Die Krise einfach "wegdenken" und "ignorieren" ?!

  • Helas!


    ...kann das funktionieren und vor allem wie lange ? :sleeping: :pinch: :whistling:


    Ich lade ein zum Gedankenexperiment:


    Mal angenommen, wir hätten von der Krise gar nichts mitbekommen, weil die Medien (wegen Zensur oder warum auch immer) nie darüber berichtet hätten und wirklich alles hinter verschlossenen Türen unter strengster Geheimhaltung abgelaufen wäre...


    Wie und wann würde sich die Krise überhaupt in Deutschland bemerkbar machen, wenn man sie einfach völlig ignoriert und über sie gar nichts weiß ?


    Oder anders herum gefragt: Wie würde die globale Kreditkrise den hoch-ignoranten Otto Normalhansel (am besten noch Staatsdiener oder Grundversorger) treffen, der glaubt ihm gehe alles am Allerwertesten vorbei und der nur von hier bis zur Haustüre denkt (z.B. meine Rentenfonds werden schon wieder steigen, muss sie nur lange genug halten und jetzt bloß nicht verkaufen) ?


    Ich bitte um Vorschläge und Anregungen ;) :D


    Bis jetzt ist ja noch nicht viel Spürbares passiert, sondern nur viel Sensationelles berichtet worden.


    Kurzum: Bisher in Deutschland ein reines Medienspektakel - gesellschaftliche Veränderung (bis auf mehr Arbeitslose und Schrumpfkuren im Geldbeutel durch Kurzarbeit und noch -relativ- wenig Entlassungen) nahezu Null - business as usual...

    Freigeld macht unfrei, Humanwirtschaft ist unmenschlich, die natürliche Wirtschaftsordnung ist unnatürlich.
    Zum "Wunder von Wörgl" => Merke: Stimuli erhöhen zwar die wirtschaftliche Aktivität, aber kaum die Produktivität.
    Der Staat beseitigt nicht die Mißstände, er erzeugt und vergrößert sie. :whistling:
    "Gold ist der Ausstieg aus dem Hamsterrad." :thumbup:
    Es gibt nur einen aufrichtigen Gold-Bug: Der, welcher sein Vermögen NICHT in Fiat-Monopoly-Währung bemißt. :evil:

  • MMn kommt die Krise erst noch in Deutschland an. Deshalb merken wir jetzt eingentlich noch nicht sehr viel davon, im Gegenteil - es wird ja einiges auch billiger. Und da regt sich doch keiner auf ;)
    Genau das ist aber das Problem "Es geht mir gut, warum soll ich was ändern?" - das wird vielen auf die Füße fallen. Aber was solls, der Staat fängt uns doch eh wieder auf.


    Meine Meinung: Jetzt alles Geld verleben und Überschüsse in Edelmetalle investieren. Keine Rentengedönse abschließen, später reicht das eh nie aus obwohl ich dann 50 Jahre eingezahlt hab. Da lass ich mir meinen Mindestsatz vom Staat bezahlen und leiste mir nettes Zeug von meinen glänzenden Metallen. Ich nutze meinen Wissensvorsprung aus, zum Glück macht das nicht jeder, da würde es ja nichtmehr funktionieren ;)


    My 2 cents.

  • Deutschland ist Exportweltmeister und der Aufschwung von 2005-2007 war nur auf Exporten basierend. Die Binnennachfrage war immer mau seit 2001.
    Die Autokonzerne haben etwa ab Herbst ihre fettpolster aus den letzten Jahren aufgefressen, kleinere Betriebe schon viel eher,
    d.h. es wird sehr viele Firmeninsolvenzen geben.
    Irgendwo habe ich gelesen, dass im Herbst viele Unternehmenskredite auslaufen: und die Banken zögern bei jeder Verlängerung.
    Gleichzeitig steigen die Zinsen für Unternehmenskredite.
    Bei der Dresdner Bank und Commerzbank wurden bisher Dispokredite für Firmenkonten in Höhe von ca. 5000 EUR
    nach Good Will vergeben: jetzt gibt es eine Riesenkreditprüfung mit Bilanzen, egal wieviel Eingänge es auf dem Konto gibt.
    Ein Großteil der Firmen hat sich an Fremdkapital gewöhnt.


