Beiträge von Thom

    Bezüglich den Argumenten meiner Vorredner (oder besser - schreiber) betreffend des weiterbestehenden Bedarfs der Fotoindustrie nach Silber - denen ich nur zustimmen kann - gibt es noch zu sagen, dass bis anhin grosse Teile des Silberverbrauchs der Fotoindustrie recycelt wurde und an anderer Stele als "Scrap Silver" wieder raffiniert wurde und dem Silbermarkt wieder zur Verfügung stand. Der Effekt der Fotoindustrie auf den Silberverbrauch wird daher oft überschätzt, da netto einiges weniger an Silber effektiv "verbraucht" wurde, d.h. dem Markt nicht mehr zur Verfügung stand.


    Dazu zeigt es sich immer mehr, dass die Fotographen von ihren besten Digitalbildern auch Abzüge machen lassen (das merke ich auch bei mir... ;) ). Da man tendenziell viel mehr Digitalfotos macht, müssen das nicht wenige sein! Und die neuen qualitativ hochstehenden Fotopapiere brauchen sogar noch mehr Silber als früher zur Herstellung.
    Denn konventionelle Ausdrucke mit dem Tintenstrahler verbleichen mit der Zeit und nicht jeder will seine Fotos nur am Bildschirm sehen... (oder einen Laptop mitnehmen, wenn er sie mal unterwegs anschauen will ;) ).


    Ich gehe auch von grösseren Preissteigerungen beim Silber aus - insbesondere, da viele potentielle Silberkäufer es wegen Argumenten wie von Theta beschrieben bis jetzt nicht berücksichtigten. Auch für Gold positiv eingestellte Profis haben z.T. die Story mit der abnehmenden Nachfrage im Kopf, z.B. rät ein mir bekannter Edelmetallhändler einer Grossbank noch immer von Silberinvestitionen ab. Wenn sich aber einmal bei allen herumgesprochen hat, dass die silberlose Fotoindustrie etwa so realistisch wie das papierlose Büro ist, dann kann der Preis sehr schnell anziehen.


    Dazu kommen einige neue Anwendungen für Silber, wie von schuldenblase erwähnt, welche dem Anstieg des Silberpreises auch nicht abträglich sind.


    Da Silber einen relativ engen Markt hat, kann eine Neubewertung des Silbers auch sehr schnell gehen, wenn sich diese Dinge einmal rumsprechen, rsp. auf den Preis auswirken.

    Für mich ist es vom Sentiment her ein positives Zeichen für Gold, wenn plötzlich alle diejenigen, welche vor Kurzem plötzlich zu Goldinvestments rieten, nun kritisch oder sogar pessimistisch für das Gold sind, nur weil der Goldpreis etwas konsolidierte. Das ist ein Indiz, dass die Korrektur bald ausgestanden sein könnte.


    Was die Elliot-Waves-Theorie anbelangt kann jeder davon halten, was er will. Ich selber halte nichts davon. Viele Anhänger der Theorie behaupteten schon als Gold etwas über 300 stand, nun stehe eine Abwärtsbewegung bis um ca. 200$ an. Bis jetzt sieht es nicht danach aus, dass sie in absehbarer Zeit Recht bekommen würden. :rolleyes:


    Aber zu beweisen, dass sie mit ihrer Theorie falsch liegen ist praktisch unmöglich, da sie für praktisch jedes Szenario sich auf eine andere Zählung der Wellen stützen können. Wenn eine Preisvorhersage sich im Nachhinein als falsch erwies, erwähnen sie einfach, dass die Zählung der Wellen nicht mehr gültig sei und dass jetzt eine andere Zählung in Kraft tritt (und damit ein anderes Szenario mit ev. völlig anderen Kurszielen).


    Da bevorzuge ich selber die Fundamentalanalyse verbunden mit einem Blick auf den Chart (und herkömmlicher Chartanalyse ohne EW-Zählungen).


    Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden (rsp. herausfinden, mit welcher Methode er am besten klarkommt und die besten Ergebnisse erzielt).

    @ theta


    Bin weitgehend gleicher Ansicht, rsp. machte mir die gleichen Gedanken. Ich glaube (wie wohl die meisten der hier im Forum Versammelten) auch nicht an eine Wiedererstarkung des Dollars, zumindest nicht auf mittlere bis längere Sicht.
    Was die Aktienmärkte betrifft, so könnte statt eines Crashs m.E. auch eine liquiditätsgetriebene Seitwärtsbewegung eintreten bei gleichzeitig anziehender Inflation, so dass real die Aktien an Wert verlieren. Meines Erachtens aber weniger schnell als der USD. Zumindest jene Aktien, welche noch nicht allzu stark überbewertet sind, rsp. welche in hohem Masse durch Sachwerte gedeckt sind.


    Gruss,
    Thom

    M.E. gibt es wohl keine "richtige" Art Edelmetalle aufzubewahren. Das Beste ist wohl auch hier die Diversifikation der Risiken, sprich (wie es Warren scheinbar tut) einen Teil auf die Banken, einen Teil zu Hause und einen Teil sonstwo aufzubewahren. So hat man sowohl nach einem allfälligen Einbruch, wie auch bei einer Offenlegung der Schliessfächer (inkl. Goldkonfiskation) zumindest noch einen Teil seines Vermögens.

    Neben den charttechnischen Argumenten wäre noch anzufügen, dass alle wichtigen Währungen der Welt nicht mehr goldgedeckt sind, d.h. sogenannte Fiat-Währungen sind. Auch der Schweizer Franken. Deswegen werden m.E. früher oder später auch alle an Vertrauen verlieren, was für eine Aufwertung des Goldes in allen Währungen spricht.
    Dazu kommt, dass die EZB gezwungen sein wird, eine zunehmend expansivere Geldpolitik zu betreiben, um die Euroaufwertung etwas zu bremsen und die Exportwirtschaft etwas anzukurbeln (Stichwort Wettlauf der Abwertung). Was ebenfalls für eine Aufwertung des Goldpreises in Euro spricht. Auch die EZB kann (und wird wahrscheinlich) die Gelddruckmaschinen laufen lassen... 8o

    Na ja, klar, erste Priorität hat der Bekanntheitsgrad. Wenn sie dann aber noch etwas für das Auge bietet - so als Sahnehäubchen - umso besser! Dazu wurde bis jetzt in jeder Goldpreishausse für schöne Münzen mehr bezahlt als für "ausgelutschte" Krügerrand-Stücke.
    Aber natürlich bietet der Krügerrand viel Gold für das Geld. Allerdings nicht in Reinform (deswegen ist der Krügerrand auch etwas schwerer pro Unze, so dass man am Schluss doch auf 1 Unze Gold kommt). Dazu hat der Krügerrand keinen Nominalwert und den älteren Krügerrand-Unzen haftet auch etwas der Mief der Appartheid an - scheinbar für nicht wenige Leute, werden doch bei gewissen Händlern die alten Krügerrand-Unzen mit einem Abschlag verkauft.


    Aber das muss jeder für sich selbst enttscheiden. Ich persönlich bevorzuge Philharmoniker, Nuggets und Maple Leafs. Bei den Silbermünzen die Maple Leafs die Eagles, oder auch Kookaburras.

    Schau auf den Silberpreis von gestern, dann hast Du die Antwort, wieso Macmin fällt. Ob sie kaufenswert ist hängt ganz von den Erwartungen bezüglich des Silberpreises und deinem Zeithorizont ab (und natürlich auch von einem sorgfältigen Research und vielleicht einem Blick in die Bilanz, der nichts Negatives zeigt). Günstig ist die Aktie m.E. nicht mehr, was aber nicht heisst, dass sie nicht weiter von einem steigenden Silberpreis profitieren kann. Siehe dazu auch das Kauflimit von 0.08 A$, welches Martin Siegel angibt.
    Nimm es mir nicht übel, bitte, aber ich denke überhaupt, dass ein Rücksetzer im Preis in der Grössenordnung, wie wir ihn heute bei Macmin sehen, noch kein Grund zur Nervosität sein darf. Sonst sind vielleicht Investitionen in Minenaktien nicht das Richtige, da diese sehr volatil sind.

