Beiträge von Rhöngold

    Zitat

    Original von Jungspund
    Ich zähl grade mal zwei Jahrzehnte, mein Zeitplan für meine Altersvorsorge ist also doch eher recht geräumig und mit noch viel Luft nach hinten. Nun habe ich grade so an die zweitausend Tacken auf der hohen Kante, die ich zusätzlich zu meinen allmonatlich anfallenden Fondssparplänen anlegen möchte.


    In deinem Alter solltest Du die 2000 Euronen meiner Meinung nach nicht langfristig binden wenn das dein gesamtes Erspartes ist. Es sei denn es handelt sich wirklich im "überflüssiges" Geld. Es ist wohl wahrscheinlicher das mittelfristig dein Auto, der PC etc. etc. kaputt geht und ersetzt werden muß als das Währungssystem ;)


    Ich mach es mit dem Gold wie mit einem Sparplan, d.h. regelmäßige Beiträge in die physische Anlage ( z.B. 1 Krügerrand im Quartal ) und ein Schließfach benötigt man dazu am Anfang auch nicht.

    Die Frage was "nach" einem Investment kommt setzt doch zuerst einmal ein Ziel des Investments voraus und ist völlig unabhängig von der Anlageklasse, oder ? Wer glaubt im "GAU" ungeschoren davonzukommen ? Da erwischt es IMO jeden. Den einen mehr , den anderen weniger.


    Ich besitze Gold als Diversifizierung zur Altersvorsorge und als krisenfeste Reservewährung um liquide zu sein. Da brauch ich nicht großartig Kurse zu verfolgen. Das "Zeug" wird nur angepackt wenn es ans Eingemachte geht und solange das nicht der Fall ist .... ist doch alles in Butter, d.h. Gesundheit, Freunde, Familie, warme Mahlzeiten, Dach überm Kopf, Einkommen in der jeweils gültigen Währung.

    mexx


    Der Generationenvertrag ( Jung für Alt ) läßt sich durch keine Krise weginflationieren. Daher wird es immer eine "Grundrente" in der jeweiligen Währung/Kaufkraft für die Alten geben. Das - und nur das - ist an der gesetzlichen Rente sicher. Nobi Blüm hätte seine Aussage dahingehend präzisieren sollen als er posaunte "Die Rente ist sicher".

    Weil keiner auf diesem Planeten die Weisheit mit Löffeln gegessen hat denke ich dass an Diversifizierung kein Weg vorbei führt, d.h. im Idealfall - und für mich genau in dieser Reihenfolge -


    1. eigene Immobile ( max. Eigenkapitalleistung und monatliche Raten nicht besonders höher als die ortsübliche Miete)


    2. Gold/Silber


    3. Gesetzliche Rente ( macht im Alter den Kühlschrank voll, mehr aber nicht )


    4. Private/Betriebliche AV (ggfs. ist ein Aktienfondsprodukt, bei dem man die Fonds als Sondervermögen verwaltet bekommt sinnvoller falls die Versicherungsgesellschaft Konkurs geht)


    100 % in eine der o.g. Anlageformen zu investieren wäre mir zu riskant.

    Sozialversicherungssysteme am Beispiel der "Reichen"steuer leicht erklärt :D


    Es waren einmal 10 Männer, die jeden Tag miteinander zum Essen gingen und die Rechnung für alle zusammen betrug jeden Tag genau 100,00 Euro.


    Die Gäste zahlten ihre Rechnung wie wir unsere Steuern und das sah ungefähr so aus:


    Vier Gäste (die Ärmsten) zahlten nichts.
    Der Fünfte zahlte 1 Euro.
    Der Sechste 3 Euro.
    Der Siebte 7 Euro.
    Der Achte 12 Euro.
    Der Neunte 18 Euro.
    Der Zehnte (der Reichste) zahlte 59 Euro.


