Ponzi Scheme U.S. Staatsanleihen

  • Im Worst Case Szenario (plötzliche Zahlungsunfähigkeit?) wird Geld sich extrem deflationär verhalten. Da die Nachfrage nach Geld das Angebot übersteigt. Demzufolge wird alles im Preis verfallen müssen. Gold hat momentan noch einen Sonderstatus (Gold=Geld). Da viele Anleger Inflation erwarten. Gold ist seit 2000 gestiegen, weil auch Öl gestiegen ist - es gab eine Angst vor Inflation (bis 2008!). Sollte diese länger ausbleiben und Deflation bestätigt bleiben, dann wird sich das umkehren. Dann wird Gold billiger. Nicht, weil es wertloser wird, sondern weil es niemand kaufen wird können. Außerdem werden Investoren zuerst das abverkaufen, was den geringsten Wertverlust hatte und die Anlagen mit mehr Wertverlust werden behalten, um die Verluste nicht abschreiben zu müssen. Fed und EZB konnten durch ihre Aktionen die Märkte gerade noch so stabil halten. Wenn sich alles verschlimmert, dann wird gar nix mehr helfen können.

    Es stimmt: bei einem allgemeinen finanziellen Herzinfarkt wird das vorhandene Bargeld eine deutlich höhere Kaufkraft haben als heute.
    Für den Moment, bis die Geldautomaten wieder geld ausgeben.
    Unser geld ist Schuldgeld, d.h. das Vermögen der einen Seite ist die Schuld einer anderen Seite. Dem kann man sich nur entziehen, wenn man aus dem Giralgeld und Buchgeld rausgeht und in physisches papiergeld reingeht.
    (Bevor Du fragst: ja, ich habe immer etwas Papiergeld als Vorrat).


    Aber woraus schließt Du, dass die FED bei einem finanziellen Herzinfarkt nicht schlicht und ergreifend das ganze Geld, dass als Giralgeld auf Konten vorhanden ist, druckt.
    Sie hat bei der Erschaffung von Giralgeld ein Riesen Know How und wird uns sicherlich beim Drucken von physischem Geld nicht im Stich lassen.


    Derzeit druckt die FED über die Programme POMO (QE) und SOMO 3,6 Mrd Dollar pro Tag.
    Das wären für jeden US Bürger vom Säugling bis zum Greis 360 Dollar, eine Familie mit zwei Kindern könnte also 1440 Dollar frisch gedrucktes Geld kostenlos bekommen.


    Warum sollte die FED, die derzeit schon 2160 dollar pro Monat/ und Familie druckt, nicht auch Papiergeld drucken, um das land mit Liquidität zu versorgen?
    Ich gebe Dir recht, dass es derzeit extrem deflationäre tendenzen gibt: da aber fiktive Werte nicht vernichtet werden, sondern durch das TARP-programm zu Bargeld umgetauscht werden, werden diese Tendenzen aufgefangen.


    Wenn unser geld Gold-und Silbergeld wäre, dann würden wir in eine mörderische deflation hineinsteuern.


    Das Szenario eines finanziellen Herzinfarktes ist möglich: genau aus diesem Grund sollte man ja immer reichlich Bargeld und Lebensmittelvorräte haben. Aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie dieser Zustand länger als 1 Woche anhalten soll, wenn Helicopter Ben das Land mit Papiergeld-Liquidität ertränkt.


    Interessant ist, wie so ein Herzinfarkt zu Stande kommt. In vielen Fällen wäre es denkbar, dass er auf Gründen basiert, die eine nachfolgende Währungsreform durchsetzbar machen: d.h. das alte Geld wird für ungültig erklärt und jeder bekommt 2000 "new dollar".

  • Zitat

    Obwohl ich im Deflationscamp bin, wird Gold performen. Die Deflation wird naemlich viele Schreckgespenster wie Geldentwertung (negative Zinsen), Waehrungsreform aber auch noch viel wahnsinnigere Inflationierungsmassnahmen in die Zunkunft projezieren. Alles sicher nicht sehr vertrauensfoerdernd fuer Papier, auch wenn die Preise fuer reale Gueter weiter fallen. Aehnlichen Status wie Gold hat in den USA historisch bedingt das Silber. Und natuerlich die Minen, denn die werden bei allgemeinem Preisverfall und selbst bei nur stabilen Goldpreisen profitieren.

