Wie stellst du dir denn das vor? Vertrauen kann man doch nicht einfach par ordre du mufti verordnen...
Ich seh das so wie Sunny. Eine Währungsreform mit Abschlägen/Verlusten bei anderen Anlagen wird man erst dann als allerletzten Schritt durchsetzen können, wenn die eigene Währung völlig zerrüttet ist und die Bevölkerung mit Geld nicht mehr handeln/tauschen will. Die Bevölkerung WILL dann ein neues Geld.
So haben es mir jedenfalls meine Verwandten geschildert, die die Währungsreform von 1948 mitgemacht haben. Auf die Frage, ob dadurch nicht Sparguthaben etc. verloren gegangen seien, sagten sie mir unisono, mit dem Geld habe man sowieso nichts kaufen können, daher sei es egal gewesen.
Ein psychologisch wichtiger Schachzug war vermutlich auch, dass alle nominal mit dem gleichen Betrag starten mussten. (Dass das für jemanden mit Sachwerten in der Hand anders ausgesehen haben mag, ist mir auch klar.)
Für jemanden heute, der Gold nicht als Spekulationsobjekt, sondern als Wertaufbewahrungsspeicher sieht, ist m. E. ganz entscheidend, wann er eingekauft hat. Bei 400 EUR/Unze wird er weniger - vielleicht auch gar keinen - Verlust machen, als jemand, der jetzt oder in Zukunft zu 1000 EUR und mehr kauft. Wenn man Gold durch die Krise als Wertspeicher halten will, sollte man nicht damit rechnen, bei Einstiegskursen von heute 1000 EUR und mehr NACH einer Krise, wenn viele verkaufen, selbst wieder zu gleichen Kursen verkaufen zu können.
Entscheidend ist doch aber, wie viel Verlust ich mit Gold mache, und zwar im Vergleich zu Buchgeld oder anderen Anlagen?!
Ich gehe davon aus, dass der Verlust geringer sein wird, als wenn meine Tagesgeldguthaben annulliert oder in einem Verhältnis von, sagen wir 1:10 umgetauscht werden sollten.
Dass der POG nach der Finanzkrise fallen wird, halte ich für wahrscheinlich. Vergessen wir nicht, dass nicht die Investoren in Deutschland den Preis weltweit bewegen, sondern zum großen Teil der Papierhandel mit Gold (Optionsscheine, ETFs etc.). Wenn spekulative Kräfte aus Gold rausgehen und sich neue Felder suchen, wird der Preis m. E. fallen. Und warum sollten Spekulanten NACH einer Krise weiter auf steigende Kurse bei Gold setzen?
Ich finde, diese grundsätzliche Frage muss hier im Forum diskutiert werden dürfen. Überzeugende Argumente, warum man mit Gold nach einer Krise garantiert keinen Verlust machen wird, habe ich noch nicht gelesen. Wenn Gold die Anlage wäre, bei der man in der jetzigen Situation voraussichtlich den geringsten Verlust machen wird, dann wäre es ebenfalls die derzeit BESTE Anlage.
Ich finde die Frage im Übrigen auch hier im Forum berechtigt, gegen welche Anlagen man Gold möglicherweise umschichten könnte, bevor der Peak erreicht ist, um den Werterhalt zu sichern. Im Kern geht es vielen hier im Forum doch genau um die Frage: wie komme ich möglichst gut und mit maximalem Werterhalt durch den Zusammenbruch unseres Finanzsystems?