Beiträge von Tengu1

    Heute nachmittag:


    Die Linie des Bundes ist indes: Er will seine Bürgschaftszusagen für die HRE nach Angaben von Unionsfraktionchef Volker Kauder nicht erhöhen. Damit würde es bei der Zusage des Bundes bleiben, mit 26,5 Milliarden Euro zu bürgen. "Darüberhinaus ist vom Bund nichts zu erwarten", sagte Kauder nach der Koalitionsrunde im Kanzleramt.


    und jetzt:


    Zitat

    FTD
    Das Ministerium teilte weiter mit, dass der vom Bund zur Verfügung gestellte Bürgschaftsrahmen von bis zu 35 Mrd. Euro unverändert bleibe.


    ?) :hae:


    Auch spannend:

    Zitat

    Den Angaben des Ministeriums zufolge gewährt der Finanzsektor der Münchner Bank einen weiteren, ebenfalls besicherten Liquiditätskredit von 15 Mrd. Euro. Die Sicherung soll nach Angaben des Ministeriums über eine Neubewertung des Vermögensbestands geschehen


    Man hat sich also darafu geeinigt, dass HRX (bzw deren Assets) jetzt plötzlich dramatisch mehr wert sein soll? :hae:

    FTD, 22:00 - Zurück auf Staat



    Noch vor dem Wochenende gilt die Hypo Real Estate als gerettet. Dann geht eine Schockwelle durchs Land: Neue Milliardenlöcher, die Banken ziehen zurück - alles steht wieder auf der Kippe. Regierung und Banken sind in der Krise heillos zerstritten.



    Es ist ein eigenartiger Auftritt nach einem dramatischen Wochenende: Das erste Rettungspaket der HRE ist geplatzt. Schon wieder wird unter Hochdruck an einem Notfallplan des Dax-Konzerns gefeilt. Summen, die jedem den Atem rauben, jagen durchs Land: 50, 70, 100 Mrd. Euro. Zeitweise wirkt es, als habe keiner mehr den Überblick. "Es brennt das ganze System", sagt ein Beteiligter.


    Auch in Berlin liegen die Nerven blank. Noch kurz vor dem Auftritt Merkels und Steinbrücks war offenbar unklar, ob die beiden gemeinsam vor die Kameras treten würden. Die Kanzlerin mit ihrem feinen taktischen Gespür geht innerlich bereits auf Distanz zu ihrem Finanzminister. Auch sie weiß, dass die ersten Politiker von Union und FDP bald Steinbrücks Rücktritt fordern werden. Merkel ist unzufrieden mit dem Krisenmanagement ihres Ministers. Er habe sich von den Banken falsche Zahlen verkaufen lassen, er habe zu früh Entwarnung gegeben, seine Kommunikation sei schlecht gewesen.
    [...]
    Für beide sind die Verhandlungen mit den Banken ein bitteres Déjà-vu. Noch vergangenen Sonntag hatte Steinbrück durch eine Bürgschaft des Bundes über 26,5 Mrd. Euro die HRE vorerst gerettet. Bereits da waren die Emotionen hochgekocht: Josef Ackermann und Steinbrück sollen sich zu später Stunde angebrüllt haben. Der Deutsche Bank-Chef wollte die sofortige Verstaatlichung, der Finanzminister lehnte ab. "Das war erhöhte Dezibelstärke. Da lagen auf beiden Seiten die Nerven blank", berichten Beteiligte. Noch in der Nacht kam es zu einem Telefongespräch zwischen Merkel und Ackermann. Den Kompromiss fand erst die Kanzlerin, die einen guten Draht zu Ackermann hat.
    [...]
    Trotz Krise und Notstandsrhetorik sind Banken und Politik zerstritten. Mit welchen Argumenten gekämpft wird, hatte sich schon vor einer Woche gezeigt. Da hatten die Manager den Staatsvertretern vorgerechnet, wie viel der Staat an Körperschaftsteuer verlieren würde, wenn die HRE pleite ginge: eine mittlere zweistellige Milliardensumme, hieß es in Verhandlungskreisen. Asmussen und Weidmann hielten dagegen: Sollte die HRE bankrottgehen, wäre der Einlagensicherungsfonds der Privatbanken gefordert. Der Fonds hätte bis zu 17 Mrd. Euro ausgleichen müssen. Die Bankenvertreter gaben sich unbeeindruckt, erzählten die Beteiligten. So viel Geld hätten sie gar nicht im Einlagensicherungsfonds, gesetzlich seien sie nur im geringeren Umfang verpflichtet zu zahlen.


