Der Autor Stefan Wolff behauptet, daß GERADE beim Staatsbankrott Gold nicht viel nützen wird, also seinen eigentlichen Sinn, ob dem man es gekauft hat, verfehlt. Denn wenn Staaten pleite gehen, werden sie ihre Goldvorräte verkaufen und damit den Markt fluten, was den Goldpreis drücken wird. Als Beispiel führt er den Goldspike der 80er Jahre an.
Was ist davon zu halten?
Ich stelle mir (und euch) hierzu einige Fragen:
a) Wer "macht" eigentlich den Goldpreis? Die Zentralbanken, die in Liquiditätsnöten verkaufen oder Lies'chen Müller, die in der gleichen Situation Gold kauft? Gehen wir mal davon aus, daß im Falle eines Gold-Kaufrausches in der Eurozone 300 Millionen Menschen EINE Unze Gold haben wollen (ich gehe von etwa 500 Millionen Menschen in der Eurozone aus), dann sind das 9000 Tonnen Gold die nachgefragt werden. Wieviel Gold haben die Zentralbanken? Wenn das Szenario realistisch ist, dann dürften im Falle einer solchen Kriste auch die Zentralbankverkäufe keine allzugroße Rolle spielen.
b) Der Vergleich mit der Goldhausse der 80er. Ist er zulässig? Soweit ich weiß, stand Deutschland nicht vor der PLEITE, es war zwar Inflation da, aber der Staat drohte nicht zu kippen. Das ist heute anders.
c) Gold war nach der Hausse in den 80ern zunächst nicht mehr für große Gewinne zu gebrauchen, hat aber seine SCHUTZWIRKUNG gegen Inflation nicht eingebüßt. Gold ist wie ein Wachhund: Der knurrt und bäumt sich auch erst bei Gefahr auf, ansonsten macht er sich nicht bemerkbar. Der Wachhund hat aufgehört zu knurren, er hat aber nicht aufgehört, ein Wachhund zu sein.