Beiträge von Thom

    Wahrscheinlich ist beides richtig. Viele "seriöse" Wirtschaftszeitungen wie z.B. die FAZ, die NZZ, etc. wollen sich mit so einem Thema nicht die Finger verbrennen, da die Mehrzahl ihrer Leser (und wahrscheinlich auch die Mehrzahl der Journalisten) keine Ahnung von diesem Thema haben. Wahrscheinlich halten viele dieser Redaktionsmitglieder Leute wie Lips tatsächlich für Spinner (ich glaube, Lips kann damit gut leben... ;) ) - da will man sich nicht mit einer ernsthaften Auseinandersetzung mit dem Thema lächerlich machen. Vor allem, wenn man sich noch nie damit beschäftigt hat und auch vermeiden will, sein Weltbild (sowie das der Leser) ins Wanken zu bringen.
    Wahrscheinlich ist aber auch zusätzlich die von Dir beschriebene Selbstzensur der Verlage.

    Ich glaube auch, dass wir die jetzige Situation nicht 1:1 mit der der 30er Jahre vergleichen können. Zwar ging auch in den letzten Jahren das Deflationsgespenst um, doch wurde es mit Papiergeld zu ertränken versucht. Eine Geldverknappung droht im Moment jedenfalls nicht, eher eine Geldschwemme, was eher für ein inflationäres Umfeld und liquiditätsgetriebene Aktienkurse sprechen würde. Dieses Szenario steht allerdings auf einem Kartenhaus und kann schnell kippen, wenn z.B. die Konsumenten in den USA plötzlich anfangen zu sparen, die Zinsen erhöht werden müssen, die Immobilienblase in den USA platzt, etc.
    Vieles spricht für ein Stagflationsszenario mit steigenden Rohstoffpreisen und sinkenden Produktpreisen in den USA und Europa (v.a. für aus Billiglohnländern importierte Produkte).


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    ab hier darf gepostet werden...


    Schliesse mich dem an.
    Von weltweiter Werbung für ein Engagement in Gold merke ich bis jetzt nichts. ?( Tatsächlich ist nur eine Minderheit in Gold investiert, die meisten Leute sind nach wie vor von ihrem Fiat-Geld, ihren Obligationen und Aktien überzeugt. An Goldverkäufen verdienen die Banken nicht so viel, deswegen wird da auch nicht gross Werbung gemacht. Anders vielleicht bei den Goldzertifikaten, wo tendenziell mehr verdient werden kann. Da wird aber auch für alle Arten anderer Zertifikate geworben, u.a. auch Gold-Short-Zertis, Nasdaq-Zertis, etc.
    Dass Gold in einer Deflation auch von Nutzen ist hat sich Ende der 20er Jahre gezeigt.
    Was bringt es den Leuten, wenn sie ihre Ersparnisse in Papierform so schnell wie möglich nach Hause holen, wenn dieses Papiergeld von den Zentralbanken ohne Probleme seiner Kaufkraft beraubt werden kann? M.E. gar nichts.

    Gold ist Geld, so denke ich auch.


    Geschrieben hat obenstehender Text Günther Hannich, wenn ich mich nicht täusche, der Autor des Buches "Geldcrash". In seinem Buch hat er einiges sehr richtig erkannt und beschrieben, aber er scheint trotzdem nicht vollständig den Durchblick zu haben, rsp. er scheint das Wesen des Geldes (noch?) nicht begriffen zu haben.

    Sie haben sicher kein Interesse an einem Crash des USD, da sonst ihr Handelsbilanzdefizit nicht mehr finanziert wird. Einer Abwertung mit Mass stehen sie zumindest zur Zeit positiv gegenüber (wie gesagt, ich spreche von den kurz- bis mittelfristigen Aussichten. Langfristig kann das durchaus ändern... 8o ).
    Ansonsten kann man nur hoffen, dass nicht alle Mittel von den USA ausgeschöpft werden... :(

    @ gutso


    Sehe den Preisrücksetzer auch als "Verschnaufpause", bevor der Aufwärtstrend wieder aufgenommen wird. Die Frage ist jetzt nur, bis wohin die Konsolidierung geht. Ich habe im Charttechnik-Bereich diesbezüglich einen Thread eröffnet.