    Die meisten gehen wohl von Deflation aus, die schleichend kommt. Eine andere Möglichkeit wäre eine Deflation die innerhalb eines Tages eintritt. Wo kein Zahlungsverkehr stattfinden kann - außer eben mit Bargeld. Die Nachfrage nach Bargeld wäre größer als das Angebot. Demzufolge würden sich alle Preise innerhalb von Tagen/Wochen halbieren.

  • Ich habe letzte Zeit ein sehr mulmiges Gefühl, wenn ich mit EC an Tankstelle bezahle. Von mal zu mal wird das Gefühl immer schlimmer. Was haben wir blos für ein Schwachsinn akzeptiert. Bargeldlose Zahlung hat man mittlerweile so akzeptiert wie Bargeld. Es gibt faktisch keinen Unterschied.

  • […]

    Kommt immer darauf an, warum und weshalb:


    ich nehme einfach mal Beispiele:


    Argentinien:


    Ausgangsituation: alle sind total überschuldet. Selbst die rechnung im Supermarkt kann man mit Kundenkarte und 36 Monatsraten bezahlen.
    kreditkrise: abkopplung des peso vom Dollar, Inflation, schlaue leute bringen ihr Geld auf Dollar-Konten,
    regierung friert Dollar-Konten ein und wandelt Dollar-Konten um in festverzinsliche Peso-Konten, natürlich 1:1
    Diese eingefrorenen argentinischen ex-dollar-Konten sind bis 2014 eingefroren.
    Der Zinssatz liegt vielleicht bei 2%, die reale Inflation liegt bei 22%.
    D.h. innerhalb von 5 Jahren wird das Geld durch den Staat legal vernichtet.


    Ziemlich schlau. Wenn man den Leute sagen würde: eurer geld ist weg, gäbe es einen Volksaufstand.
    Stattdessen ist es festverzinslich bis 2014 festgelegt, die reale Inflation erhöht sich und nach 5 Jahren ist das geld vernichtet.
    Die ehemaligen Geldbesitzer bekommen nach und nach mit, dass ihr geld schwindet, es entsteht aber niemals eine kritische Masse, die für einen Volksaufstand reicht.
    --------------------------------


    Island 2008: das geld ist auf den Konten eingefroren, man kann nur minimale Beträge abheben: wenn ich es recht erinner irgendwas wie 20 oder 50 oder 100 euro.


    Obwohl kaum jemand Bargeld hat und man vom Konto auch keine Überweisungen machen kann,
    geht die Inflation auf 20% hoch.
    http://diepresse.com/home/wirt…nanzkrise/428286/index.do
    Immobilienpreise brechen gewaltig ein.
    Ein halbes jahr später sind ca. 70 % aller isländischen Firmen pleite (quelle: radiobericht )


    hyperinflation in Russland 1993:
    Es gibt eine so große Bargeldknappheit, dass Firmen dazu übergegen, tauschhandel zu treiben,
    Niemand bezahlt Mieten, Gasrechnungen und Stromrechnungen - dafür bezahlt auch niemand Miete oder Steuern.
    (das letzte ist so geblieben: der russische Staat lebt vom Export von Rohstoffen, nicht von Steuereinnahmen).
    Die Firmen gingen 93 dazu über, nur noch Güter zu tauschen:
    Und obwohl alle zeitzeugen sagen, dass Bargeld fast nicht vorhanden und unglaublich knapp war, gingen die Preise expontentiell nach oben.
    Klassische hyperinflation.
    Wer ohne soziales Netz ist (Rentner, Heimkinder) verhungert, Russinen arbeiten als prostituierte in westeuropa,
    Familien leben davon, das irgendjemand an Lebensmittel herankommt oder im Westen arbeitet.


    --------


    Ohne falsch zu systematisieren und den Anspruch von Vollständigkeit ztu haben: es sieht so aus, als ob Kreditkrisen bei Edelmetallwährungen oder gedeckten Währungen zu Deflatio n führen, dass Kreditkrisen bei der Nutzung von ungedecktem geld zu Inflation führen.
    In island und Russland war geld der Landeswährung extrem knapp, trotzdem gab es Inflation.

  • Unser geld ist Schuldgeld, d.h. das Vermögen der einen Seite ist die Schuld einer anderen Seite. Dem kann man sich nur entziehen, wenn man aus dem Giralgeld und Buchgeld rausgeht und in physisches papiergeld reingeht.

