Beiträge von Gaudibursch

    Goldreserven verkaufen für Stipendien? Mal wieder so eine Tafelsilber-Eintagsfliege. Kommt natürlich gut an bei den Eintagsdenkern, die ihren Zinken nicht über den Tagestellerrand hinausheben.


    Im Grunde genommen sind solche Aktionen, besonders in Zeiten der Finanzkrise, eine fliegende Bankrotterklärung. Hier in meiner Heimatstadt werden Ämter, Behörden und SCHULEN zum Sparen aufgefordert, weil für Stifte und Schreibpapier kein Geld mehr da ist. Die Überfälle und Einbrüche häufen sich, weil für die Polypentruppe zu wenig Personal vorhanden ist.
    So viel Gold haben wir gar nicht, dass man alle Brand- und Baustellen bedienen könnte. Wir sind total im Eimer. Wer erinnert sich übrigens noch an die haushaltsrettenden Verkäufe der UMTS-Lizenzen? Hört man da noch etwas? Nö.


    Ich würde gerne ein Stipendium für prominente Wirtschaftsexperten und -politiker finanzieren: Ein Stipendium hinter der Spülschüssel einer Dorf-Wirtschaft nämlich. Dann lernen die Rindviecher endlich mal, wie Geld verdient und zusammengehalten wird. Und wenn es Bruch gibt, marschiert der Rohrstock abfindungsfrei durch die Bude. Dafür wird Onkel Gaudi sorgen; mit Zins und Zinseszins samt Bonuswatschn.

    Apropos Massenkrawalle:


    genau davor warnt der britische Historiker Ferguson in einem Interview der allseits beliebten "Welt":


    http://www.welt.de/finanzen/ar…riechenland-Revolten.html


    Retten könne man Griechenland nur mit viel Geld, meint der Brite.
    Wer darf's bezahlen? Die Deutschen.
    Auch das meint der Historiker.


    Aber eines begreife ich bis heute nicht: Trotz der Geldflut und des Schuldenwahns tut sich nichts. 1923 endgültig ade und Matrix 2010 hallo?

    Wenige haben vom Euro profitiert (z.b. wir), viele haben sich drangehangen und die festgelegten Stabilitätskriterien waren doch nicht wirklich einzuhalten !!! Man hat dem Euro eh nur 7 Jahre gegeben, passt doch..... Aber ob die geliebte D-MARK wiederkommt, ist auch ehr unwahrscheinlich...


    ...NICHT EINE MEHRHEIT VON GEBENDEN BESTIMMT, WAS DEN WENIGEN UNGLÜCKLICHEN GEGEBEN WERDEN SOLL, SONDERN EINE MEHRHEIT VON NEHMENDEN BESTIMMT, WAS SIE EINER REICHEN MINDERHEIT WEGNEHMEN WIRD !!!!!!!! (VIVA SOZIALISMUSS)


    Z


    Ohne Stabilistätskriterien, also gewissermaßen der finanziellen Hausordnung in der Euro-WG, hätte das ganze Ding meiner bescheidenen Meinung nach sowieso nicht funktioniert.
    Ich mag die Griechen ja sehr gerne, liebe die herrliche Landschaft, liebe Gyros und Alexis Sorbas über alles und danke ihnen auch, dass sie anno Zazikimal die Türken vermöbelt haben-pekuniär gesehen sind die Erben Zeus' aber eine nackte Katastrophe.
    Vor Jahren schon sah ich nur blaue Tafeln mit lustigen gelben Sternlein und noch mehr lustigen Baubeschreibungen drauf. Die Griechen nahmen alles hyper-leicht und haben trotz Alimente aus Brüssel alles zu Glump gefahren.
    Ich selbst bin ja Eisenbahnfan und nicht mal dort brachten die Griechen etwas zustande. Frisch und für teures Geld überholte Loks rollten auf das Schrottgleis, andere wurden in einer Woche vom depperten Personal -welches die Maschinen seit Jahrzehnten kannte- schrottreif gefahren, wegen "Bedienungsfehler". Die zur Elektrifizierung vorgesehenen Strecken dümpelten jahrelang im Nirwana herum. Macht nix, die Deppen zahlen ja. Mit so einer Einstellung kann man mich jagen. Der griechische Staat ist das, was sich jetzt so langsam bei uns entwickelt: unfähig.


