Beiträge von Buche

    Edelmetalle:Std.-Werte:Anleihen = 0 : 4,6 : 6


    An den Märkten dominierten positive Vorzeichen. Europa lief mit dem SX5E und DAX sehr stark; an drei Tagen der zurückliegenden Woche gab es Eröffnungskurslücken (2x hoch, 1x tief). Die USA und Technologie liefen verhaltener nach oben, ebenso die Edelmetalle. Öl und Erdgas verhielten sich gegensätzlich.


    Wichtige Nachrichten blieben aus. Im Depot wurden die drei Automobilwerte hinzugefügt.


    Insgesamt handeln die Märkte momentan weit außerhalb meiner Komfortzone. Fundamental kaum noch nachvollziehbar, technisch zwischen Erschöpfung und Crackup-Boom. Wenigstens ist es eine gute übung, um emotionslos zu handeln was man sieht.


    Silber wurde zunächst über $32,30 abgewiesen und könnte nun weiter nach unten ausholen. Aus Symmetriegründen würde ich einen Rücklauf zur $29 passend finden und dort auch wieder mit einer kleinen Position zusteigen. Ein direkter Ausbruch über ca. $32,50 würde höhere Ziele freischalten.



    Öl bleibt schwach und setzt eine deutliche Dissonanz zu der an den Standardmärkten gespielten Erzählung, daß China sich nun erholt und wieder alles nach oben zieht.



    Im DAX lag ich mit der Einschätzung nicht falsch, daß die Autowerte den Index in Richtung 20.000 ziehen. Am Montag wird es interessant, wie VW auf die erneute Rücknahme ihrer Prognose reagieren. Wenn die Aktie weiter anzieht, dürfte die Branche ihr Tief zunächst ausgebildet haben und weiter hochziehen.


    Der SX5E ist nun auch aus seinem Abwärtstrendkanal ausgebrochen und es fehlt nur noch der Sprung über die 5.100, um dem DAX zu neuen Allzeithochs zu folgen. Die Erwartung, daß es nach der ersten Zinssenkung in den USA zu einer schärferen Korrektur kommt, kann man, denke ich, mittlerweile abschreiben. Es ist gut möglich, daß der Markt jetzt bereits die Jahresendrally vorwegnimmt und bis zum Jahresende fest bleibt.



    Ob der jetzt begonnene Zinssenkungszyklus langfristig final sein wird und hyperinflationär endet - wahrscheinlich wird es so sein -, sollte in den nächsten Monaten noch nicht interessieren. Erst mal sieht es danach aus daß alles weiter steigt.


    Da ich momentan kaum noch interessante Einzelwerte finde, werde ich in Rücksetzer versuchen Silber sowie den SX5E per ETC/ETF aufzubauen. Das hat dann auch den Vorteil, daß sich die Positionen schnell wieder auflösen oder absichern lassen.

    Der Fuß wurde in die Tür gestellt - Kauf je 1x BMW, MBG, VOW3.


    Der Autogipfel brachte bisher nicht viel mehr als ein "müßte man mal", aber die Bemühungen in China die Wirtschaft anzuschieben sehe ich positiv - ggf. auch zum Umdenken bzgl. Öl und Rohstoffen. Ich bin eben mit jeweils einer Tranche BMW, MBG und VOW3 eingestiegen. Ein Unsicherheitsfaktor ist natürlich der Gesamtmarkt, wo immer noch ein Rücksetzer möglich ist und gesund wäre.


    BMW und MBG werde ich weiter aufstocken, sofern es der Markt hergibt; bei VOW3 wird es bei dieser einen Position bleiben.

    Der Zeithorizont ist kurz - wenn ich bis zu den US-Wahlen mit 10-15% wieder raus komme, bin ich zufrieden.


    VW ist sicherlich der riskanteste Wert unter den dreien, mit hoher Verschuldung, echten operativen Problemen und einem hohen Staatseinfluß, der bei einer Rettungsaktion u.U. zu einem Herausdrängen der Altaktionäre führt. Dessen muß man sich bewußt sein.

    Auf der anderen Seite bessern viele werthaltige Beteiligungen und Marken die Substanz auf und sie sind der einzige Volumenhersteller. Wenn sie sich zusammenreißen und wirklich mal wieder einen "Volkswagen" bauen, den sich jeder leisten kann, kommt auch wieder Umsatzvolumen rein. Renault/Dacia zeigen wie es geht. Aus der in den letzten Tagen oft gehörten Kritik an der Abwrackprämie - der meiste Umsatz ging damals an die preisgünstigeren ausländischen Marken - leite ich ab, daß man hier ggf. auch politisch Druck machen wird. Im Falle von erneuten Kaufsubventionen sollte VW überproportional profitieren, da sich ein Normalverdiener kaum noch einen BMW oder Mercedes leisten kann. Aus diesem Grund möchte ich ein paar VOW3 mit dabei haben.


    Charttechnische Motivation MBG:



    Zwischen 55 und 50 haben sie ein ziemliches Brett an Unterstützung liegen. Ich habe vor, in der grünen Zone zu akkumulieren und in die rote Zone hinein wieder Teilverkäufe zu tätigen. Falls die Unterstützung bei 50 nicht hält, läßt sich das Spiel als Grid-Strategie mit Nachkäufen bei 43 und 34,50 sowie Verkäufen gegen 50 weiter treiben.


    BMW zeigt eine sehr ähnliche Situation:



    VOW3 sind deutlich riskanter, da unter 90-80 der Boden herausfällt. Aber ich erwarte nicht, daß man den Laden komplett fallen läßt.


    Habt Ihr Euch auch mal die Porsche VZ (PAG911) angeschaut ?