    Erst die drohende Öffnung der Tokioter Börse um 2 Uhr deutscher Zeit führte dazu, dass beide Seiten einlenkten. Vielleicht wird sich Deutschland an diese Deadline gewöhnen müssen.

    21.30 Uhr: Die Banken haben den Umfang der Notfallkredite an den Immobilienfinanzierer auf nunmehr 30 Milliarden Euro verdoppeln. Sie pochen aber unter anderem darauf, dass HRE-Vorstandschef Georg Funke sowie HRE- Aufsichtsratschef Kurt Viermetz abberufen werden. Außerdem müsse der Bund die Garantie für die Aufstockung übernehmen.


    Einschließlich der schon vereinbarten frischen Kredite vom Notenbanksystem in Höhe von 20 Milliarden Euro würde sich das Rettungspaket für die HRE-Gruppe somit auf insgesamt 50 Milliarden Euro belaufen. Dies würde den Refinanzierungsbedarf der HRE bis Jahresende sichern.


    :rolleyes:


    Echt? Gerettet? Das liest sich im Spiegel eher als würde man noch weiterhin pokern: :hae:


    http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,582317,00.html


    Laut Nachrichtenagentur Reuters will die Finanzbranche ihre Notfalldarlehen für die HRE verdoppeln, auf dann 30 Milliarden Euro. Die Banken fordern dabei, der Bund müsse im Gegenzug die komplette Garantie für die Aufstockung der Kredite übernehmen. Als vorrangige Sicherheiten sollten dabei weiterhin Wertpapiere der Hypo Real Estate dienen. Das Rettungspaket hätte damit - einschließlich der bereits vereinbarten Zentralbankkredite von 20 Milliarden Euro - ein Volumen von 50 Milliarden. Dies würde den Refinanzierungsbedarf der HRE bis Jahresende sichern.


    Die Linie des Bundes ist indes: Er will seine Bürgschaftszusagen für die HRE nach Angaben von Unionsfraktionchef Volker Kauder nicht erhöhen. Damit würde es bei der Zusage des Bundes bleiben, mit 26,5 Milliarden Euro zu bürgen. "Darüberhinaus ist vom Bund nichts zu erwarten", sagte Kauder nach der Koalitionsrunde im Kanzleramt. Die Privatbanken hätten ihren Beitrag zur Rettung des Immobilienfinanzierers zugesagt. Ähnlich äußerte sich SPD-Fraktionschef Peter Struck.

    ... darüber denke ich seit 4 Stunden nach und finde keine Antwort!


    Kommen die großen Summen nicht ohnehin von institutionellen Anlegern? Für die gilt die Bundesgarantie ja (noch) nicht.


    Grundsätzlich wohl schon - für sich alleine betrachtet - eine sinnvolle Maßnahme zur Verhinderung der Massenpanik.


    Nur: wenn letzte Woche schon erheblicher Widerstand gegen die Erhöhung der Einlagensicherung von 20.000 auf 50.000 bestand, wie will man jetzt dieses Paket durch Bundestag und Parlament kriegen?


    Ok, vermutlich durch FUD (Fear, uncertainty, doubt - Angst, Unsicherheit, Zweifel) wie beim 700 Mrd. Paket. :thumbdown:

    Gut auf den Punkt gebracht!



    Christian Schütte: Die Logik des Notstands


    In der Finanzkrise soll der Staat nun als letzter Retter helfen. Sein Vorteil ist nicht, dass er klüger ist als die Privaten, sondern dass er selbst die Regeln setzt.


    Wenn überhaupt noch jemand diese Finanzkrise entschärfen kann, dann der Staat. Darüber sind sich inzwischen fast alle politischen Lager einig. Und fast immer wird darin auch so etwas wie ein ideengeschichtlicher Epochenbruch gesehen: Der reine Markt ist gescheitert, der starke Staat muss wieder her.


    Die beliebte Rede von der notwendigen Rückkehr des Staates ist allerdings meist mit einem großen und gefährlichen Missverständnis verbunden. Der Staat, so wird unterstellt, ist jetzt der letzte Retter, weil doch nur er in dieser Stunde all die Moral und die Vernunft aufbringen kann, die bei den Marktakteuren augenscheinlich verloren gegangen sind.


