Währungsanlagekonten - NOK?

  • Spannende Infos - insbesondere zur Situation in Argentinien kurz vor dem Crash (Stichwort Zwangsumtausch)! Von der Comdirect wurde mir heute bestätigt, dass die dort geführten Währungsanlagekonten der deutschen Einlagensicherung unterlägen, da das Guthaben bei der Comdirect selbst geführt würde. Ob sich das nur auf den umgetauschten Euro-Betrag bezieht oder auf die Fremdwährung, muss ich noch in Erfahrung bringen - guter Hinweis, Xray1.


    Wobei Direktbanken in einer Krise natürlich ein unnötiges zusätzliches Risiko darstellen. Für einen Bank-Run braucht man leicht erreichbare Filialen. Zudem empfehle ich Genossenschaftsbanken und öffentlich-rechtliche Kreditinstitute, da diese zusätzlich zur üblichen Einlagensicherung noch über eigene Sicherungssysteme und -mechanismen verfügen.


    Dass diese Einlagensicherung bei einem vollständigen Zusammenbruch des Euro nicht mehr greifen wird, ist mir bewusst. Maximale Sicherheit gibt es theoretisch nur mit EM - wobei auch hier die Frage im Raum steht, ob es zur Kaufkraftsicherung im "worst case" heute noch sinnvoll ist, in Gold zu investieren. Als Spekulationsobjekt mit begrenzter Laufzeit würde ich das aktuell noch bejahen - die Preise werden vermutlich noch weiter steigen und kurz vor dem Zusammenbruch kurzfristig auch noch mal nach oben schießen. Als Kaufkraftspeicher für die Zeit nach dem Crash habe ich dagegen meine Zweifel - dafür ist der Goldpreis einfach schon zu weit enteilt. Im Grunde nimmt der Goldpreis die mögliche Inflation schon jetzt vorweg; ähnlich wie sich in einem Aktienkurs immer auch die Zukunftserwartungen widerspiegeln. Wenn der Goldpreis aber schon inflatorisch aufgebläht ist, dann steht zu erwarten, dass er nach einer Währungsreform niedriger liegen wird als heute --> dann droht wie bei der Anlage auf einem inländischen Währungskonto ebenfalls Verlust.


    Wenn du von einem Worst-Case-Szenario ausgehst, dann kannst du nur mit echten Sachwerten angespartes Vermögen über eine Krise, Hyperinflation, Währungscrash, Währungsreform retten: Mit Edelmetallen, mit Immobilien, ggfs. mit "guten" Aktien von Unternehmen, die voraussichtlich so eine Krise überstehen und immer benötigte Güter herstellen (Lebensmittelbranche, Pharmabranche, Energiebranche). Je teurer du diese Sachwerte vor einem erwarteten Crash einkaufst, desto weniger Vermögen kannst du retten, aber immer noch besser als gar nichts.


    Norwegisches Bargeld könnte man sich natürlich auch ins Schließfach oder den Tresor legen, aber ob man das nach einem Crash und einer Währungsreform problemlos umtauschen könnte, weiß heute auch keiner. (Gleiches gilt übrigens für den Schweizer Franken.) Bei der starken Exportausrichtung der bundesdeutschen Wirtschaft halte ich eine Konvertibilität aber auch in Zukunft (ggf. unter einer neuen Währung) für hochwahrscheinlich. Das eigentliche Risiko bei einem inländischen Währungskonto, da stimme ich euch zu, liegt in einem Zwangsaumtausch mit anschließender Abwertung. :(


    Ausländisches Bargeld ist auch einen Gedanken wert. Solange die ausländische Währung nach einem Euro-Crash werthaltig bleibt, wirst du die immer tauschen bzw. damit bezahlen können.


    Andererseits: nach einem Crash würde ich als Staat den EM-Handel mit hohen Steuern belegen, um die EM-Besitzer, die ihr Vermögen vor dem Verlust bewahren wollen, an der Sanierung zu beteiligen. Vergleichbar der Strafsteuer, die nach der Hyperinflation in Deutschland gegen Immobilienbesitzer verhängt wurde ...


    Im Gegensatz zu Immobilien kann man Gold aber anonym kaufen, anonym halten, verstecken, auf einer evtl. Flucht mitnehmen, und auf bessere Zeiten warten.

  • http://www.bankenverband.de/se…fige-fragen-und-antworten
    Welche Währungen schützt der Einlagensicherungsfonds?
    Der Einlagensicherungsfonds schützt Einlagen, unabhängig davon, in welcher Währung sie unterhalten
    werden. Der Einlagensicherungsfonds ist jedoch berechtigt, die Entschädigung in Euro vorzunehmen.

    http://www.gesetze-im-internet.de/eaeg/BJNR184210998.html
    § 4 Abs. 1 S. 2 EAEG
    Ein Entschädigungsanspruch besteht nicht, soweit Einlagen oder Gelder nicht auf die Währung eines EU-Mitgliedstaates oder auf Euro lauten.