    Ein gültiger Einwurf.


    Porsche ist nicht nur bei den Autos, sondern auch bzgl. der Bewertung Premium - im Vergleich mit BMW, MBG und der Schwester VOW. Dagegen ist nichts einzuwenden.


    Um auf einen Unterschied hinzuweisen, hole ich etwas weiter aus.

    Bei einer Spekulation möchte ich immer mindestens zwei Faktoren erfüllt sehen:


    a) Das Marktsegment an sich muß (Erholungs-)potential haben:

    Erfüllt für P911, BMW, DBG, VOW, u.a.


    b) Die ausgewählten Werte müssen irgendetwas aufweisen, das die Spekulation absichert.


    P911 punktet bei b) dadurch, daß sie im Luxussegment tätig sind, das weniger konjunktur- und preisabhängig ist.


    BMW, MBG und VOW erfüllen b) durch sehr niedrige Bewertungen und voraussichtlich auch weiterhin großzügige Dividenden.


    Man kommt hier aus verschiedenen Richtungen zum gleichen Ziel.


    Einen kleinen Vorteil für BMW usw. sehe ich darin, daß sie von potentiellen politischen Fördermaßnahmen stärker profitieren werden, da Porsche selten als Dienst- oder Alltagsfahrzeug gekauft wird. Vielleicht ist ein Einstieg in P911 jetzt als Langfristanlage sinnvoll, und die übrigen eher als kurzfristige Spekulation, was mehr mein Ding ist.


    Momentan steht der Sektor schon wieder am Ende des DAX; ich schaue mir das noch ein paar Minuten an und dann stelle ich einen Fuß in die Tür.

    Edelmetalle:Std.-Werte:Anleihen = 0 : 1,6 : 6


    Erneut schlossen alle beobachteten Märkte die Woche mit höheren Kursen ab. Bei den Standardwerten stellte sich nach der lange erwarteten und nun endlich durchgeführten Zinssenkung in den USA leichte Ermüdung ein. Die Edelmetalle schnitten ebenfalls gut ab. Öl und Gas lieferten die beste Wochenperformance, während bei deren Produzenten extreme Performanceunterschiede zu beobachten waren.


    Die Nachrichtenlage blieb uninteressant und es gab keine Veränderungen im Depot.


    Nachdem die Zinssenkung und der große Optionsverfall hinter uns liegen, könnten die Märkte in den folgenden Tagen größere Volatilität zeigen, bevor eine Weichenstellung in Richtung Jahresende erfolgt. Ich werde zunächst abwartend bleiben und zeige die Charts nur zur Bestandsaufnahme:


    Im Silber zeigen die letzten Tageskerzen noch Unsicherheit bzw. wenig Überzeugung an, aber charttechnisch ist Silber aus dem Abwärtskanal nach oben ausgebrochen.



    Öl wird momentan von der Situation im Libanon unterstützt, müßte aber die $75 überwinden um wieder bullisch auszusehen. Ein Nachgeben unter $64 würde den bärischen Weg fortsetzen. Auch hier sehe ich momentan keinen Handlungsbedarf.



    Die Standardwerte sehen technisch eindeutiger nach Korrektur aus. Der SX5E läuft momentan wie auf Schienen in seinem Abwärtskanal; auch die Bewegung vom Freitag sehe ich in diesem Kontext. Der DAX zeigt relative Stärke, nun aber auch ein schief geratenes doppeltes Hoch. Am Montag muß er sich entscheiden, ob er nach einem Test der Abwärtskanals direkt weiter nach oben in Richtung 20.000 läuftt. Eine unterstützende Entscheidung der Regierung für die Automobilindustrie könnte diese Bewegung anschieben. Anderenfalls wäre ein erneutes Hineinlaufen in den Abwärtskanal zu erwarten.




    Ich werde den DAX in Ruhe lassen, aber unter Umständen eine kleine Position in Automobilwerten aufnehmen, wenn es positive Nachrichten geben sollte. Die ETF-Positionen werden im Hinblick auf eine Jahresendrally ausgebaut, sofern der SX5E die Unterseite seines Abwärtskanals erreicht. Außerhalb der Eurozone habe ich AM und BTI noch unter Beobachtung.


    Edelmetalle:Std.-Werte:Anleihen = 0 : 1,6 : 6


    Die Standardwerte gingen ab Mittwoch der abgelaufenen Woche in eine Aufwärtsbewegung über, ebenso wie Gold, das neue Höchststände erreichte. Silber zeigte die ganze Woche über Stärke. Erdgas führte seinen Anstieg fort, während WTI eine Gegenreaktion auf die Abgaben aus der Vorwoche zeigte. Somit beendeten alle beobachteten Märkte die Woche positiv.


    Es gab auch in dieser Woche keine Nachrichten und Änderungen im Depot.


    Silber zeigte ein fulminantes Comeback bis an die Oberkante des Abwärtstrends. Dort muß und wird sich der Fahrplan für die nächsten Tage entscheiden. Dies ist aber hauptsächlich für diejenigen interessant, die Positionen halten. An dieser Stelle von der Seitenlinie wieder in den Markt zu wechseln hat ein schlechtes Chance/Risiko-Verhältnis und deshalb bleibe ich ohne Positionen.



    Öl hat den Unterstützungsbereich bei $64 getestet und ist zunächst nach oben abgeprallt. Die bullische Lesart ist nun die Ausbildung eines Dreifach-Bodens, wobei auf dem Weg nach oben allerdings erhebliche Widerstände aus dem verlassenen Dreieck warten. In der bärischen Variante ist die Gegenbewegung bald abgeschlossen, und die Marke von $64 wird beim nächsten Mal unterschritten. Schaut man sich die relative Schwäche vieler Ölwerte an, so erscheint dieser Weg wahrscheinlicher.



