Dubai - Ausloeser der naechsten Krisenwelle ?

  • Keine Staatsgarantie fuer Schulden, Glaeubiger und Investoren erleiden Verluste. Zu den Glaeubigern gehoeren nicht nur Banken, sondern auch mit dem Bau beauftragte Unternehmen, die jetzt ihre Rechnungen nicht bezahlt bekommen.


    Dubai lässt Dubai World fallen
    Investoren waren von einer staatlichen Garantie für das hoch verschuldete Konglomerat ausgegangen. Nun stellt ein hochrangiger Regierungsvertreter klar: Wir sind nicht Dubai World.

    http://www.google.com/search?q=Dubai+lässt+Dubai+World+fallen

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Investoren waren von einer staatlichen Garantie für das hoch verschuldete Konglomerat ausgegangen.



    Wer so doof ist, gehört bestraft. Wenn ich mit einer GmbH Geschäfte mache, gehe ich auch nicht davon aus, dass die Gesellschafter perönlich haften, oder ?


    Sturm im Wasserglas...


    Ein paar Abschreibungen mehr, who cares...?

    Wie merke ich mir die 11 88 0 ?
    11 Millionen Griechen kriegen 88 Milliarden Euro und zahlen 0,- Euro davon zurück.

  • ich glaube nicht daran... dazu ist der Schock zu klein... im Radio lief nicht mal was darüber...
    aber die Aktien-Kurse können etwas dahindümpeln...

    Subprime fing bereits im Februar 2007 an (HSBC erste Mrd Abschreibung). Damals dauerte es ein halbes Jahr, bis man ueberhaupt verstand, dass was kommt. Bernanke sprach anfangs von 50-100 Mrd Gesamtschaden und alles sei im Griff. Heute geht das IMF von bis zu $4 Billionen Gesamtschaden aus.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

    2 Mal editiert, zuletzt von Tollar ()

  • [i]Dubai lässt Dubai World fallen


    Die Familien, die dort entscheiden, geben jedenfalls die Info raus, sie wollen kein eigenes Vermögen einsetzen. M.E. eine atemberaubend konsequente Absage an die USA, keiner glaubt die amerikanische Story von der Erholung der Finanzwirtschaft, keiner gibt auch nur einen Dirham für das Immobilienproblem. Den VAE wird das finanziell noch am wenigsten ausmachen, denn die meisten Gebäude in Dubai werden von ausländischen Investoren gebaut und finanziert, während die VAE als Eigner der Grundstücke selbst nicht ins Risiko gehen.


    Finde ich gut, Tollar, dass Du Dich des Themas annimmst, dann wird's kompetent und gründlich abgehandelt. [smilie_blume]

  • Njet !


    Auslöser, nein..............allenfalls ein Anlass für die nächste Abwärtswelle. Als Auslöser mit einem 40 - 80 Milliardenproblem einfach zu klein. Alleine unsere gute alte HRE hat über 100 Mrd gefressen.

  • Dubai gibt allemal ein einfaches Signal rund um die Welt...


    es gibt einfach keine absolute Sicherheit für alle Investitionen ! Es gibt auch keinen globalen Bailout!


    Die Summen mögen heute vielleicht klein erscheinen, doch auch hier sind die europäischen Banken wieder gut.... mitten drin in der der Sch..xe, wenn man es so sagen möchte. Doch hier steht diesmal keiner parat und dafür gerade, keiner pustet hinten rein was vorne rausfällt, das Invest im Emirat beträgt wenn ich es noch richtig im Kopf habe gut 120 MRD, 50 davon alleine in GB, an die 10 in Germania, reichlich wieder in der Schweiz. Untern Strich ein eindeutiger Verlust für die altbekannten Kandidaten der Finanzierung. Und sowas im Vorzeigeland am Golf ?


    Eine Signalwirkung bleibt allemal bestehen, besonders auch hinsichtlich anderer Golfstaaten, längst sind nicht alle so gut aufgestellt wie man vielleicht meinen mag. Zumindest wird hier recht deutlich, das im Ernstfall eine Deckung der Kredite in der Region zweifelhaft anzusehen ist.


    Wünsche


    ...einen goldigen Tag


    Tut

  • 120 MRD, 50 davon alleine in GB, an die 10 in Germania, reichlich wieder in der Schweiz.

    Neben den direkten Finanzierungen kommen noch die privaten Immobilienkredite fuer die Luxusimmobilien westlicher Kaeufer. Die haben bestimmt nicht cash bezahlt. Wenn dann die Werte massiv fallen, sind nur noch noch die Sandinseln ueber Wasser.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • ...ist als Auslöser einer weltweiten Krise zu klein. Was dort (im Wahrsten Sinne des Wortes) "in den Sand gesetzt" wurde muß halt abgeschrieben werden. Hoffe trotzdem daß der "Burj Dubai" fertiggestellt wird (der schönste Wolkenkratzer weltweit).


    gruß vom silberjäger

    kleine summen, ja. aber diesmal wird echt abgeschrieben und nicht nur als derzeit unverkäuflich in der bilanz versteckt. man kann billionen leicht in der bilanz verstecken. aber man kann im verhältnis nur wenige mrd. abschreiben.
    und wehe es fällt als reaktion der nächste um. dann landen auf einmal all die leichen auf dem tisch, die in dortigen bilanzen bislang versteckt wurden. es bedarf wenig für eine kettenreaktion.

