Beiträge von Buche

    Frankreich zahlte am Montag Zinsen, wie erwartet ohne Abzüge. Ich wartete dies noch ab, da bei frz. Aktiendividenden eine Doppelbesteuerung erfolgt wodurch Dividenden stark geschmälert und unattraktiv werden. Nachdem dies bei Anleihezinsen nicht so ist, nutzte ich den heutigen Renditeanstieg um die Anleiheposition auf 5x aufzustocken.


    Nach den ersten Zinssenkungen sollten die 20-jährigen Langläufer gute Kursgewinne einfahren, die die jährlichen Zinsen von 3,41% (Mischkurs der Position) deutlich übertreffen.


    Edelmetallwerte:Energie:Std.-Werte:Anleihen = 1,3 : 2,5 : 4,3 : 1


    Die Standardwerte handelten in der vergangenen Woche nervös und schlossen mit Ausnahme des Nasdaq 100 etwas schwächer. Gold und Silber zeigten ab Mittwoch deutliche Schwäche, ebenso wie Öl und Erdgas.


    Wichtige Nachrichten gab es keine. CNQ wird in der übernächsten Woche den angekündigten Aktiensplit 2 für 1 durchführen und in dieser Zeit voraussichtlich nur an der Heimatbörse handelbar sein.


    Im Depot gab es keine Veränderungen.


    Die Märkte wirken zunehmend verunsichert. Eine Entscheidung zwischen "weiter so, alles steigt" und einem scharfen Rückgang steht bevor.


    Gold liegt unmittelbar an der entscheidenden Marke von $2.320. Hält es sich darüber, kann die Party weitergehen, ansonsten sind Umwege über tiefere Marken einzuplanen. Beim Silber besteht eine ähnliche Situation an der $30. Ich habe TFPM ca. 10% unter dem Wochenschluß abgestoppt. Wird der Stop ausgelöst, werden ca. 26% Gewinn gesichert, die als Freiläufer in 0,3-facher Positionsgröße zurückbleiben.



    Bei den Standardwerten haben sich der SPX und NDX einen leichten Vorteil auf der Oberseite bewahrt; die Allzeithochs liegen noch in Reichweite. Der DJIA sowie die europäischen Indizes - also die "old economy" - sehen schwächer aus. Beispielhaft sei der SX5E betrachtet. Für das bullische Szenario müßte am Montag gleich der Ausbruch aus dem Abwärtstrendkanal erfolgen (grüner Pfeil). Bleibt das Doppelhoch wirksam, sollte es im Kanal weiter abwärs gehen mit einem Ziel von 4.855. Ein Längenvergleich der Bewegung mit dem vorherigen Ausbruch (Symmetrie!) legt dies nahe. Für den DAX kann man ähnlich argumentieren, auch wenn dort das rechte Hoch höher liegt.



    Im Wochenverlauf wird die Situation klarer werden (Morgen ist erst mal memorial day in den USA). Zur Zeit sehe ich immer noch einen langweiligen Sommer mit Seitwärts- bzw. leichten Abwärtstendenzen an den Standard- und Rohstoffmärkten und habe vor nur bei Gelegenheit Anleihen und ähnliche Produkte einsammeln.

    Ich gebe auch mal wieder ein Lebenszeichen von mir.



    Edelmetallwerte:Energie:Std.-Werte:Anleihen = 1,3 : 2,5 : 4,3 : 1


    Einige Quartalszahlen habe ich in meinen internen Aufzeichnungen nachgepflegt; dazu noch kurz:


    FRU lieferte wie erwartet leicht rückläufige Zahlen. Aufgrund einer Akquisition "verschlechtert" sich die Schuldenquote auf 0,9x und nähert sich dabei dem Niveau von TPZ. Die Dividendenabdeckung fällt mit 75% unter diejenige von TPZ (68%).


    Auch die Zahlen von RGLD, WPM und MAG begeisterten mich nicht; bessere Berichte kamen von TFPM und SILV. Auffällig war, daß sich die höheren Goldpreise noch nicht in den Verkäufen niederschlugen. Ich habe größtenteils erzielte Preise um die $2.050/oz Gold gesehen. Damit sollten im nächsten Quartal höhere Gewinne ausgewiesen werden, aber das wird der Markt auch schon wissen und erwarten.


    Im Depot erfolgten keine Umschichtungen. Auf dem momentanen Niveau finde ich kaum attraktive Bewertungen in Papieren, die zu meiner Strategie passen. Der DAX-Put läuft nur noch als Absicherung des Standardwerte-Teils mit; als Spekulation ist er tot.