    So richtig überzeugt hat trotz der guten Wochenrally noch keiner der Standardwerte-Indizes. Viele Indizes stehen knapp unter ihren Allzeithochs, was in der nächsten Woche für Spannung und kräftige Bewegungen sorgen kann. Der EuroStoxx 50 steht im Vergleich am schwächsten innerhalb seines Abwärtskanals da. Ich erwarte daß er lustlos in der nächsten Woche so weiter läuft, bis der Zinsentscheid (Mi) und Optionsverfall (Fr) abgearbeitet sind.



    Von der Stimmung fühlt es sich so an, als ob gerade die letzten Investoren in den Markt gelockt werden, bevor man ihn fallen läßt. Aber das hatten wir gefühlt schon einige Male in diesem Jahr, und die Charts bestätigen dies momentan nicht.


    Voraussichtlich werde ich mich in der kommenden Woche anderen Sachen widmen und auf Trades verzichten.

    Sollte es allgemein interessieren, können wir gern mal eine beliebige Aktie, die die Grundbedingungen erfüllt, durchgehen. Vom ersten Kauf bis zum letztlichen Verkauf. Alles vorab berechnet, ohne das jemand weiß, wie das Gerät in Zukunft laufen wird. Und von mir aus auch live, wenn die Aktie in mein System passt.

    Von mir aus gerne. Ich finde das ungemein spannend und kann mir dabei wahrscheinlich auch noch das eine oder andere abschauen.

    Um meine Anmerkungen von gestern abend noch etwas auszubauen - Ich investierte vor einigen Jahren substanzielle Zeit in den Bau von Handelssystemen. Verdient habe ich damit wenig, aber viel gelernt.


    Unter inspirares Bedingung, nur Aktien zu handeln, war es tatsächlich am günstigsten, mit festen Gewinnzielen zu arbeiten (die pro Aktie anhand von Backtests zu ermitteln waren). Nachgezogene Stops oder Versuche, optimale Ausstiege anhand des Kursgeschehens zu berechnen, brachten weniger Erfolg.


    Tatsächlich war das Timing von Ein- und Ausstiegen weniger wichtig, solange man den Trades nur genügend Zeit gab, in das Ziel zu laufen.


    Daraus lassen sich einige Folgerungen ziehen, die sich auch häufig in den hier dokumentierten Trades (und inspirares BTI-Trade) widerspiegeln:


    • Keine Instrumente verwenden, die über die Zeit an Wert verlieren (Finanzierungskosten, Zeitwertverlust bei Derivaten, Reservenerschöpfung bei Bergbauunternehmen).
      Hingegen möglichst solche nutzen, die über die Haltezeit noch kursunabhängige Renditen erzeugen (Dividenden, Zeitwerte vereinnahmen).
    • Aktien mit geringem Pleiterisiko bevorzugen, Zykliker vermeiden (Volkswagen!), damit man Zeit zu warten hat. Physische Metalle sind naturgegeben hier optimal.
    • Stufenweises Ein- und Aussteigen erhöht die Wahrscheinlichkeit, daß Trades ins Ziel laufen.
    • Dividenden und Zwischengewinne möglichst thesaurieren (Zinseszinseffekt).


    Selbst mit komplett zufälligen Einstiegen hatte das funktioniert; einschränkend muß allerdings gesagt werden, daß der Backtest-Zeitraum zwar Crashes enthielt, aber alles in allem eine günstige Börsenperiode war. In Zukunft könnte das anders aussehen.


    Wenn man die Bedingung aufgibt, nur Aktien zu handeln, kann man weiter in Richtung auf Instrumente optimieren, bei denen die Statistik die Gewinnwahrscheinlichkeit unterstützt. Bei Stillhalterpositionen hat man dies durch Vereinnahmung des Zeitwertes; beim Verkaufen von Volatilitätsspitzen hilft einem die Zeit, da solche Spitzen nach genügend langer Haltedauer wieder zusammenbrechen. Free lunches sind das natürlich nicht, da immer eine kleine Restwahrscheinlichkeit eines Extremereignisses besteht, das auch solche Strategien auslöscht.


    Aber es ist schon interessant, daß man eine Menge machen kann, ohne gut darin zu sein, optimale Ein- und Ausstiege zu finden. "Gut genug" ein- und ausgestiegen reicht meistens schon.

    dass mein System mal wieder vollumfänglich bei meiner in diesem Forum immer wieder kommunizierten Großposition BAT jämmerlich versagt hat?

    Du jammerst auf hohem Niveau - Ein Trade, der in das vorher definierte Ziel gelaufen ist, ist erfolgreich. Punkt.


    Nach meinem Erleben - und ich bin auch schon einige Jahrzehnte mit dabei - wurde man gut bedient, wenn man 20-40% einer Bewegung eintüten konnte. Mehr ist statistisch kaum zu erwarten, ab und zu durch das "glückliche Händchen" erreichbar, aber kaum formal zu operationalisieren und damit objektiv reproduzierbar.

    Wieso laufen die Aktien eigentlich so häufig weiter, wenn ich sie verkaufe?

    Weil es statistisch sehr unwahrscheinlich ist, genau das Ende der Bewegung eines chaotischen Systems zu treffen, Herr Mathematiker ^^


    Edelmetalle:Std.-Werte:Anleihen = 0 : 1,6 : 6


    Die Standardwerte begannen nach dem Labor Day nach unten abzukippen und schlossen auf Wochentiefs, ebenso wie Öl. Gold erzielte einen nahezu unveränderten Schluß, während Silber am Freitag die Wochengewinne abgab. Erdgas zeigte unter den beobachteten Rohstoffen das beste Ergebnis.