    Sich die Krise einfach wegzudenken würde nur dann funktionieren, wenn man nicht nur allen Bürgern, sondern auch allen Bankern die Zeitungen wegnehmen würde.
    Stand April 2009 ist die Industrieproduktion in der eurozone um 40% eingebroochen. Gesetzt der Fall, die Firmen würden durchschnittlich mit 20% Gewinn arbeiten und KEINE Zinsen zahlen,
    würden sie 20 % Verlust machen.
    Die Exportindustrie hat in Deutschland einen zu großen Stellenwert, als dass man sich die Krise wegdenken könnte.


    Stattdessen würde ich die Krise lieber als Realität akzeptieren, mich einigermaßen vorbereiten, und danach das schöne Wetter genießen.

  • Staatsdiener haben keine Rentenfonds, die vertrauen voll auf ihre Pension. Manche haben eine halbbezahlte Immobilie, das wars im Normalfall mit Ersparnissen. Manche haben auch mehrere halbbezahlte Immobilien (gibts oft, weil sie bei Banken sehr beliebt sind als Kreditkunden), denen brichts auch ohne Krise das Genick...da reicht dann schon die nächste Nullrunde, das nächste gekürzte XXX/Urlaubs/Weihnachts-Geld.
    Diese Leut sind ans Unglaubliche grenzend vertrauensvoll gegenüber ihren Dienstherren, dabei werden die meisten von ihnen genauso verarscht.

  • Oder anders herum gefragt: Wie würde die globale Kreditkrise den hoch-ignoranten Otto Normalhansel (am besten noch Staatsdiener oder Grundversorger) treffen


    gar nicht
    naja, zumindest nicht die derzeitige (deflationäre) Phase der Krise ...


    doch wenn in Phase 2 die Inflation (im Sinne des Wortes: Aufblähung der Geldmengen) auf die Preise und Zinsen durchschlägt - wenn der Hartz IV-Satz auf 385 Euro im Monat erhöht wurde, das Billig-Bier beim Aldi aber 1,50 Euro kostet - wenn der Staatsdiener (nach 10-prozentiger Erhöhung seiner Bezüge) seine Hypothek bei nem Zinssatz von 18 % p.a. erneuern muß - dann könnte es mit ignorieren schwierig werden 8)

  • Ich wohne in Südwestdeutschland, wo 2/3 aller Firmen Zulieferbetriebe für die Automobilindustrie sind.
    -Soll also mein Vater die Krise ignorieren, obwohl er derzeit auf eine Arbeitswoche 2-3 Tage Kurzarbeit hat?
    -bzw. 60% meines männlichen Freundes- und Bekanntenkreises?
    Das hat mit Psychologie nichts mehr zu tun, das ist die bittere Realität!

    „Auch der fehlgeschlagene Einsatz hat seinen Wert in sich selbst.“ Josef Wirmer, NS-Widerstandskämpfer (1901-1944)


  • ...


    Meine Meinung: Jetzt alles Geld verleben und Überschüsse in Edelmetalle investieren. Keine Rentengedönse abschließen, später reicht das eh nie aus obwohl ich dann 50 Jahre eingezahlt hab. Da lass ich mir meinen Mindestsatz vom Staat bezahlen und leiste mir nettes Zeug von meinen glänzenden Metallen. Ich nutze meinen Wissensvorsprung aus, zum Glück macht das nicht jeder, da würde es ja nichtmehr funktionieren



    So sehe ich das auch. Man muss schon sehr viel Vertrauen verinnerlichen, es so nicht zu machen. Und doch, ein grösseren Bestand an "Bares" 10er und Papier, sollte man schon sein Eigen nennen dürfen, schliesslich können wir uns auch irren, wovon hier kaum jemand ausgeht!

  • Ich wohne in Südwestdeutschland, wo 2/3 aller Firmen Zulieferbetriebe für die Automobilindustrie sind.
    -Soll also mein Vater die Krise ignorieren, obwohl er derzeit auf eine Arbeitswoche 2-3 Tage Kurzarbeit hat?
    -bzw. 60% meines männlichen Freundes- und Bekanntenkreises?
    Das hat mit Psychologie nichts mehr zu tun, das ist die bittere Realität!



    Jetzt zahlt sich aus, dass die Endmontage der Autoindustrie weit übertariflich verdient hat.