    Gier, Korruption und Inkompetenz, Kurzfristdenken und Herdenverhalten - all das sind eben typische Probleme des freien Kapitalismus. Staatliches Handeln ist dagegen von Rationalität und Sittlichkeit gesteuert, langfristig ausgerichtet, sozial und ökologisch sensibel. Das mag so sein - oder auch nicht. In der aktuellen Krisensituation führen solche Argumente aber einfach nur in die Irre.


    Der Staat taugt jetzt keineswegs deshalb zum Retter in höchster Not, weil er klüger oder gerechter ist. Er kann das Chaos nur deshalb ordnen und die privaten Akteure nur deshalb aus der Klemme befreien, weil er nun einmal der einzige Akteur ist, für den letztlich keinerlei Regeln gelten - denn die Regeln macht sich die Politik selbst.


    Der Ruf nach der starken Polizei


    Es ist die Logik des Notstands, mit der jetzt operiert wird. Inwieweit die zur Blaupause für normalere Zeiten taugt, ist eine völlig andere Frage. Wenn in einem großen Saal Schlägereien und Panik ausbrechen, werden schließlich sogar ultraliberale Bürgerrechtler irgendwann nach der Bereitschaftspolizei rufen. Ihre grundsätzlichen Bedenken gegen ein "Law and Order"-System entwertet das aber noch nicht.


    Im Gegenteil: Gerade in der Extremsituation wird vielleicht sichtbar, warum es wichtig ist, der Staatsmacht nicht blind zu vertrauen. Welche Bedeutung die schiere Macht des Staates in dieser Krise hat, zeigt sich drastisch an dem geplanten Rettungspaket der USA. Es ist notwendig geworden, weil sich viele Finanzinstitutionen einen Berg von verbrieften Forderungen zugelegt haben, deren Wert höchst fragwürdig geworden ist und für die es deshalb praktisch keinen Markt mehr gibt.


    Das zwingt sie im Rahmen der geltenden Bilanzierungsregeln zu hohen Abschreibungen, was wiederum ihr Eigenkapital auszehrt, ihre Kreditwürdigkeit infrage stellt und sie schnell bis in die Insolvenz treiben kann. Der Plan der Regierung sieht nun im Kern vor, der Finanzwirtschaft diese toxischen Papiere abzukaufen und langfristig zu halten. Einige eifrige Optimisten versprechen, dass daraus am Ende sogar noch ein gutes Geschäft für den Staatshaushalt werden wird.


    Ob diese Rechnung aufgeht und die Krise so tatsächlich entschärft werden kann, ist keineswegs sicher. Möglich ist ein solcher Weg aber überhaupt nur, weil der Staat für sich eben andere Regeln hat als für die Finanzinstitutionen.


    Er bilanziert zum Beispiel nicht nach US-GAAP oder auch IAS - er bilanziert einfach gar nicht. Er muss auch keinerlei Eigenkapitalvorschriften erfüllen. So bleibt er auch jetzt noch völlig frei, einen riesigen Kredit aufzunehmen und sich den Keller mit dubiosestem Material vollzupacken, das bei privaten Instituten die sofortige Schließung zur Folge hätte.


    Und das ist längst nicht alles. Selbstverständlich kann der Staat auch die Bilanzierungsregeln für die Wirtschaft kurzfristig lockern, so wie das die US-Börsenaufsicht SEC in der vergangenen Woche getan hat.


    Er kann auch in bestehende Verträge eingreifen, Forderungen und Verbindlichkeiten mit neuen Gesetzen entwerten, so wie das in früheren großen Krisen schon geschehen ist.


    Bei alledem genießt er in der Regel das Privileg der größten Kreditwürdigkeit, denn er kann sich im Notfall ja immer noch so zuverlässig refinanzieren wie kein anderer: durch die Eintreibung von Zwangsabgaben im Land. Ja, wenn alle Stricke reißen, dann druckt er das Geld eben einfach selbst und entwertet die Forderungen indirekt per Inflation.