    Die Nachrichtenlage blieb dünn. Im Depot erfolgten die im Vorbeitrag dokumentierten Verkäufe.


    Fast bin ich etwas erleichtert, daß das in der letzten Woche erwartete Abwärtsszenario kam und nicht die Crack-Up-Variante, da letztere weitaus gefährlichere Konsequenzen gehabt hätte.


    Silber zeigte mit dem Abverkauf nach einem Rücktest der $29 eine schwache Vorstellung. Ein Test der $26 ist wahrscheinlich und muß aus Sicht der Bullen gehalten werden. Unter $26 bekommt Silber ein heftiges Problem, da auf dem Weg zum nächsten unteren Ziel bei $22 der bestehende Aufwärtstrend zerstört würde (siehe die dicke rote Linie). Daraus entstehende Abwärtskräfte würden ein weiteres Durchreichen nach unten befeuern.



    Öl sieht auch nicht besser aus. Öl und Silber haben die Angewohnheit, alle paar Jahre komplett zusammenzubrechen und absurd niedrige Intraday-Peaks zu erzeugen. Beim letzten Mal passierte dies während des Corona-Crashes. Natürlich muß es in diesem Jahr (noch) nicht wieder so kommen, man sollte aber mental und finanziell so stehen, daß man solche Bewegungen aushält. Denn derartige Tiefs halten typischerweise nur einige Stunden bis Tage, und dann geht es wieder stramm aufwärts - sofern man nicht auf Kredit oder mit KO-Produkten investiert war. Und wer am Tief Cash und cojones hat, bekommt den Jackpot.



    Ich bleibe in beiden Märkten bis Ende Oktober an der Seitenlinie, sofern sich nicht etwas Grundlegendes ändert. Ausnahmen können AM und TPZ sein, denen ich eine Abkopplung vom Ölpreis zutraue, und die ich bei passenden Kursen schon früher wieder als Trades zu- bzw. zurückkaufe. Im Prinzip habe ich hier so eine inspirare -Strategie (tm) =) vor: Günstige Bewertungen mit hoher Dividendenrendite kaufen und beim Erreichen einer Jahresrendite wieder abgeben.


    Dem SX5E muß man eines lassen: Er läuft charttechnisch schön sauber. Ich erwarte nicht, daß er jetzt direkt und ungespitzt in den Boden geht; die Dip-Käufer werden zunächst noch immer wieder dagegen halten und so einen treppenförmigen Abwärtstrend erzeugen. Für Montag/Dienstag kann ich mir auch noch einmal gut eine Erholung vorstellen, bis dann im späteren Verlauf der Kreuzwiderstand bei 4.600 angelaufen wird. Für diese Stelle habe ich mir einen long-Trade zurechtgelegt, sofern der Markt bis dahin nicht komplett durchdreht. Anderenfalls bleibe ich auch hier an der Seitenlinie.


    Die Wahrscheinlichkeit für die am Wochenende skizzierte Variante a) nimmt zu.


    Die Märkte sollten in den nächsten Wochen schwierig werden und mit großen Schwankungen nach unten tendieren. Ich verkaufe die Einzelwerte im Edelmetall- und Energieteil und richte mich darauf ein, vorwiegend in Cash zu bleiben und nur kurze Strecken in den beobachteten Werten long zu handeln, wenn sich dies anbietet.


    Im Einzelnen:


    In den momentanen Rücklauf konnte ich die Silberposition zum Einstand auflösen, was eigentlich schon für den Montag geplant war.

    Die Position war zu teuer ein- und nachgekauft und es gab keine Sicherheitsmarge gegen den steigenden Euro, also letztendlich war es meine Schuld daß nichts daraus wurde.


    Die TFPM-Freiläufer verkaufte ich mit +29%.


    Ich entscheide mich bei den Energiewerten auch noch einmal um und löse die nachfolgenden Positionen auf. Meines Erachtens ist es noch nicht zu spät, Öl zu verkaufen. Öl und Gas gibt es im Überfluß, und wenn dies auf eine beginnende Rezession trifft, geht es nicht gut aus.


    FRU -8,31%

    TOU +2,45%

    TPZ +31,7%


    AM behalte ich zunächst noch; TPZ ist mir momentan zu hoch bewertet, kann ich mir aber auch bald als Rückkauf vorstellen.


    Die Cashposition steigt damit auf 65%.


    Edelmetallwerte:Energie:Std.-Werte:Anleihen = 3,45 : 3,5 : 1,1 : 6


    Die europäischen Standardwerte absolvierten die Woche wieder im "Links-Unten nach Rechts oben" Anstiegsmodus. In den USA lief es eher seitwärts, mit dem DJIA als stärkstem Index. Edelmetalle und WTI beendeten die Woche schwächer, während Erdgas von niedrigem Niveau aus stieg.


    Es gab keine interessanten Nachrichten und im Depot erfolgten auch keine Veränderungen.


    Silber erfüllte die Erwartungen aus der Vorwoche nicht. Der Wochen- (und damit auch Monats-) Schluß unter $29 ist bärisch und wird wahrscheinlich weiter nach unten fortgesetzt. Am Montag werde ich die Position auflösen, um sie später günstiger wieder zurückzukaufen. Bei der Gelegenheit wechsele ich in ein Instrument von Wisdom Tree, das potentiell steuerlich günstiger ist.