  • Hier die Antwort: (leider nicht gratis)


    http://www.handelsblatt.com/fi…nzkrise-ausloesen;2492112


    Dubai wird keine zweite Fianzkrise auslösen


    Nach den Schäden in Billionenhöhe war es erschreckend zu sehen, wie sehr sich der globale Markt durch Schulden von gerade einmal 80 Milliarden US-Dollar aus der Bahn werfen ließ. Vielleicht steht uns wirklich noch ein nächstes Kapitel der Finanzkrise bevor, Dubai wird es aber nicht schreiben.



    das könnte eher alles verschärfen:
    http://www.ftd.de/unternehmen/…utm_campaign=/unternehmen

  • ich glaube nicht daran... dazu ist der Schock zu klein... im Radio lief nicht mal was darüber...
    aber die Aktien-Kurse können etwas dahindümpeln...

    na, da bin ich nicht sicher:


    ich habe ein ganz gutes Gedächtnis und ich erinnere mich noch, wie dieser NTV-Korrespondent,
    der immer so amerikanisch mit den Armen rumfuchtelt, vom New Yorker Parket der Wallstreet über das Ende
    der Subprime krise berichtete:


    das war irgendwann im Sommer 2007: nach den ersten Horrormeldungen über die Ausfälle von Subprime Krediten,
    da sagte er im Fernsehen "das Suprime Thema ist ausdiskutiert, das ist in den Kursen schon eingepreist drin"


    wir werden in den kommenden 2 Wochen noch eine Menge Main stream berichte über Dubai sehen:
    das Thema eignet sich auch zu gut.


    ich bin aber nicht sicher, ob es durch ist.
    Eine Menge seriöser Investoren, die sich an Bail out gewöhnt hatten, werden jetzt nochmal genau ihre Positionen durchgehen. Und wo sie Risiken vermuten, werden sie Kapital abziehen.


    die weltwirtschaftskrise in Deutschland 1930 kam dadurch zu stande, dass die amis Kapital abgezogen haben.


    die weltwirtschaft ist dermaßen verwoben, dass es noch nicht sicher ist,
    wo es demnächst kracht.


    vielleicht führt ein längeres Nachdenken über Dubai zum Kapitalabzug aus China?

    kleine faktoren können große Folgenm haben: z.B.:

    Ich habe gerade gelesen, dass Viagra das brasilianische rentensystem in den kollaps führt.
    60jährige geschiedene Männer heiraten 20-30 jährige Frauen (was es vor Viagra kaum gab).
    Und wenn die Männer dann sterben, bekommen die jungen Frauen lebenslang Wittwenrente.
    Statt 15 jahre wittwenrente werden jetzt massenhaft Wittwenrenten an 30jährige Frauen ausgezahlt,
    die noch gut und gerne 20-50 jahre lang Rente beziehen werden.


    Prinzipiell hat ein Bankrott Dubais nicht die gleichen Folgen wie ein Bankrott Italiens.
    Dubai hat ein ganz anderes geschäftsmodell als westliche Demokratien.
    Dubai ist ein Hedge- und Immobilienfond mit angeschlossenem Hoheitsgebiet.
    es gibt keine Einkommens und Mwst.
    Mit Unternehmens, Einkommens und MWSt würden zwar viele Unternehmen das Land verlassen,
    der Staat würde aber auch mehr einnehmen.


    Von daher geht von Dubai weniger symbowirkung aus als bei einem Bankrott der Ukraine, Griechenlands oder Italiens.


    Die Chance, dass Dubai größere Auswirkungen haen wird, die derzeit erst durchs System sickern,
    stehen bei mindestens 30%.
    Wie gesagt: auch Subprime war anfangs ein Mini-Thema.

  • Nach den Schäden in Billionenhöhe war es erschreckend zu sehen, wie sehr sich der globale Markt durch Schulden von gerade einmal 80 Milliarden US-Dollar aus der Bahn werfen ließ.

    Sicher, Subprime hat auch nur 50 bis 100 Mrd Dollar gekostet, Krise wurde beherrscht und in 2007 beendet.


    Nothing to see here! Get back to work !

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • die weltwirtschaft ist dermaßen verwoben, dass es noch nicht sicher ist,
    wo es demnächst kracht.


    vielleicht führt ein längeres Nachdenken über Dubai zum Kapitalabzug aus China?

    Oder wie Marx schon sagte: Kapital ist scheu wie ein Reh.


