Hi GermanLong ,
wieviel % hat Deine (über die Jahre immer mal wechselnde) Strategie in den letzten 12 und 36 Monaten gebracht, gerechnet in Outperformance ggü. dem schlichten POG?
die Performance kann ich nur jeweils von einem Jahresanfang bis zum vergangenen Freitag ermitteln, ohne mehrere Stunden nachzurechnen. Außerdem sind die Prozentangaben für das Depot nur näherungsweise, da sich die Cashposition über die Zeit ändert und mit anderen Investments geteilt wird. Ich kann also nicht einfach mit x Cash am 04.01.21 losrechnen. Dennoch sollten folgende Werte genügend gut an der Realität liegen:
seit dem 04.01.21: Gold +21,6%, Depot +20,3%
seit dem 02.01.23: Gold +29,6%, Depot +1,6%
Im jetzten Jahr schaffte ich nur nach Dividenden die schwarze Null; im 3-Jahresvergleich wurde ganz gut die Performance von physischem Gold eingestellt.
Klar kann man jetzt sagen, viel Aufwand für nichts, da hätte man 2021 einfach Unzen kaufen und für 21,6% liegen lassen können. Noch besser wäre es gewesen, zum Jahresbeginn 2021 den Nasdaq 100 zu kaufen, dann hätte man 43% gewonnen. Mit dem DAX wären es immerhin noch 36,7% gewesen. Rückblickend kann man das immer leicht sagen, aber mangels Glaskugel muß man eine Strategie aus Diversifikation und Wahrscheinlichkeiten bilden, die dann aufgeht oder auch nicht.
Mit Gold war man rückblickend auch nicht für jeden Zeitraum auf der Gewinnerseite.
Können zwischenzeitlich zweifellos auftretende Phasen der Rezession gegen den alleine dadurch ausgelösten Megatrend der Rohstoffe längerfristig anstinken?
Ein paar Gedanken zur Geldmenge und Gold als Vergleichsmaßstab:
Ich sehe keinen generellen Automatismus bezüglich der Geldmenge und Rohstoffen. Gold und Kupfer haben die Ausweitung der Geldmenge seit 1970 ungefähr nachvollzogen. Die weißen Edelmetalle und Öl taten dies nicht; Silber war eine einzige Katastrophe.
Insofern wäre ich vorsichtig, einen generellen Megatrend für Rohstoffe auszurufen, und würde eher sagen, daß nur Gold und Kupfer geeignete Spekulationen auf die weitere Ausweitung der Geldmenge sind.
Dabei stelle ich mir allerdings die Frage, ob die Geldmenge überhaupt eine taugliche Benchmark für eine Investition ist. Wenn man nur die Performance der Geldmengenausweitung erreicht, hat man sein Vermögen erhalten, aber nicht vermehrt. Dann hat man "eine Unze Gold kauft immer noch einen Maßanzug" erreicht.
Besser wäre es, die Geldmenge auszuperformen, damit man mit einer Unze Gold jetzt zwei Maßanzüge kaufen kann (was ich zugegebenermaßen in den letzten drei Jahren auch nicht schaffte).
Also doch lieber mehr wagen und den Nasdaq 100 und ab und zu Derivate kaufen? Auch wenn es mal ein Jahr richtig schief lief, ging es ja kaum schlechter als mit Gold aus.
PS Dir und Deiner Familie die besten Wünsche!
Danke; das freut mich sehr!