    Öl bleibt bärisch und arbeitet sich nach unten durch. Objektiv betrachtet ist es zu rechtfertigen, momentan keine Investments in Öl zu halten, und ich habe auch über einen Verkauf der Depotpositionen nachgedacht.



    Allerdings sind alle Depotpositionen Sondersituationen. Die Midstreamer AM und TPZ stiegen in letzter Zeit häufig gegen den Ölpreis, da das Geschäftsmodell robust und ölpreisunabhängig ist. TOU ist eine Sondersituation aufgrund der sehr hohen und günstig zu fördernden Gasreserven, und FRU steht als Royalty auch gut da (ist aber die schwächste Idee unter den Vieren). Ich habe mich nun entschlossen, alle Werte mit Kernpositionen durchzuziehen (was noch Teilverkäufe in TOU und FRU ermöglicht) und ggf. weiter unten aufzustocken.


    Während der DAX am Freitag ein neues Allzeithoch erreichte, bleibt der SX5E noch knapp unter seiner fallenden Trendlinie. Warum ausgerechnet der DAX so steigt, erschließt sich mir nicht; wahrscheinlich ist er mit dem geringsten Kapital zu bewegen.



    Ich bleibe bei den Standardwerten an der Seitenlinie, da ich zwei widersprüchliche Thesen habe, die im Lauf der nächsten Tage noch verifiziert werden müssen:


    a) Die Standardwerte und Gold haben zum August-Schluß ihre Hochs markiert und werden ab September wieder deutlich fallen. Dies wäre auch nach der Saisonalität zu erwarten.


    b) Die Crackup-Boom-These läßt sich nicht mehr ganz wegdiskutieren, wenn man zwischen den Zeilen in den Märkten liest. Auffällig ist, daß im Anleihenmarkt kaum Bewegung ist. Man vertraut offensichtlich dem Schuldenberg nicht mehr, spielt die Zinswende nicht und sucht sich andere Investments. Klar ist: Der Anleihenmarkt ist das weltweit mit Abstand größte Marktsegment, also sollten Umschichtungen gewaltige sichtbare Bewegungen hervorrufen.


    Bei Silber, Energie und Rohstoffen geht zur Zeit nichts; über die Ursachen möchte ich nicht spekulieren, aber im Hinterkopf behalten daß hier ein säkularer Bärenmarkt losgehen könnte.

    Gold hatte bereits einen guten Lauf, und nun legen der DAX, SX5E und DJIA los, während der SPX und NDX zurückbleiben.


    Gold sowie "Old economy"-Werte mit echter Substanz (außer Rohstoffen) wären nach These b) also zu bevorzugen; nach These a) hingegen nicht.


    Ich bin gespannt worauf es hinauslaufen wird.


    Edelmetallwerte:Energie:Std.-Werte:Anleihen = 3,45 : 3,5 : 1,1 : 6


    Silber sowie Standardwerte setzten ihre Aufwärtstrends leicht gebremst fort. Gold, Technologiewerte sowie Energie blieben im Vergleich zurück. Alle Märkte holten in den Freitagsschluß auf, nachdem eine erste Zinssenkung in den USA nun ausgemacht zu sein scheint.


    Die beobachteten Werte lieferten keine wichtigen Nachrichten ab.


    Im Depot gab es keine Veränderungen. Die länger laufenden Anleihen entwickelten sich erfreulich, und ich überlege momentan, am langen Ende noch einmal zuzukaufen.


    Silber hat wie erwartet die $29 zurück erobert. Ich erwarte, daß mein gewünschtes Kursziel von $31 in den nächsten Tagen erreicht wird und werde an dieser Stelle aus der Tradingposition Freiläufer erzeugen. Im schwächeren Verlaufsfall bleibt Silber zwischen $30 und $29 stecken.



    Öl ist im Wochenverlauf aus dem Dreieck nach unten ausgebrochen und konnte sich nur haarscharf zum Freitagsschluß wieder hineinretten. Ich bleibe für Öl und Erdgas bärisch und warte mit einem weiteren Positionsaufbau ab, bis die $64 oder besser noch $50 erreicht werden. Nach meinem Dafürhalten preist der Ölmarkt korrekterweise eine Rezession ein und zeigt damit gleichzeitig die Absurdität der Bewertungen im Standardwertebereich.



    Standardwerte betrachte ich momentan nur zur Positionsbestimmung, ohne echte Absichten mich in eine Richtung zu positionieren, solange kein deutlicher Rücksetzer erscheint.



    Bis zum Jahresende werde ich mich voraussichtlich auf Anleihen und Silber konzentrieren; außerdem auf Substanzwerte mit hoher Verschuldung (Midstream, Versorger, Telekommunikation), die von sinkenden Zinsen profitieren sollten.


    BASF und die deutschen Autowerte sehen für mich als Antizykliker so aus, als ob schon ein Großteil der Rezession eingepreist ist. Für größere Positionen fehlt mir noch die Überzeugung;, aber den Aufbau kleiner Anfangspositionen kann ich mir bis zum Jahresende hingegen vorstellen.

    Edelmetallwerte:Energie:Std.-Werte:Anleihen = 3,45 : 3,5 : 1,1 : 6


    An den Standardmärkten ging es im gesamten Wochenverlauf aufwärts. Auch die Edelmetalle machten ab Donnerstag mit und Gold übertraf erstmalig die 2500-Dollar-Marke. Öl und Gas blieben vernachlässigt.


    Im Depot gab es keine Veränderungen. Die Bewegung der abgelaufenen Woche konnte ich nicht einschätzen, daher blieb ich an der Seitenlinie.


