E N und Vorsorge nicht nur als das Bunkern von Vorräten mit dem Ziel des Einigelns verstehen.
Und was die Geldanlage angeht:
Hohes Risiko ist mir bei solchen Sachen einfach zu blöd. Statt schweißgebaded den Kursen zuzusehen, sollte man vielleicht lieber ab und zu mal schweißgebaded auf Arbeit ranklotzen. Spekulieren ist nicht wirklich produktiv - volkswirtschaftlich gesehen. Insofern ist mir ein großteil der Bänker und Investmentszene eh suspekt.
Wenigstens 50% davon kann man getrost auf die Straße setzen, oder besser ans Band schicken, ohne irgendeinen Schaden für die Wirtschaft anzurichten.
In diesem (und anderen Ländern) wird unheimlich viel Zeit darauf verschwendet, die wirtschaftliche Entwicklung oder die Geburtenziffern für die nächsten jahre oder Jahrzehnte vorherzusagen. Dabei haben die meisten Firmen aber zur gleichen Zeit nicht mal einen Plan, was sie nächstes Jahr machen wollen oder können auch nur ansatzweise planen, welche Leute sie brauchen. Keiner weiß was. Darum macht die Studienplatzauswahl heute bestimmt Riesen Spaß. Aber trotzdem haben wir eine Riesen Industrie und Institute die angeblich weise voraus in die Zukunft blicken. Offenbar völlig für den Arsch. Irgendwo kollabiert ne Währung und alles ist wieder anders. Märkte und Preise werden immer volantiler, weil immer mehr Zocker und Analysten wie die Lemminge auf Kurse schauen und mit dem Lineal dümmliche Linien ziehen und zum Vollmond oder irgendwelchen anderen Konstellationen XY leerverkäufe hin und her tätigen oder auch nicht.
Da gehört endlich ein Dämpfer reingebaut, damit sich die Leute endlich wieder darauf konzentrieren WERTE zu schaffen, Dinge zu produzieren und Leistungen, echte Service Leistungen zu erbringen. Ich halte es nicht für die Lösung für alle Probleme aber vielleicht ist eine Börsenumsatzsteuer nicht die schlechteste Idee. Warum müssen echte Waren (und Menschen) sich mit so was rumplagen und die virtuellen Papierheinis und ihre fiktiven Deals nicht.
*uff* Gehe jetzt einen heben und warte dann daß ich mir die kleinen Prachtstücke und das mittelgroße Prachtstück, die ich heute bestellt habe, abholen kann. Sicher Kleinkram für die Großinvestoren, aber es erfreut das Herz.