Braucht Deutschland eine Bad Bank?

  • Die Bad Bank waere sofort geplatzt, wenn jede Bank ihren Bedarf ehrlich anmelden wuerde.


    Ja. Das ist genau auch das Problem. Aus diesem Grunde wird auch von einer Laba schon versucht, nur ihren eigenen Müll in eine eigene Bad Bank umzulagern.


    http://www.handelsblatt.com/un…-spaltet-sich-auf;2131964


    Allein hier schon ein Volumen von ca. 80 MRD.


    An des deutschen Bankenprimus wage ich gar nicht zu denken, der wird unrettbar sein, ob mit oder ohne Bad Bank. Aber er hat die Gefahr den ganzen Staat mit runter zu reißen. Dieses ist auch der Politik bewußt geworden, daher sträubt sie sich auch momentan gegen die BB, hinzu kommen dann natürlich noch die "kleineren Risiken" der anderen Banken.


    Daher kann die generelle BB nur kommen, wenn die Karten auf dem Tisch liegen, alles andere wäre nur fataler Schwachsinn !


    Wünsche


    ...einen goldigen Tag


    Tut


  • Daher kann die generelle BB nur kommen, wenn die Karten auf dem Tisch liegen, alles andere wäre nur fataler Schwachsinn !

    Eine Finanzierung waere bei offenen Karten nicht mehr moeglich, vermutlich wuerde das die Geldbasis des Euro schonmal sprengen. Hier geht es nicht um Sinnhaftigkeit sondern wirtschaftlichem Machterhalt von Unternehmen, die sich verzockt haben, solange es eben irgendwie geht.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Eine Finanzierung waere bei offenen Karten nicht mehr moeglich, vermutlich wuerde das die Geldbasis des Euro schonmal sprengen. Hier geht es nicht um Sinnhaftigkeit sondern wirtschaftlichem Machterhalt von Unternehmen, die sich verzockt haben, solange es eben irgendwie geht.


    Ok, stellen wir uns nur mal vor, ich wäre nun der Staat, Du die Gesamtheit der toxisch belasteten Banken. Ich würde von Dir verlangen, Deine Risiken offen darzulegen da ich ansonsten Dir jegliche weitere Hilfe verweigern würde, ich würde davon ausgehen, daß Du, sprich die Banken, mich versuchen würdest, zu übertöppeln. Gleichzeitig wissen wir beide, wenn der eine den anderen nicht helfen wird, mündet es im totalen Desaster!


    Fraglich wäre also, wie würden wir zueinander finden, ohne übermäßige Verwerfungen auszulösen ?


    Vorschlag :hae:


    Wünsche


    ...einen goldigen Tag


    Tut

  • Fraglich wäre also, wie würden wir zueinander finden, ohne übermäßige Verwerfungen auszulösen ?


    Ich würde es machen wie die USA - erstmal einen über die Klinge springen lassen... 8)

    Die Seele hat die Farbe deiner Gedanken. Marc Aurel (121-180)
    Die Großen werden aufhören zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen. Friedrich von Schiller (1759 – 1805)
    Wer eine friedliche Revolution unmöglich macht, macht eine gewaltsame unvermeidbar. John Fitzgerald Kennedy (1917-1963)
    Ich bedaure nicht, was ich getan habe. Ich bedauere, was ich nicht getan habe.
    Ingrid Bergman (1915-1982)

  • Was soll das ein?

    Die Geldbasis ist das Bargeld im Umlauf und die Reserven der Banken bei der Zentralbank = M0. Das ist das wirklich frei verfuegbare Geld, sozusagen die Grundausstattung eines jeden Waehrungssystems nach dem Fractional Reserve Banking, von dem alles andere Geld multipliziert wird (Kreierung von Geld ueber Kredite). Im Falle eines erhoehten Geldbedarfs muss die Geldbasis ausreichen, die Geldnachfrage zu decken, damit niemand leer ausgeht, wenn viele gleichzeitig ihr Geld abheben.


    Die Bargeldmenge im Euro betraegt 704.1 Mrd + EUR 1,613.4 Mrd Reserven (Nov 2008 -> ). M0 wird von der EZB nicht explizit angegeben, aber, wenn mit den EUR 1,613.4 Mrd die Reserven bei der Zentralbank gemeint sind, muesste M0=Geldbasis dann (1,613.4 + 704.1 = ) 2.317 Mrd EUR sein.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Ok, stellen wir uns nur mal vor, ich wäre nun der Staat, Du die Gesamtheit der toxisch belasteten Banken. Ich würde von Dir verlangen, Deine Risiken offen darzulegen da ich ansonsten Dir jegliche weitere Hilfe verweigern würde, ich würde davon ausgehen, daß Du, sprich die Banken, mich versuchen würdest, zu übertöppeln.