  • Die Frage ist doch wie sich das ganze noch auswirkt..Kommt es zu einem Totalzusammenbruch ( glaub ich kaum) sind alle gekniffen, ausser vielleicht ein paar Hypermilliadäre mit 4.Wohnsitz auf einer Karibikinsel...


    Wirkt sich die Krise so aus das wir auf den Lebensstandart der 80er oder 90er (vielleicht sogar 70er Jahre) zurückgeworfen werden dann sag ich , NA UND?.. Damals haben wir auch gelebt(meine Kindheit in den 70ern war trotz sehr wenig Geld spitzenmässig).. Und man darf eines nicht vergessen, mit dem Rückgang des Luxus geht auch immer ein Rückgang des Stresses einher weil das hinterhergerenne nach jedem neuen Trend oder Gedöns wegfällt.


    Vielleicht kann sich nicht jeder mehr ein Auto leisten um in der Gegend rumzufahren oder nen dicken Urlaub zu machen, aber vielleicht lernt man dann mal seine Nachbarn kennen. :)

    Wenn man nicht klettern kann, dann sollte man sein Geld nicht einem Affen anvertrauen.

    Einmal editiert, zuletzt von Erdnuckel ()


  • Wirkt sich die Krise so aus das wir auf den Lebensstandart der 80er oder 90er

    Wahrscheinlich weit weniger ... real ist der Einkommensrückgang durch Arbeitslosigkeit und
    Kurzarbeit (oder geringeren Prämien bei provisionsabhängignen Einkommen ... damit meine ich nicht
    Bankvorstände, sondern Autoverkäufer, Versicherungsvertreter, Aussendiensler)


    Alles in allem wird da im Durchschnitt keine 5% Minus ausmachen, wahrscheinlich eher 2%


    Und dann ist natürlich Vermögen vernichtet worden (hier sind die Kleinen Arbeitnehmer und Rentner dann
    nicht oder kaum betroffen, das Geld zum Verzocken, sei es bewusst oder von der Bank betrogen ... Lehman Oma)
    muss man je erst mal haben.


    Viel von dem "vernichteten " Vermögen hat tatsächlich nie existiert .. war nur eine Buchgeld/Kreditblase:
    das Haus in Irland, dass mal eine Million gekostet hat, steht ja immer noch, und ist vielleicht immer noch
    die 250k Euro "Wert " die es vor 10 jahren mal gekostet hat. Der Besitzer, der es vor 10 Jahren gekauft hat,
    und in der Zeit den Kredit abbezahlt hat, merkt die Krise aber nicht .. hat er den zwischenzeitlich enstandenen
    Kreditrahmen genutzt um Schrottanleihen zu kaufen, hat er Pech gehabt, bzw. die Bank ...


    Aber bricht deswegen Wohlstand, Staats- und Wirtschaftsordnung zusammen ?
    Das scheint mir eher Wunschdenken gewisser Anarchisten, die auch wenn Sie überproprotional
    in Foren schreiben, doch eine zu vernachlässigende Minderheit darstellen.


    Die Mehrheit wird drüber hinwegkommen wie über alle bisherigen Spekulationsblasen,
    und die Bereinigung durch Firmenpleiten stärt die Markwirtschaft und schwächt sie nicht ...
    irgentwie braucht das System ab und zu Rezessionen und Bereinigungen.
    Statische Systeme, entgegen den Prinzipien der Märke festgeschrieben, wie der reale
    Sozialismus, oder die EU-Subventionierte Landwirtschaft, oder das lange Festhalten an
    der Kohleförderung in NRW .. das hat alles nichts gebracht.
    Nixdorf, Commodore, Grundig, PanAm, Karstadt, Opel ... was solls ?
    wir leben davon, dass neue Firmen und Branchen entstehen:
    Mobilfunk, Nanotechnik, Bio ... Microsoft, Apple, Amazon, Google, Ebay,
    die grössten Arbeitgeber, Börsenstars und Steuerzahler sind nunmal keine
    100 Jahre alten Konzerne... Und keiner garantiert z.B. Microsoft, dass sie
    in 20 Jahren noch existieren, davon gehen Börse und Weltwirtschaft aber auch nicht unter.


    ich denke, die Wirtschaft geht gestärkt aus der Situation hervor, die Banken lernen
    leider zuwenig und die Politiker tuen sich schwer bei der Findung des Mittelwegs
    zwischen Liberalismus und Überregulierung ... aber das ist nunmal nicht am Biertisch oder
    in Laienforen zu lösen.
    Und natürlich ist jährlicher Einkommenzuwachs weder Naturgesetz noch in
    in den Menschenrechten festgeschriebener Anspruch !