    Zu Punkt 2) Ich glaube nicht, dass die USA die Europäer zwingen, den USD zu stützen, jedenfalls noch nicht zum jetzigen Zeitpunkt. Eher umgekehrt, da die USA im Moment ein Interesse an einem schwachen Dollar haben. Wahrscheinlich wird auch Druck ausgeübt auf die Asiaten, dass sie ihre Währungen gegenüber dem USD auch aufwerten lassen. Nach dem 7. Februar wissen wir vielleicht mehr (G7-Treffen).


    @ Goldbugs500


    Das Verhalten der Minen stimmt mich auch zuversichtlich, dass die Konsolidierung bald ausgestanden ist. Am Anfang der Konsolidierung reichte ein kleinerer Rückgang des Gold- und Silberpreises für happige Verluste der Minen. Jetzt werden die Korrekturen für den Einstieg genutzt, die zittrigen Hände haben ihre Positionen bereits abgetreten.

    Im Vergleich zum Silber ist die heutige Preisreduktion im Gold geradezu nicht der Rede wert. Gold schloss über dem Stand von letztem Donnerstag, Silber hingegen einige Prozente darunter!
    Nun stellt sich die Frage, ob Silber damit auskonsolidiert hat und den Aufwärtstrend wieder aufnimmt, oder ob es bis auf 5.60 runtergeht, wo ich die nächste Unterstützung sehe.
    Was denkt ihr?
    Ich denke, dass die Wahrscheinlichkeit gross ist, dass wir damit vorläufig die Kosolidierung im Silberpreis abgeschlossen haben.

    Noch was - die Gedenkmünzen stammen von einer bekannten Prägeanstalt und haben einen Nennwert, was sie auch etwas leichter verkäuflich machen dürfte.

    @ karl


    Das finde ich auch bezeichnend, dass die USA zwar Goldverkäufe anderen Nationen aufschwätzen, selber aber offiziell keins verkaufen. Ob sie es überhaupt noch halten oder ob es durch die Ausleihungen und Manipulationen bereits Frauen um den Hals hängt ist die andere Frage. Eine pro forma Schuldenrückzahlung würde wohl (für sie) Sinn machen...


    Zu den Büchern -
    ohne Probleme können solche Bücher auch nicht immer auf den Markt gebracht werden - so hörte ich beispielsweise, dass auch Lips schon eine Klage von Seiten eines grösseren Zeitungsverlages am Hals habe (ist ein Gerücht, weiss nicht, ob es stimmt). Jedenfalls wurden von anderen Autoren auch schon Bücher vom Markt genommen, auch in Europa. Dass trotzdem noch solche Bücher auf den Markt kommen - gut möglich, dass es eine Art Arroganz der Machthabenden ist.
    Bezeichnend ist jedenfalls, dass ich bis jetzt keine Buchbesprechung in einer "normalen" Zeitung gelesen habe, obwohl das Buch in Deutschland und der Schweiz ein Bestseller ist. Man versucht es wohl totzuschweigen.

    @ karl


    Da hast du schon recht, ich bin deswegen auch was das Silber betrifft zur Hauptsache in Eagles und Maple Leafs investiert. Aber wenn ich eine Gelegenheit habe, günstig zu Feinsilber zu kommen, nutze ich die. In einer Silberhausse wird man das Silber relativ leicht los (siehe Anfang der 80er Jahre, als die Leute teilweise sogar mit ihrem Silberbesteck zum Silberhändler gingen...). Zumal die Echtheit bei Silber relativ leicht zu überprüfen ist.
    In einer Krise hingegen sind die bekannten Münzen sicher zu bevorzugen - daher die Eagles/Maples.

    Hallo


    ich habe auch schon einige Erfahrungen mit dem Traden gemacht, auch Positive. Ob man dabei aber wirklich langfristig eine bessere Rendite einfährt, als mit Kaufen und Liegenlassen, da bin ich noch nicht überzeugt. Ok., vielleicht wenn man den Markt jeden Tag beobachtet. Aber sonst ist Kaufen und Liegenlassen unter den von Warren geäusserten Bedingungen sicher eine gute Strategie.


