Was ist eigentlich in China los ?

  • Was ist
    eigentlich in China los ?





    Da ich jetzt 3
    Wochen dort war. gebe ich mal ein paar Gedanken wieder, nach meinen Notizen und
    Beobachtungen. China hat grossen Einfluss auf die Weltwirtschaft und ist auch
    hier Gegenstand vieler Diskussionen, ist uns aber nach wie vor ziemlich fremd
    und weit weg. .. ich versuche mir immer ein eigenes Bild zu machen vom Land,
    und mit den Berichten und Vorurteilen abzugleichen, mit denen man so ein Land
    bereist. Tibel lasse ich mal aussen vor, dazu später vielleicht ein eigener
    Artikel.
    Ich stelle den Text mal in mehreren Abschnitten ein ... hoffe es trifft auf Interesse

  • China, die
    älteste Hochkultur der Welt, das Kaisertum als erfolgreichste Machtinstitution
    der Menschheit ??






    Nicht ganz ..
    richtig ist, dass die Chinesen zwar schon hochentwickelte Kunst und Wissenschaft
    betrieben, als unsere Vorfahren quasi noch auf den Bäumen hockten, aber so
    kontinuierlich ist die Geschichte nicht: da gab es auch mal eine mongolische
    Fremdherrschaft, und es gab zerstrittene Herrscher, die grosse Zeit der Ming
    und Qing Dynastien fiel ungefähr auf unser Mittelalter. Was prägend war, ist
    wohl die Isolation:


    Über die Jahrtausende hat man kaum Kontakt zu anderen Kulturen gehabt, sah sich umgeben
    nur von Barbaren, also kriegerischen Stämmen im Westen, und im Osten der Ozean.
    Ende es 18ten Jahrhunderts war China dann wohl ziemlich heruntergewirtschaftet,
    der letze Kaiser wurde abgesetzt, eine schwache Republik mit Militärs an der
    Macht entstand, die im 2ten Weltkrieg von Japan brutal unterdrückt wurde und
    dem wenig entgegenzusetzen hatte.


    20 Mio Tote sind eine Zahl, die wir in unseren Geschichtsstunde eher übersehen .. anderes Kapitel.
    Eine Demokratie hat China nie gehabt. Mao hatte da leichtes Spiel, das Machtvakuum auszufüllen, und
    hat den Chinesen dann wieder übel mitgespielt. Völlig wiedersinnige
    Zentral-Entscheidungen bewirkten die grösste Mensch-Gemachte Hungersnot aller
    Zeiten, und anschliessend wollte man den Kommunismus so gründlich einführen,
    dass man Intellektuelle in Arbeitslager steckte und Zeugnisse alter Zeiten
    und/oder Religionen radikal vernichtete. (Kulturrevolution). Dann kam Den
    Xiaoping und machte alles wieder ganz anders, führte klammheimlich die
    Marktwirtschaft ein, setzte China das Ziel, sich zur Wirtschaftsmacht zu
    entwickeln. Ohne aber die Machtstrukturen der sogenannten (sage ich) kommunistischen Partei
    abzuschaffen ... Und ohne das Gesicht zu verlieren, und zuzugeben, das Mao fehlbar war
    .. der wird wohl weiter auf den Tienamen Platz blicken ...

  • Religion /
    Philosphie


    Interessant ist folgendes: Religion hat offenbar nie eine machtpolitische Rolle gespielt wie in
    den christlich gepägten Ländern. Obs daran liegt, dass sich Bhuddismus und
    Hinduismus mehr mit dem spirituellen beschäftigen, oder daran, dass die
    Herrscher den Mönchen nie weltliche Macht zugestanden haben .. darüber kann man
    philosophieren. Letzlich hat es in China immer nur Diktaturen gegeben .. und
    der bekannteste Philosoph, Konfuzius, der war nicht .. wie westliche Philsophen
    Quer- oder Vor-denker, nein, Konfuzius war (und ist ? ) Staatstragend. Seine
    Lehre heisst nämlich: Disziplin, Unterwürfigkeit dem Vater gegenüber und
    ausserhalb der Familie den Herrschenden gegenüber. Vom Herrschenden verlangt er
    auch Disziplin und Masshalten, aber jedenfalls hatte Mao und haben die heutigen
    Führer mit einer solchen Einstellung leichtes Spiel. Heute liest man, dass in China das Christentum auf dem Vormarsch ist, im Gegensatz zu früher scheint die Staatsmacht da keinen Einfluss zu nehmen, und die Chinesen sehen das auch pragmatisch: das scheint kein Widerspruch zu sein - christlich getauft, und dann am Ahnentempel ein paar Räucherkerzen anzuzünden.