    Silber überraschte deutlich auf der bullischen Seite. Ein größerer Gewinn der Depotposition wurde durch den erstarkenden Euro verhindert. Silber befindet sich nun direkt am Widerstand bei $29. Ich erwarte nicht, daß der Kurs hier nachhaltig abgewiesen wird. Das Aufwärtsmomentum sollte sich mindestens bis $30 fortsetzen; nach einer Konsolidierung kommen auch Ziele um $31 in Reichweite. Bei $31 werde ich überlegen zumindest die Hälfte der Tradingposition abzugeben.



    Öl dümpelt lustlos in seine Dreiecksspitze hinein. Berücksichtigt man die Underperformance im Vergleich mit den anderen Märkten, so ergibt sich eine leicht größere Wahrscheinlichkeit für die Unterseite. Ich unternehme bei der aktuellen Bewertung und Depotgewichtung nichts.



    Die Standardmärkte erlebten eine gewaltige Squeeze, da offensichtlich viele noch auf tiefere Kurse gesetzt hatten, was eigentlich auch zu erwarten war. Der SX5E steht nun an der Obergrenze, die ich in der letzten Woche als Maximalziel für die Erholung gesehen hatte. Da der SPX und DAX schon vor- bzw. höher gelaufen sind, werde ich hier aber nicht dagegen halten.



    Eine Konsolidierung der Aufwärtsbewegung ist nun überfällig, wird aber wahrscheinlich keine neuen Tiefstände mehr erreichen. Wie beim Silber werde ich nun im SX5E versuchen, bei Schwäche an charttechnisch vielversprechenden Marken ungehebelte Teilpositionen aufzubauen, um weiter oben wieder Material für Teilverkäufe zu haben.


    Falls der Markt in der kommenden Woche direkt weiter nach oben steigt, wäre die Situation aus der Perspektive einer beginnenden Katastrophenhausse neu zu bewerten.

    TOU holt sich für C$1.3Mrd Crew Energy.


    Der Deal beinhaltet die Übernahme von $240M Schulden; der Rest wird mit Aktien bezahlt was eine Verwässerung von ca. 5% ergibt.

    Dafür baut man seinen Anteil am Montney-Becken und damit Reserven und Produktion aus und steigert den freien Cashflow um ca. 10% (nach meiner Berechnung).

    Um die Altaktionäre bei Laune zu halten, wird die Basisdividende von 33c auf 35c erhöht.


    Vom Timing her ist der Deal gut, die Bilanz wird geschont und 5% Verwässerung ggü. 10% mehr FCF gehen auch in Ordnung. Meine positive Einschätzung TOU gegenüber ändert sich nicht.


    Edelmetallwerte:Energie:Std.-Werte:Anleihen = 3,45 : 3,5 : 1,1 : 6


    An den Märkten begannen nach den Montagstiefs breite Erholungsbewegungen bis in den Freitagsschluß hinein. Silber entwickelte sich relativ am schwächsten.


    Die beobachteten Royalties WPM, RGLD und TFPM trafen mit ihren Quartalsergebnissen die Analystenschätzungen. Im direkten Vergleich waren die Ergebnisse von RGLD noch ein wenig besser als die anderen. Die erhoffte Volatilität blieb aus.


    Im Depot wurde eine 6-jährige Anleihe von RWE mit einer Gesamtrendite von ca. 3,3% hinzugekauft.


    Silber überzeugt mit seinem Rückfall in den alten steileren Abwärtstrend nicht wirklich und hat sich nun auf der Oberseite einige Widerstände aufgebaut. Ich sehe eine leicht größere Wahrscheinlichkeit, daß die $26 in der kommenden Woche direkt angelaufen werden. Eine Erholung sollte an der $29 abgefangen werden. Sollte der Kurs diese Marke erreichen, werde ich dort die gesamte Position auflösen um später tiefer wieder einsteigen zu können. $26 bleibt als Zukaufmarke stehen.



    Öl hat sich aus der Gefahrenzone zurück in sein Dreieck gerettet. Ölwerte bleiben meines Erachtens bei Schwäche ein Kauf.



    Die Korrektur bei den Standardwerten hat bisher nichts gebracht, außer daß ich noch gut aus meinen Shorts herausgekommen bin. Nach oben sollte der SX5E spätestens bei 4.850 "zu" sein; ich schätze aber daß das zweite Abwärtsbein schon früher kommt. Ein erneutes Anlaufen der Montagstiefs bei 4.400 wäre der frühestmögliche Abschluß der Korrektur. Ich kann mir aber auch vorstellen, daß noch einmal die gleiche Länge des Abwärtsweges bis zur runden 4.000er-Marke absolviert wird.



    Short werde mich nicht gegen die Bewegung stellen, da die Bewertung der europäischen Werte bereits gut heruntergekommen ist. Der SX5E wird momentan von einigen hoch bewerteten Schwergewichten im Technologie- und Luxusgüterbereich (ASML, LVMH, SAP, Schneider u.a.) stark bewegt, während die klassischen Branchen Industrie inkl. Autos sowie Energie und Versorger bereits günstig bewertet sind. Daimler und BMW handeln mit 4er KGVs und werden allmählich antizylisch ein Kauf; bei Stellantis und Volkswagen werden mit 2er KGVs bereits Katastrophenszenarien eingepreist, die so nicht eintreten werden. An den eingezeichneten Marken werde ich die ETFs wieder aufstocken.


    Im S&P und Nasdaq sind tiefere Korrekturen möglich, aber aufgrund der kommenden Wahlen werde ich wie in einem Vorbeitrag ausgeführt ebenfalls in diesen Märkten auf Shorts verzichten.