  • Statische Systeme, entgegen den Prinzipien der Märke festgeschrieben, wie der reale
    Sozialismus, oder die EU-Subventionierte Landwirtschaft, oder das lange Festhalten an
    der Kohleförderung in NRW .. das hat alles nichts gebracht.


    Letzten Endes wird der Kapitalismus an dem gleichen Problem scheitern, an dem auch der Sozialismus scheitert: Ihm fehlt das Geld anderer Leute. Von Aufschwung kann erst die Rede sein, wenn das Verschuldungsniveau auf Höhe der Zeit vor der Lehman Pleite liegt und allgemein von normaler Geschäftstätigkeit im Finanzwesen die Rede sein kann. Da das bei genauerer Betrachtung sowohl als auch nicht der Fall ist gibt es auch keinen Aufschwung. Das wiederum haben einige schlaue Füchse geschnallt und versuchen sich durch Quantitive Easing sowas ähnliches wie ein Perpetuum Mobile hinzufrickeln, mal sehen wieviel die FED nächste Woche an Staatsanleihen direkt ankauft. Mittlerweile sind sie ja so dreist (oder verzweifelt?) nichtmal mehr ihre Primary Dealer vorzuschicken.

  • Meine Theorie: Wir haben bereits 9 Jahre Krise - und keiner hat es gemerkt.
    Genau so wird es die nächsten 10 jahre fortsetzten - langsam - aber stetig weiter fortschreitend...
    Wie ein Krebsgeschwür. Vllt geht es dann wieder weiter - vllt gibt es auch einen plötzlichen Kollaps.
    Wir waren nah dran im Herbst 2008.


    Die Banken erzeugen neues Geld. Steht alles in der Broschüre der Bundesbank - kann sich jeder downloaden oder bestellen.
    Später soll keiner kommen und sagen: ich hab das aber nicht gewusst.
    Die Armen werden weiter ärmer und die Reichen noch reicher. Die Regierung tut nichts.
    Da frage ich mich - was für eine Regierung macht sowas? Eine Regierung, die die Armen noch weiter verarmen lässt?

  • guten tag zusammmen.


    @ juergenlangen


    jemand der so schreibt, muß den keller voller gold und silber haben :!: denn nur so läßt sich dieser beitrag verfassen. :D ich gebe dir in einigen punkten recht. :rolleyes:
    mein ehemaliger VWL - Dozent, hielt ungefähr die selben vorträge, nachdem er bemerkt hatte, daß erhebliche kritik an bisherigen antizyklischen maßnahmen
    der regierung, einzug hielten. ^^
    probleme von solch enormer tragweite, lieber juergenlangen, kann man aber nicht einfach dem markt selbst überlassen. und die märkte mit billigem geld fluten, hallo?? X(
    nur prognosen und positive indikatoren (früh) allein machen das bisherige nicht ungeschehen. und dass die lockerung der geldpolitik mit 0 % zins etc. nicht wirklich zünden,
    liegt nicht daran ,dass die banken kein vertrauen haben, sondern der eigentliche wirtschaftliche kollaps noch bevorsteht.
    wir erleben derzeit nur beruhigungsmaßnahmen, mehr nicht :!: überproduktion, fehlende absatzmärkte, verlust der realkaufkraft, hyperzinssätze auf altdarlehen, meine liebe
    herrn......und jetzt :?: :?:
    ne,ne juergenlangen, deine kennzahlen sind politisch korrekt, mehr aber auch nicht :!: ......
    eigenkapitlquoten von unter 15% sind leider bei über 70 % der deutschen industrie und deren zulieferer.....hurra deutschland :!: :D


    es grüßt,
    tresor [smilie_blume]

  • Bis vor einem halben Jahr habe ich auch so ähnlich gedacht: deswegen habe ich im dez Aktien gekauft - und die Gottseidank mit gutem Gewinn inzwischen verkauft.


    Als bei Dotcom bubble irgendein Mytoys.com oderso Pleite ging kam kein Mensch auf die Idee: oh, wie machen jetzt einen Bailout.
    Gleiches gilt für die Wahnsinnigen, die Aktien von solchen Firmen hatten:
    Oje: ich habe 1 Mio Verlust mit meinen Engagement in Intershop Aktien gemacht: ich bin systemisch wichtig, bitte ersetzt mir den Verlust.