    Noch eine weitgehend falsche Vorstellung: Dicht besiedelter, unüberschaubarer Moloch ?


    China ist dünner besiedelt als Deutschland. (Auch ohne die fast unbewohnte Gebiete Tibet und innere Mongolei)
    Und die grössen Städte wuchern nicht wie Indische oder Afrikanische Metropolen, alles
    ist diszipliniert und geplant. Manche Städte sind auch gar keine Städte, man
    kann nachlesen, dass eine 12 Mio Stadt relativ neu gegründet wurde .. und in
    wirklichkeit hat man eine dicht besiedeltes Gebiet einfach zur Stadt erklärt ..
    grösser als die Niederlande, aber weniger Einwohner .. Ausserdem sind das so
    unterschiedliche Völker und Sprachen wie z.B. in Europa, Pekinger, Shanghaier,
    oder Hongkonger, oder vom Volk näher an Vietnam gelegen Guilin, haben alle
    eigene Dialekte, nur die Schriftsprache ist gleich, und die Staatszugehörigkeit.

  • Heutiges China / Lebenssituation / Politik


    Die Wirtschaftszahlen sind ja bekannt – die mangelhaften Sozialsysteme auch. Elend
    und Not wird sicher dem westlichen Besucher weitgehend verborgen bleiben.
    Trotzdem hält man je die Augen und Ohren offen und sieht sich auch mal um, wo
    die Leute leben, wie sie sich kleiden, und wie die Umgebung aussieht.


    Mein Eindruck: nicht nur in Peking (ich war auch in der Provinzstadt Shengjang), alles mehr
    westlich als erwartet, und sauberer ... also nicht Schweiz, aber eher
    Deutschland als Sizilien (man fahre mal dorthin, wenn man sich über Müll an
    deutschen Strassen aufregt). Und die Menschen ... erstens mal in grosser
    Überzahl junge Leute unter 30... in der U-Bahn Beijing würde ich sagen: über
    90% ! Und diese westlich gekleidet .. Nur Touristen tragen T-Shirts mit
    Chinesischer Schrift. Und jeder hat ein Handy oder Organizer oder Kamera,
    welche ununterbrochen bedaddelt werden ... Es ist schwer, jemanden zu
    fotografieren, der nicht gerade an seinem Handy rummacht. Ja, bei uns gibt es
    auch keine Kids, die kein Handy haben, aber das ist mir extrem aufgefallen. Nur
    die ältere Generation trifft man beim klassischen Zeitvetreib im Park:
    Mahjong-Spielen, Kartenspielen, Musizieren, Sport (Schattenboxen). Parks gibts
    an jeder Ecke in Beijing, kaum zu glauben, dass Mao die auch mal abschaffen
    wollte. Aber die Jugend, die hat andere Interessen. Für micht die grosse Frage:
    ob diese Generation noch die klassischen Werte, die Obrigkeitshörigkeit nach
    Konfuzius verinnerlicht, ob sich auch dieser Generation neue Parteikader
    rekrutieren, und wenn, ob diese dann wirklich glauben, mit Sperren von Facebook
    und politischen Foren können man die Zeit anhalten ?



    Mein Eindruck: wenn die Leute repräsentativ sind für das moderne China, dann
    braucht es keiner neuen Revolution, dann wird die schiere Masse einfach Fakten
    schaffen und Freiräume besetzen, wo immer niemand kontrolliert.


    Offenbar wächst da eine relativ gut situierte, bestens ausgebildete Mittelschicht heran, und
    nichts, aber auch gar nichts macht den Eindruck von Dritte Welt, grosser Armut.
    Klar sind die Wohnblocks eher Plattenbau, klar werden irgenwo weiter weg vom
    Zentrum die Wanderarbeiter noch primitiver leben, aber alles moderner,
    westlicher, wohlhabender als erwartet.


