Beiträge von cepasaccus


    Zu der Muenze hab ich ne Frage. Im letzten Bild sieht man so schraeg die Rueckseite. Hier sieht man im Feld Mikrokratzer, die ueber die ganze Muenze von links oben nach rechts unten gehen. Fuer mich sieht das aus, als ob die Kratzer auf dem Stempel waren, sonst muessten die Buchstaben verkratzt sein und je nach Kratzmedium erst mit einigem Abstand davon das Feld. Gibt es solche Kratzer auf echten Muenzen und/oder auf falschen Muenzen?


    Cepasaccus

    Um nochmal das Beispiel Gebrauchtbuch zu bringen ....


    Erst mal die Definition im aktuell diskutierten Entwurf vom 14.7.:


    „Kulturgut“ jede bewegliche Sache oder Sachgesamtheiten aus Geschichte, Wissen-
    schaft und Kunst, insbesondere aus Naturgeschichte, Paläontologie, Ur- und Frühge-
    schichte, Archäologie, Ethnologie, Musik, Literatur, Numismatik oder anderen Berei-
    chen des kulturellen Erbes,


    Abgesehen von Exportgenemigungspflichten und anderem, die durchaus altersabhaengig sind, gibt es auch die zu dokumentierende Sorgfaltspflicht im Gesetzentwurf. Die allgemeine Sorgfaltsplicht gilt fuer alle beim Kauf und Verkauft von "Kulturgut". Da es mMn nirgendwo eingeschraenkt ist, gilt obige Definition. Die Ergebnisse allgemeiner Nachforschungen (Sieht der Verkaeufer zwielichtig aus? Wollte er nur bar verkaufen? Ist das Kulturgut in einer Liste gestohlener Kulturgueter? ) zum verkauften Kulturgut kann man als Kaeufer einfordern.


    Dann gibt es noch die gewerbliche Sorgfaltspflicht und davon die vereinfachte Version. Die vereinfachte Version ist unter der Wertgrenze von 2500 bzw. 2100 Euro anzuwenden. Fuer die vereinfachte Sorgfaltspflicht muss man Namen und Anschrift des Veraeusserers erfassen. Ausserdem braucht es noch eine Beschreibung des Objektes um es identifizieren zu koennen, also vermutlich Foto und so. Alle gewerblichen muessen diese Unterlagen 30 Jahre aufbewahren. Als Kaeufer hat man Ansprucht diese Informationen zu bekommen. Ausgenommen waere von der Sorgfaltspflicht explizit der Buchhandel ausser Antiquariaten, Bild- und Tontraeger.


    Ein gebrauchtes Mickey-Mouse-Heft ist ein Kulturgut. Es kostet unter 2000 Euro. Antiquariate sind explizit nicht von der Sorgfaltspflicht ausgenommen. Also gilt die vereinfachte Sorgfaltspflicht. Der Haendler muss vom Privatverkaeufer Namen und Anschrift erfassen und das Heft fotografieren. Ausserdem das alles 30 Jahre aufbewahren und dem Kaeufer vollstaendig ueberreichen. Der Kaeufer bekommt also vom Comic-Haendler Namen und (Privat)anschrift des Vorbesitzers.


    Das wird auf Flohmaerkten bestimmt spassig.


    Spannend ist auch dieser Absatz zum "Erfuellungsaufwand":


    "Einsparungen in unbekannter Höhe werden jedoch bei Bund und Ländern dadurch erzielt,
    dass durch die Schaffung einer genehmigungspflichtigen Ausfuhr von Kulturgut im EU-
    Binnenmarkt Rückkäufe von nationalem Kulturgut auf dem internationalen Kunstmarkt -
    die zum Teil zweistellige Millionenbeträge in den letzten Jahren erforderlich machten -
    zukünftig nur noch in sehr geringerem Maße nicht nötig sein werden."


    Noch einen schoenen Abend

    Man hat sich ja so richtig auf das Sammeln eingeschossen, aber es betrifft auch den antiquarischen Buchhandel sehr stark. Zu jedem alten Mickey-Mouse-Heft muss das noch ein Sorgfaeltigkeitsnachweis mit Vorbesitzer beigefuegt werden. Also wenn Ihr Mickey-Mouse-Hefte oder Arzt-Romane sammelt, deckt Euch besser noch dieses Jahr ein. Naechstes Jahr wird es vermutlich mangels Rentabilitaet nichts mehr geben.

    Die Website habe ich schon gesehen. Das sind eher Thaler mit Sammlerwert. Um die "bankenüblichen" geht's da eher nicht. Die fallen alle in die häufigste Kategorie (zumindest meine) und ich kann sie keiner der feinen Unterteilungen zuordnen. Ich denke mal, daß die "bankenüblichen" zu neu dafür sind? Naja, man kann nicht alles wissen.


    Cepasaccus

    Ich habe hier ein paar neuere MTTs. Das Muenzbild ist praktisch identisch, aber man merkt Unterschiede, z.B. im Glanz, Durchmesser oder der Schaerfe der Randschrift. Lassen sich diese modernen MTTs irgendwie zuordnen? (Praegestaette, Herstellungszeitraum) Oder ist es zu unuebersichtlich und niemanden interessiert es?


