Den Artikel kenne ich. Ich bleibe dennoch bei meiner Meinung.
Wenn es danach geht, gibt es keine auf EM basierende Handelsmünze mehr (wie in dem Wiki-Beitrag behauptet), da wir in einem Fiat-Money System leben. Früher gab es ja den MMT, Dukaten, Trade Dollar aus USA und GB, Vereinskronen (diese Aufzählung hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit). Letztere musste von den öffentlichen Kassen noch nicht einmal angenommen werden, auch wenn diese Münze bei Privattransaktionen Verwendung finden konnte (bei der Bevölkerung war sie aber auch unbeliebt).
Prinzipell kann jedoch jede EM-haltige Münze Handelsmünze werden, wenn die Akzeptanz gegeben ist. Und meines Erachtens kommen EM-Bullionsmünzen dem in unserer Zeit am nächsten.
1) Sie sind zur Zeit im ausgebenden Land offizielles Zahlungsmittel, auch wenn sie nicht zum Nennwert umlaufen. Die Mexikaner und Südafrikaner umgehen das Problem elegant, indem sie auf einen solchen verzichten. In Utah werden Gold- und Silbermünzen neben dem US-Dollar als offizielle Zahlungsmittel zum EM-Kurs akzeptiert.
2) Einige (zB Krügerrand) sind besonders bekannt auch unter Leuten die sich nicht mit EM auskennen.
3) Die meisten Leute hier im Forum würden diese Münzen gerne nutzen, wenn die Gegenleistung stimmt (behaupte ich jetzt mal). Die Akzeptanz in der Bevölkerung wird sich gar weiter erhöhen, wenn das mit der Kreditkrise schlimmer wird und das Vertrauen in das gegenwärtige System weiter leidet.
Das Thema ist eine ziemlich Grauzone. Warum sollten Bullionsmünzen auch extensiv (international) kursieren, wenn es genug Menschen gibt die sich gesetzlich an die Annahme von FIAT gebunden fühlen? Ich machen es notgedrungen ja nicht anders, würde aber gerne mit EM bezahlen und bezahlt werden wenn möglich.
Man kann Bullionsmünzen nun verächtlich aus der Münzsammlung halten. Ich denke jedoch, daß sie zu der numismatischen Dokumentation des betreffenden Landes hinzu gehören. Und ihren Zweck erfüllen die auch noch.