    Das physische Papiergeld ist lediglich ausgedrucktes Giralgeld, damit entziehst Du Dich in keinster Weise dem Schuldgeld. Deine Guthaben, egal ob auf dem Girokonto oder als Geldscheine in der Matratze bleiben immer die Schuld eines anderen. Mit physischen Papiergeld hat man daher lediglich bei grosser Nachfrage nach Geldnoten und unzureichend Nachschub Vorteile, denn Giralgeld ist kein gesetzliches Zahlungsmittel, die Annahme kann jeder ablehnen.

    Aber woraus schließt Du, dass die FED bei einem finanziellen Herzinfarkt nicht schlicht und ergreifend das ganze Geld, dass als Giralgeld auf Konten vorhanden ist, druckt.
    Sie hat bei der Erschaffung von Giralgeld ein Riesen Know How und wird uns sicherlich beim Drucken von physischem Geld nicht im Stich lassen.

    Bereits das vollstaendige Ausdrucken der Geldmenge M1 ist ein riesiges logistisches Problem, ganz zu schweigen von der Geldmenge M3, das wuerde Jahre dauern. Hatten schon mal mehrere Leute ausgerechnet.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Warum sollte die FED, die derzeit schon 2160 dollar pro Monat/ und Familie druckt, nicht auch Papiergeld drucken, um das land mit Liquidität zu versorgen?

    Auch wenn da Geld genauso aus duenner Luft wie Giralgeld entsteht, ist es mit einer Rueckzahlungsverpflichtung plus Zins belastet (es bleibt geliehen bzw. eine Anleihe ... Staatsanleihe). Dieses Geld wird keineswegs verschenkt, auch wenn es die Bilanzen aufblaeht. Und warum sollte die Geldkreierung der FED so viel mehr inflationaer als die Giralgeldkreierung der Banken wirken, beides ist doch prinzipiell das gleiche.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • […]

    Kreditkrisen hat es immer gegeben: Bei gedecktem geld hätten wir wohl schon 1987 das ende der Fahnenstange erreicht: damals erreichte der Verschuldungsgrad in den USA den von 1929. Das paiergeld UND zu niedrige Zinsen haben die Korrektur herausgezögert.


    Im Zinseszinssystem entstehen irgendwann höhere Vermögen - und Schulden als die Volkswirtschaft tragen kann.


    es folgt dann zwangsläufig ein Zusammenbruch, beim dem Vermögen/Schulden , Sachwerte und Geld wieder ausbalanciert werden.


    Da das Ungleichgewicht diesmal größer ist, wird die Krise auch größer sein.

  • Bargeldlose Zahlung hat man mittlerweile so akzeptiert wie Bargeld. Es gibt faktisch keinen Unterschied.

    Es wird allgemein akzeptiert, Du hast aber keinerlei gesetzlichen Anspruch auf die Annahme von EC-Karten. Faktisch besteht derzeit kein Unterschied, das kann sich aber jederzeit aendern.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Die meisten gehen wohl von Deflation aus, die schleichend kommt. Eine andere Möglichkeit wäre eine Deflation die innerhalb eines Tages eintritt.

    Der Inflations-Deflations-Zyklus hat aus Erfahrung seine Eigendynamik und ersteckt sich ueber viele Jahre. "Deflation die innerhalb eines Tages" wuerde ich eher als totalen Zusammenbruch des Geldsystems betrachten, quasi als Endstadium der deflationaeren Phase.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Und obwohl alle zeitzeugen sagen, dass Bargeld fast nicht vorhanden und unglaublich knapp war, gingen die Preise expontentiell nach oben.
    Klassische hyperinflation.

    Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion schrumpfte die Wirstchaft gewaltig, es wurden immer weniger Waren produziert. Gleichzeitig wurden die Preisbindungen aus der Sowjetzeit aufgehoben und die dem russischen Parlament unterstellte Zentralbank konnte den Staat einfach mit gedrucktem Geld finanzieren.


    http://en.wikipedia.org/wiki/History_of_post-Soviet_Russia

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Auch wenn da Geld genauso aus duenner Luft wie Giralgeld entsteht, ist es mit einer Rueckzahlungsverpflichtung plus Zins belastet (es bleibt geliehen bzw. eine Anleihe ... Staatsanleihe). Dieses Geld wird keineswegs verschenkt, auch wenn es die Bilanzen aufblaeht. Und warum sollte die Geldkreierung der FED so viel mehr inflationaer als die Giralgeldkreierung der Banken wirken, beides ist doch prinzipiell das gleiche.