    Da stimme ich Dir zu, ich wuerde den Staat uebertoelpen bzw. ein abgekartertes Spiel mit ihm nachen.


    Gleichzeitig wissen wir beide, wenn der eine den anderen nicht helfen wird, mündet es im totalen Desaster!

    Was das angebliche "totale Desaster" darstellt, wuerde ich erst mal genauer definieren. Fuer die Geschaeftsbanken waere es das sicher, fuer den Euro vermutlich auch. Eine gesunde Marktwirtschaft wird es ueberleben und aus den Fehlern unseres heutigen Geldsystems lernen und ein besseres System einfuehren.
    Andersherum ist das Nichteintreten dieses angebl. "totalen Desasters"fuer die Marktwirtschaft ein totales Desaster. Ebenfalls wird das Nichteintreten dieses angebl. "totalen Desasters" in einem noch viel groesseren Desaster enden, was wahrscheinlich wirklich niemand mehr ueberleben wird, da bin ich mir sicher.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Andersherum ist das Nichteintreten dieses angebl. "totalen Desasters"fuer die Marktwirtschaft ein totales Desaster. Ebenfalls wird das Nichteintreten dieses angebl. "totalen Desasters" in einem noch viel groesseren Desaster enden, was wahrscheinlich wirklich niemand mehr ueberleben wird, da bin ich mir sicher.


    Wie ist das gemeint? Im Sinne Bill Bonners http://www.goldseiten.de/conte…/artikel.php?storyid=9492 , der drohenden (faschistischen) NWO oder eines drohenden 4.WK bzw. 2012 (mit oder ohne Nibiru)?
    Außer der Sprengung der Erde dürften die Menschen wohl alles überleben. ?)

    Die Seele hat die Farbe deiner Gedanken. Marc Aurel (121-180)
    Die Großen werden aufhören zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen. Friedrich von Schiller (1759 – 1805)
    Wer eine friedliche Revolution unmöglich macht, macht eine gewaltsame unvermeidbar. John Fitzgerald Kennedy (1917-1963)
    Ich bedaure nicht, was ich getan habe. Ich bedauere, was ich nicht getan habe.
    Ingrid Bergman (1915-1982)

  • Wie ist das gemeint? Im Sinne Bill Bonners http://www.goldseiten.de/conte…/artikel.php?storyid=9492 , der drohenden (faschistischen) NWO oder eines drohenden 4.WK bzw. 2012 (mit oder ohne Nibiru)?
    Außer der Sprengung der Erde dürften die Menschen wohl alles überleben. ?)

    Eine Rettung des Geldsystems durch Re-Inflationierung mach da weiter, wo es dieses System Stocken geraten ist. Die Geldmengen werden weiter, in noch schnellerem Tempo wachsen und es muss, um diesen wachsenden Geldmengen auch Waren gegenueberzustellen, auch wirklich real produziert werden, um eine erneute Finanzkrise zu vermeiden. Das Weiterefuehren einer exponentiell wachsenden Wirtschaft endet irgendwann aber in absehbarer Zeit mit dem Versiegen saemtlicher Ressourcen oder schon vorher mit dem Zerstoeren dieser, bevor wir sie bis zum letzten Tropfen oder Korn nutzen koennen.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

    2 Mal editiert, zuletzt von Tollar ()

  • Eine Rettung des Geldsystems durch Re-Inflationierung mach da weiter, wo es dieses System Stocken geraten ist.


    Naja, das würden die meisten doch Überleben. Ich sehe die gegenwärtige Entwicklung nicht als Deflation, sondern als notwendige Korrektur. Dummerweise geht diese auf Kosten der Geprellten und begünstigt die, die diese Krise angeleiert haben. (Das geht auch ohne Verschwörung aufgrund der Spielregeln). Wollte man also eine ständige Wiederholung gleicher Fehler verhindern, müsste an den Spielregeln etwas geändert werden, also stärkere Kontrolle, stärkere Staaten (Nationalstaaten! oder NWO! also Regen oder Traufe - ich bin für Regen). Wenn dann die, die an der gegenwärtigen Krise verdienen, auch noch wenigstens etwas zur Verantwortung gezogen, wäre das ja schon toll - das wird aber genauso wenig passieren wie ein Umsturz - weder von unten noch von oben. Und dann geht es wieder weiter wie gehabt - auf zur nächsten Krise.