    Das ist genau das Problem. Heutige Volkswirtschafter lernen Theorien, welche per se auch falsch sein können. Sie handeln aber nach diesen Theorien, als ob sie gesicherte Beweise dafür hätten, als ob es Naturgesetze wären. Dabei ist gerade das Experiment mit ungedecktem Fiat-Geld noch sehr jung und es gibt viele Gründe zur Annahme. dass es scheitern wird, wie alle Versuche mit ungedecktem Geld in der Menschheitsgeschichte.
    Gerade deswegen sollte man das Gold nicht verkaufen - falls ein Neuanfang vonnöten ist, ist man froh, wenn die BuBa auch noch etwas anderes als dann ev. wertloses Papier haben wird.
    Ich frage mich manchmal auch, ob Leute wie Welteke oder der Vorstand der Schweizer Nationalbank solche Zusammenhänge nicht begreifen, oder ob sie sie einfach wissentlich verschweigen und weswegen sie alle plötzlich diese Lust verspüren, Gold zu verkaufen, zuerst die Engländer, dann die Schweizer und jetzt die Deutschen und - eigenartigerweise! - die Amerikaner nicht! Ob da ein Zusammenhang besteht? Ob da auf die Verantwortlichen der jeweiligen Zentralbanken Druck ausgeübt wurde? Ich bin kein Insider der Bundesbank oder Nationalbank und kann daher nicht mit Sicherheit beantworten, was letztlich die Motivation zu diesen Verkäufen ist. Ich habe aber meine Vermutungen und vor allem halte ich gar nichts von diesen Verkäufen.


    Das von Karl erwähnte Buch von F. Lipps (Die Goldverschwörung) kann man jedenfalls jedem empfehlen, der sich für die Materie und die Hintergründe interessiert.

    @ Kroesus


    Bin völlig gleicher Meinung, dass der Goldpreis vom Frieden langfristig profitiert, rsp. dass Krieg schlecht für den Goldpreis ist. Dr. Fart ist da aber anderer Ansicht - wir hatten schon im alten Forum darüber ellenlange Diskussionen, nicht wahr Dr. Fart? ;)
    Hoffentlich ist das alte Forum bald wieder online, dann können wir die z.T. sehr interessanten alten Threads wieder mal ausgraben und lesen.


    Was den Goldpreis anbelangt, so denke ich, dass Kursprognosen schon schwierig genug sind. Zeitprognosen hingegen sind m.E. praktisch nicht möglich. Jedenfalls geben auch die Charttechniker nur selten Zeitprognosen ab und auch Mahendra Sharma lag oft sowohl in seinen Zeit- wie auch den Kursprognosen daneben... :rolleyes:

    Im Uebrigen sah es m.E. so aus, als suche der Goldmarkt einfach einen Grund zu konsolidieren und einige kurzfristige Spekulanten wollten ihre Long-Positionen glatt stellen. Anders kann man sich den Verfall der letzten Tage nicht erklären - schliesslich hat die BuBa ihre Verkaufsabsichten schon etwa zum 100. Mal geäussert. Und die Reaktion auf die kleine Änderung in der Rede Greenspans kann man auch nur als Überreaktion bezeichnen, insbesondere, da sich jeder ausdenken kann, dass die Zinsen gelegentlich wieder anziehen müssen, insbesondere, wenn der Dollar weiter so an Wert verliert.