    Evangelistos und Maria Normalgrieche tun mir sehr leid-der Staat Griechenland an sich aber in keinster Weise.
    Und jetzt mal ehrlich: Kann man mit solchen Familienmitgliedern sicher sein, dass dem ganzen EU-Zirkus der Gerichtsvollzieher erspart bleibt? Ich denke nein.

    Es ist aber auch eine verflixte Situation. Einerseits ist Griechenland Euroland, andererseits wäre ein komplettes Heraushauen doch ein verheerendes Signal nach dem Motto: Egal wie viele Schulden du hast, egal, wie groß Misswirtschaft und Korruption sind, egal wie unfähig du bist und egal, wie sehr du dich auf deine Nachbarn verlässt- wir helfen dir. Ein Blankoscheck sondersgleichen, wie ihn nur der dumme Wilhelm II den Österreichern vor 1914 ausstellte.
    Verheerend ist so etwas, weil andere Länder ebenso pleite sind oder Schwachbrüstlinge mit aller Macht in die EU wollen.
    Daraus folgt: Analog zur Schweizer Hustenguzi-Werbung könnte man also fragen : "Wer darfs bezahlen?" Antwort: .....


    Sehr interessante Sicht der Dinge. Kurz gesagt - neues Geld, altes System und alte Mitspieler.


    Und genau damit habe ich ein Problem: Werden die Menschen unter den obigen Voraussetzungen wieder Vertrauen fassen in die verantwortlichen Leute und deren System, welches ihnen die Existenz und das Ersparte zerstört hat?
    Ich kann nur von meiner Warte aus schreiben: Nein, ich hätte kein Vertrauen.


    Es würde nur bedeuten, dass das bisherige System und seine Profiteure gerettet wurden, das Spiel aber exakt gleich weitergeht und nur die Farbe der Geldscheine gewechselt hat. Alle bisherigen Nebeneffekte wie Lohndumping, Leiharbeit, Befristungen, Zockerei, Volksverdummung und Volksverarmung usw. usw. würden weiterlaufen.
    Und wer garantiert schon, dass die gesättigten Industrieland-Märkte wieder einen Aufschwungkurs fahren, dass die Banken wackeln?

    Gott zum Gruße wertes Forum!


    Dass Griechenland vor dem Bankrott steht heulen mittlerweile schon die athener Eulen von den Dächern. Ungemach droht.


    Allerdings: Griechenland bezahlt in Euro .


    Und hier meine (dumme) Frage: Kann die Währung "Euro" im Falle des griechischen Bankrotts inflationieren, im Rest der EU aber nicht?
    Wenn sich Griechenland zahlungsunfähig erklärt, Löhne und Gehälter samt Renten nicht mehr bezahlt werden können, dann dürften Herr und Frau Rehakles schleunigst zur Bank spurten und das System ins Wanken bringen.
    Oder kann ein griechischer Lokalcrash all dem nichts anhaben und das Land wird vom Rest ohne Schwierigkeiten und Alltagsbeeinflussungen und Werteinbußen aufgefangen?


    Und wann ist die kritische Masse an Pleitestaaten für den Euro erreicht?


    Dank und Gruß,
    Gaudi

    Nach dem Lesen dieses Threads bin ich der festen Überzeugung, dass der Weg ins Himmelreich nur über Bayern möglich ist... :thumbup: [smilie_love]


    @ crimson
    Interessante Sichtweise. Unser menschlicher Geist ist wohl zu begrenzt, um viele Dinge zu erfassen. Und genau das bremst uns aus.

    Also wenn mir ein Politiker sagen würde "Wir müssen den Gürtel enger schnallen" tät' ich sofort antworten: "Jawoll, um deinen Hals!"


    Und was Mutti angeht: Ich habe nur das rote Kosackenjäckchen gesehen und lediglich den leidenden Ansatz ihrer kanzleresken Stimmbandblähung vernommen. Dann hab' ich dieser billigen Kopie den Saft abgedreht und das Original angeschaut. Urban Priol.