    Auffällig ist die gute Entwicklung des Silber-Freiläufers im Depot; die gehaltenen und beobachteten Royalties und Produzenten liefen kaum besser. Das bestärkt mich in der hier schon öfter geäußerten Absicht, mich vorzugsweise dem Handel des Metalls selbst zuzuwenden, und es findet auch Unterstützung durch @GermanLongs Einwurf in einem Vorbeitrag, der zu einem Performanzvergleich des Portfolios mit dem PoG führte.

    Daraus und auch durch Anregungen aus dem 3-Speichen-Faden werden sich sicherlich bald weitere Optimierungen im Depot ergeben.


    Noch kurz ein paar Bildchen:


    Silber - mustergültiger Pullback an die $26 und dann Ausbruch über $30. Was ich habe, werde ich halten, aber in diese Fahnenstange werde ich weder zukaufen noch shorten. Das ist momentan komplett unberechenbar.



    Die Standardwerte sehen (mal wieder) toppy aus, wollen aber noch nicht so richtig fallen. Ein paar weitere schwache Tage könnten die Kurse nach unten durch drücken. Ich vermute aber, daß man die nVidia-Zahlen heute abend auf Teufel komm raus positiv interpretieren wird, um den Gesamtmarkt in einen letzten Anstieg noch einmal auf neue Hochs zu bewegen.


    Guter Thread, skeptisch4ever .


    Ich würde bei 3 Speichen bleiben und es so sehen:


    Land: alles, was die Kosten zum Leben reduziert

    - selbstgenutzte Immobilie

    - Obst- und Gemüsegarten oder Stückle, ggf. mit Hühnern etc.


    Handelswaren: Vermögenssicherung + Gewinnerzielung

    - Edelmetalle zur Vermögenssicherung

    - Wertpapiere mit zwei Möglichkeiten

    a) als Dividendenanlage

    b) zum Traden für Kursgewinne

    - Kunst, Sammlerobjekte wie Uhren, Oldtimer, Antiquitäten, was man mag und kann


    "Bar zur Hand": Liquidität für mind. 1 Jahr

    - Fiat, Krypto


    Einzahlungen in die Rente habe ich immer weitestgehend vermieden und nur als eine weitere Abgabe angesehen.

    Ich kann mein Geld selbst besser als der Staat anlegen und erwarte, nichts oder nur wenig aus meiner Rente herauszubekommen.

    Auch bei privaten Altersabsicherungen gilt: Die Allianz-Aktie rentiert besser als die von ihnen angebotenen Altersabsicherungen.

    Hi GermanLong ,

    wieviel % hat Deine (über die Jahre immer mal wechselnde) Strategie in den letzten 12 und 36 Monaten gebracht, gerechnet in Outperformance ggü. dem schlichten POG?

    die Performance kann ich nur jeweils von einem Jahresanfang bis zum vergangenen Freitag ermitteln, ohne mehrere Stunden nachzurechnen. Außerdem sind die Prozentangaben für das Depot nur näherungsweise, da sich die Cashposition über die Zeit ändert und mit anderen Investments geteilt wird. Ich kann also nicht einfach mit x Cash am 04.01.21 losrechnen. Dennoch sollten folgende Werte genügend gut an der Realität liegen:


    seit dem 04.01.21: Gold +21,6%, Depot +20,3%

    seit dem 02.01.23: Gold +29,6%, Depot +1,6%


    Im jetzten Jahr schaffte ich nur nach Dividenden die schwarze Null; im 3-Jahresvergleich wurde ganz gut die Performance von physischem Gold eingestellt.


    Klar kann man jetzt sagen, viel Aufwand für nichts, da hätte man 2021 einfach Unzen kaufen und für 21,6% liegen lassen können. Noch besser wäre es gewesen, zum Jahresbeginn 2021 den Nasdaq 100 zu kaufen, dann hätte man 43% gewonnen. Mit dem DAX wären es immerhin noch 36,7% gewesen. Rückblickend kann man das immer leicht sagen, aber mangels Glaskugel muß man eine Strategie aus Diversifikation und Wahrscheinlichkeiten bilden, die dann aufgeht oder auch nicht.

    Mit Gold war man rückblickend auch nicht für jeden Zeitraum auf der Gewinnerseite.

    Können zwischenzeitlich zweifellos auftretende Phasen der Rezession gegen den alleine dadurch ausgelösten Megatrend der Rohstoffe längerfristig anstinken?