    Diesmal wurden die ganzen fiktiven gigantisdchen Werte sozialisiert: d.h. die Trillionen Dollar die vorher nur auf dem Papier existierten sind nun offizielle US staatsschuld.


    Wie immer am Ende eines Kreditzyklusses, sucht sich das Geld immer neue Schulder: der Staat ist nun der Schulder of last resort...


    Im letzten Herbst hätte die Chance bestanden, die Banken Pleite gehen zu lassen und die Phantastillionen an Derivaten wären sauber vernichtet worden, ohne dass gesunde Unternehmen komplett
    gecrasht wären.
    Ich kenne viele kleine Unternehmen, die keine Schulden haben.


    Nun steht als nächstes der Staatsbankrott im Raum. Aber bevor das kommt, werden uns die Regierungen noch ordentlich ausquetchen: natürlich immer nur mit den besten Zielen.


    Das Ende eines kreditzyklusses ist immer bitter: aber noch nie wurde durch das ungedeckte Papiergeld soviel positive und negative Summen erzeugt.



    Die Derivate der Deutschen Bank sind das mehrfache des deutschen GDP wert:
    die Deutsch Bank könnte also ein Fünftel ihrer derivate verkaufen und damit ein Jahr lang das gesamte Bruttosozialprodukt Deutschlands aufkaufen.


    Merkst Du den Riss in der Matrix?


    Als ich das letzte Mal solche Vergleiche gesehen hab, dass war ein paar Tage vor dem Nasdaq Crash, als Firmen mit 20 Mitarbeitern 12 Wochen nach dem Börsengang angeblich mehr wert sein sollten als
    Mercedes.


    Die ganzen Bankenbilanzen basieren darauf, dass die Assets angeblich was wert sind.
    Die FED tauschte den USA Banken toxische Papiere gegen AAA staatspapiere ein (als Swap), damit die Banken eine zeit lang Bilanzen aufweisen, die nicht nach Recht und Gesetz zur Abwicklung führen müssten.



    Meine Oma verließ 1945 ihre Stadt auf der Flucht vor den Russen: die Evakuierung war relativ planmäßig, an den Bahnsteigen gab es Suppen und Rot Kreuz-Schwestern.
    Sie hatte zwei Babies mit dabei, ein Handtäschen - und ein Sparbuch mit vielen vielen Tausend Reichsmark.
    Sie hat bis zum Schluß den Lügen des Systems geglaubt.


    Keine paar Wochen später hat sie einen Brilliantring gegen ein Stück Brot getauscht.


    Wurde uns nicht immer eingetrichtert, wir sollen aus der Geschichte unsere Lehren ziehen? Gerne.


    Der Kapitalismus wird das alles perfekt überleben: der Riss im System ist das ungedeckte Papiergeld und die willkürliche Zinspolitik.


    Im Kapitalismus regelt Angebot und Nachfrage das System. Im Kommunismus wurde versucht, zu planen.
    Und bei Gott: das waren nicht alles Dummköpfe.


    In freiem Kapitalismus entstehen die Zinsen als Ergebnis von Angebot (der Geldgeber) und Nachfrage ( der Geldnehmer).
    Bei gedecktem Geld entsteht eine Marktbalance: ein Zins, den Geldgeber und Kreditnehmer aushandeln.
    Bei ungedecktem Geld kann die Notenbank Geld erschaffen. Und durch die Erschaffung von Buchgeld per Kredit drehen Privatbanken mit am Rad der Gelderschaffung.


    Zinseszinssysteme sind ohnehin extrem instabil un krisenanfällig.


    Wenn dann die Zinsen künstlich niedrig gehalten werden und die Investments massiv fehlallokiert werden, dann ensteht so ein großer Schaden, dass er nicht mehr aufgefangen werden kann.

  • Ich war Anfang der 90er Jahre in Litauen:
    Mir war klar, dass die Versorgungslage da nicht besonders gut war:
    Dementsprechend war meine Reisetasche ziemlich schwer: was nimmt man so mit:
    Ein paar Tafeln Schokolade, eine Salami, Brot,

    Erst, als ich da war, wusste ich, was ich wirklich gebraucht hätte:
    Brot, Wodka und Apfelsaft gab es preisgünstig und überall.
    Davon abgesehen gab es: fast nichts. NICHTS.