    Ein goldiges neues Jahr 2010 wünscht der


    grantige Gaudibursch

    Wenn du mich fragst, keine Chance!
    1.) Will's keiner hören/wissen
    2.) ist das aktuelle System (sowie ein daran angepaßte evtl. neues System) viel zu angenehm für die Meisten, daher wird kaum jemand die Notwendigkeit sehen, daran was zu sehen
    3.) glauben zu viele was in den Medien kommt und nicht denen, die einem direkt vielleicht eine unbequeme Wahrheit erzählen ...


    Es verwundert doch auch nicht.
    Die meisten Bürger kennen nur den Wohlstand der letzten Jahrzehnte (ich eingeschlossen) und haben nie eine "richtige" Armut, Hunger und die totale Entwertung der Ersparnisse erlebt.
    Warum sollte man also das Gewohnte anzweifeln, warum sollte man das eigene Leben infrage stellen? Warum sollte man Krisenvorsorge betreiben, wo doch noch alles in Butter ist?
    Die Sozialsysteme fangen (noch) die Armutskandidaten auf, noch werden Löhne gezahlt, noch läuft die Wirtschaft -im niedrigeren Tourenbereich, aber sie läuft. Die Schuldenberge, die zur "Rettung" der Banken ins Nirwana geblasen werden, haben anscheinend auch noch keine Auswirkungen auf das System und die allgemeine Befindlichkeit der Leute. Der Schuldenzähler hat eher einen virtuellen Status und wenn etwas wahrgenommen wird, dann höchstens der schleichende Verfall öffentlicher Bauten, der allerdings durch Bautätigkeit andernorts wieder relativiert wird.
    Und wer könnte sich da vorstellen, wie unsere Vorfahren zu leben? Eigentlich niemand.


    Wir, d.h. eigentlich eher die Total-Ignoranten, werden die Lektion wohl auf die harte Tour lernen müssen. Die Gegenseite ist aber meiner Meinung nach viel zu schlau, um die lahmen Leute mit Gewaltmaßnahmen auf die Barrikaden und somit gegen sich selbst zu treiben.
    Eher hackt sich der Pöbel gegenseitig die Augen aus, als dass er gegen "die" vorgeht. Habe erst kürzlich beim meinem Arbeitgeber erleben müssen, wie einige ach so solidarischen Arbeitnehmer ihre eigenen Kollegen ans Messer geliefert haben, nur damit ihr eigener Status erhalten bleibt. Bevor der Molch stürzt massakriert sich eher das Volk im Verteilungskampf.


    Ungute Zeiten. Und an der Zeit, sich noch ein paar Münzchen unter die Matratze zu stopfen.


    Das stimmt in der Tat.
    Die Alternativen für uns Fernsehkonsumenten sind ja nun nicht wirklich prickelnd:
    Einerseits das letzte Aufgebot des öffentlich-rechtlichen Fernsehens, der Volkssturm des Abendprogramms sozusagen: Der Musikantenstadl


    Andererseits die Privatsender mit billigstem Schrottprogramm und derart vielen Werbeunterbrechungen, dass ich mich zur abgewandelten Version eines berühmten Zitats hinreißen lasse:
    "Ich kann bei den Privaten gar nicht so viel saufen, wie ich pissen möchte."


    Wenigstens gibt es hier und da doch noch Perlen der Unterhaltung, so schalte ich hin und wieder 3sat (ö-r, Schreck) oder Arte ein. Der Rest ist für's Schützenfest: Frei zum Abschuss.


    Goldseiten-TV wär'mal was Besseres...

    Ich wollte mich selbst auf die Ignorierliste setzen, aber das geht nicht.


    Grund:


    Ich Depp habe mich vor ein paar Jahren von einer Bankberaterin einwickeln lassen, statt Silber doch nur Gold zu kaufen.
    Damals stand Argentum bei 7 Euro und die Kassenmutti meinte, "Silber lohnt sich doch nur, wenn sich der Preis verdreifacht. Uninteressant."
    Mit anderen Worten: "Lass es".