    Ein paar Gedanken zur Geldmenge und Gold als Vergleichsmaßstab:


    Ich sehe keinen generellen Automatismus bezüglich der Geldmenge und Rohstoffen. Gold und Kupfer haben die Ausweitung der Geldmenge seit 1970 ungefähr nachvollzogen. Die weißen Edelmetalle und Öl taten dies nicht; Silber war eine einzige Katastrophe.


    Insofern wäre ich vorsichtig, einen generellen Megatrend für Rohstoffe auszurufen, und würde eher sagen, daß nur Gold und Kupfer geeignete Spekulationen auf die weitere Ausweitung der Geldmenge sind.


    Dabei stelle ich mir allerdings die Frage, ob die Geldmenge überhaupt eine taugliche Benchmark für eine Investition ist. Wenn man nur die Performance der Geldmengenausweitung erreicht, hat man sein Vermögen erhalten, aber nicht vermehrt. Dann hat man "eine Unze Gold kauft immer noch einen Maßanzug" erreicht.


    Besser wäre es, die Geldmenge auszuperformen, damit man mit einer Unze Gold jetzt zwei Maßanzüge kaufen kann (was ich zugegebenermaßen in den letzten drei Jahren auch nicht schaffte).


    Also doch lieber mehr wagen und den Nasdaq 100 und ab und zu Derivate kaufen? Auch wenn es mal ein Jahr richtig schief lief, ging es ja kaum schlechter als mit Gold aus.


    PS Dir und Deiner Familie die besten Wünsche!

    Danke; das freut mich sehr!

    "Nur" der Westen ist in der Rezession/Depression. Aber die großen Verbraucher sind China und auch immer mehr Indien bzw. die asiatischen Staaten grob zwischen Teheran und Jakarta.

    Da widerspreche ich Dir nicht, erlaube mir aber eine Bestandsaufnahme bzw. Differenzierung der nicht-westlichen Marktteilnehmer.


    Südamerika und Afrika: M.E. hoffnungslos, jeder Aufschwung wurde bisher durch sozialistische Bestrebungen und Vetternwirtschaft zunichte gemacht. Zudem fehlt dort die Geduld, auf den Erfolg von neuen Köpfen und Maßnahmen zu warten. Argentinien wird hier sehr aufschlußreich werden.


    Rußland und China werden ihren Weg gehen, aber aus unserer Sicht hinter Zoll- und Sanktionsschranken verschwinden. Es mag sein, daß ein Barrel öl in China umgerechnet $100 kosten wird, während er in den USA bei $20 steht, weil sanktionsbedingt keine Arbitrage geht.


    Indien und die von Dir genannten asiatischen Staaten bleiben die Wildcard in dem Spiel, jenachdem, ob sie sich dem "alten Westen" oder R+C zuwenden.


    Aus der Sicht eines europäischen Investors besteht die Gefahr, daß wir bald investmentmäßig am Katzentisch sitzen, da wir von Investitionen in Indien, Rußland und China weitgehend abgeschnitten sind bzw. werden. Dann trifft uns die Rezession voll, und vom Aufschwung außerhalb des Westens haben wir nichts, sofern wir nicht auswandern (wenn es einfach möglich wäre, in I/R/C Brokerkonten zu eröffnen, würde ich das sofort machen).

    "Nur" der Westen ist in der Rezession/Depression. Aber die großen Verbraucher sind China und auch immer mehr Indien bzw. die asiatischen Staaten grob zwischen Teheran und Jakarta.

    Da widerspreche ich Dir nicht, erlaube mir aber eine Bestandsaufnahme bzw. Differenzierung der nicht-westlichen Marktteilnehmer.


    Südamerika und Afrika: M.E. hoffnungslos, jeder Aufschwung wurde bisher durch sozialistische Bestrebungen und Vetternwirtschaft zunichte gemacht. Zudem fehlt dort die Geduld, auf den Erfolg von neuen Köpfen und Maßnahmen zu warten. Argentinien wird hier sehr aufschlußreich werden.


    Rußland und China werden ihren Weg gehen, aber aus unserer Sicht hinter Zoll- und Sanktionsschranken verschwinden. Es mag sein, daß ein Barrel öl in China umgerechnet $100 kosten wird, während er in den USA bei $20 steht, weil sanktionsbedingt keine Arbitrage geht.


    Indien und die von Dir genannten asiatischen Staaten bleiben die Wildcard in dem Spiel, jenachdem, ob sie sich dem "alten Westen" oder R+C zuwenden.