    Das ging eine ganze Zeitlang gut.
    Jeden Tag kamen sie zum Essen und alle waren zufrieden.
    Bis - der Wirt Unruhe in das Arrangement brachte in dem er vorschlug, den Preis für das Essen um 20 Euro zu reduzieren.
    "Weil Sie alle so gute Gäste sind!" Wie nett von ihm!
    Jetzt kostete das Essen für die 10 nur noch 80 Euro, aber die Gruppe wollte unbedingt beibehalten so zu bezahlen, wie wir besteuert werden.
    Dabei änderte sich für die ersten vier nichts, sie aßen weiterhin kostenlos.
    Wie sah es aber mit den restlichen sechs aus?
    Wie konnten sie die 20 Euro Ersparnis so aufteilen, dass jeder etwas davon hatte?
    Die sechs stellten schnell fest, dass 20 Euro geteilt durch sechs Zahler 3,33 Euro ergibt.
    Aber wenn sie das von den einzelnen Teilen abziehen würden, bekämen der fünfte und der sechste Gast noch Geld dafür, dass sie überhaupt zum Essen gehen.
    Also schlug der Wirt den Gästen vor, dass jeder ungefähr prozentual so viel weniger zahlen sollte wie er insgesamt beisteuere.
    Er setzte sich also hin und begann das für seine Gäste auszurechnen.


    Heraus kam folgendes:
    Der Fünfte Gast, ebenso wie die ersten vier, zahlte ab sofort nichts mehr (100% Ersparnis).
    Der Sechste zahlte 2 Euro statt 3 Euro (33% Ersparnis).
    Der Siebte zahlte 5 statt 7 Euro (28% Ersparnis).
    Der Achte zahlte 9 statt 12 Euro (25%Ersparnis).
    Der Neunte zahlte 14 statt 18 Euro (22% Ersparnis).
    Und der Zehnte (der Reichste) zahlte 50 statt 59 Euro (15% Ersparnis).
    Jeder der sechs kam günstiger weg als vorher und die ersten vier aßen immer noch kostenlos.


    Aber als sie vor der Wirtschaft noch mal nachrechneten, war das alles doch nicht so ideal wie sie dachten.
    "Ich hab' nur 1 Euro von den 20 Euro bekommen!" sagte der sechste Gast
    und zeigte auf den zehnten Gast, den Reichen. "Aber er kriegt 9 Euro!" "Stimmt!" rief der Fünfte.
    "Ich hab' nur 1 Euro gespart und er spart sich neunmal so viel wie ich."
    "Wie wahr!!" rief der Siebte. "Warum kriegt er 9 Euro zurück und ich nur 2?
    Alles kriegen mal wieder die Reichen!"


    "Moment mal," riefen da die ersten vier aus einem Munde. "Wir haben überhaupt nichts bekommen. Das System beutet die Ärmsten aus!!" Und wie aus heiterem Himmel gingen die neun gemeinsam auf den Zehnten los und verprügelten ihn.


    Am nächsten Abend tauchte der zehnte Gast nicht zum Essen auf. Also setzten die übrigen 9 sich zusammen und aßen ohne ihn. Aber als es an der Zeit war die Rechnung zu bezahlen, stellten sie etwas Außerordentliches fest: Alle zusammen hatten nicht genügend Geld um auch nur die Hälfte der Rechnung bezahlen zu können! Und wenn sie nicht verhungert sind, wundern sie sich noch heute. :D

    Die Argumentation baut darauf auf, dass die Europ. Zentralbank nur auf dem Papier unabhängig sei und die Niedrigzinsen im Interesse der Länder so lange wie möglich niedrig gehalten werden. Staatsschulden im derzeitigen Umfang sind nur noch mit Mini-Zinsen tragbar. Erst wenn es in den Statistiken sichtbar wird, dass immer mehr Leute mit kurzfristigem Fremdkapital langfristige Objekte finanzieren, um an der Inflation zu verdienen ist die Zeit der niedrigen Zinsen vorbei (in ca. 4-5 Jahren).

    FAZ am Sonntag 29.1.06 S. 43, Interview mit Johannes Führ, Vermögensverwalter,


    "Ein Euro ist nur noch soviel wert wie eine D-Mark"
    "Niedrige Zinsen - noch viele Jahre lang"
    "Wenn Sie als junger Mensch 10.000 Euro haben, sollten Sie drei Monate durch die Welt reisen. Wenn Sie 30.000 bis 100.000 Euro besitzen kaufen Sie sich ein Haus das Sie so schnell wie möglich abbezahlen .... Wenn Sie wirklich zu Geld kommen wollen verdienen Sie das nicht als Angestellter oder an der Börse". Das geht nur durch Sparen oder als Unternehmer."



    Mit dem Angestelltenverhältnis gebe ich ihm Recht. Aber Geld verdient man an der Börse ;) Auch sonst hat das Interview einige interessante Stellen zur Entwicklung von statistischer und gefühlter Inflation sowie die Entwicklung der Staatsverschuldung ....