    Ich seh das genauso. Zwar rechnen viele Chartechniker nun mit Preisen von 389 oder gar 378 USD. Aber auch wenn es so kommen würde - solange man nicht verkauft sind das nur Buchverluste, welche bald wieder zu Buchgewinnen werden. Wenn man hingegen jetzt zuwartet und der Goldpreis dann trotzdem schon jetzt in einen neuen Aufwärtstrend übergeht, rennt man den Kursen hinterher, was den Gesamtgewinn erheblich schmälern dürfte.
    Immer natürlich unter der Voraussetzung, dass man an mittel- und langfristig steigende Goldpreise glaubt.

    Zusätzlich spricht auch für Münzen, dass man sie im Notfall eher als Zahlungsmittel einsetzen kann kann als Barren. Insbesondere, wenn der Barren rel. gross ist. Und bekannte Anlagemünzen geniessen international auch mehr Vertrauen bezüglich der Echtheit, man braucht daher im Gegensatz zu den Barren auch kein Zertifikat.
    Dazu haben viele Münzen auch einen Nennwert, z.B. 100 Euro (1 Oz. Philharmoniker 2002), was einen Mindestwert garantiert, zu dem du die Münze auch bei einem extremen Goldpreiszerfall noch verkaufen könntest (zugegeben, rel. unwahrscheinlich).
    Dazu hält sich der Aufpreis für Anlagemünzen noch im Rahmen. Kleine Stückelungen mit Barren zu realisieren ist oft teurer als mit Münzen.


    Gruss,
    Thom

    Allerdings muss man dem Lynch-Fonds zugestehen, dass er in den letzten Jahren sehr gut performte. Wahrscheinlich gibt es nicht viele, welche mit einem diversifizierten Goldminen-Portefeuille den Fonds über die letzten paar Jahre schlugen.
    Ansonsten beachte ich aber auch die Meinung der meisten Analysten höchstens als Kontraindikator.


    Thom

    Hallo


    Neben den von M. Siegel erwähnten (für NEM eher nachteiligen Fakten) hat Newmont auch Vorteile, z.B. die Grösse, welche die Aktie zu einem Standardinvestment (= Blue Chip im Goldsektor) machen und vor allem, dass ein Grossteil der Kosten in USD anfallen (Produktion u.a. in Nevada), so dass sie von Goldpreiserhöhungen in USD voll profitieren können (im Gegensatz z.B. zu südafrikanischen Minen, welche augenblicklich unter dem starken Rand leiden).


    Im Augenblick sehe ich aber auch grösseres Potential für südafrikanische und australische Werte, inbes. falls der Rand schwächer wird, könnten die südafrikanischen Titel überproportional zulegen. Es gibt aber auch in Nordamerika noch verhältnismässig günstige Titel - allerdings eher unbekanntere Namen bei den kleineren Firmen.


    Stop Loss oder nicht ist ein kontrovers diskutiertes Thema. Ob mit oder ohne sollte man beachten, dass der Wert von Goldminenaktien sehr stark schwanken kann. 30 oder mehr Prozente innerhalb relativ kurzer Zeit sind eher die Regel als die Ausnahme. Wenn man bereits ängstlich wegen 4-5 % Buchverlust wird, ist eine Investition in Minentitel vielleicht nicht das Richtige. Investitoren in Goldminentitel müssen von den langfristigen Aussichten des Goldpreises und den Minen überzeugt sein und auch bereit sein, allfällige grössere (Buch-)verluste auszusitzen.


    Gruss,
    Thom

    Hallo!


    Zitat

    Ich hab das vor ein paar Tagen mit Herrn Ernst Stelzmann besprochen. Sollte einer hier eine vergleichbare Quelle für Silberanlagemünzen finden bin ich sehr interessiert an dieser!


    Auf der Seite werden ja auch Silber-Anlagemünzen angeboten, z.B. die australischen Kookaburras! Allerdings zugegebenermassen nicht ähnlich günstig wie die Goldmünzen. Dafür sind die Silbermünzen der Lunarserie (z.B. 2004-Jahr des Affen) viel günstiger als das, was ich sonst so bei Münzhändlern schon gesehen habe. 8o


    Gruss,
    Thom