    Aus der Sicht eines europäischen Investors besteht die Gefahr, daß wir bald investmentmäßig am Katzentisch sitzen, da wir von Investitionen in Indien, Rußland und China weitgehend abgeschnitten sind bzw. werden. Dann trifft uns die Rezession voll, und vom Aufschwung außerhalb des Westens haben wir nichts, sofern wir nicht auswandern (wenn es einfach möglich wäre, in I/R/C Brokerkonten zu eröffnen, würde ich das sofort machen).

    Welche (Sub-)Sektoren sind unverzichtbar, damit man angesichts von Rohstoff-Superzyklus [..]

    Den Rohstoff-Superzyklus kannst Du m.E. knicken, das wird nichts wegen kommender Nachfrageimplosion durch Rezession/Depression. Da stelle ich mich bewußt gegen den vorherrschenden Konsens.

    Was sind Eurer Meinung nach die wichtigsten Basics bzw Ergänzungen auf Sicht der nächsten 5-10 Jahre, wenn EM eine Kernannahme sind?

    Physisches Metall zur Vermögensbewahrung, dazu etwas Dividendenrendite aus Value-Aktien mit Produkten und Dienstleistungen, die immer benötigt werden... Versorger Strom/Wasser/Müll, Öl- und Gas-Midstream, Telekommunikation, Alkohol, Tabak. Luxusgüter-Hersteller nach Rückschlägen, denn den Reichen geht das Geld nicht aus. Ggf. noch die Allianz, die schon zwei Weltkriege überlebt hat, und da wir gerade beim Thema Kriege sind, Rüstungsaktien.


    Viel Cash halten um traden zu können und nicht shorten.

    Welche (Sub-)Sektoren sind unverzichtbar, damit man angesichts von Rohstoff-Superzyklus [..]

    Den Rohstoff-Superzyklus kannst Du m.E. knicken, das wird nichts wegen kommender Nachfrageimplosion durch Rezession/Depression. Da stelle ich mich bewußt gegen den vorherrschenden Konsens.

    Was sind Eurer Meinung nach die wichtigsten Basics bzw Ergänzungen auf Sicht der nächsten 5-10 Jahre, wenn EM eine Kernannahme sind?

    Physisches Metall zur Vermögensbewahrung, dazu etwas Dividendenrendite aus Value-Aktien mit Produkten und Dienstleistungen, die immer benötigt werden... Versorger Strom/Wasser/Müll, Öl- und Gas-Midstream, Telekommunikation, Alkohol, Tabak. Luxusgüter-Hersteller nach Rückschlägen, denn den Reichen geht das Geld nicht aus. Ggf. noch die Allianz, die schon zwei Weltkriege überlebt hat, und da wir gerade beim Thema Kriege sind, Rüstungsaktien.


    Viel Cash halten um traden zu können und nicht shorten.

    Aufgrund von eher belastenden Entwicklungen im weiteren verwandtschaftlichen Umfeld war ich mit meiner Frau ab Mittwoch am anderen Ende der Republik unterwegs und wir sind dank voller Autobahnen auch gerade erst heimgekehrt.

    Somit konnte ich die Märkte in den letzten Tagen kaum verfolgen, und die Zeit reicht nur noch für eine kurze Einschätzung zur Wochenvorbereitung.


    Gold - läuft. Im Wochenverlauf erfolgte der dynamische Ausbruch über $2.320 bis hinein in den Widerstandscluster $2.400-$2.370. Es muß sich nun zeigen, ob der Kurs dort zunächst abgelehnt wird oder ein Ausbruch über $2.400 die Möglichkeit auf neue Hochs eröffnet.

    Ich lasse die bestehenden Positionen laufen, kam aber leider nicht dazu, den Ausbruch zu kaufen. Daher bleibt der Edelmetallteil des Depots zunächst unverändert.



    Erdgas läuft momentan ganz gut, aber Öl gefällt mir zunehmend nicht mehr. Ich erwarte weitere Schwäche bis hinunter zu $50 und werde dort erst wieder Positionen aufstocken. AM und TPZ werde ich auf jeden Fall mit Kernpositionen durchziehen; bei den übrigen Positionen kann ich mir auch Komplettverkäufe vorstellen.



    Bei den Standardwerten realisierte der SX5E im Wochenverlauf das seit zwei Wochen skizzierte Ausbruchsszenario; im DAX gab es sogar neue Allzeithochs. Momentan verstehe ich die Standardwerte nicht wirklich und sehe dort von zusätzlichen Positionierungen ab.



    Da abzusehen ist, daß die familiäre Situation in der nächsten Zeit anspruchsvoll bleibt, werde ich das Depot voraussichtlich defensiver mit Schwerpunkt Cash+Anleihen+Dividenden aufstellen, um von den Märkten nicht auf dem falschen Fuß erwischt zu werden (und ggf. auch weniger häufig hier schreiben).