    Bingo.
    Das ist die Frage aller Fragen: woher weis das neue Geld, dass es gedruckt wurde und nicht geborgt.
    Ich denke, dass Zauberlehrling Bernenke genau das denkt: so lange wir kein Geld drucken, sondern alles hübsch bilanzieren ist es ok.
    Ich habe irgendwo in einem Thread einen historischen Aufsatz über die Staatsverschuldung Österreich-Ungarns im 1. Weltkrieg gefunden.
    Da kann man sehen, dass auch Österreich Ungarn die Staatsschulden während des Krieges hübsch bilanziert hat:
    das war alles Notenbankgeld, dass durch Zins und Einlösversprechen des Staates gedeckt war. Und trotzdem begann eine Teuerung der Endverbraucherpreise und später die Hyperinflation.


    Vielleicht - ich sage wirklich vielleicht - liegt es an der Verwendung des Geldes. Ein normales Wirtschaftssubjekt wird wenn es bei Verstand ist einen Kredit a 10% Zinsen nur aufnehmen, wenn es ein Geschäfts sieht, dass ein Investment benötigt und deutlich mehr als 10% bringt.


    Der Staat kann nur im Bereich Infrastruktur und Bildung Geld investieren, dass mehr als 5-10% return on investment bringt.
    Aber der Staat bekommt das geld auch zu besseren Konditionen.


    Wenn der Staat Geld "verkonsumiert", im Extremfall durch Kriege, die viel Geld kosten, aber keinen volkswirtschaftlichen Nutzen bringen,
    dann wird dem Gesamtkreislauf Geld entzogen, d.h. der Staat schluckt Geld, und er stiftet kein Investment, das 10% return on Investment bringen kann. Um das geld zurückzahlen zu können muss der Staat andere Staaten berauben - oder seine eigenen Bürger, d.h. er muss die Steuern erhöhen.


    Die meisten Staatsbankrotte gab es nach Kriegen in denen die Staaten sich massiv verschuldet haben.
    Vielleicht ist es so, dass Schulden, die zu sinnvollen Investments führen, konstruktiv wirken und Schulden für Konsum, Kriege und andere Dinge ohne Return on Investment destruktiv.
    (Deutschland ist dank fettem Sozialstaat und Bankenrettung heute fast so hoch verschuldet wie die europäischen Staaten nach dem 1. WK)


    Um zur heutigen Situation zu kommen: wenn die FED dem amerikanischen Staat eine 30jährige Anleihe mit 4,7% Zinsen abkauft, dann ist klar, dass der amerikanische Staat kein Investment in Bildung oder Infrastruktur finden wird, sondern dieses Geld einfach nur so in allgemeinen Ausgaben für Army, Marine, Staatsapparat und Bailout verraucht und b) dass in den kommenden 30 Jahren die Inflation höher sein wird als 4,7%
    und c) falls es in 30 Jahren den dollar noch gibt wird er mit der währung von heute nicht mehr viel zu tun haben. Er wird keine Weltwährung sein, sondern eine lokale Weichwährung wie die Peseta oder der Zloty.


    Auch wenn in der Bilanz eine verbriefte Schuld steht: es ist nur ein Surrogat einer verbrieften Schuld.
    Interessant ist, wann der "Markt" erkannt hat, dass Deutschland und Österreich Ungarn die während des Kriegs aufgenommen Staatsschulden nicht abtragen können. Es gab keine freie Presse, Wirtschaftsdaten waren schwer verfügbar, viele Menschen waren ideologisch sehr manipuliert,
    d.h. es gab nie diesen einen aha-Moment, indem die Akteure erkannten, dass zuviel Geld und zu viele Staatsschulden da waren.


    Gleiches gilt bei anderen Inflationen z.B. der Münzverschlechterung im 15. Jh.:
    Da wurde der Kupferanteil, (der üblich war, um die Münzen fest zu machen) sukzessive von 20% auf 100% erhöht.
    Woran haben die Menschen gemerkt, dass die Münzen immer schlechter wurden?
    Denn der Kurs zum ungarischen Goldthaler verschlechterte sich sukzessive mit dem abnehmenden Goldgehalt.


    Die perfekte Anwort habe ich nicht: aber folgendes Sinnbild:
    stell Dir das Experiement aus dem Physiunterricht vor: man hat eine große Vase mit Wasser und füllt ein wenig intensiv rote Flüssigkeit auf.
    In den ersten Minuten gibt es keinerlei Vermischung. Kaum merklich verbreiten die Farbstoffmoleküle in dem Wasserglas.
    Einen Tag später sind beide Flüssigkeiten perfekt gemischt.
    Wir kennen das Experiemt.
    Wenn man es nicht kennen würde: was würde man vermuten? Wie ist es möglich, dass die "dummen" Teilchen sich perfekt vermischen?