    Die Seele hat die Farbe deiner Gedanken. Marc Aurel (121-180)
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    Ich bedaure nicht, was ich getan habe. Ich bedauere, was ich nicht getan habe.
    Ingrid Bergman (1915-1982)

  • Den Anfang schon, aber das Ende nicht.


    Man braucht kein Geld zum Leben.

    Die Seele hat die Farbe deiner Gedanken. Marc Aurel (121-180)
    Die Großen werden aufhören zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen. Friedrich von Schiller (1759 – 1805)
    Wer eine friedliche Revolution unmöglich macht, macht eine gewaltsame unvermeidbar. John Fitzgerald Kennedy (1917-1963)
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  • Wir brauchen hier in Europa endlich mal eine eigene Ratingagentur !

    Das hast Du doch auch schon in einem anderem Strang gefordert. Mach doch mal, nicht immer nur fordern, gründe eine. Ratingargenturen sind reine Privatunternehmen und so handeln die auch (bzw. Ihre Eigentümer). Jeder kann eine gründen und Zettelchen mit Buchstaben auf die Produkte kleben. Fitch ist mit nur 15% Marktanteil die drittgrößte Ratingargentur und ist zu 50% europäisch (UK) und zu 50% US-amerikanisch. Der größte Anteilseigner sitzt übrigens in Frankreich soweit ich weiß. In Frankfurt haben sie eine Niederlassung. Die beiden großen S&P und Moody (beider US-amerikanisch) haben jeweils einen Marktanteil von ca. 40%. Die restlichen 5% des Kuchens teilen sich diverse Popelfirmen.

  • Was das angebliche "totale Desaster" darstellt, wuerde ich erst mal genauer definieren. Fuer die Geschaeftsbanken waere es das sicher, fuer den Euro vermutlich auch. Eine gesunde Marktwirtschaft wird es ueberleben und aus den Fehlern unseres heutigen Geldsystems lernen und ein besseres System einfuehren.
    Andersherum ist das Nichteintreten dieses angebl. "totalen Desasters"fuer die Marktwirtschaft ein totales Desaster. Ebenfalls wird das Nichteintreten dieses angebl. "totalen Desasters" in einem noch viel groesseren Desaster enden, was wahrscheinlich wirklich niemand mehr ueberleben wird, da bin ich mir sicher.


    Zu den diversen Desatern, ob total, angeblich oder das Nichteingetretene, daß noch schlimmer wird... lohnt es mitunter einen Blick zurück zu werfen, um die verschachtelten Ursachen besser zu verstehen.


    http://www.mmnews.de/index.php…italismus-am-Abgrund.html


    Groß umrissen steht dort der Fahrplan ins heutige Dilemma. Allerdings sind wir in diesen Prozessen mittlerweile so weit fortgeschritten, daß es mit einfachen Korrekturen nicht mehr getan sein wird. Das "schwarze Finanz-Loch" greift nach wie vor munter um sich, selbst das verlagern auf die Bad Banken ändert hieran nichts, kein einziges Problem wird damit beseitig, außer etwas Zeit zu erkaufen, die jedoch begrenzt sein wird, bevor die Staaten kippen (einige wanken jetzt schon bedenklich ohne dieses Risiko). Wenn die Banken also "frei gekauft" werden, können sie anschließend nicht mehr in der bisherigen Form weitermachen wie davor.


    Daher macht m.M. nach eine BB nur dann überhaupt einen Sinn, wenn neben dieser Maßnahme gleichzeitig eine "Reform" von Marktwirtschaft und Geld- und auch Bankensystem angegangen wird, d.h. alle werden Abstriche hinnehmen müssen. Man kann natürlich auch die Augen davor verschließen und sich dann später von der weiteren Entwicklung überraschen lassen, jedoch werden dann die Probleme noch weitaus schwieriger geworden sein.