    Und dann kommen so die Momente, wo man sich fragte: Herrje, das war doch eigentlich abzusehen. Warum habe ich nicht 30 Tafeln Schokolade gekauft statt nur 5.
    Das wären nur ein paar Mark gewesen.
    Man hätte es doch wissen müssen….

    Mit D-Mark konnte man ins Restaurant gehen und sich für 8 DM fürstlich satt essen.
    (Monatliche Rente von Rentner war so was wie 50 oder 60 Mark.)


    In der Bundesrepublik haben wir – nein, nicht mehr einen so hohen Lebensstandard wie vor 10 Jahren.
    Aber der Run auf die Sachwerte und die Vernichtung der fiktiver Werte wie Giralgeld, Derivate etc. hat noch nicht begonnen.
    Derzeit kann man noch handeln.

    Ich denke, dass UK und USA vor uns dran sind.
    Nach einem Staatsbankrott in den USA wird es sicherlich auch bei uns noch ein Zeitfenster geben, ein paar wichtige Weichenstellungen zu treffen.

    Aber ich vermute, dass man dann kaum noch Edelmetalle bekommen wird. (ich glaube, ich klinge jetzt schon wie Eichelburg ...:-)


    Und dann wird man sich sagen:
    1 Unze Silber, schlappe 12 euro Giralgeld: warum hat man da nicht zugeschlagen.
    Gleiches gilt bei Bargeld.

    Inzwischen wurde veröffentlicht, warum Washington Mutual pleite ging: die Kunden hatten 9% der Einlagen abgezogen.
    Warum sollte man Tagesgeld für 2% anlegen? Die Banken machen nur Unsinn damit, im Sparstrumpf liegt es viel besser.


    Auf Ftd.de gibt es das Original-Protokoll der HRE Bankenrettung vom letzten Jahr: eine lohnenswerte Lektüre.
    Lanciert wurde dieses geheime Protokoll wahrscheinlich um zu zeigen, wie hat die Vertreter der Bundesregierung verhandelt haben.
    De facto zeigt es aber vor allem eines: dass uns nicht die Wahrheit gesagt wurde.

    (Das haben wir natürlich alle irgendwie vermutet).

    Warum sollte uns jetzt die Wahrheit gesagt werden?

  • Irgenwo hab ich mal gelesen.... war 1991 oder so...
    Als man in Russland für 1$ ca. 12 rubel zahlte und ein Kollaps absehbar war, haben viele es nicht glauben wollen und haben ihr Geld weiter behalten...
    Nach paar J. war es nichts mehr wert.


    Heute kriegt man für 12 Euro auch 1 Oz Silber - und auch heute glaubt keiner an eine Katastrophe...
    Ich denke jedoch - es wird nicht inflationär, sondern Deflationär - vllt mit einem Währungsschnitt...
    Das ist noch fataler - da Leute ja ins Geld gehen - und dann PENG!


    Die jetzigen Konjunkturpakete und Abwrackprämie sollen wohl Zeit verschaffen - vllt 1 Jahr.
    Was danach kommt - das weiß nur Gott. Es gibt genug Zeit neue Währungen zu erfinden.
    Neue Geld-Druckmaschinen wurden auch ja schon gekauft. Die Bundesdruckerei wurde zudem wieder verstaatlicht.
    Das sind für mich die ersten WARNZEICHEN! Ich warte geziehlt auf mehr.
    Sollten Gerüchte über neue Währungen auftauchen, dann werde ich das Geld schnellstens "verstreuen".
    "Niemand hat die Absicht eine Mauer zu bauen" - ICH GLAUBE DER ELITE KEIN WORT

  • zu dieser Krise kennt ihr ja. Ich rechne auch mit nem formidablen Kollaps. Was der Dr. richtig bemerkt hat, es ist abzusehen wohin die Reise geht. Das ist einfach durch nix mehr aufzuhalten. Die Kacke ist ins rutschen gekommen und wird erst stoppen, wenn sie am Boden ist.


    Ich frage mich tagtäglich, warum erkennen das so wenige, es steht an jeder Wand, in Großbuchstaben und Leuchtschrift. Menetekel, Menetekel.....

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