    Da weder die Schweiz noch Norwegen, Canada, Australien, Neu Zealand, USA, etc. Teil der EU sind, greift der Einalgensicherungsfonds leider nicht.

  • Von der Comdirect wurde mir heute bestätigt, dass die dort geführten Währungsanlagekonten der deutschen Einlagensicherung unterlägen, da das Guthaben bei der Comdirect selbst geführt würde.

    Das mit der Einlagensicherung habe ich ja in meinem vorigen Post bereits "entkräftet".
    Der Punkt "bei der Comdirect selbst geführt" bezieht sich wohl nur auf den schuldrechtlichen Anspruch der durch das Fremdwährungskonto ausgewisen wird, aber wohl nicht darauf, dass die Währung dann auch tatsächlich im Inland "aufbewahrt/hinterlegt" ist. Die Fremdwährung liegt garanitert im Ausland, dass geht auch indirekt aus den AGB der Comdirect so hervor... (http://www.comdirect.de/pbl/static/pdf/corp0058.pdf Seite 5, Punkt 10)


    10 Fremdwährungsgeschäfte und Risiken bei Fremdwährungskonten


    10.1 Auftragsausführung bei Fremdwährungskonten
    Fremdwährungskonten des Kunden dienen dazu, Zahlungen an den Kunden und Verfügungen des Kunden in fremder Währung bargeldlos abzuwickeln. Verfügungen über Guthaben auf Fremdwährungskonten (zum Beispiel durch Überweisungen zulasten des Fremdwährungsguthabens) werden unter Einschaltung von Banken im Heimatland der Währung abgewickelt, wenn die Bank sie nicht vollständig innerhalb des eigenen Hauses ausführt.


    10.2 Gutschriften bei Fremdwährungsgeschäften mit dem Kunden
    Schließt die Bank mit dem Kunden ein Geschäft (zum Beispiel ein Devisentermingeschäft) ab, aus dem sie die Verschaffung eines Betrags in fremder Währung schuldet, wird sie ihre Fremdwährungsverbindlichkeit durch Gutschrift auf dem Konto des Kunden in dieser Währung erfüllen, sofern nicht etwas anderes vereinbart ist.


    10.3 Vorübergehende Beschränkung der Leistung durch die Bank
    Die Verpflichtung der Bank zur Ausführung einer Verfügung zulasten eines Fremdwährungsguthabens (Nr. 10.1) oder zur Erfüllung einer Fremdwährungs - verbindlichkeit (Nr. 10.2) ist in dem Umfang und so lange ausgesetzt, wie die Bank in der Währung, auf die das Fremdwährungsguthaben oder die Verbindlichkeit lautet, wegen politisch bedingter Maßnahmen oder Ereignisse im Lande dieser Währung nicht oder nur eingeschränkt verfügen kann. In dem Umfang und solange diese Maßnahmen oder Ereignisse andauern, ist die Bank auch nicht zu einer Erfüllung an einem anderen Ort außerhalb des Landes der Währung, in einer anderen Währung (auch nicht in Euro) oder durch Anschaffung von Bargeld verpflichtet. Die Verpflichtung der Bank zur Ausführung einer Verfügung zulasten eines Fremdwährungsguthabens ist dagegen nicht ausgesetzt, wenn die Bank vollständig im eigenen Haus ausführen kann. Das Recht des Kunden und der Bank, fällige gegenseitige Forderungen in derselben Währung miteinander zu verrechnen, bleibt von den vorstehenden Regelungen unberührt.


    10.4 Wechselkurs
    Die Bestimmung des Wechselkurses bei Fremdwährungsgeschäften ergibt sich aus dem „Preis- und Leistungsverzeichnis“. Bei Zahlungsdiensten gilt ergänzend der Zahlungsdiensterahmenvertrag.


    D.h., hat die Bank keinen Zugriff auf das Geld im Ausland, so hat man auch keinen Zugriff auf das Geld auf seinem Konto.

  • http://www.gesetze-im-internet.de/eaeg/BJNR184210998.html
    § 4 Abs. 1 S. 2 EAEG
    Ein Entschädigungsanspruch besteht nicht, soweit Einlagen oder Gelder nicht auf die Währung eines EU-Mitgliedstaates oder auf Euro lauten.


    Da weder die Schweiz noch Norwegen, Canada, Australien, Neu Zealand, USA, etc. Teil der EU sind, greift der Einalgensicherungsfonds leider nicht.


    Der Einlagensicherungsfonds der privaten Banken ist ungleich der gesetzlichen Einlagensicherung. Aber trotzdem interessant zu wissen, dass die gesetzlichen 50k€ nicht für nicht-Euro und nicht-EU gelten. Auch die "Merkel-Steinbrück-Garantie" dürfte im Ernstfall Fremdwährungskonto nachrangig betrachten....

  • Ich gehe ohnehin davon aus, daß wenn die Einlagensicherung des Bankenverbandes nicht mehr greift, Du Dir die Merkel Garantie auch in die Haare schmieren kannst.


    Mir war der Unterschied schon bekannt, aber ich habe auf beide Garantien wenig gegeben. Bereits vor 2 Jahren, als ich zig Posts dazu getätigt habe.