    Edelmetallwerte:Energie:Std.-Werte:Anleihen = 1,3 : 2,5 : 4,3 : 1 - Rohstoffe schwächer


    Die Märkte reagierten sehr unterschiedlich auf den Fed-Zinsentscheid: Amerikanische Standwardwerte schlossen auf Wochenhochs, während die europäischen Standardwerte, Edelmetalle sowie Öl nahe ihren Wochentiefs schlossen. Erdgas hielt mit einer nicht weiter ergründbaren Sonderbewegung dagegen.


    CNQ, TOU und TPZ vermeldeten Quartalszahlen, die ich in den Royalty- und Streamingfirmen - bzw. Öl- und Gasaktien-Fäden kommentierte.


    Im Depot wurde die RGLD-Position aufgelöst sowie TPZ auf eine halbe Position reduziert.


    Gold konnte die bullische Variante aus der letzten Woche nicht realisieren. Der Kurs wurde mehrfach an der $2.320 abgelehnt und hat sich nun unter dieser Marke etabliert. Am Wochentief bei ca. $2.280 könnte der Kurs noch drehen; anderenfalls kommen die weiter unten eingezeichneten "runden" Marken bei $2.200 und $2.150 auf den Plan.



    Zum Traden habe ich mir TFPM und WPM zurechtgelegt, unter der Bedingung daß Silber die $26 hält. Gibt Silber die $26 per Tagesschluß auf, stelle ich auch TFPM glatt (s.u.).


    Silber läßt sich gefährlich nahe an die $26,00 durchreichen. Hier muß der Kurs drehen, da anderenfalls der gesamte Ausbruch aus der Range $22,20-$26 negiert wird. In diesem Fall wäre ein komplettes Durchhandeln durch die alte Range bis zur $22,20 nicht unwahrscheinlich.



    Beim SX5E habe ich einfach die Skizze aus der Vorwoche stehen gelassen - er schiebt sich lustlos seitwärts weiter.



    Momentan bleibe ich bei der Einschätzung, daß der Sommer bis zu den US-Wahlen langweilig wird. Man bleibt besser an der Seitenlinie als sich an den Minibewegungen kaputt zu traden. Größere Bewegungen werden sich rechtzeitig ankündigen.

    "Sell in may and go away?" (RGLD Verkauf; TPZ Teilverkauf)


    Die Zinsentscheidung und -begründung in den USA wurde gestern erst gekauft und dann wieder abverkauft. Argumente, sich die Schere zwischen Zinsen und aktuellen Kursniveaus schönzureden, werden allmählich dünn. Technisch sehen die Märkte zunehmend schwächer aus, auch erkennbar an dem schwachen Monatsbeginn.

    Damit erwarte ich jetzt keinen vernichtenden Einbruch, aber über den Sommer dürfte auf den Standard- und Rohstoffmärkten damit ein Deckel liegen und der ein oder andere günstige Einkauf möglich werden.


    Gold hat sich nun durch die $2.320 zurück nach unten gearbeitet; Silber läuft wie erwartet die $26 erneut an.


    Ich habe bei der nicht zufriedenstellend performenden RGLD Gewinne (+8,5%) mitgenommen und schaue mir die weitere Entwicklung zunächst an.


    Im Öl- und Gasbereich nehme ich ebenfalls die Positionierung zurück und reduziere TPZ (+11%) auf eine halbe Position; eine charttechnische Motivation gab ich im Energie-Royalty-Faden.

    TPZ mit Zahlen zum ersten Quartal, im Vergleich zum Vorquartal:


    Q1/2024

    FCF: $66,3M (Q4: $71,7M)

    Produktion: 19.192 boe/d (Q4: 19.555 boe/d)

    Dividenden/FCF: 68% (Q4: 63%)

    Schulden: $323,3M / 1.17x Debt/FCF (Q4: $342,7M / 1.2x Debt/FCF)


    Bedingt durch leicht rückgängige Produktionsvolumen und Rohstoffpreise ging der freie Cashflow leicht zurück. Erfreulicherweise blieb trotzdem genug Cashflow übrig, um die Schulden um $19M zu reduzieren. Die Jahresguidance und Dividende werden beibehalten.


    Aufgrund des Produktmixes von 54% Öl und jeweils 23% Erdgas und Midstream bleibt TPZ eine sehr defensive Investition im Öl- und Gasbereich.


    Charttechnisch sind sie mittlerweile jedoch am oberen Ende ihres Handelsbereiches angekommen und da sich kurzfristig keine Wachstumstreiber erkennen lassen, bieten sich meines Erachtens für kurzfristige Trader sogar Gewinnmitnahmen an.


