Ich habe daraus gelernt (1933-...) eben einfach eher "loslassen".
Psychologisch schwierig wird auch sein, zum rechten Zeitpunkt sein Gold abzustossen, zumindest einen Teil.
Naja... loslassen wollten nach 1945 die rund 20 Millionen Vertriebenen in Ostdeutschland und Osteuropa von Ihren Häusern auch nicht. In der Konsequenz hat man Sie viehisch vertrieben und dabei rund 3 Millionen umgebracht. Man kann eben nicht so leicht loslassen von seiner Scholle. Das ist mitnichten wie ne Aktie, dass ist eher ne Symbiose die man mit den Jahren eingeht. Man lebt und leidet mit seinem Eigentum. Es ist meins...my home, my castle. Von daher halt ich das gelinde gesagt für an den Haaren herbeigezogen, dass man mal eben mir nichts Dir nicht seine Immobilie verläßt. Das macht man vermutlich noch eher wenn man sie zu 100 Prozent auf Kredit finanziert hat. Da kenn ich aber auch genügend Menschen, die finanziell und sehenden Auges in den Untergang marschiert sind, weil sie es eben nicht lassen konnten. In einem Forum und der virtuellen Welt ist das leicht dahergeschrieben, ich lass alles zurück. Solange man den Beweis nicht im Reallife antreten muss... solang ist es müssig sowas zu debattieren.
Wie schwer es Menschen fällt ihre Heimat selbst unter Terror zu verlassen, einfach mal Zitate im Anhang, noch nicht mal nach diesem Terror waren die Deutschen bereit ihre Heimat zu verlassen, so das man sie am Ende unter Waffengewalt in Viehwaggons abtransportiert hat*. Da es aber OT ist, am Ende und ganz klein. Bitte bitte keine Diskussionen über das Thema, mir gehts lediglich um den Nachweis, dass man mitnichten seine Heimat/Eigentum mal eben so verläßt. Das sind psycholgoische Prozesse die man nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte. Wieviele alte Menschen haben denn schon Probleme ihr Stadtviertel zu verlassen, in dem sie seit 40 Jahren leben. Auch wenn es mittlerweile sozial gekippt ist!
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@ Fazer. Bei aller Liebe, dass ist ja ne mehr als blauäugige Darstellung. Welche Rechte hast Du den mehr als ein Mieter in einer ETW?? Würd mich echt mal interessieren??? Außer das Du mehr zahlen darfst und ein Mieter einfach nur seine Miete abdrückt, gibts keine. Wüsste zumindest nicht, was ich in meiner Mietwohung an "mehr" dürfte, wenn mir das Teil gehören würde. Ganz im Gegenteil, bei dem heutigen Mietrecht wird der Eigentümer an die Wand gedrückt.
Und als Eigentümer einer ETW bist Du auf Gedeih und Verderb Deinen Miteigentümern ausgeliefert. Wenn die mehrheitlich beschliessen, dass alle 8 Jahre das Dach saniert, die Fenster raus und neue Bordsteinkanten kommen, dann kannste Deine 74 Euro Rücklagen in der Pfeife rauchen und mal schön die Scheine auf dem Konto auspacken. Ein Freund von mir ist gerade 5000 Euro für Fenster losgeworden, blöderweise war der Rücklagentopf schon durch ne Abdichtung des Kellerbereiches geleert! Ne Etagenwohnung ist nämlich nicht nur einziehen und abwohnen, da gehört ein bissel mehr dazu.
Zum Thema Lage. Was willste denn mit den poppeligen 100.000 Euro und guter Lage? Dafür gibts in Frankfurt mit viel Glück ne Bude im Ghetto. München? Fehlanzeige, Berlin? Vergiss es! Und Hamburg??? Es gibt in guten Lagen keine Wohungen für 100.000 Euro, es sei denn Du redest von Provinzstädten. In guten Lagen lege ich derzeit ab 200.000 Euro aufwärts an.
Abgesehen davon, ich hoffe mal Dir ist klar das bei Deiner 500 Euro Rechnung und 100% Finanzierung nach 10 Jahren immer noch ein Betrag von rund 87.000 Euro offen steht??? Man zahlt auch Zinsen und nicht nur den Kredit zurück. Mit Deinem Beispiel brauch ich 31 Jahre um die Wohnung abzubezahlen. Hallo?? Da muss man ja mit dem Klammersack gepudert sein um sowas zu machen. Und wenn Du ernsthaft glaubst, dass Zinsen 31 Jahre auf dem Niveau von 3,8 Prozent bleiben...dann schau Dir mal den historischen Verlauf von Hypothekenzinsen an. Das heisst unterm Strich wirste wohl entweder Deine Raten nach Ablauf der Zinsbindung anheben müssen...oder Deine "Immobilie" los sein.
Ein eigenes Haus mit richtigem Grundstück ist nochmal was anderes. In Großstädten ist das aber nicht mehr bezahlbar, weil man da locker in den 500.000 Euro bereich reinkommt, und auf Dörfern ist es noch eher darstellbar, hier kommt aber wieder das infrastrukturelle Problem. Auf der anderen Seite hat ein eigenes Haus mit Grundstück auch unbestreitbare Vorteile. Heim und Castle mäßig gedacht.
Im Moment zieh ich aber lieber die Onkel Mithras Methode vor. Weil Kohle fürn Haus ist nicht da und Kredit und 31 Jahre abzahlen alá Frazer ist nicht meins. Naja...jedem das seine!
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*Über das Massaker in Aussig am 30. Juli 1945 berichtet die Augenzeugin Therese Mager: »Ich lief zur Elbebrücke und sah hier, wie Hunderte deutsche Arbeiter, die aus den Schichtwerken kamen, in die Elbe geworfen wurden. Auch Frauen und Kinder sowie Kinderwagen stießen die Tschechen in den Strom. Es waren meistens schwarz uniformierte Tschechen mit roten Armbinden. Sie warfen Frauen und Kinder, die sich nicht wehren konnten, von der 20 Meter hohen Brücke in die Fluten. Die Massenverfolgung der Deutschen dauerte bis in den späten Abend. Wir hörten aus allen Ecken und Straßen Schreie und Weinen. Weder eine Behörde noch die russische Besatzungsmacht schritten gegen diesen Massenmord ein. Zahlreiche Deutsche, die sich aus der Elbe schwimmend gerettet hatten, wurden durch Maschinengewehre beschossen. In Aussig schätzte man die Gesamtzahl der auf solche Weise ums Leben Gekommenen auf 800 bis 1000.« In einem Leitartikel von Werner Friedmann in der »Süddeutschen Zeitung« vom 4. Juni 1946 hieß es zu den Massenaustreibungen: »Zu Hunderttausenden werden sie über die Grenze gejagt, in Viehwagen gestopft, heimatlos geworden … Unser Mitarbeiter Joachim Slawik hatte nun eine große Anzahl dieser unglücklichen Menschen nach ihren Erlebnissen befragt und diesen Bericht wortgenau aufgeschrieben. Wir haben uns nach reiflicher Überlegung entschlossen, diese Schilderung nicht zu veröffentlichen … weil ihre grauenhafte Darstellung eine einzige Anklage gegen die Menschheit und Menschlichkeit ist …«.