    Kauf 6-jährige RWE-Anleihe


    Heute vormittag gab es einen Zinsanstieg (warum auch immer), den ich nutzte um eine RWE-Anleihe mit 6 Jahren Laufzeit zu kaufen. Ich hatte die Anleihe schon länger auf der Wunschliste, um auch eine kürzere Laufzeit abzudecken.


    Bei den Standardwerten bleibe ich abwartend. Am Montag sah es zunächst nach der Wasserfallvariante aus, endete dann aber in einer Erholungsbewegung, die noch andauert. Im S&P und DAX stößt diese gerade an wichtige Marken auf der Oberseite, so daß die Erholung nach der Eröffnung im US-Handel nun enden könnte. Ein erneuter Test der Montags-Tiefs und ggf. ein zweites Bein nach unten wäre dann zu erwarten.


    Die impl. Volatilitäten sind aber noch so hoch, daß sie nicht zu einer Umkehr passen. Außerdem kann ich mir vorstellen, daß man bis zu den Wahlen die US-Märkte hochhalten möchte, um die Erzählung von der "tollen" Wirtschaftspolitik Bidens aufrecht zu erhalten und einen Wahlsieg von Harris zu sichern.


    Deshalb werde ich zunächst von Short-Spekulationen absehen und eher nach interessanten longs Ausschau halten.


    Heute abend wird TFPM nach Börsenschluß berichten. In letzter Zeit lief der Wert nicht so gut, vielleicht bedingt durch den Weggang des langjährigen CEOs. Ich wäre nicht überrascht, wenn sie auch nach guten Ergebnissen abverkauft werden. Vielleicht ergibt sich morgen früh eine Möglichkeit, dort wieder einen Trade zu öffnen.


    Edelmetallwerte:Energie:Std.-Werte:Anleihen = 3,45 : 3,5 : 1,1 : 3


    Die Standardwerte setzen ab Donnerstag zu einer steilen Korrektur an, wobei die europäischen Werte interessanterweise mit einigen Stunden Vorlauf reagierten. Energiewerte gaben aufgrund aufkommender Rezessionsängste ebenfalls nach. Gold und Silber konnten hingegen die Handelswoche mit Zugewinnen abschließen.


    AM, FRU, TPZ und TOU lieferten Quartalszahlen ab, die ich im Energie-Royalty- bzw. Öl- und Gaswerte-Faden kommentierte. Die Zahlen von CNQ reiche ich hier noch nach:


    Nettogewinn: $1.715M (Q1: 987M)

    Adj. Gewinn: $1.892M (Q1: $1.474)

    Cash flow: $4.084M (Q1: $2.868)

    Produktion: 1.286.000 BOE/d (Q1: 1.333.503 BOE/d)


    Das Vorquartal scheint nur ein Ausrutscher gewesen zu sein, da sich die Zahlen wieder erholt haben. Im Gewinn sind allerdings $575M aus dem Verkauf von PrairieSky-Anteilen enthalten, aus denen fällige Schulden zurückgekauft wurden. CNQ bleibt damit unter der selbstgesteckten Grenze von $10B Schulden und schüttet weiterhin den gesamten freien Cashflow an die Aktionäre aus.


    Im Depot wurde TOU wieder zugekauft und der DAX-Put abgestoßen. Insgesamt bleibt die Cashquote damit leicht über 50%.


    Mit dem SXQD50R (Euro Stoxx® Quality Dividend 50) und SPGDASUN (SPDR S&P Global Dividend Aristocrats) nehme ich zwei weitere dividendenorientierte Indizes in die Watchlist auf, damit ich mehr Instrumente zum steueroptimierten Handeln von Longpositionen habe. Damit setze ich auch den Entschluß um, in Zukunft im Standardwertebereich keine Einzelaktien mehr zu beobachten (vgl. das Intel-Desaster - ich hatte am Wochenanfang kurz einen Einstieg erwogen!) und stattdessen nur noch auf ETFs zu setzen. Die momentanen Ausschüttungsrenditen der drei Indizes liegen zwischen 4 und 5%. Die beiden neuen Indizes sind hauptsächlich zum Traden gedacht, da sie nur regional (Europa/Welt) auswählen, aber nicht nach Branchen. Den bereits vorhandenen SXENFDP werde ich hingegen als langfristigen Depotanker nutzen, da er explizit Investments in Finanzwerte ausschließt.


    Die kommende Handelswoche wird anspruchsvoll bleiben.


    Silber hat das Minimalziel erfüllt und sich in seinen flacheren Abwärtstrend zurückgearbeitet. Jetzt muß idealerweise die $29 zurückerobert werden um ein weiteres Hochlaufen zu ermöglichen. Ich werde mich beim Silber aus dem Klein-Klein heraushalten und nur die größeren Marken $26 (Nachkauf) bzw. $30 (Teilverkauf) handeln.



    WTI hat seine Dreiecksunterseite aufgrund der zunehmenden Rezessionssorgen angekratzt; davon war ich am Donnerstag noch nicht ausgegangen. Ein Rückfall auf $65 ist nun wahrscheinlich und dort werde ich wieder eine kleine Position CNQ zurückkaufen sowie die anderen Energiewerte um kleine Anteile erhöhen. Falls es wie im Corona-Crash panikartig weiter fällt, kaufe ich langsam gestaffelt weiter zu.



    Die Standardwerte haben am Freitag bereits ihre ersten Korrekturziele erreicht. Die erreichten Höchstwerte in den impliziten Volatilitäten ermöglichen am Montag nun einen Rücklauf (blaues Szenario), dem ein weiterer geordneter Abbau der Überbewertung im amerikanischen Markt über einen mehrmonatigen Bärenmarkt folgen sollte. Wenn dieses Szenario eintritt, würde ich Erholungen in den USA verkaufen und neue Tiefs in Europa vorsichtig long handeln, später dann auch weltweit (Instrumente siehe oben).