    In der größten Not kann sogar manches eherne Gebot von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit beiseite geschoben werden. Im Angesicht des Abgrunds erzwingt sich die US-Regierung dieser Tage faktisch einen Blankoscheck über mindestens fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts; die irische Regierung hat über Nacht sogar rund das Doppelte ihres BIP für Haftungszusagen verpfändet. Die milliardenschweren Rettungsaktionen des deutschen Finanzministers sind dagegen geradezu Peanuts.

    Gibt es hierzu eine Quelle, die genannt werden kann oder eine Umschreibung?


    Gab doch vor ein paar Tagen auch einen Spiegel-Artikel dazu (allerdings bezogen auf Deutschland):


    RUN AUF EDELMETALL
    Ausnahmezustand auf dem Goldmarkt


    Kleinsparer im Goldrausch: Verunsicherte Anleger stürzen sich auf Münzen und Barren, Fonds und Minenaktien. Münzprägeanstalten ackern sieben Tage die Woche - und kommen trotzdem mit der Produktion nicht hinterher.


    Frankfurt am Main - Atemlos klingt Robert Hartmann, als er ans Telefon geht. "Das ist schon Ausnahmezustand", sagt der Geschäftsführer des Münchner Goldhändlers Pro Aurum SPIEGEL ONLINE. Seit zwei Wochen kommt das Unternehmen mit der Auslieferung kaum hinterher, die Kunden stürmen den Online-Shop. Die Banken, die Pro Aurum betreut, bestellen und bestellen. Im Logistikzentrum werden die Päckchen im Akkord verschickt - sieben Tage die Woche.

    Die Nummer bei der HRE läuft jetzt ähnlich. Die Finanzwirtschaft will die Bundesregierung zwingen, ähnlich wie in Irland, Griechenladn und Belgien alle Bankrisiken
    zu übernehmen. Handelsblatt


    Warum sollte die Finanzwirtschaft bei ihrer eigenen Rettung nicht mehr mitmachen?


    Ich glaube vielmehr, dass in der Finanzwirtschaft der tatsächliche Kapitalbedarf der HRE wesentlich genauer erforscht wurde und nicht nur wie von der Bundesregierung oberflächlich geschätzt. Weissgarnix hat bereits anhand der Bilanzen von HRE vorgerechnet, dass der kapitalbedarf von HRE (HRX) ein vielfaches dessen ist, was die Bundesregierung öffentlich bekanntgegeben hat. Und darauf werden die privaten Banken schlichtweg auch gekommen sein.

    Hallo,
    Der Visionär schon wieder:


    :hae:


    Wenn dottore in den letzten Monaten so deutlich wurde, war meiner Beobachtung nach bisher immer etwas dran. 8|


    Allerdings war es gelegentlich auch eine Momentaufnahme, die später durch anschließende Ereignisse wieder überholt war.


    Beispiel: dottore - Rettung gescheitert; am nächsten Morgen in der Presse: Alle privaten Bürgen sind abgesprungen, der Bund hat gestern abend in einer Notsitzung die Übernahme der vollen Bürgschaft beschlossen. (Achtung: konstruiertes Beispiel, keine Ahnung ob das vorgenannte so ist)

    ?) Wie soll das gehen? Das wird immer absurder...


    Guter Kommentar dazu an anderer Stelle in der FTD (die mir generell in letzter Zeit immer sympatischer wird):