    Quartalszahlen zweier großer kanadischer Produzenten:


    Canadian Natural Resources (CNQ):


    Nettogewinn: 987M (Q4: 2,627M)

    Adj. Gewinn: $1.474 (Q4: 2.546M)

    Cash flow: $2.868 (Q4: 4.815M)

    Produktion: 1.333.503 BOE/s (Q4: 1.419.313 BOE/d)


    Das Auftaktquartal verlief mit geringerer Produktion sowie niedrigeren Rohstoffpreisen schwach. Ich hoffe die Gründe werden später im conference call noch klarer; dem Markt gefällt es momentan auch nicht. Für den Rest des Jahres erwartet das Management eine leichte Verbesserung der Rohstoffpreise. Im letzten Quartal wurde das Schuldenziel erreicht, wodurch nach Dividenden zusätzlich für $900M Aktien kursstützend zurückgekauft werden konnten.


    Tourmaline Oil (TOU):


    Cash flow: $871M (Q4: $918M)

    FCF: $309,8 (Q4: $282M)

    Nettogewinn: $244M (Q4: $700M)

    Produktion: 592.077 bpd (Q4: 556.950 bpd)

    Schulden: $1.695M (Q4: $1780M)


    TOU hält sich angesichts der Tiefststände beim Erdgas ziemlich gut und kommt sogar beim Schuldenabbau und freien Cashflow voran. Das Management ist optimistisch und erhöht die Basisdividende um 7% auf $0,32, zusätzlich wird erneut eine Sonderdividende von $0,50 gezahlt.


    Kurzeinschätzung: TOU gefällt mir momentan besser.


    Die beiden kanadischen Schwergewichte sind mit starken Bilanzen, geringen operativen Kosten und lang reichenden Förderreserven gut im Öl- bzw. Gassektor aufgestellt. Die Kurse sind allerdings bereits gut gelaufen, so daß ich momentan nicht mehr als eine Kernposition haben möchte. Auch Öl und Erdgas sehen nicht danach aus, als ob sie instantan nach oben heraus möchten, weshalb ich erwarte daß wir im Sommer noch einmal sektorweit günstigere Kurse sehen werden.

    Edelmetallwerte:Energie:Std.-Werte:Anleihen = 3,5 : 3,5 : 4,3 : 1


    Die Edelmetalle setzten zu einer Korrektur an, die am Dienstag ihren vorläufigen Tiefpunkt erreichte. Zum Wochenausklang wurde ein Teil der Kursverluste aufgeholt. Bei den Standardwerten endete ein volatiler Wochenverlauf am Freitag nahe den Wochenhöchstständen. Öl entwickelte sich freundlich, während Erdgas zum dritten Mal die Tiefstkurse bei $1,5 testete.


    Die Quartalszahlen von AR und AM kommentierte ich im Öl- und Gasaktien-Faden.


    Im Depot gab es keine Bewegungen.


    Gold sah zum Wochenanfang schwach aus. Die $2.320 wurde am Dienstag deutlich unterschritten und bis zum Donnerstag gab es keine deutlichen Absetzbewegungen nach oben. Dies änderte sich am Freitag, wodurch ein neuer kurzfristiger Aufwärtstrend (blau) entstand. So ganz überzeugt mich die Aufwärtsbewegung noch nicht; nimmt man die Stärke der Produzenten in den letzten Tagen aber hinzu, ergibt sich eine leichte Präferenz zur Oberseite. Ein Ausbruch über das Wochenhoch (ca. $2.352) würde dies bestätigen; unter $2.320 müßte man sich unten weitere Ziele suchen.



    Beim Silber wurde die in der letzten Woche eingezeichnete Formation nach unten aufgelöst, aber das Ziel von $26 wurde nicht erreicht. Nun haben sie im Wochenverlauf eine Tröte gebaut, die abermals vor einer Auflösung nach unten steht. Meine primäre Erwartung ist, daß damit im zweiten Anlauf das Ziel von $26 erreicht wird.



    Die Standardwerte nahmen den angebotenen Boden aus dem vorletzten Wochenschluß an. Die europäischen Werte sind bereits aus ihren Abwärtskanälen herausgelaufen, während der S&P diese Aufgabe noch lösen muß. Geht es am Montag gleich oben heraus, werden alle wieder die "to da moon"-Variante spielen; bleiben die Kurse unter den Vorwochenhochs (ca. 5.030 im SX5E), setzt sich die Seitwärtsbewegung fort. Mit dem Blick auf einige Wochen voraus sollte man auch "sell in may" nicht aus den Augen verlieren und sich von steigenden Kursen nicht mitreißen lassen.