    Ich Dunkelkammergeist glaubte das natürlich und heute könnt' ich mir den Pelz dafür rasieren.
    Wenn so viel Dummheit nicht ignorierwürdig ist, dann weiß ich es auch nicht.
    Das Nachholen kommt mich jetzt unbillig zu stehen.
    So ein Dreck aber auch.


    Leute, setzt mich auf eure Ignorierliste. Soviel Blödheit muss bestraft werden.

    Mann, es geht darum, dass wieder kritische Inhalte reinkommen und Boulevard rausfliegen - geschissen auf irgendwelche Quoten.


    Tja Connor,
    wenn ich mir zum Beispiel die Diskussionsstränge im Online-Forum meiner (großen) Heimatzeitung so durchlese -bin selber Schreiber dort- dann kannst du dort Themen wie Schulden, Bankrott und was weiß ich noch alles aufmachen, es interessiert kaum jemanden. Der örtliche Eishockeyclub, das Fressen nach Mitternacht in der Stadt, kommunale Kleinkarierten-Aufreger, die die Welt bewegen: das ist es, was bei den Leuten ankommt. Die wirklich wichtigen Dinge interessieren die Leute doch gar nicht oder kaum. Beim Fernsehen ist's genauso. Quote durch Banalität statt Qualität zählt. So hat man die Leut' erzogen, so werden sie bedient.


    Und denke daran: Die kritischen Inhalte könnten für Vorder- und Hintertanen und Krisenbauer kritisch werden. Und genau deshalb knallt man die Programme mit billigsten amerikanischen Action-Drecksstreifen, knüppelharten Hitlerdokus und dem Musikantenstadl voll. Damit das Volk harmlos beschäftigt wird und nicht auf dumme Gedanken kommt.
    Massenunterhaltung und Qualität sind schon lange zum Widerspruch geworden.


    Gaudi

    Zum Eingangsposting:


    Ich denke nicht, dass der Horrorkatalog in einem Guss verabreicht wird. Das könnte nicht nur das Gemüt, sondern vor allem die Geduld der Wähler überstrapazieren und unschöne Nebenwirkungen erzeugen. Mancherlei Fehlschlag der Geschichte hat auch die Macher lernen lassen: Die Salamitaktik wirkt am besten.
    Und mal ehrlich: Was soll uns angesichts der horrenden Staatsverschuldung, dramatisch leerer Kassen und einem total maroden System überhaupt erlassen werden? Wir sind doch fertig.
    Der Bürger wird schrittweise um Steuern erleichtert werden. Insofern halten die Regierenden Wort mit ihren "Steuerleichterungen".


    Ist das nicht eine totale Bankrotterklärung?
    Ein bestechlicher Schwarzkassenverwalter als Finanzminister und ein Krisenarchitekt als "Experte" in Regierungsdiensten.
    Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.
    8o

    Mit Schäuble als Finanzminister kommt vielleicht die Wirtschaft wieder "ins Rollen".


    :thumbup:


    ;(


    Mich verwunderte es ja schon, dass der badische Königstiger seiner Führerin einen Blattschuss vor den Busen setzte:
    Steuererleichterungen nur, wenn es die wirtschaftliche Lage zulässt.
    Wir haben es ja geahnt, dass die gelb-schwarzen Koalitionäre nur eine wahlkampftechnischen Hummelflug für die Gutgläubigen vollführt haben. Irgendwo war er also versteckt, der Stachel.
    Und jetzt wissen wir: das war unter Wolfis Rollstuhl.


    Was jetzt natürlich auch keine Rolle mehr spielt. Eine Mogelpackung wie immer war es. Eine politische Kaffeefahrt halt.

    ist doch ganz einfach - alle haben neue Jobs gefunden... Hättest dir selbst denken können [smilie_happy]


    Danke, durch dieses Posting wurde mein erschütterter Glaube in das sich selbstbefried.. äh selbstheilende kapitalistische System wieder stabilisiert.
    Ich rekapituliere:
    Ebenso wie das Fiat Money unwirklich ist sind auch die hiesigen Arbeitslosen nur eine Luftspiegelung .
    Und das Beste: die drückenden Schulden erst recht.
    Jetzt kann ich wieder ruhig schlafen. Mann, bin ich froh. [smilie_love]