    Falls es hingegen ab Montag zu einem Wasserfall-Ereignis (rot) ähnlich wie im Corona-Crash kommt, werde ich einfach abwarten bis der Absturz zur Ruhe kommt (voraussichtlich wesentlich tiefer als im Chart eingezeichnet) und dann die Cashposition langsam wieder investieren.


    DAX-Puts glattgestellt


    Da ist die überfällige Korrektur nun endlich. Ich habe sie genutzt, die DAX-Puts mit 5% Plus zu entsorgen. Die Scheine waren nicht gut gealtert, d.h. sie sind aufgrund ihrer Parameter und der zu langen Haltezeit nicht mehr zu gebrauchen um auf eine weitere Ausdehnung der Korrektur zu setzen.


    Damit bleibt das Depot über das Wochenende frei von Derivaten; für die kommenden Tage lege ich mir morgen eine neue Strategie zurecht um ggf. in einen Rücklauf wieder short zu gehen.

    Kauf TOU


    Die Zahlen von Tourmaline (TOU) haben mir ganz gut gefallen; der Markt scheint skeptischer zu sein (was haben die in diesem Umfeld eigentlich erwartet?).


    Für mich passen Chance/Risiko und Bewertung, daher bin ich seit eben wieder mit einer 1,5er Position bei TOU dabei.

    Ich werfe einen Blick auf die Quartalszahlen der Produzenten TOU und AR sowie den Midstreamwert AM. (Zahlen vom Vorquartal in Klammern)


    Tourmaline (TOU)


    Cash flow: $755.1M ($871M)

    FCF: $433.5 (309,8M)

    Nettogewinn: $256,6M ($244M)

    Produktion: 561.787 bpd (592.077 bpd)

    Schulden: $1.600M (1.695M)


    TOU kann trotz niedrigerer Produktion und ungeachtet von Erdgaspreisen nahe ihrer Tiefstände einen saftigen freien Cashflow und Nettogewinn einfahren. Man erhöht die Basisdividende um 1c, wird erneut eine Zusatzdividende von $0,50 zahlen und konnte die Schulden um fast 100Mio verringern. Die Beteiligung an TPZ ist mittlerweile 1.1Mrd wert. Im Erdgasbereich werden einige Bohrungen und Wartungsarbeiten nach 2025 verschoben, was die jeweiligen Umsätze ins Folgejahr verschiebt und damit die 2024er Guidance leicht verringert.


    Die guten Ergebnisse sind eine Kombination aus vorausschauendem Hedging, der Anpassung der Produktmischung an den Markt sowie einer Steuerung der Produktion und Exploration anhand der Rohstoff-Preiskurven. Sie sind damit einer der wenigen Produzenten, die nicht blind in einen übersättigten Markt hineinfördern, sondern ihre Reserven strategisch nutzen und schonen. Daran können sich viele Marktbegleiter, auch im Edelmetallbereich, ein Beispiel nehmen.


    Antero Resources (AR)


    FCF -63M (11M)

    Produktion 3.4Bcfe/d (3.4Bcfe/d)

    AdjNetIncome -60M (22M)

    Schulden 1.591M (1.510M)

    adj. EBITDAX: $113M ($262M)


    AR hatte aufgrund der schwachen Erdgaspreise einen leichten Quartalsverlust. Man versucht wie bei TOU den Produktmix in Richtung LPG und Destillate zu verschieben, die mittlerweile 37% der Produktion ausmachen. Für diesen Bereich erwartet man in Zukunft noch bessere Preise und hebt die Guidance entsprechend an. Auf Hedges wird weiterhin verzichtet; die Produktion wurde leicht ausgeweitet, aber insgesamt weniger in den Ausbau investiert.


    AR spekuliert darauf, mit einem hohen Hebel an einem Anstieg des Erdgaspreises zu profitieren. Mit ihrer Bilanz und dem Produktmix können sie das auch noch mehrere Quartale aussitzen. Auf der anderen Seite liefert TOU jetzt schon beeindruckenden Cashflow und Dividenden ab, die sich bei steigenden Gaspreisen noch deutlich erhöhen werden. Ich halte TOU für die bessere Langfristanlage, während AR sich eher für kurze gut getimte Trades auf den Erdgaspreis eignet. Ich habe vor, in den nächsten Tagen wieder bei TOU einzusteigen.


    Antero Midstream (AM)


    NetIncome 86M (104M)

    adj.NI 110M (117M)

    adj.EBITDA 255M (265M)

    CapEx 51M (30M)

    FCF 152M (182M)

    FCF n. Divid. 43M (74M)

    Schulden $3,205M/3,1x


    Die Midstream-Schwester von AR lieferte auf den ersten Blick nicht so tolle Zahlen ab. Ein Großteil des Rückgangs geht auf geringere Exploration durch AR zurück, was die Nachfrage nach Frischwasser um 25% reduziert hat.


    Tatsächlich machen sie ihre Sache aber ziemlich gut. Im abgelaufenen Quartal wurden 70Mio in Zukäufe investiert sowie die CapEx erhöht, was den Einbruch beim freien Cashflow sowie den unveränderten Schuldenstand erklärt. Außerdem wurden Schulden zurückgekauft und umgeschichtet, dies senkte zusammen mit der Schuldenreduktion aus den Vorquartalen die Zinsbelastung um 3,2Mio/Quartal. Wenn sie aufgrund der Zahlen in den nächsten Tagen gedrückt werden, wäre das in meinen Augen die lang erwartete Zukaufgelegenheit.