    700 Mrd. $, und zwar gleich


    Selbst europäische Medien beten Hank Paulson mittlerweile nach, dass nur eine sofortige Absegnung seines Plans die Welt retten kann. Das lenkt schön von den Inhalten ab.
    [...]
    Gratulation an die US-Regierung. Was bei der Mehrheit der Abgeordneten des Repräsentantenhauses zwar (noch?) nicht verfängt, haben Medien und Märkte auf beiden Seiten des Atlantiks mittlerweile brav gefressen: die offizielle Sichtweise, wonach nur noch das famose, sogenannte Rettungspaket über unser aller Wohl und Wehe entscheidet.
    [...]
    Die Spin-Doctors haben es also geschafft, dass nicht mehr über die Inhalte gesprochen wird, sondern nur noch über die Hindernisse bis zur Umsetzung.
    [...]
    Umso erstaunlicher ist es, wenn diejenigen, die das ach so schnelle Eingreifen der US-Regierung loben, gleichzeitig der festen Überzeugung sind, die jetzige Krise sei mit der japanischen Bankenkrise in den 90ern nicht vergleichbar. Ach ja? Was warf man den Japanern noch gleich vor? Sie hätten die Bereinigung verzögert, das Bankensystem sei viel stärker ineinander verflochten und die Zombiebanken wären zu lang am Leben erhalten worden. Und was haben wir heute in den Staaten? Von einer Marktbereinigung kann man bei allem Tamtam nicht wirklich reden, da keine Bank wirklich vom Markt verschwunden ist, sondern von anderen gekauft wurde. Die Konzentration und Krisenanfälligkeit des US-Bankensystems nimmt damit sogar noch deutlich zu, zumal sich hier ja regelmäßig kranke Banken zusammentun (galt Wachovia vor einigen Tagen noch als potenzieller Retter von Morgan Stanley, verschwand sie kurz später samt einem Großteil des riskanten Kreditportfolios unter die Arme der Citigroup). Und dazu noch die 700-Mrd.-$-Spritze, die den wirklichen Bereinigungsprozess nur weiter herauszögert - Kokain für die Crack-Süchtigen. Es scheint immer noch keiner wahrhaben zu wollen, dass der Kater nach der exzessiven Kreditparty der letzten ein, zwei Jahrzehnte schmerzen wird und muss. Was auch nicht schlecht ist, schließlich lernt der Mensch am schnellsten und nachhaltigsten durch Schmerzerfahrungen.


    :D

    Nun wird aber in allen Medien posaunt: "Die Refinanzierung der HRE ist damit auf absehbare Zeit gesichert" und "der Bund garantiert...".


    Die richtige Formulierung müsste demnach heissen: "Der Bund hat eine Unterstützung unter Vorbehalt der Genehmigung.... zugesagt". Anders gesagt, es ist erst einmal eine Absichtsbekundung, aber noch lange keine Garantie.


    Interessantes dazu heute in der FTD:


    Die Rettungsaktion für den Münchner Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate stößt in der Unionsfraktion auf heftigen Widerspruch. Rund ein Dutzend Bundestagsabgeordnete von CDU und CSU warnten vor einem Sturm der Entrüstung an der Basis.


    "Die Menschen werden sagen: Den gierigen Großbanken hilft der Staat, und bei den normalen Mittelständlern steht gleich der Gerichtsvollzieher vor der Tür", sagte der CSU-Wirtschaftspolitiker Hans Michelbach am Rande der am Dienstag stattgefundenen Fraktionssitzung.


    Unmut wurde auch darüber laut, dass die Bundesregierung die Bürgschaft im Eilverfahren und ohne Einbeziehung des Parlaments auf den Weg gebracht habe. Beschwichtigungsversuche von Regierungsseite, die Bürgschaft werde womöglich nicht in Anspruch genommen, seien "Verniedlichungen und Bagatellisierungen", sagte der Mittelstandspolitiker Michelbach. "Eine Bürgschaft ist aus Unternehmersicht wie Bargeld zu betrachten."


    Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) muss aufpassen, dass sich der Unmut in der eigenen Fraktion nicht ausweitet. Ärgerlich für die Regierung wäre eine Debatte, die sich um die Frage dreht, warum im Bundestag um Millionenbeträge für die Kinderbetreuung gerungen wird, wenn kurz danach eine Bürgschaft von 26,5 Mrd. Euro zur Verhinderung einer Bankenpleite zur Verfügung gestellt wird.

    Der CSU-Abgeordnete Michelbach kritisierte - wie auch andere Unionspolitiker - das Krisenmanagement von Finanzminister Peer Steinbrück (SPD). Im Haushaltsausschuss in der vergangenen Woche habe Steinbrück kein Wort über die bevorstehende HRE-Krise verloren. "Mir kann niemand erzählen, dass er erst am Samstag davon gewusst hat", sagte der CSU-Politiker. "Man weiß gar nicht mehr, was man noch glauben soll."

    Der nächste Dominostein?


    FTD: Angst vor Kreditklemme
    Unternehmen ziehen den "Revolver"


    Auf die Banken kommt ein neues Problem zu: Firmen wie General Motors und Goodyear nehmen ihre revolvierenden Kreditlinien in Anspruch - nicht, weil sie das Geld brauchen, sondern um einer Finanzierungskrise vorzubeugen. Die Finanzbranche ist alarmiert.