    Zitat

    Original von mesodor39


    Da wirst Du Dich aber noch wundern wie evtl. auch Du bald in langfristige Sparverträge per gesetzlicher Vorgabe sparen wirst. Riester & Co wird meiner Meinung nach Pflicht.

    Man muß den Erwerb und Verkauf nur umständlich gestalten, d.h.


    hohe Differenz zwischen An- und Verkaufskurs
    Bürokratie, Wartezeiten bei der Bestellung
    Schlechtreden der Goldanlage weil man Bausparverträge und LV´s per verkaufen muß (Klassiker: "Gold bringt keine Zinsen und verursacht Schliessfachgebühren" das Argument zieht bestimmt bei 90 % der Kunden)
    oder den Verkauf einfach ganz einstellen.


    So benötigt man gar kein Verbot des Goldbesitzes weil der Großteil der Bevölkerung keines besitzt. ;)

    Sonntags-FAZ 01.01.2006 S.45


    "Gold wird zunehmend als eigene ?( Anlageklasse ?( angesehen. Hedge Fonds wollen dort verstärkt investieren", sagt Mark Augustynak, stellv. Leiter des Edelmetallhandels der Commerzbank in Luxemburg. Die Bedeutung als Inflationsschutz nehme hingegen ab.



    Was meint der Coba-Knecht mit "eigene Anlageklasse" ? Kann das jemand deuten ? ?(

    Sonntags-FAZ 01.01.2006 S.45


    "Gold wird zunehmend als eigene Anlageklasse angesehen. Hedge Fonds wollen dort verstärkt investieren", sagt Mark Augustynak, stellv. Leiter des Edelmetallhandels der Commerzbank in Luxemburg. Die Bedeutung als Inflationsschutz nehme hingegen ab.


    Eigene Anlageklasse ???? Kein Inflationsschutz ???


    Muß man das verstehen ?

    Rückblickend betrachtet bin ich mit meiner Entscheidung bis jetzt voll zufrieden. Vor allem wenn ich sehe , wie die DB mit ihren Immo-Fonds-Kunden umgeht. Auch wenn es direkt nichts mit der DB Immo-Fonds Peinlichkeit zu tun hat habe ich gestern meine Fonds-LV gekündigt. Mir hat niemals jemand deutlich gemacht, dass man einen Fonds einfach von heute auf morgen "zu machen" kann. Zugegebenermassen hab ich auch nie das ganze "Kleingedruckte" der LV gelesen aber man lernt nie aus ;) und ich bedanke mich bei Joe Ackermann für diese Lektion ;)


    Langfristig besteht meine Kapitalbindung nun wie bereits erwähnt aus


    1. Pensionsfonds-Metallrente
    und
    2. Privater :D Edel-Metallrente :D
    und sobald finanzierbar
    3. eigene Immobile ( mit mind. 40-50 % Eigenkapital )


    Die übrigen €´s sind kurzfristig verfügbar angelegt (Tagesgeldkonto + Rentenfonds mit kurzen Laufzeiten) um die eigene Immobile alsbald in Angriff zu nehmen. Okay, den einen oder anderen kleinen Kurfrist-Zock am Aktienmarkt gönne ich mir hin und wieder :D

    Auf N-TV haben gestern 2 "Experten" generell zum Ausstieg aus Immo-Fonds geraten ....




    Fonds-Schließung bedroht Branche


    Beobachter fürchten Massenflucht aus Immobilienfonds anderer Anbieter - Kritik an Deutscher Bank


    von Jan Dams, Jörg Eigendorf und Richard Haimann


    Frankfurt/Main - - Die Schließung des Grundbesitz-Invest der Deutsche Bank Real Estate könnte die gesamte Anlageklasse der offenen Immobilienfonds beschädigen. Erstmals in der mehr als 40jährigen Geschichte dieser Assetklasse drohen Zeichnern der als Witwen- und Waisenpapieren angepriesenen Produkte erhebliche Verluste. In der Branche wird ein Flächenbrand befürchtet. " Geraten Anleger in Panik, könnten bald weitere Fonds geschlossen werden" , heißt es.


    Zu den potentiellen Kandidaten zählen Altfonds, die überwiegend am schwachen deutschen Markt investiert sind. Hohe Leerstandsraten und sinkende Mieten drücken hier auf die Renditen. Seit Anfang 2004 haben Anleger daher fast zwölf Mrd. Euro aus diesen Produkten abgezogen.


