Ein russischer Kollege hat mir erzaehlt, dass er in Russland kein Gold einschmelzen darf. Ganz so laessig wie bei uns ist es dort also wohl nicht.
Cepasaccus
6. Dezember 2025, 14:33
Ein russischer Kollege hat mir erzaehlt, dass er in Russland kein Gold einschmelzen darf. Ganz so laessig wie bei uns ist es dort also wohl nicht.
Cepasaccus
Also die Panda-Sammler werde ich nie verstehen.
Wollte ich nur mal gesagt haben. Macht wahrscheinlich keinen Sinn es zu versuchen.
So, weitersammeln!
Gruesse
Cepasaccus
Hat Pimco oder einer ihrer Kunden massiv Gold gebunkert und moechte es zu einem super Preis verkaufen? Einen anderen Grund kann ich mir nicht vorstellen.
Suche einen eindeutigen Hausmann. Zustand egal. Motiv egal. Moeglichst guenstig.
Danke
Cepasaccus
*ring* *ring* *ring* *ring* *ring* *ring* So, jetzt ist der Faden wieder wach.
Also ich hab mir ein paar Faelschungserkennungsmethoden angeschaut.
1) Magnetwaage
Fang ich mal mit der Magnetwaage an, weil das mein neuestes Spielzeug ist. Ich habe mir eine Kern PFB 200-3 Waage (200g/0.001g), ein Ipalat-Halspastillendoeschen und einen 15x3mm Neodym-Magneten gekauft. (Naja, das Ipalat-Doesen habe ich nicht gekauft. Es lag hier nur herum und hatte genau die richtige Hoehe.) Kostenpunkt: knapp 255 Euro. Absolut ohne Basteln, weil die Waage einen Deckel mit Loch hat. Man kann damit auch 20mm-Magneten verwenden, aber die sind dicker und man braucht ein anderes Doeschen. Es gibt auch chinesische Fitzelwaagen fuer unter 20 Euro (20g/0.001g), aber bei denen muss man einen Aufsatz basteln.
Mit dem 15x3mm-Magneten und dem Aufbau bekomme ich bei einem 20g-Goldbarren im Blister ein "Gewicht" (Ist eigentlich eine Kraft und kein Gewicht, das eine Masse erfordert.) von ca. +20mg. Ein positives Gewicht bekomme ich, weil Gold diamagnetisch ist und das Magnetfeld und damit den Magneten abstoesst und auf die Waage drueckt. Passt also. Ebenso wird bei Silber-Philharmoniker, Kruegerrand und Dachrinnenkupfer ein positives Gewicht angezeigt. Silber und Kupfer ist diamagnetisch. Passt also auch. Wenn ich aber etwas in die Vergangenheit gehe, dann wird es schwierig. 20 USD Libertykopf und Gaudens haben ein negatives Gewicht, 20 Mark Wilhelm I. auch, ebenso ein Sovereign von Victoria. 20 Mark Wilhelm II. liegt um die 0. Der Grund dafuer kann nur in den Verunreinigungen liegen, die durch die andere Raffinationsmethode frueher einen groesseren Anteil ausmachten. In Frage kommt hierfuer vor allem das zulegierte Kupfer. So richtig zuverlaessig funktionieren tut die Methode also erst ab 1950er? Es gibt aber auch aelteres Geld, das korrekterweise diamagnetisch ist, wie die franz. Silbermuenzen der 1930er. Da gibt es also eine Phase wo es solche und solche Muenzen gibt. Eine franz. Aluminiumbronze-Muenze zeigt auf der Waage -3800mg an und ja, man kann sie mit einem Magneten hochheben. Interessant waere, wie sich aeltere Goldbarren auf der Magnetwaage verhalten. Um eine Frage in diesem Faden aufzugreifen: Kann man mit einer Magnetwaage Hausmann-Faelschungen erkennen? Vermutlich schon, wenn der Hausmann modernes Feingold und Feinkupfer genommen hat. Da ich aber (vermutlich) keine habe, kann ich das nicht pruefen.