    Zusammenfassend werde ich in der kommenden Woche voraussichtlich kaum etwas machen. Kurzfristig am attraktivsten erscheint mir Silber, sofern es bei der $26 noch einmal vorbeischaut. Davon abgesehen richte ich mich langsam auf einen extrem langweiligen Sommer ein.

    Buche wobei man ja sagen muss, dass in diesem Fall die Sicherheiten mit Micky Maus, Google und co, wo das Anlegergeld eigentlich parkt, und auch die renommierte Gegenseite, relativ safe erscheinen...

    Das ist richtig und vom Risiko her betrachtet stört mich das auch nicht.


    Aber wenn der ETF die eingesammelten 214Mio in die MLPs investierte, würde das dort die Kurse anheben, was dem ETF-Investor dann auch zu Gute käme. So werden die Gelder am MLP-Sektor vorbei in andere Aktien und Branchen umgeleitet und das läuft m.E. dem Investitionszweck entgegen.


    Tatsächlich glaube ich, daß die Outperformance einiger Hype-Aktien im S&P durch genau diese umgeleiteten Gelder erklärbar wird.

    aber unter den top 10 Posis sehe ich keine Google oder Walt Disney!? Ca 90% Energie / 5% Industrie / 5% Versorgung steht da!?

    Ich sagte doch... runterscrollen zum Fondsportfolio...


    Von den 10 Top Posis ist nichts in dem ETF enthalten, die bilden nur die Benchmark für Morgan Stanley als Gegenpartei zum Swap.


    Solange MS nicht tot umfällt, wirst Du die Performance des MLP-Portfolios erhalten, aber Dein Geld geht u.a. in Google und Micky Maus.


    Ich halte das für brandgefährlich. Du willst in Pipelines investieren, aber Invesco und MS entscheiden, daß man Dein Geld lieber woanders anlegt. Ganz sicher ohne Interessenkonflikte und Hintergedanken...

    Ich habe letztens einen ETF gekauft, den ich interessant fand: A1T96S

    [..]

    Würde ich hier gern mal zur Diskussion stellen und nach Meinungen fragen...

    Wäre prinzipiell interessant, da MLPs in Deutschland schwer zu handeln sind.


    Ich kaufe aber grundsätzlich keine synthetisch replizierenden ETFs, da man nicht bekommt, was drin zu sein scheint.

    Zum Beispiel sind die beiden größten Positionen dieses ETFs (Verlinkung zur Emittentin, runterscrollen zu "Fondsportfolio"; die "Top 10 Positionen" sind reine Augenwischerei):


    - Alphabet (Google!) 7,39%

    - Walt Disney 4,86%


    Hat nicht viel mit Energie zu tun  ?) und wirft die Frage auf, wie die Gegenpartei da die Ausschüttungsrendite von 8% dauerhaft hinkriegen will.


    Also doch lieber die MLPs direkt in USA kaufen, oder die hier erhältlichen C-Corps (u.a. AM, ENB, KMI, PBA) anschauen.

    Neue Quartalszahlen von der Erdgasproduzentin AR und ihrer Midstreamtochter AM, beide in den USA beheimatet und tätig.


    Antero Resources (AR):


    Q1/24, Vorquartal in Klammern:

    FCF 11M (90M)

    Produktion 3.4Bcfe/d (3.4Bcfe/d)

    AdjNetIncome 22M (71M)

    Schulden 1.510M (1.538M)

    adj. EBITDAX: $262M ($322M)


    AR verzeichnet eine gleichbleibende Produktion mit Gesamtkosten von $2,44/Bcfe, was bei erzielten Verkaufpreisen von $2.35/Bcfe leicht defizitär war. Durch die Verkäufe der höherwertigen Beiprodukte wie Propan erzielte man insgesamt $3,39/Bcfe, was den Cashflow noch leicht positiv hielt und keine zusätzliche Verschuldung erforderte. Auf diese Weise werden sie auch einen längeren Durchhänger am Markt aussitzen können.


    AR bleibt als ungehedgter Grenzkostenproduzent eine Spekulation auf höhere Erdgaspreise. Hier ist bereits einiges an Phantasie eingepreist, ebenso wie die Ausweitung des Absatzes als LNG. Der Vergleich mit dem kanadischen Produzenten TOU (s.u.) zeigt, daß AR an Bewertung aufgeholt hat, und ich bevorzuge auf dem momentanen Kursniveau die profitablere TOU.


