COT Analyse

Es gibt übrigens eine extrem elegante Methode langsam und stetig EM günstig aufzukaufen:

Put Optionen auf EM verkaufen (shorten, Stillhalter sein...). Der Stillhalter einer Put Option im Geld kassiert eine Prämie. Verpflichtet sich aber zu einem bestimmten Kurs EM abzunehmen, falls der Halter der Option dies wünscht. Deshalb muss der Stillhalter Sicherheiten normalerweise im Gesamtbetrag des Kontrakts hinterlegen. Für den Stillhalter ist das also kein Hebelgeschäft!
So kann man beliebige Mengen an EM akkumulieren, solange die Preise sinken, ohne eine direkte preissteigernde Wirkung an den Märkten zu verursachen..
Perfekt für jemand mit tiefen Taschen, der langsam und unbemerkt EM aufkaufen will...

Ich kopier meinen letzten Beitrag aus dem Gewinnchancen Thread mal hierher. Da es inhaltlich gut reinpasst und wahrscheinlich andere Leser findet. Quintessenz: wieder kein Short Squezze!

Goofy,

da Du es gerade ansprichst:
Halb Amerika ist seit gestern Mittag in Thanksgiving Urlaub! Hab ich beruflich live miterlebt.

FND (first notice day) ist der 28.11. also Morgen. Bis Morgen muss der Grossteil der DEZ 2014 Kontrakte gerollt sein. Erfahrungsgemäss dürfen nicht mehr als 10.000 Silber und 20.000 Gold Kontrakte übrigbleiben sonst würde es eng für die Shorties/für die Comex.
Wenn wir allerdings ein Problem beim Rolllen hätten, hätten wir Backwardation. Also der kurze Kontrakt wäre teurer als der Lange. Das ist nicht der Fall.
Vielmehr zeigen die gestrigen (Abend-)Daten, dass das Rollen wieder mal durch ist. Erstaunlicherweise wurden am Dienstag, fast die letzte Möglichkeit, wenn man eben Thanksgiving miteinbezieht, fast 60.000 DEZ Kontrakte geschlossen, ohne dass es zu grösseren Problemen geführt hätte. Die Preisdifferenz zwischen DEZ14 und DEZ 15 ist im völlig normalen Rahmen.
Gestern sollten die verbliebenen 37,741 Kontrakte so verringert worden sein, dass wir wieder beim üblichen OI für den auslaufenden Kontrakt sind.

Ich fürchte wir werden im Dezember bzw. zum Jahresende nochmal einen heftigen Preiseinbruch erleben...was aber eine hervorragende Kaufgelegenheit ergeben müsste.

Allerdings haben wir OPEC Konferenz und Schweizer Gold Referendum vor der Tür. Wer weiss welche Effekte sich dadurch ergeben werden??

Ach ja:
Im Gold Märkte und Informationen kursieren mal wieder übelste Gerüchte über die dunklen Machenschaften an der Comex. Die wie so oft jeglichen Sachverstand vermissen lassen. Die Foristen wollen einfach das glauben was manche üble Scharlatane zusammenphantasieren. Nicht dass es diesen dunklen Machenschaften nicht gäbe! Sie sind nur wesentlich subtiler (geworden).

Jedem sollte klar sein, dass der Umsatz in der "heissen" Rollphase (üblicherweise 2 Wochen vor einem grossen Verfallmonat) stark anschwillt.
Ein Zusammenhang zwischen Umsatz und verfügbarer EM Menge an der Comex ist sehr sehr indirekt.
Umsatz ist eben vor allem vom Kalender und vom OI abhängig.
Das OI hängt ebenfalls am Kalender und an den Marginanforderungen.
Erst das OI einer kleineren Händlergruppe kann man sinnvoll mit der Weltjahresproduktion vergleichen. So wie das Ted Butler immer wieder macht. Wie kann eine Bank ein gerechtfertiges wirtschaftliches Interesse daran haben 50% einer Jahresproduktion zu hedgen?
Wenn dagegen einige Duzend Spekulanten gleichzeitig und unabhängig auf die Idee kommen zusammen 50% zu shorten (kein Hedging!), so ist das im Sinne des Marktes sogar wünschenswert. Je niedriger die Margin, desto wahrscheinlicher werden allerdings spekulative Exzesse.
Wenn diese Entscheidung der Spekulanten aber auf gefälschten bzw. manipulierten Marktdaten beruht, so ist das Betrug.