    Beispiele: Park der Uni Beijing, im Reisefüher steht, Beziehungen zwischen Studenten könnten
    zum Hochschulverweis führen. Im neueren Führer stand: die Regeln werden
    lockerer, und die obligatrischen Militärübungen für Profs und Studenten würde
    keiner mehr richtig ernst nehmen .. Juni 2010 ... Händchenhaltende Paare ohne
    Furch gesehen zu werden .. alles scheint in Bewegung zu sein.


    Diskussion mit jungem Unternehmer: zu den Sperren von Internetseiten: wir sind hier nur
    geringfügig freier als die in Nord Korea .. wenn irgendwas passiert im Ausland,
    dann steht nichts in der Zeitung, kommt nicht im Fernsehen, sind Websiten
    gesperrt, aber mit einem Grinsen: aber jeder weiss Bescheid !! Es gibt auch
    (die Werbung im freien Web ist schon ein Witz) .. VPN Internetzugänge, die die
    Zensur umgehen ... sowie Internet Sat-Anschlüsse.



    Aber die Angst ist gross, offenbar auf beiden Seiten: Das Tianamen Massaker ist 20 Jahre her,
    aber keiner würde demonstrieren gehen, jeder Zugang zum grossen Platz und jede
    U-Bahnstation ist mit Scannern ausgestattet .. sosoft ist mein Rucksack nie
    geröngt worden. Bei Zutritt zum Uni-Gelände ohne Studenausweis wollte ich schon
    wieder gehen, hilfsbereit zeigte man mir, das ich natürlich rein darf, und der
    Park auch keinen Eintritt kostet .. nur den Ausweis einscannen, man will ja
    wissen, wer wo rumläuft.


    Also .. wenn ich Freiheits / Kontrolldiskussionen hier lese, kann ich nur den Kopf schütteln,
    wie gesagt, zu Tibet komme ich später.


    Andererseits sagte man mir, dass man sich auch erfolgreich über Polizisten beschweren kann
    .. und ich habe auch nur betont freundliche Ordnungshüter gesehen, nichst DDR
    Grenzer, sondern moderne Dienstleister .. doch einmal habe ich beobachtet, wie
    ein Frau einen Polizisten lautstark beschimpfte, ich dachte gleich schlägt sie
    zu. Der Uniformierte stand nur neben seinem Streifenwagen und versuchte zu
    beschwichtigen. - Am Flughafen stehen doch tatsächlich Automaten, wo man ein
    Smily Knöpfen drücken darf, wie zufrieden man mit dem Einreise-officer war.
    Also viele Widersprüche. Im täglichen Leben alles ganz normal ... man darf nur
    keine demokratischen Freiheiten fordern oder eine Free-Tibet Flagge ausrollen ...

  • Der Yuan / Geschäfte / Preise


    Was Auffällt: die enorme Unterbewertung des Yuan, also die hohe Kaufkraft, die Ehrlichkeit und
    Hilfsbereitschaft der Leute und das ohne Trinkgelderwartungen !


    Und die hohen Preise der Made-In-China Elektronik. Handeln kann man auf den Touristenmärkten,
    bei Speicherkarten und PCs sind die Preise aber schnell ausgelotet, und auch
    unsere Reiseführer in Tibet bestätigten, dass Lenovo PCs, I-Phones etc in China
    eher teurer seien als in USA oder Deutschland. Alles andere: Essen, Taxi,
    Eintrittsgelder, Benzin ca 90 Euro Cent ist ziemlich billig, wenn man bedenkt,
    dass Beijing eine teure Grossstadt ist nach Ausssage unserer Reisebegleiter ...
    dann sogar spottbillig.


    Beispiele: U-Bahn 2 Yuan = 24 cent, Mittagessen in Einkaufszentrum, also eher
    Karstadt Feinschmecker als MC Doof .. 2-4 Euro, Eintritte in Museen oder Parks.
    40 cent - wenige Euro. Dose Bier im 4
    Sterne Hotel 1,20 !! ... im Kiosk nebenan 3 Yuan 36 cent.