    Dubai fuehrt vor Augen, dass es keine krisefrei Maerkte gibt, jeder Markt endet frueher oder spaeter in einer platzenden Blase. Daher wird das Kapital saemtliche Maerkte auf potentielle "Dubainitis" pruefen.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Finde es beruhigend dass 80 Milliarden oder anders ausgedrückt 80.000.000.000,00 heute nichts mehr auslösen 8) :thumbup: Klares Zeichen einer Geldwertstabilität ;)
    Ich würd mal vorsichtig das Quartalsende abwarten, wenn die ein oder andere britische Bank, dann 5, 8 oder 10 Mrd abschreiben darf. Wenn dann im Q1 der ein oder andere größere Bauträger aufgibt, weil keine Zahlungen mehr aus Dubai kommen, könnten wir Mitte des Jahres die volle Auswirkung sehen. Immerhin berichtet der Daily Telegraph das GB als erstes der G10 Länder in 2010 "a full-blown debt crisis" erleben könnte. Ausweislich des Berichts ist dabei Dubai überhaupt noch nicht berücksichtigt ;)
    So, ich geh jetzt ruhig schlafen, alles wird gut :D


    greetz anwir

  • Dubai World koennte ihre Gewerbeimmobilien in den USA (vornehmlich Hotels) mit Verlust liquidieren muessen, um ihre Schulden refinanzieren zu koennen. Allein in Las Vegas investierte Dubai World $5,4 Mrd in Hotel- und Spielcasinos.



    Dubai World heavily invested in US hotels


    Gewerbeimmobilien befinden sich in den USA schon seit laengerem in extremer Schieflage und ein Leerverkauf durch Dubai World koennte den Markt erst richtig ins Rutschen bringen. Kollabierende Immobilienpreise haette auch Folgen fuer in den USA finanzierende Banken ... und da schliesst sich sogar der Kreis zur Deutschen Bank.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

    2 Mal editiert, zuletzt von Tollar ()

  • solche kettenreaktionen sind es, die das system nicht verträgt und die kaum absehbar sind.
    jemand ist pleite, der insolvenzverwalter verkauft assets, das schlägt auf den markt durch...
    das ist ähnlich wie die pleite von karstadt und hertie. für sich genommen keine große sache, aber der gewerbeimmomarkt in den mittelgroßen innenstädten ist damit möglicherweise auf jahre tot. und das führt dann zu gewaltigen problemen bei tausenden kleinerer investments, die alle bei den banken mit krediten in den büchern stehen.
    oder lass eine bank an dubai pleite gehen. die hat bislang vielleicht 20 mrd. an potentiellen verlusten in der bilanz versteckt. jetzt geht sie an 2 mrd. kaputt. die insolvenz deckt jetzt aber auch die "stillen reserven" an verlusten auf. so funktioniert bilanzierung nämlich heut zu tage. und dann nimm noch die zusätzlichen verluste aus kosten der liquidierung und einen kleinen anteil für die marktverzerrung durch schnelle liquidierung. und aus 2 mrd. werden 25 oder 30.

  • solche kettenreaktionen sind es, die das system nicht verträgt und die kaum absehbar sind.

    Ja, wieviele Risse hält ein Damm aus, bis er bricht? Zumal der Damm fast nur noch aus langsam aufweichenden Zetteln besteht, auf denen "Damm" draufsteht...

    "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten" W. Ulbricht
    "... gebe ich Ihnen, gebe ich den Bürgerinnen und Bürgern des Landes Schleswig-Holsteins und der gesamten deutschen Öffentlichkeit, mein Ehrenwort, ich wiederhole: Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, daß die gegen mich erhobenen Vorwürfe haltlos sind.“ U. Barschel
    "Es gibt kein Treffen in Luxemburg", sagte Guy Schuller, Sprecher des Vorsitzenden der Euro-Gruppe, Jean-Claude Juncker, am Freitag der dpa. "Das sind Gerüchte ohne Substanz."

  • Noch Anfang November 2009 hatte Scheich Mohammed (Cheffe des Emirats Dubai) die Solidität von Dubai und seinen Staatsbetrieben beteuert.
    Wer anderes behauptet, solle bitte schön die Klappe halten: "Shut up!" reagierte er barsch (SPIEGEL 30.11.09).
    Klar, Schönwetter machen bis zum Schluß. Wirtschaft hängt ja auch wesentlich von der Stimmung/Vertrauen ab.


    Bei uns ist das Gebälk auch sehr morsch. Unsere Politiker und die Medien dementieren vielleicht nicht so plump wie in Arabien, halten sich jedoch seeeehr deutlich zurück, den wahren Zustand zu beschreiben. "Müssen" sie auch (ein Schelm wer dabei an das Orchester auf der sinkenden Titanic denkt ). Der überwiegende Teil der Bevölkerung ist/will nunmal in seinem Alltag/Job eingebunden sein und will seine Freizeit doch ganz sorglos genießen (Spaß Spaß Spaß!!!). Kaum einer schaut über den Tellerrand. Würde der wahre Zustand bei uns nun plakativ kommuniziert werden, würde ein Teil vielleicht aufwachen und wir hätten wir den Bank run. Das will keiner !
    Hoffentlich wird dieses "Stillhalteabkommen" nicht von Entwicklungen in der Realität plattgewalzt. Es könnte ja ganz schnell gehen, siehe eben Dubai (u. evt. als nächstes England).

Schriftgröße:  A A A A A