    Antero Midstream (AM):


    Q1/24, Vorquartal in Klammern

    NetIncome 104M (100M)

    adj.NI 117M (114M)

    adj.EBITDA 265M (254M)

    CapEx 30M (46M)

    FCF 182M (156M)

    FCF n. Divid. 74M (48M)

    Schulden $3,172M/3,1x ($3.230M/3,3x)


    Die Aufnahme- und Verarbeitungsvolumen sind um 4% bzw. 6% gestiegen. Zusammen mit der kräftigen Reduktion der Investitionen um 1/3 führt dies zu einem bemerkenswerten Anstieg des Cashflows. Ein Artikel auf SA erklärt, daß die AM-Cleverles wenig ausgelastete Infrastruktur günstig aufkaufen und teilweise an anderer Stelle mit höherer Auslastung wieder aufbauen, was enorme Kosten spart. Meines Wissens sind sie das einzige Midstream-Unternehmen, das so vorgeht. Insgesamt verringert sich der Verschuldungsgrad auf 3,1x und kommt so in die Nähe der "magischen" 3,0x, ab der zusätzliches Kapital an die Aktionäre zurückgegeben werden soll.


    Bis zum nächsten Quartal werde ich versuchen, noch ein paar Stücke nachzulegen.



    Edelmetallwerte:Energie:Std.-Werte:Anleihen = 3,5 : 3,5 : 4,3 : 1


    In der Kursliste ersetzt der EuroStoxx 50 (= SX5E) den DAX. Der SX5E läuft charttechnisch sauberer als der DAX, und da ich mich über ETFs ohnehin schon den europäischen Standardwerten zugewendet habe, erscheint mir diese Umstellung nur konsequent.


    Gold und Silber zeigten volatile Seitwärtsbewegungen unter den Verlaufshochs der vorherigen Tage. Die Standardwerte bröckelten im Wochenverlauf weiter ab und stehen nun am Übergang von der Korrektur zum Bärenmarkt. Öl gab leicht nach während Erdgas seitwärts lief.


    Wie in der Vorwoche gab es keine relevanten Nachrichten und Depotumschichtungen.


    Beim Gold hat die Aufwärtsdynamik nachgelassen; gleichwohl baut sich Druck gegen die $2.400 auf (grau). Sollte diese Barriere sowie der Hochkurs aus der Vor-vorherigen Woche überwunden werden, ist ein nochmaliges Erzielen neuer Höchststände zu erwarten. Sofern es die Geopolitik zuläßt, erwarte ich eher einen weiteren Rücksetzer, der zumindest die $2.320 noch einmal anlaufen sollte, auch unter Berücksichtigung einiger überspannter Ratios (Gold/Zinsen sowie Gold/Öl), die woernie an anderer Stelle zeigte.



    Silber keilt sich ebenfalls ein, die Auflösung wird entweder über $29 eine Trendfortsetzung nach oben oder unter $28 einen Rücksetzer in Richtung $26 auslösen. Nach meinem Dafürhalten sind beide Richtungen völlig offen.



    Der S&P zeigt eine deutliche Trendbeschleunigung nach unten, auch untermauert durch Abverkäufe im KI-Bereich, z.B. bei SuperMicro. Die Bewegung sieht nach unten noch unfertig aus und sollte zumindest den Bereich $4.800-$4.850 noch anlaufen. Fundamental ist auch eine tiefere Korrektur in Richtung $4,200 vorstellbar, aber ob man dies zu diesem Zeitpunkt in einem Wahljahr zulassen wird ist fraglich.



    Im DAX sieht die Lage interessanterweise etwas besser aus. Die Abwärtsbewegung kann am Freitag schon bei 17.600 ihren Boden gefunden haben; falls diese Marke nicht hält, ist noch ein Besuch des Bereichs um 17.000 einzuplanen.



    Die gleiche Situation findet sich im EuroStoxx 50, der hier in Zukunft den DAX ersetzen wird. Der Index läuft wie der DAX auf Schienen nach unten, könnte nun aber unmittelbar drehen. Anderenfalls werden die eingezeichneten unteren Zielmarken erreichbar.



    Zusammenfassend ist es für long noch zu früh und für short aufgrund möglicher kurzfristiger Erholungen ungünstig. Ich werde den bestehenden DAX-Short weiter begleiten und darüber hinaus in den nächsten Tagen nur beobachten. Cash ist schließlich auch eine Position. Sollten die Märkte weiter nachgeben, denke ich bei $2.320 (Gold), $26 (Silber) sowie 4.600 (SX5E) über vorsichtige Zukäufe nach.