    Taxi 1 Stunde zum
    Flughafen, mit Autobahngebühr und im neuen Passat mit Ledersitzen .. 120 Yuan,
    keine 15 Euro ...


    Klar, dass das keine Weltmarktpreise sind ... da wird man als Tourist sozusagen
    subventioniert, offenbar hätte China aber ein grösseres Problem, wenn die
    Stundenlöhne in Dollar oder Euro doppelt so hoch wären. Also produziert man zu
    Dumpingpreisen, um die Wirtschaft im Gang zu halten, wie lange das guthegt,
    wage ich zu bezweifeln: die Chinesen können ihren zu billigen Yuan ja nur im
    Inland ausgeben .. und die Wirtschaft lann die Dollars gar nicht so schnell
    ausgegen .. mit der bekannten Folge, dass man auf viele Millarden Dollar
    Anleihen sitzt, also bei Währungsturbulenzen der eigentlich Leidtragende wären.
    Also wird China alles tuen, um den Wert des Dollar so lange wie möglich hoch zu
    halten, Wahrscheinlich wird man versuchen, noch massiver Dollars zu
    investieren. Gold ist nur ein Tropfen auf den heissen Stein, ich denke US
    Aktien, US Immobilien dürften auf dem Einkaufszettel stehen. Irgendwann hat man
    es dann nicht mehr nötig, so billig zu verkaufen und kann den Yuan teurer
    machen ... die Produktionskapazitäten kann man dann auch für die Inlandsnachfrage einsetzen. Gleichzeitig
    werden die USA Aufträge abziehen und wieder eigene Produktionen aufmachen ..
    allerdings wird das dann teurer .. vielleicht kommt der erwartete
    Inflationsschub auf diesem Umweg und erst in etlichen Jahren.


  • Ja interessant als 3Wochen-Kurzzeit-Tourismus Erfahrungsbericht. Man sollte aber nicht glauben jetzt China zu kennen. Es klingt irgendwie so.
    Chinesen, die länger zum Studium in D wohnen, haben mir etwas anderes erzählt - bezüglich Offenheit, Freundlichkeit der Beamten, Schmiergeldsystem, ........
    Nach drei Wochen waren die noch zugeknöpft, das hat paar Monate gedauert, bis sie auftauten.
    Die meisten versuchen zukünftig in Europa zu bleiben, trotz Heimweh und Familienbindung.

  • Die meisten versuchen zukünftig in Europa zu bleiben, trotz Heimweh und Familienbindung.

    schade, dass Du nur die Einleitung gelesen hast.


    Die Einstellung kann ich bestätigen, die Verbitterung über das System ist gross,
    die Bereitschaft, eine Chance zum Auswandern zu nutzen, bei den wenigen, die
    solche Chancen haben, gross ! Weiss ich nicht erst seit meinem letzten Besuch, mir fällt ein
    Beispiel ein, wo ein grosser Autokonzern Mitarbeiter in China rekrutiert, die 1 Jahr in D
    beschäftigt, und dann kündigen die und bleiben hier ....


    Mein Zitat, in Beijing kann man sich über Polizisten beschweren .. ist unvollständig, das
    habe ich aus einer Diskussion, wo es um die Willkür und Macht der Obrigkeit ging .. das
    ist erwähnenswert, weil nicht überall so. Das ist auch ein Relikt aus der Geschichte Chinas:
    ein wichtiger Punkt der Festigung der Macht der Herrschenden waren die Beamten, die um
    das Jahr 1000 eingeführt wurden von einem Kaiser, dessen Dynastie nicht lange geherrscht hat:
    die Beamten hat man aber behalten. Vorher gab es ein System mit Fürsten, die die Macht als
    "Lehen " übertragen bekommen hatten, die wurde vererbt, und die Loyalität endete, wo die
    eigenen Interessen begannen. Ein Angestellter Beamter kann nichts vererben, seine Befugnisse nicht
    erweitern, und jederzeit entlassen werden, unbedingte Loyalität ist das A und O ..
    dafür kann er natürlich Vorteile nutzen: ein bisschen Korruption überall .. Jobs. Studienplätze, Aufträge,
    alles nur mit Vitamin B .. die Parteiherrschaft wollte mit den alten Sitten gründlich aufräumen,
    hat aber letztlich nur die kaiserlichen Beamten durch Parteibonzen ersetzt ...