2) Ultraschall
In der chinesischen Bucht, die schrecklich zu bedienen ist, habe ich mir ein Ultraschalldickenmessgeraet zugelegt, das in etwa so aussah wie das was man hier in Deutschland als Goldpruefgeraet erwerben kann. Es hat inkl. Importsteuern unter 300 Euro gekostet. Man muss sich etwas informieren und einarbeiten, aber dann tut es vermutlich genauso gut wie das deutsche Goldpruefgeraet. (Mangels Verfuegbarkeit kann ich das aber nicht sicher sagen.) Man stellt die erwartete Schallgeschwindigkeit ein und bekommt dann eine Dicke angezeigt, die der Objektdicke entsprechen sollte. Um bei Abweichung die tatsaechliche Schallgeschwindigkeit zu ermitteln, muss man nach einer Messung die Geschwindigkeit so lange anpassen, bis die angezeigte Dicke korrekt ist. Die dann eingestellt Geschwindigkeit ist die gesuchte Schallgeschwindigkeit des Objektmaterials. Wenn jemand sich ein China-Teil zulegen moechte kann ich gerne eine Bedienungsanweisung zur Verfuegung stellen.
PS: Das Messgeraet arbeitet nur ab einer Materialdicke von 0.7 (oder 1.0? ) mm aufwaerts. Sowas wie oesterreichische Dukaten scheiden also aus. Ausserdem sind die Oberflaechen idealerweise voellig eben. Mit Praegebildern schwankt die angezeigte Dicke. Einerseits hat man ein Kontaktmittel (irgendein Gel oder auch nur Wasser), das durch seine langsamere Schallgeschwindigkeit eine dickere Muenze vorgauckelt, andererseits hat man auf der Rueckseite Echos von hohen und tiefen Partien, die, weil man mit einem Messchieber nur die hohen Stellen messen kann, eine duennere Muenze vorgauckelt.
3) Leitfaehigkeit
Waere super spannend, auch fuer viele anderen Legierungen, aber ich habe auch in der chineischen Bucht nichts im dreistelligen Preisbereich gefunden, eher so ab 2000 Euro; deswegen habe ich mir noch keines gekauft. Falls jemand eine gut und guenstige Quelle kennt ...
4) Klang
Es gibt eine Android App namens Bullion Test. Das nimmt ein Ping mit dem Handy-Mikro auf, macht darauf eine FFT (also zerlegt den Klang in die einzelnen Frequenzen) und bestimmt die Klangspitzen. In der App sind Vergleichswerte fuer moderne Unzenmuenzen hinterlegt. In der Free-Version sind es drei Referenzmuenzen (Kruegerrand ist dabei), in der Loehnversion ca. 30.. Die Einschraenkung auf moderne Unzenmuenzen ist doof. Alleine schon deshalb waere eine Alternative sinnvoll. Audio-FFT-Software fuer's Handy gibt es viele, aber ich habe bisher noch keine gefunden, die mehrere Spitzen ausmisst. Die SpectrumAnalyser-App (von http://www.keuwl.com) bestimmt zumindest eine Spitze und kann ganz gut zum Vergleich verwendet werden. Die Unzenmuenzen lassen sich gut auf dem Finger ballancierend anschlagen. Bei Sovereigns &Co. klappt das nicht gut. Waere interessant "The Ringer" von thefisch.com damit auszuprobieren, aber 89 USD fuer ein Plastikteil ... die haben doch nicht mehr alle ...
5) Muenzwaagen
Muenzwaagen von so 1900 und auch die modernen Plastikwaagen, die hier schon erwaehnt wurden, messen Durchmesser, Dicke und Gewicht. Das kann man auch mit Messschieber und einfacher Waage bestimmen, wenn man die Daten kennt. Das waere etwas, das man mal sammeln koennte, da Dicken eher nicht publiziert werden.
PS: 6) Wirbelstrom
Wenn man einen starken Magneten einen Silberbarren herunterrutschen laesst, dann wird der Magnet abgebremst und rutscht "widernatuerlich" langsam. Um das hier gleich mal klarzustellen: Das hat nichts mit Dia- und Paramagnetismus zu tun, wie man es hin und wieder in dem Zusammenhang hoert. Der Grund ist die gute Leitfaehigkeit des Silbers. (Ein sich veraenderndes Magetfeld erzeug in einem Leiter einen Strom und ein Strom Magnetfeld, das dem ersten entgegenwirkt. Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Wirbelstrom ) Der Magnettest beruht darauf, dass Feinsilber ein deutlich besserer Leiter ist als z.B. Messing in versilberten Messingfaelschungen. Man kann den Magneten das Testobjekt herunterrutschen lassen oder das Testobjekt eine Magnetrutsche herunterrutschen lassen, so wie man das in youtube-Filmchen sieht. Am besten funktioniert dieser Test im direkten Vergleich, z.B. grosse Medaille unbekannter Zusammensetzung und eine etwa gleich grosse Silberunze. Feinkupfer leitet den Strom natuerlich auch sehr gut, wenn auch nur fast so gut wie Silber. ( https://de.wikipedia.org/wiki/Elektrische_Leitf%C3%A4higkeit http://www.audiophil-online.de…issen/leitfaehigkeit.html )
Im Blister und ohne Antatschen geht uebrigens Methode 1, 3 und bedingt 5 und vermutlich auch 6.