    Cepasaccus

    Die beiden Seiten heissen Avers (Engl. obverse) und Revers. Avers ist die Hauptseite, häufig der Unterstempel, weil früher die Unterstempel länger gehalten haben und deshalb dort das aufwendigere Münzbild war. Als jemand, der nicht beim Prägen dabei war, weiss man nicht, was unten war, und dann muss man nach Gefuehl festlegen, was die wichtigere Seite ist. Bei einer 2-Euro-Münze wuerde ich sagen die "2 Euro"-Seite, bei einer Münze mit Herrscherportrait die Portraitseite, bei einer Münze mit Heiligendarstellung, aber bei einem Madonnentaler mit Herrscherportrait vielleicht trotzdem die Herrscherseite. Auf der Maple Leaf ist die Elisabeth, oder? Da wuerde ich sagen ist die Portraitseite das Avers. Beim Vreneli koennte man vielleicht streiten. Irgendwie ist es auch egal. Hauptsache man legt es konsistent fuer sich selbst fest wenn man es braucht.


    Auf modernen Münzen gibt es (fast) nur 0° und 180°. Das wird festgelegt und bleibt so. In Deutschland ist es ueblicherweise 0°, was auch die fuer Medaillen typische Ausrichtung ist. 180° ist in Frankreich und USA ueblich. Eine Ausnahme fuer diese modernen Orientierungsvarianten ist eine niederlaendische, die praegetechnisch münzbildbedingt 90 oder 270° hat. Auf aelteren Münzen kann es auch zufaellig in 90°-Schritten sein oder ganz frei und zufaellig.


    0° nennt sich auch 12-Uhr und 180° demnach 6-Uhr. Erstere auch Medaillen-irgendwas und den Alternativnamen der zweiten habe ich ganz vergessen.


    Cepasaccus

    Siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Giralgeldsch%C3%B6pfung


    Zur Situation der Geldschöpfung bei der deutschen Goldwährung siehe Heinz Fengler: "Wandlungen im Deutschen Geldverkehr durch den bargeldlosen Zahlungsverkehr unter besonderer Berücksichtigung der Postdienste" in Berliner Numismatische Forschungen, Band 1, 1987, Seiten 89 - 104.


    Interessant ist die Tabelle auf Seite 103 ueber den Anteil von Metallgeld, Papiergeld und Buchgeld am gesamten Geldvolumen. Nur mal der Anteil des Metallgeldes und Buchgeldes (Rest ist Papier):
    1835: 77% / 16%
    1871: 24% / 51%
    1913: 7% / 88%


    Also schon 1871 waren die meisten Goldmark durch Banken erzeugtes virtuelles Gold weil es halt bequemer war. Das wird mit einem Goldfranken nicht anders sein, weil auch heute Geschaeftspartner keine Goldpakete durch die Gegend schicken wollen.


    Wer sparen möchte kann auch heute schon einfach Gold kaufen.


    Schönen Samstag noch


    PS: Was nicht heißen soll, daß ich es nicht toll fände im Geldbeutel schöene Edelmetallmünzen zum Bezahlen zu haben. Zu silbernen 10EUR-Zeiten habe ich es zweimal geschafft damit zu bezahlen. Allerdings sind die 10EUR-Stücke nicht schön.

    Wir haben auch mal per DHL Express an unseren anderen Firmenstandort mit 9-Uhr-Auslieferung fuer Schweinegeld verschickt. Angekommen ist es dann 5 Tage spaeter? Dazu meinte der Fahrer, dass wir selbst schuld waeren, wenn wir 9-Uhr-Auslieferung anwaehlen.


    Die Nachbarschaftsauslieferung finde ich aber sehr praktisch, weil ich meinen Nachbarn vertraue. Man kennt sich halt schon seit 30 Jahren.


    Meine Erfahrung mit Postpaeckchen sind miess. Nachdem dreimal hintereinander an zwei Adressen in Berlin ueber einen laengeren Zeitraum verteilt nichts angekommen ist habe ich kein Paeckchen mehr verschickt.


    cepasaccus

    Earnie, Beta-Strahlung sind aber nicht Positronen sondern Elektronen. Bei Beta-Bestrahlung tritt also keine Kernumwandlung auf, ebensowenig bei Alpha und Gamma. Bei Neutronen geht schon.


    Geo, die durch Verunreinung in allen Objekten praesente Radioaktivitaet wuerde ich jetzt nicht als Kontamination ansehen. In Gold koennte das vielleicht Pt190 sein.


    valete

    Ganz normales radioaktives Zeug strahlt alpha/beta/gamma-Strahlung ab. Wird Gold damit bestrahlt reicht abwaschen. Man koennte es aber auch mit Neutronen bestrahlen, dann entsteht radioaktives Gold, was demnaechst zerfaellt. Das radioaktive Gold ist nicht einfach abwaschbar.


    Bzgl. der Leuchtziffern muss man unterscheiden. Heut zu Tage duerften die nicht radioaktiv sein. Diese leuchten einfach nach. Wenn man die fuer einen Tag in Finsternis lagert und dann (immer noch in Finsternis) anschaut, dann leuchtet da nix. Die andere Variante ist die mit AFAIR Radium. Die leuchten auch nach einem Tag in Finsternis noch. Wenn die Uhr gut dicht ist wuerde ich das auch fuer unbedenklich halten, aber Radium ist ein guter Alphastrahler. Wenn man das in sich aufnimmt und es in einem selbst strahlen kann, dann ist das ziemlich ungesund. Ich hab mir sagen lassen, dass frueher in Fabriken (zumindest in einem grossen Staat im Osten) Frauen mit kleinen Pinselchen diese Leuchtpunkte aufgemalt haben. Damit diese Pinselchen schoen spitz blieben wurden sie mit der Zunge angefeuchtet.


    valete