    Im Gegensatz zu der Polizei und den oft korrupten Beamten (die aber sicher effektiver arbeiten und subtiler
    korrupt sind als solche in arabischen oder afrikanischen Bananenrepubliken) ist das Militär ein anderes Thema.
    Vor Militärs haben alle einen Heidenrespekt ... die haben offenbar unbegrenzte und unkontrollierte Macht,
    greifen aber ins tägliche Leben der normalen Menschen wohl kaum ein ... Tibet ist wie gesagt ein anderes
    Thema, das ist das Militär überall präsent.


    Aber das ist alles bekannt, was ich glaube beobachtet zu haben: alles ist im Fluss, auch die
    strengen Auflagen weichen auf, auch die Macht der Partei und die Korruption, alles in jedem China
    Führer beschrieben .. es wird schwieriger, diese moderne vernetzte Generation mit den alten
    Methoden zu kontrollieren.


    Völlig unmöglich ist es für den Aussenstehenden, aber auch für den chinesischen Durchschnitts Bürger,
    die echten Machtstrukturen zu durchblicken ... die Ideologie verblasst zunehmend, die offizielle
    Macht steht nicht zur Diskussion. Aber wer lenkt wirklich ? Sitzen die Parteibonzen nur noch fett
    gefüttert, mit Alc und Mäträssen versorgt in ihren Datschas, und Berater der Finanzbranche flüstern ihnen ein,
    wie Haushalt und Gesetze aussehen sollen ... wer weiss ?
    Regiert wird ja weitgehend vernünfig, vielleicht vernünfiger als in machen demokratischen Regierungen,
    die immer nur auf den Wahltermin schielen. Bei Mao war das anders, da hat der Führer gemeint, man müsse
    Stahl herstellen, wie die grossen, und dann mussten die Bauern Minihochöfen betreiben, die zwar keinen
    brauchbaren Stahl produzierten, aber die Felder lagen brach, und erst als Millionen verhungert waren,
    hat man den grossen Führer zur Änderung des Plans überreden können. Das muss man alles wissen,
    um halbwegs zu verstehen oder zu ahnen, wie die Chinesen heute ticken.


    Und meine Hypothese: die älteren, also meine Generation, die Studenten, die ich als Kommilitonen
    vor 25 Jahren kennengelernt habe, die waren von diesen Zeiten geprägt .. aber die heutige iPhone
    Generation ... lange nach Mao und weitgehend nach dem Tiananamen Massaker gross geworden,
    die versteht man auch nicht, wenn man Bücher von Chinakennern vor 10 Jahren geschrieben, liest.
    Das wandelt sich alles schneller als manche denken.

  • Liu Xiaobo, der chinesische Schriftsteller und Dissident erhält den Friedensnobelpreis. Nach dem Preis für Obama wieder eine heikle Entscheidung. Leider offensichtlich unter der Prämisse des amerikanisch-chinesischen Konfliktes. Ich weiß nicht, wie die die Führung in China damit umgehen wird, immerhin hat Liu Xiaobo auch an einigen amerikanischen Universitäten gelehrt, dürfte also entsprechende Werte verinnerlicht haben. Entspannend wird die Entscheidung nicht wirken. Unabhängig davon gönne ich ihm den Nobelpreis. Ob dieser seine Haftzeit verkürzt?


    der Seeadler

  • China verdammt Ehrung für Liu
    "Ein Krimineller" sei ausgezeichnet worden, das sei "unanständig". Die chinesische Führung reagiert mit wütender Kritik auf die Vergabe des Friedensnobelpreises an den inhaftierten Dissidenten Liu Xiaobo. Auch vor Drohungen gegen Norwegen, wo der Preis verliehen wird, schreckt Peking nicht zurück.
    http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,722067,00.html


    ok ... gut gebellt ... aber man wird sich in China daran gewöhnen müssen, dass sich keine Regierung
    der Welt davon beeindrucken lässt ... sowenig wie die Proteste gegen Empfänge des Dalai Lama
    im weissen Haus oder im deutschen Kanzleramt. Und man wird auch wissen, dass die eigene
    Bevölkerung die ganze Diskussion sehr wohl mitbekommt, auch wenn es nicht in der zensierten Presse steht,
    und ein klammheimliche Freude empfindet..

