Delphi,
Er sagt nicht, daß er sie enteignen will. Sein Punkt ist, daß er nicht glaubt, daß der vermögenszuwachs des Unternehmens Schäffler über die Zeit gerecht verteilt wurde. Er sagt einfach , daß der Wohlstand und das Vermögen der Fam. Schäffler darauf beruht, daß man über vile Jahre die Leute, die das Vermögen eigentlich erarbeitet haben (die Angestellten) nur unzureichend beteiligt hat.
Zuendegedacht und "zurückenteignet" ist das vielleicht doch eine Enteignung der Leute die derzeit das Vermögen beseitzen. Es ist geschickt gesagt.
Privat habe ich damit kein Problem. Gesellschaftlich und wirtschaftlich wird das jedoch schwierig. Eben weil man sowas nicht einfach so durchziehen kann. Die Firmen würden flüchten - das verflüssigbare Kapital sowieso. Man hätte vielleicht wirklich Ostzohnenverhältnisse wie nach dem Krieg. Da braucht es ein kräftiges Donnerwetter vorher, welches nicht nur eine kleine Region in einen solchen Zustand versetzt. Wenn es im Grunde keine Fluchtmöglichkeiten für das Kapital und die Leute gibt, also keine Industriestaaten, in denen sich mit dem Geld was anfangen lässt, nur dann kann man so was durchziehen. Aber das schafft die internationale Bankenkrise ja gerade. Und genau darum sind all die Leute in der Industrie und Politik ja gerade nervlich so dünn behäutet.
Ob das das ultimative ergebis is, weiß ich auch nicht. Ich habe einerseits Zweifel am guten wohlhabenden Firmenpatriarchen der zwar haufenweise Geld verdient, aber im Grunde nur an seine Angestellten denkt. Das gibt es sicher, aber leider nicht mal in der Mehrzahl. Dazu kommt, daß ab einer gewissen größe des Unternehmens sowas irrsinnig wird. Da kann man weder jeden kennen, noch sich um alle kümmern. Die größe ist es wieder mal.
Auf der anderen Seite bin ich nicht sicher, daß jeder Angestellte dazu taugt sinnvolle Sachen zur Firmenführung beizutragen. Da gibt es so viele Deppen und Leute, die einfach aus nichtigen Gründen ein Unternehmen ruinieren können, wenn man sie mitmischen lässt.
Insofern glaube ich nicht, daß Arbeitnehmerbeteiligung alle Probleme löst. Gibt man ihnen nur Aktien, haben sie kaum Einfluss. Aber profitieren vom Unternehmensgewinn, können aber auch sehr schnell alles verlieren - siehe Lehmann Broth. Lässt man sie mitreden ist nicht wirklich sicher, daß dabei was vernünftiges rauskommt.
Die lösung liegt vielleicht irgendwo in der Mitte und ist wahrscheinlich stark von der Größe der Firma abhängig.
Ich halte weder die Lösungen der Linken, noch die derzeitge Situation für das beste.