  • ...ist zu empfehlen. Bieten Kostengünstiges Onlinekonto an.

    Gold was an objective value, an equivalent of wealth produced. Paper is a mortgage on wealth that does not exist, backed by a gun aimed at those who are expected to produce it. Paper is a check drawn by legal looters upon an account which is not theirs: upon the virtue of the victims. Watch for the day when it bounces, marked, ‘Account overdrawn.’
    ("Atlas Shrugged", Ayn Rand)

  • Hi,


    warum Währungsanlagekonten wenn man die Euros direkt in Geldmarktfonds anlegen kann.Man hat eine minimale Verzinsung und das Geld schnell in eine andere Währung plaziert. Bei kostengünstigen Direktbanken sollte das funzen


    http://isht.comdirect.de/html/…3&sWkn=973228&sWpType=UKN


    Der CHF hat gerade die 1,40 unterschritten, das wird spannend.


    http://isht.comdirect.de/html/…cted=1&sTerm=LU0078812822


    Der Nok Fund scheint solide zu ca 92 % in Norway und 2% Danmark investiert.


    Einfach mal in die Überlegungen mit einbeziehen ob das eine Alternative zu einem Währungskonto wäre [smilie_denk]

  • Den von maximae genannten NOK Geldmarktfonds gibt es auch direkt in EUR abgerechnet (ISIN: LU0173786863). Kann von Vorteil sein wenn die Bank zuviel Gebühren bei Fremdwährungstransaktionen verlangt...


    Ich persönlich halte Geldmarktfonds für eine gute Möglichkeit in fremde Währungen zu investieren.

  • Das Risiko über mehrere stabile Währungen zu streuen,
    ist grundsätzlich richtig.


    Nur kommt Ihr dummerweise erst jetzt, möglicherweise am
    tiefsten €-Kurs, auf diese Idee !


    Das hättet Ihr früher tun sollen, als der $ 1,50 zum € stand.


    Grüße

  • ....bin schon seit 3 Jahren im Franken, aber halte ihn inzwischen weniger wegen der noch kommenden evt. Kursgewinne, sondern ganz einfach wirklich als Diversifikation neben EM, aber außerhalb des Euros...wer mit dem Auseinanderbrechen der Eurozone rechnet + das Geld die nächsten drei, vier Jahre nicht dringend braucht, kann sicher immer noch in CHF einsteigen...
    Eine noch vollkommen unterbewertete Währung eines rohstoffreichen Landes mit Perspektive ist m.E. der russische Rubel.
    Russland hat schon Lange die Wichtigkeit von Rohstoffen und EM erkannt und wird sich niemals weder der EU noch der USA unterordnen.


    Putin und Medwedew haben oft die Wichtigkeit und kommende Stärke des Rubel betont.


    Würde mich nicht wundern, wenn dort schon Gedankenexperimente in Richtung goldgedeckter Währung liefen...

    Gold was an objective value, an equivalent of wealth produced. Paper is a mortgage on wealth that does not exist, backed by a gun aimed at those who are expected to produce it. Paper is a check drawn by legal looters upon an account which is not theirs: upon the virtue of the victims. Watch for the day when it bounces, marked, ‘Account overdrawn.’
    ("Atlas Shrugged", Ayn Rand)

  • Den Einlagensicherungsfonds und ähnliche Konstrukte kann man vergessen.


    Sie funktionieren schon in halbwegs normalen Zeiten nicht (siehe Phoenix).



    Den schweizer Franken kann man auch in Silber halten, indem man sich die alten


    Silbermünzen in der Stückelung 1,-; 2,- und 5 CHF zulegt.


    Diese sind auch heute noch offizielles Zahlungsmittel.


    .

  • Kennt jemand Geldmarktfonds, welche in Australischen Dollar oder Canadischen Dollar investieren??

    Gold was an objective value, an equivalent of wealth produced. Paper is a mortgage on wealth that does not exist, backed by a gun aimed at those who are expected to produce it. Paper is a check drawn by legal looters upon an account which is not theirs: upon the virtue of the victims. Watch for the day when it bounces, marked, ‘Account overdrawn.’
    ("Atlas Shrugged", Ayn Rand)

  • http://www.ftd.de/finanzen/mae…/50118254.html?mode=print


    Allgemein herrscht auf dem Kapitalmarkt große Nervosität. Anleger lösen
    riskante Positionen auf. Als ein Indiz kann der Kurs des australischen
    Dollars herangezogen werden. Der Aussie profitiert als Hochzinswährung
    von Carry-Trades. Diese Transaktionen werden rückgängig gemacht: Der
    australische Dollar verlor am Dienstag 2,2 Prozent gegenüber dem Yen und
    1,5 Prozent gegenüber dem Dollar. Der neuseeländische Dollar fiel
    gegenüber dem Greenback um 1,2 Prozent auf den tiefsten Stand seit neun
    Monaten.



    http://de.finance.yahoo.com/q/…UR=X&t=1y&l=on&z=m&q=l&c=


    AUD/EUR

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