  • Mach man weiter,Jürgenlangen....mit Deinen Reiseberichten! [smilie_blume]

    Die Wenigen, die das System verstehen,werden dermaßen an seinen Profiten interessiert oder so abhängig von seinen Vorzügen sein,daß aus ihren Reihen niemals eine Opposition hervorgehen wird.Die große Masse der Leute aber, geistig unfähig zu begreifen,wird seine Last ohne Murren tragen, vielleicht sogar ohne je Verdacht zu schöpfen,daß das System gegen sie arbeitet.


    Gebrüder Rothschild,London,am 28.Juni 1863 an US-Geschäftspartner www.steuerboykott.org

  • Ich weiß nicht, wie die die Führung in China damit umgehen wird,


    Liu Xiaobo kann sich zumindest freuen ein "Dissident" in China zu sein und nicht in Nordkorea. Kim hätte als direkte Reaktion auf die Ehrung den guten Liu Xiaobo vermutlich kurzerhand an die Wand gestellt und erschossen. So nach dem Motto: "Habt ihr sonst noch einen Nobelpreis für einen unserer Dissidenten?" :rolleyes:


  • Was soll denn an _den_ Beispielen zu billig sein ??


    Wie lange das gutgeht ?
    ==> In DDR ist es 40 Jahre lang gutgegangen, in Russland nach 1917 wohl noch laenger ...


    Man sieht an den Beispielen wohl eher, dass es in Deutschland schon sehr lange viel zu teuer ist ...

  • Bzgl. Nobelpreis (Obama und chin. Bürgerrechtler)
    Die Zeit wird zeigen wer zu den größten Lügnern, (Meinungs-)Verdrehern, Betrügern, Gegner diverser Menschenrechte (der Mehrheit der Bevölkerung und weniger ihrer Eliten) , Verbrechern und Kriegstreibern zählt. :hae:


    Wo sind eigentlich unsere Bürgerrechtler - verstummt oder gibt es in Dtld. keine Probleme? :O

  • Liu Xiaobo, der chinesische Schriftsteller und Dissident erhält den Friedensnobelpreis. Nach dem Preis für Obama wieder eine heikle Entscheidung...


    Genau, die haben doch alle echt einen an der Waffel im Gremium und korrupt sind se auch! Mit der Aktion soll bloß die chinesische Führung vorgeführt werden, von der doch alle Welt weiß, das sie Demokratie nicht duldet...weil die Partei hat immer Recht! :D ...der Auftakt eines kommenden Konfliktes Westen gegen China?!

    Solange die Dummheit größer ist als der Schmerz, siegt die Dummheit. Deshalb müssen die Schmerzen weiter steigen ! Und wenn Du das Problem erkannt hast, aber dafür keine Lösung findest, wirst Du früher oder später selbst zum Problem !

  • Genau, die haben doch alle echt einen an der Waffel im Gremium und korrupt sind se auch! Mit der Aktion soll bloß die chinesische Führung vorgeführt werden, von der doch alle Welt weiß, das sie Demokratie nicht duldet...weil die Partei hat immer Recht! :D ...der Auftakt eines kommenden Konfliktes Westen gegen China?!


    Zur Zeit läuft der Währungskonflikt USA <> China . Und wer die Nobelpreise steuert ist doch klar.

    [smilie_blume]
    "Sie predigen von Liebe, wenn es sein muss mit Gewalt. Im Glauben an das Gute lassen Sie dich losmarschieren. Hier im heißen Sand verbluten, dort im kalten Schnee erfrieren. Und das alles tun Sie offen, während du dich nur versteigst. Während du empört betroffen mit dem Finger auf mich zeigst. Mammon, Nadelstreifen, hohe Priester ziehen Marionettenfäden von Regenten und Ministern. "

Schriftgröße:  A A A A A