    Wie die WELT berichtete, hatte das Institut die Ausgabe von Fondsanteilen eingestellt und eine Neubewertung der über 120 Immobilien des damals 6,1 Mrd. Euro schweren Fonds angekündigt. Anleger gaben danach in Scharen die Anteile zurück. Bereits am Montag flossen 300 Mio. Euro aus dem Fonds. Bis Dienstag mittag wurden weitere 150 Mio. Euro abgezogen. Damit war die gesetzlich vorgeschriebene Liquiditätsschwelle unterschritten. Das Management erwog zwar die Aufnahme von Krediten zur Stützung des Fonds, verwarf diesen Plan dann aber wieder.


    Kommt es nach Schließung des Fonds für die nächsten drei Monate zu einer Panik-Reaktion bei den Anlegern anderer Immobilienfonds steht die Altersvorsorge von Millionen Kleinanlegern auf dem Spiel. Insgesamt haben die Bundesbürger 88 Mrd. Euro in offene Immobilienfonds investiert. Sie bilden damit nach den Aktienfonds die größte Asset-Klasse innerhalb der für Kleinanleger zugänglichen Investmentfonds.


    Manager anderer Fonds sehen die Schuld an der Krise ausschließlich bei der Deutschen Bank. Anleger seien in Scharen aus dem Grundbesitz-Invest gestürmt, weil das Geldinstitut sich geweigert habe, das Produkt zu stützen. Die Weigerung entspringt wohl auch der Furcht, US-Aktionäre könnten mit Sammelklagen bei einer teuren Stützung des Fonds Schadenersatz fordern.


    Entsprechend aufgebracht war die Reaktion der Wettbewerber: " Was die Deutsche Bank hier macht, ist eine Sauerei ersten Ranges gegenüber dem Fondsanlegern" , hieß es. " Die Bank zieht ihren Weg in einer Weise durch, die auf den Finanzplatz keine Rücksicht nimmt." Beobachter werfen der Bank vor, sie würden den Fonds schließen, um die abgewerteten Immobilien später von ihren Investmentbankern verkaufen zu lassen. Private Equity Funds hätten sich mit Investmentbankern der Deutschen Bank bereits über Käufe von Portfolios aus dem Grundbesitz-Invest geeinigt, hieß es in der Branche.


    Im Gegensatz zur Deutschen Bank hatten in der Vergangenheit Allianz, Deka und HypoVereinsbank zugunsten der Anleger gehandelt, als ihre Fonds in Schieflage gerieten. Problemimmobilien wurden aus den Fonds herausgekauft.


    Auch in der Deutschen Bank gibt es Kritik am Verhalten des eigenen Hauses: " Bis vergangenen Freitag war der Vertrieb im Privatkundengeschäft nicht über die Probleme des Grundbesitz-Invest informiert" , sagte ein Mitarbeiter. Das bestätigt eine Meldung für die Mitarbeiter im Intranet: " Für die Beratung im Grund-Invest war bis zum 9.12 die vorhandene Information des Fondsmanagements vom Juli des Jahres maßgeblich. Erst auf Basis der neuen Informationslage seitens des Fondsmanagements, das den Vertrieb am 9.12. abends erreichte, stellte sich die Situation anders dar" , heißt es darin.


    Bankkenner glauben allerdings dieser Darstellung kaum. Denn mit Mittelabflüssen hat der Fonds mittlerweile seit über einem Jahr zu kämpfen. Seit Oktober 2004 hatten Anleger über 1,44 Mrd. Euro aus dem Fonds abgezogen. Erfolglos versuchte die Deutsche Bank, Immobilien zu den aktuellen Verkehrswerten an Investoren zu verkaufen. Nur drei Objekte konnten an die australische Rubicon Trust veräußert werden, nachdem die Gebäude zuvor um neun Prozent abgewertet wurden.


    Artikel erschienen am Mi, 14. Dezember 2005


    © WELT.de 1995 - 2005

    Die Deutsche Bank schließt den offenen Immobilienfonds Grundbesitz Invest ihrer Tochter DB Real Estate. Dies sorgt für Aufregung in der Branche. Immerhin ist dieser Vorgang einmalig in der über 40-jährigen Geschichte der Anlage-Klasse. Ursache seien anhaltende und massive Mittelabflüsse aus diesen Fonds, wie die Tageszeitung "Die Welt" aus Branchenkreisen erfuhr. Der Fondsverband BVI erkundigte sich laut Informationen der FTD, ob weitere Abschreibungen auf Immobilienbestände oder andere böse Überraschungen drohen.