    Das Problem am Traden ist meist der Ausstiegszeitpunkt. Der Einstiegszeitpunkt hingegen ist beim Gold nicht so schwierig - Konsolidierungen wie die der letzten Wochen können für den Wieder- oder den Neueinstieg genutzt werden.


    Wenn man im Edelmetallmarkt von einem langfristigen Aufwärtstrend ausgeht (und das tue ich), ist in diesem Bereich das Halten von Anlagen sicher sinnvoll.

    Was man manchmal auch recht günstig kriegen kann, sind Sets von Gedenkmünzen aus Feinsilber. Ich konnte zum Beispiel einmal bei einem Münzhändler ein Set von Olympia-Gedenkmünzen praktisch zum aktuellen Silberpreis erwerben (Jemand hatte sie dem Händler günstig verkauft und dieser wollte sie wieder loswerden, mangels Platz und weil diese Art Münzen nicht zu seinem Kerngeschäft gehören).


    Habe diese Art von Münzen auch schon andernorts günstig im Angebot gesehen - sozusagen die Münzen, welche sich unter der Sammlerschaft keiner grossen Wertschätzung erfreuen, aber eben trotzdem aus Feinsilber bestehen.


    Thom

    @ karl


    Ja, das Kapitel über das Schweizer Gold finde ich auch eines der Interessantesten. Zum Thema, wie in den Neunziger Jahren mit der Schweiz umgesprungen wurde, gerade auch von interessierten Kreisen in Uebersee, gäbe es viel zu erzählen. Einige Bücher gibt es dazu, leider nicht allzu viele (und leider auch solche, welche von Personen aus dem Umfeld der "interessierten Kreise" geschrieben wurde und in welchen Polemik oftmals über die Wahrheit gestellt wurde :( ).

    Hallo


    Stückelung von Gold halte ich ähnlich wie Obo.
    Ich probiere auch einen Teil des Geldes, welches ich auf die hohe Kante legen kann, in Gold und Silber anzulegen, ein Wenig im Moment auch in Palladium.
    Antizyklisch zu Investieren ist m.E. oft erfolgsversprechend, das gilt auch bei anderen Anlageklassen, wie z.B. Aktien.


    "Das Goldbuch" von Manfred Gburek habe ich, es bietet eine gute Uebersicht über den Goldmarkt. Für "Gold-Einsteiger" sehr empfehlenswert, etwas leichter verdaulich, als "Die Goldverschwörung". Trotzdem auch interessant.

    @ theta


    wieder vollkommen einverstanden, denke genauso. Was das Silber betrifft - hast Du Deine Meinung geändert (frage nur, weil ich im Silberthread auf deine Bedenken bezüglich der Fotografie antwortete. Konnte ich Deine Bedenken zerstreuen?)?
    Neben den Dingen, welche erwähnt wurden sind sicher auch immaterielle "Vermögenswerte", wie z.B. gute Freunde, harmonisches Familienleben, etc. in einer Krise höchst hilfreich. Und einige gute Bücher, zur Unterhaltung und Schärfung des Geistes. ;)


    Thom

    Angst hat kurzfristig sicher einen Einfluss auf die Goldpreisentwicklung. Aber längerfristig neutralisiert sich dieser Einfluss wieder (siehe Goldpreisverfall am Anfang des Irakkrieges). Andere (wirtschaftliche) Faktoren sind m.M. nach für den langfristigen Goldpreisanstieg verantwortlich.


    @ dr. Fart


    Will nicht die alten Diskussionen wiederaufleben lassen, jedem seine Meinung. Nur noch das: vielleicht täusche ich mich ja über deine Kaufkraft ;) , aber ich gehe davon aus, dass alle Frauen z.B. in Indien für Gold-Schmuck mehr ausgeben, als du. Um das zu machen, müssen sie aber wirtschaftlich gut dastehen, was in Friedenszeiten für mehr Menschen wohl eher der Fall ist (wegen besserer wirtschaftlicher Bedingungen). In Kriegszeiten wird eher in Stahl investiert :( ("Gold gab ich für Eisen...").