    [Blockierte Grafik: http://bp1.blogger.com/_vYiTy3lyUxw/RfKCt9tWY7I/AAAAAAAAADA/IYD_RNuJoZ0/s400/western_von_vorgestern.jpg]

    Dieser tagt - meines bescheidenen Wissens - Morgen.


    Meines Wissens waren die Meldungen am Montag (vor dem Nay), dass wenn der Kongress Yae gevotet hätte, der Senat schon morgen hätte abstimmen können.


    Aber jetzt müssen sie wohl erst mal auf die erneute Abstimmung des Kongresses warten.



    "...und wenn ihr nicht richtig abstimmt, dann stimmen wir jetzt solange ab, bis ihr es richtig gemacht habt..." :boese: :D

    Nachdem die US-Abgeordneten am Montag das 700-Milliarden-Dollar-Rettungspaket für die Wall Street dramatisch hatten scheitern lassen und damit den Schwarzen Montag an der Wall Street - den größten Punkte-Crash in der Geschichte des Dow-Jones-Index' - ausgelöst hatten, fuhren sie zum Kurzurlaub nach Hause in ihre Heimatbezirke. Anlass: das jüdische Neujahrsfest Rosch ha-Schana - in Washington ein Kongress-Feiertag.


    Hmm, ob während des Ramadan auch Kongress-Ferien sind? :hae:


    Näää ^^

    ... schlimmer als 9/11.


    Trader stehen fassungslos vor der Wall Street!


    Also ich weiß nicht, irgendetwas ist dort im Bus(c)h, ich finde es mehr als Merkwürdig, das fast alle Republikaner dagegen gestimmt haben, wo dochdas Rettungspaket von Bush und Paulson erarbeitet wurde.


    ...und dann diese "Punktlandung" am 29.09., just einen Tag vor dem 30.09.


    Also, wennm man etwas absichtlich in die Hose gehen lassen wollte, dann vermutlich genau so. Die Leute wochenlang hinhalten, kurz vorher nochmal Euphorie entfachen und dann schön mitten am Börsentag (aber nach Börsenschluss in Europa) vor dem 30.09. die Bombe platzen lassen.


    :hae:

    ALLES GEPLANT, DRUM AUCH DIE BRIGARDEN, DAS WIRD EIN SUPERGAU.


    Wurde alles bereits hier erörtert!!! Stichwort WebBots 07.10.2008 und ab 01.10.2008 Brigarden in amerik. Städten...


    best regards
    BAAL


    Jupp, könnte passen.


    Oder aber die Kurse werden gnadenlos nach unten getrieben und "surprise, surprise" wie aus heiterem Himmel gibt es plötzlich doch eine Einigung. Sollte das der Fall sein: ratet mal wer sich gerade bestimmt billig eindeckt.


    Kleiner Tipp: Vermutlich die gleichen, die am Lehman-Sonntag ungestört 4 Stunden lang Derivate handeln durften...


    Spannender Abend in jedem Fall. *popcornnachfüll*


    Richtiiiisch.... der Plan wurde abgelehnt. Jetzt wird aber noch mal abgestimmt, und zwar so lange bis "das Richtige" rauskommt.


    Kenne ich doch irgendwoher.... schöne neue Demokratie :wall:


    Fed Pumps Further $630 Billion Into Financial System


    The Federal Reserve will pump an additional $630 billion into the global financial system, flooding banks with cash to alleviate the worst banking crisis since the Great Depression.


    The Fed increased its existing currency swaps with foreign central banks to $620 billion from $290 billion to make more dollars available worldwide. The Term Auction Facility, the Fed's emergency loan program, will expand to $450 billion from $150 billion. The European Central Bank, the Bank of England and the Bank of Japan are among the participating authorities.


    Jipppiiieee. Bernie, gib alleeeesss...


    Heli-Ben wird zum Flut-Ben (Ben Noah) :thumbup:

    Stimmt, du hast recht, einen Beschluss gab es noch nicht.


    Nun wird aber in allen Medien posaunt: "Die Refinanzierung der HRE ist damit auf absehbare Zeit gesichert" und "der Bund garantiert...".


    Die richtige Formulierung müsste demnach heissen: "Der Bund hat eine Unterstützung unter Vorbehalt der Genehmigung.... zugesagt". Anders gesagt, es ist erst einmal eine Absichtsbekundung, aber noch lange keine Garantie.