Gruesse
Cepasaccus
zu den Goldbarren fällt mir, ad hoc, die hier ein :
Saenks. Anbei mein gutes Stueck.
Gruss
Cepasaccus
Gibt's fuer gegossene Degussa-Barren sowas wie die allengelhard-Seite? Waere schoen mal etwas mehr ueber diese zu erfahren.
Gruesse
Cepasaccus
Das Revers ist Roma Aeterna. Umschrift: ROMAE AETERNAE. Die Dame sitzt auf einem Schild, haelt in der einen Hand einen Speer und auf der anderen tanzt Victoria.
Commodus koennte auch passen, weil ueber dem Kopf sowas wie "COM" steht.
Laut Verkaeufer gibt es keine Software zum Auslesen und Konfigurieren.
Die kleine "Goldmünze" ist ein Dukat (Joseph II) Gewicht und Grösse, Dicke stimmt
soweit, nur gerade hier feht mehr Reflexion, die es oben bei den Krügerrands gibt
und natürlich mehr in spiegelden.... leicht rötlichen Gelbgoldton, wie das bei echten Gold
der Fall ist.
Ich moechte anmerken, dass echtes Dukatengold keinen roetlichen Gelbgoldton hat. Echtes Dukatengold sieht praktisch aus wie Feingold, weil nur 1.4% Kupfer drin sind und keine 8.3 oder 10%.
Aktueller Teststatus:
Sovereigns:
Solldaten: 7.98g Gewicht, Au917, 7.32g Gold
Falsch erkannt:
- 1/4 Unze Kruegerrand (8.49g, Au917, 7.79g)
- 100 Reales (8.33g, Au900, 7.5g) (Hat eine Wappenrueckseite, die vielleicht mit der Victoria-Wappen-Muenze verwechselt werden kann.)
- 20 Euro-Cent bei Toleranz 3, nicht bei Toleranz 1
20 Francs LMU
Solldaten: 6.45g Gewicht, Au900, 5.81g Gold
Falsch erkannt:
- 20 Kronen (6.77g, Au900, 6.09g)
Nicht erkannt:
- Leopold II. (Leopold II. war auch nicht im Trainigsdatensatz.)
20 Mark Preussen (Ich hab nur Preussen.)
Solldaten: 7.97g Gewicht, Au900, 7.17g Gold
Falsch erkannt:
- 10 Escudos (8.33g, Au900, 7.5g) bei Toleranz 3, nicht bei Toleranz 1
Nicht erkannt:
- 5 USD (8.36g, Au900, 7.52g)
- alle anderen Goldmuenzen
- ca. 100 Muenzen aus meiner Ramschkiste
Die Toleranz geht von 1 (am empfindlichsten) bis 30 (am grosszuegigsten). Empfohlen ist 5 - 10.
Das Geraet hat 28 Euro gekostet. Man kann aber nur Muenzen bis ca. 29mm entnehmen. (Reinstecken geht schon etwas mehr, aber um so eine Muenze wieder heraus zu bekommen muss man den Pruefer auf den Kopf stellen.) Unzen fallen damit leider aus. Ich hab Pruefer bis so 33mm gesehen. Die vertragen einige der Unzen-Goldmuenzen, aber z.B. die Philharmoniker und die Silberunzen sind da auch zu gross. Kommt also eher nur fuer "Kleingeld" in Frage.
Cool, aber für was braucht man das
![]()
![]()
Primaer zum Spielen. Vielleicht ergibt sich irgendwann auch eine sinnvolle Anwendung. (Schnelle Faelschungserkennung? Warenautomaten fuer Goldbugs? )
Ich hab mir immer eingebildet, wenn Maße und Gewicht ungefähr stimmen kann die Fälschung nur noch aus Wolfram sein ?
So ein elektronischer Muenzpruefer vermisst mit verschiedenen Wechselfeldern (Antennengroesse und Frequenz) die Muenzen. Ich vermute, dass damit auch Wolfram-Muenzen auffallen. Mangels Exemplar kann ich das aber nicht verifizieren.