    Jedes Teilchen folgt nur der normalen Brownschen Teilchenbewegung - die innerhalb eines gewissen Zeitraums ausreicht, um einmal die beiden Flüssigkeiten zu vermischen.


    Zurück zu ungedeckten unproduktiven Staatsschulden: wenn solch geld ins System kommt, vollziehen sich offenbar veränderungen, die auch ohne besondere Kenntnisse und ohne besondere Intelligenz dazu führen, dass die menschen für sich oder ihre Firma wirtschaftliche Entscheidungen treffen,
    die am Ende zu einem Gesamtergebnis führen: der Volkswirtschaft als Gesamtkörper "erkennt" dass die Staatschulden ein ungedeckter Scheck sind und dass das ins System injizierte Geld eigentlich Falschgeld ist. Und es kommt zu einem Ausgleich zwischen geldmenge und Sachwerten: spricht Teuerung / Inflation.


    ---


    Nagel mich jetzt nicht darauf fest: das habe ich mir eben gerade so vorgestellt.
    Viele Ökonomen reden im Übrigen auch davon, dass sie - wenn der Staat Staatsanleihen kauft - vom gelddrucken sprechen.

  • Dr_Meyer


    Die Schrottpapiere der Banken sind momentan nicht handelbar und an sich wertlos. Um den Defizit auszugleichen, hat EZB neue Kredite vergeben. Das ist inflationär, wenn die neuen Kredite nicht wieder entzogen werden und wenn die Schrottpapiere plötzlich wieder alten Wert zurückbekommen. Einem Artikel zu entnehmen sind die Schrottpapiere nach wie vor wertlos - Es gibt also immer noch kein Vertrauen zw den Banken. Die kredite wurden für 1 Jahr terminiert. Somit kann MOMENTAN unmöglich eine Inflation entstehen. Vielmehr wird das Sytem am Leben erhalten, bis die Wirtschaft wieder anspringt. So die Hoffnung. Bei einem gedeckten Geld hätte man keinen Ausgleichs-Kredit schaffen können. Die wertlosen Papiere müsste man dann abschreiben und dies würde das Geld "vernichten".


    Zitat

    Es wird allgemein akzeptiert, Du hast aber keinerlei gesetzlichen Anspruch auf die Annahme von EC-Karten. Faktisch besteht derzeit kein Unterschied, das kann sich aber jederzeit aendern.

    Danke, das habe ich gemeint. Die meisten (=alle) sehen das nicht

  • Die Ratten verlassen das sinkende Schiff:


    die "Freunde" des US Finanzministeriums, die Primary Dealers, haben seit Juni 103 Millionen U.S. Treasuries aus ihren Beständen entfernt: während sie voher 93,6 Mrd hatten,
    sind sie nun 10,5 Mrd Short: d.h. sie haben Lieferverträge mit dritten um 10,5 Mrd U.S. Trasuries zu liefern, glauben aber, diese in Zukunft billiger zu bekommen als derzeit.


    Holdings of Treasuries by the 18 primary dealers of U.S. government debt that trade directly with the Federal Reserve fell to a negative $10.5 billion last month -- a so-called net short position -- from a record net long of $93.6 billion in June, according to data compiled by the central bank.


    Gleichzeitig haben JP Morgan und Merryl Lynch große Mengen Gold über den SPDR Gold Fond erworben:
    JP Morgan hat seine Position am weltgrößten Godn Fond um 202,7% erhöht und ist nun nach dem Paulson/Greenspan Fond der größte Shareholder des Goldfonds.


    JP Morgan hat sich damit kurz vor Ladensschluß ca. 20 Tonnen Gold gesichtert (na gut, so sicher halt ein Fond sein kann).


    Die Deutschen haben in Q2 ca. 25 Tonnen Gold gekauft: das zeigt die Dimensionen, mit welcher Leichtigkeit big Money Gold kaufen kann.

  • > Komisch JPM ist doch Golddrücker und hält dauer Shortpositionen auf Gold


    Denk mal drüber nach was das heissen könnte ... mit Papier den Preis niedirg halten und sich mit echter Ware eindecken :hae:


    Rechnet JPM mit stark steigenden Preisen für echtes Gold?
    Legen sie sich eine Reserve an falls mal jemand die Papierpositionen geliefert haben möchte?