    Wünsche


    ...einen goldigen Tag


    Tut

  • Hier liest sich das Ganze noch etwas anders.


    http://www.handelsblatt.com/po…eues-finanzsystem;2135943

    Zitat

    28.01.2009 , 14:33 Uhr Weltwirtschaftsforum Soros: „Die Welt braucht ein neues Finanzsystem“
    von Hermann-Josef KnipperDer amerikanische Investor George Soros hat vor dem Weltwirtschaftsforum in Davos eine dramatische Einschätzung der Lage abgegeben. Nach seiner Einschätzung hat das internationale Finanzsystem einen regelrechten "Kollaps "erlebt. Ein ganzes Bündel von Maßnahmen hält er für nötig, um die Krise zu bewältigen.



    DAVOS. Das internationale Finanzsystem hat nach Einschätzung des US-Investors George Soros einen regelrechten "Kollaps "erlebt. Ein ganzes Bündel von Maßnahmen hält er für nötig, um die Krise zu bewältigen. Ein unverzichtbarer Ansatz sei die Auslagerung aller Hochrisiko-Papiere in "Bad Banks", die allerdings mit dem kompletten Altkapital der betroffenen Institute ausgestattet werden sollten.
    ...


    Aber in seinem Alter ist/wird er wohl etwas senil - schließlich hat er auch in 2008 keine Verluste gemacht - erstaunlich - ich dachte sein "SuperFond" hatte sich gar nicht so toll entwickelt - aber stimmt das sind ja nicht seine Verluste - auch nicht die anderen Investments in irgendwelche "Pleitebanken/-Unternehmen" - aber diese Investments liefern ja die erwähnte Rendite, die er sich für die "Notbeteiligungen" hat einräumen lassen..

  • Hier liest sich das Ganze noch etwas anders.


    http://www.handelsblatt.com/po…eues-finanzsystem;2135943

    Soros hat kontraere Vorstellungen zu dem Regierungs-Plan der "Bad Bank" mit konkreten Vorstellungen zu einer "Good Bank".


    CORRESPONDENT MARIA BARTIROMO [CNBC]:...
    One of the ideas coming out of the Obama administration, one of the news items of the day, is that we may see the idea of a bad bank-- solution here, where the government will be buying these-- these assets. Now, you have written about this extensively saying that this is not the way to go.


    GEORGE SOROS:
    That is correct. ...You have to recapitalize them to get them [die Banken] to lend. But, you see, I would actually now go to a good bank-- bad bank situation. But I would do it the opposite way from the one that is now going to be used because what's happens with-- you divide good bank/bad bank. You put bad assets into the bad bank. You keep the capital in-- in the good bank. I would keep the capital or the existing capital with the bad assets, move the good assets out, and recapitalize that, giving the shareholders the right to subscribe to the required capital. And if they don't do it or to the extent they don't do it then the government could put in the money. Now, this amounts to what people talk about nationalizing the banks.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Ob Bad- oder GoodBank spielt wohl von den US-Bürgen und Steuerzahler keine Rolle - die Verluste müssen irgendwie beglichen werden - egal wie man das Vehikel aufbaut oder nennt - für mich ist das Ganze eine "verbrecherische Augenwischerei".


    Interessant fand ich noch die Unterstreichung

    Zitat

    Ein unverzichtbarer Ansatz sei die Auslagerung aller Hochrisiko-Papiere in "Bad Banks", die allerdings mit dem kompletten Altkapital der betroffenen Institute ausgestattet werden sollten.

    Was bedeutet dies für die Einlagen diverser Sparer und Anleger?

  • Interessant fand ich noch die Unterstreichung



    Was bedeutet dies für die Einlagen diverser Sparer und Anleger?

    Spareinlagen gehoeren nicht zum Kapital einer Bank.


    "Die guten ins Toepfchen, die schlechten ins Kroepfchen."


    Soros will die Bad Assets und das Kapital in die Bad Bank und die Good Assets in eine Good Bank. An der Good Bank koennen sich neue Investoren oder die Altaktionaere der Bad Bank beteilligen. Tun sie das nicht, greift der Staat zu (investiert).


    Fuer Aktionaere und Anteilseigener der Bad Bank bedeuted das, dass sie das volle Risiko der Bad Papiere tragen, nicht der Staat, was auch gerecht ist (sie haben ja noch die Moeglichkeit das Management zu verklagen, falls sie sich betrogen fuehlen). Wenn die Bad Assets in der Zukunft mal wieder was wert sind, sind die Anteile auch wieder was wert (das ist ja auch der Ansatz fuer eine staatliche Bad Bank).


    Der Staat (Steuerzahler) wuerde hier kaum Risiko tragen und den Markt trotzdem re-kapitalisieren.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

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