Wie ich gerade festgestellt habe erkennt das Geraet 20-Eurocent-Stuecke als Sovereigns. Die Groesse ist in der Tat identisch. Also wird sich da vermutlich die groessere Dicke und die andere Legerung ausgleichen. Bei der hoechsten Empfindlichkeit klappt aber die Unterscheidung wieder. Das Geraet hat noch einen Stecker. Da Software zum Programmieren und Auslesen der Parameter nichts unuebliches ist, nehme ich mal an, dass der Stecker dafuer da ist. Waere spannend die Parameter der verschiedenen Muenzen anschauen zu koennen. Leider kann ich fuer den Chinesen-Muenzpruefer keine Software finden. Software fuer die deutschen Muenzpruefer (die dazu kompatibel sein moegen oder auch nicht) kostet gleich was im hohen dreistelligen Bereich.
Hab mal Sovereigns, 20 Mark und 20 Francs eintrainiert. 1/4 Unze Kruegerrand erkennt er weiterhin als Sovereign, ebenso 100 Reales. 10 Escudos erkennt er als 20 Mark und 20 Kronen als 20 Francs.
Ich hab mir so einen chinesischen *-926 gekauft und grad mal auf Sovereigns (Victoria Reiter und Wappen, Eduard, George, Elisabeth) trainiert. Der Münzprüfer akzeptiert akzeptiert alle meine Sovereigns und auch ein 2-Rand-Stueck. Ebenso akzeptiert er nicht so ganz korrekterweise (naja, sind alle mit mehr Gold) unregelmaessig Isabella 100 Reales (aber nicht 10 Escudos) und zuverlaessig 1/4 Unze Kruegerrand. Ich schaetze, dass es bei den 100 Reales am Wappen liegt, das so aehnlich aussieht wie bei der Victoria-Wappen-Muenze. Nicht akzeptieren tut er 5 USD (zu hohes Muenzbild? ), 20 Francs, eben die 10 Escudos, 20 Mark, 20 Kronen. Natuerlich nimmt er auch alle Euro-Muenzen nicht an. Nett. Ein Sovereign-Fake waere mal interessant zu testen.
Cepasaccus
Ich verstehe das so, dass das kleine Ahornblatt ein wirklich einmaliges Muster enthaelt. Vielleicht wird das mit einem Laser graviert. Geht ja schnell. Das Bild wird dann bei der Herstellung archiviert und kann spaeter verglichen werden. Vielleicht werden auch nur die Daten darauf archiviert.
Wenn ich den Verdunkelungseffekt mit Licht und Hosentasche beobachten moechte, was soll ich dann als Ausgangsmuenze nehmen? Abgebeizt? Abgeschmirgelt? Mit dem Silberputztuch abgerieben?
Ich würd sie mal so ein Jahr mehr oder weniger mit mir rumtragen und bei sich bieteten Gelegenheiten ausgiebig betasten
Das wird sie eher glaenzender machen, zumindest die erhabenen Stellen.
so werden z.B. goldmünzen, etwa in einer 900er legierung mit beimischmetallen wie kupfer oder silber,
nach mehrstündigem bestrahlen von hellem licht wieder dunkler und der extreme
hochglanz verschwindet.
Mit Licht bestrahlen? Noch nie gehoert und kann ich mir nicht so richtig erklaeren, aber hilft's nix, schad's nix. Wie ist denn das Belichtungssetup empfohlen? In die Sonne legen?
Sind Münzen stark verkrustet, verdreckt etc, d.h. sind sie mit Schmutzpartikeln behaftet, die keine Verbindung mit dem Metall eingegangen sind und somit nicht zur Patina gehören, so dürfen sie davon befreit werden. Ich schreibe jetzt nicht bewusst gereinigt, da man hier sehr viel falsch machen kann. Bewährte Methoden sind z.B. Einlegen in Olivenöl oder Petroleum. Bei diesen Methoden wird die Münze und deren Patina nicht angegriffen aber Schmutzanhaftungen werden abgelöst. Außerdem erfolgt keine mechanische Bearbeitung (z.B. polieren, bereiben) der Münze, somit wäre es für mich eine legitime Wiederherstellung des Ursprungszustandes.
Zumindest Olivenoel greift Patina an, da Olivenoel Saeuren enthaelt. Wie es mit Petroleum ist, weiss ich nicht. Nachdem was ich bisher gesehen habe ergibt bei Krusten haeufig die mechanische Reinigung mit feinsten Werkzeugen und sehr viel Geduld die besten Ergebnisse. Erfahrung ist dabei auch wichtig.