    Fragen über Fragen :hae:

  • Hat jemand die aktuellen Zahlen zu den US-Staatsanleihen und deren größte Halter, auf der offiziellen Seite des US-Finanzministeriums hier sind die Daten nur bis JUNI vorhanden, äußerst merkwürdig.


    Warum wird das nicht aktualisiert, ich warte jetzt schon bestimmt einen Monat auf aktuelle Daten, aber nichts tut sich, immerhin haben wir jetzt schon Mitte September, aber selbst die Juli-Daten sind noch nicht veröffentlicht.


    Könnte es am Rückgang des chinesischen Anteils liegen, den man nur ungern publik machen möchte? 8|


    Oder kommen die Daten immer erst mit 3-monatiger Verspätung?

  • Die Juni Daten kamen vor ca. 4 Wochen raus: es gibt also immer eine gewisse zeitliche Verzögerung.
    Falls aber in den nächsten Tagen nicht die Juli Daten rauskommen, wäre in der tat etwas faul.


    in den letzten Tagen gab es:
    a) einen Ausbruch des Goldes
    b) während des Wochenendes des G20 Treffens Dollarstützungskäufe, die
    d) am Dienstag letzter Woche von einer Dollarverkaufswelle überrant wurden (siehe Artikel le Monde im Thread "fall des USDX"
    d) außerdem hat die graue Eminenz der chinesischen Notenbanker was von "dollar may it hard" gemurmelt, falls die USA weiter Geld
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    Von daher wird es EXTREM spannend, wie die nächste Verteilung der US Schulden aussehen wird.
    es wäre durchaus denkbar, dass sich etwas gravierendes verändert hat und insider schon entsprechende Käufe und verkäufe getätigt haben.
    ich gehe allerdings davon aus, dass die derzeitigen umschichtungen der chinesen noch getarnt sind,
    d.h. dass sie ihre us papiere noch besitzen, aben durch puts abgesichter haben, CDS abgeschlossen haben,
    kredite aufgenommen haben und staatspapiere als sicherheiten hinterlegt haben etc.

  • Hat jemand die aktuellen Zahlen zu den US-Staatsanleihen und deren größte Halter, auf der offiziellen Seite des US-Finanzministeriums hier ...


    guter Link :)


    aber nur die Daten des letzten Jahres ...


    weiß Du, ob man auch irgendwo nen 5- oder 10-Jahresüberblick findet?

  •  [Blockierte Grafik: http://www.chrismartenson.com/files/u4/Househldl_Treasury_Securities_L209.jpg]



    Chris Martenson, jritischer Wirtschaftsblogger und Ex-Vice-President von Pfizer hat am 1. Sept einen anderen interessanten Fakt bzw.
    eher eine interessante Fälschung gefunden: die US Trasury weist aus, dass von Q4 2008 auf Q1 2009 der Besitz von US Bürgern an US Treasuries einen unglaublichen Sprung gemacht hat: 377 Mrd Dollar.


    Das ist nicht nur ziemlich viel Holz, sondern würde bedeuten, dass in der fraglichen Periode 93% der US Sparquote in US Staatsanleihen geflossen sind.
    Wahr oder unwahr?
    Unmöglich: dass US Bürger 93% ihrer Ersparnisse in US Staatsanleihen anlegen ist genau so unwahrscheinlich wie ein 93%iges Wahlergebnis.


    Außerdem ist Chris Martenson ebenfalls aufgefallen, dass UK prozentual zu den klassischen Buyern von US Staatspapieren zu viele Treasuries gekauft hat.
    Ich hatte damals vermutet, dass die BoE Pfundnoten druckt und damitr US Treasuries kauft. Chris martenson vermutete, dass UK banken als Strohmänner für die FED kaufen könnten.

  • guter Link :)


    aber nur die Daten des letzten Jahres ...


    weiß Du, ob man auch irgendwo nen 5- oder 10-Jahresüberblick findet?


    Ich konnte keine reine Datengrundlage finden, nur einen Chart auf MMnews, an den ich mich noch erinnern konnte, aus einem Artikel vom 4. Mai 2009, mit einer Zeitachse bis 2000


    [Blockierte Grafik: http://home.att.net/%7Erdavis2/tshldrs2.jpg]


    Man erkennt sehr schön, wer die wiklich großen Räder dreht: China und Japan. :)

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