Der Verbraucher hat natürlich kurzfristig einen Vorteil durch niedrige Rohstoffpreise. Deshalb ist die Marktkontrolle hier naturgemäss schwächer als beim Cornering. Spekulative Short Exzesse zerstören aber langfristig das Angebot und damit die Versorgungssicherheit. Die Planwirtschaft lässt grüssen...

Hoher Umsatz durch viele einzelne Trader ist absolut im Sinne des Marktes. Dagegen ist HFT durch einzelne Banken klar manipulativ. Nur sollte man nicht wilde Vermutungen anstellen, sondern sich an klaren Indizien orientieren. Die Anzahl der Trader (täglich, stündlich, minütlich...) aus den öffentlich erhältlichen Daten zu ersehen, ist meines Wissens nicht möglich.
Wenn der Umsatz bei Handelseröffnung in den USA kräftig anschwillt, wenn dabei auch noch wichtige Entscheidungen bevorstehen, so ist hoher Umsatz ganz klar zu erwarten.
Dass dagegen zahlreiche Spekulanten mitten in der Nacht aufstehen und alle die selbe Entscheidung treffen, ist höchst unwahrscheinlich...

wir sind zurück im Geschäft!

Sowohl bei Gold als auch bei Silber hat die NSP der Commercials am 27.Januar ein deutliches Maximum ausgeprägt. Nun schaut Euch doch mal den Chart von POG/POS an!

Wir haben endlich mal wieder eine klare Korrelation. Die NSPs sinken kräftig mit den Preisen in USD.
Vom Niveau der NSPs geschätzt, kann/muss es noch ein deutliches Stück runter gehen, bevor das nächste Kursminima erreicht wird.
Ich könnte mir auch eine grössere Überraschung bei EUR/USD vorstellen und damit bald noch tiefere Preise in EUR.

Etwas Geduld sollte eine prächtige Kaufgelegenheit ergeben...

Noch ist es nicht soweit und dazu sollte man auf alle Fälle mehrere Indikatoren heranziehen. Je nach Risikoneigung..

Leider spricht die Saison bereits klar gegen EM. Deshalb sollte man keine Wahnsinnsanstiege erwarten. Solange kein aussergewöhnliches Ereignis passiert...

Eagle,
Du musst schon auf den Kalender achten!
Die "grosse Short Position", besser das OI, wird demnächst um 10 bis 20.000 Kontrakte fallen. Nur weil die Spreads auslaufen. Kurz vor einem grossen Auslieferungsmonat ist das immer so. Das hat gar Nichts mit dem Preis zu tun.

Um es mal wieder zu wiederholen:

Es liegt in der Natur der Sache. Das OI steigt ca. 1 Monat vor einem Auslieferungsmonat stark an. Etwa 1 Woche vor der "Auslieferungspflicht" sinkt es (selbstverständlich) stark ab. Ursache sind die Spreads (und die Spekulanten, die keinerlei Lust haben beliefert zu werden).
Damit steigt und sinkt auch die NSP der Commercials im selben Takt. Damit kann man gängige Chartanalyse für CoT Charts völlig in die Tonne treten!

Ich muss aber mittlerweile zugeben, dass man langfristige Trends bzw. Aussagen im Chart sehr gut visualisieren kann...

Zitat von woernie

Hallo Eagle,

ich weiss nicht wo Du diese Information her hast. Meine Infoquelle (Wellenreiter) berichtet, dass die Commercials im letzten Berichtszeitraum ca. 7 000 Shortkontrakte geschlossen haben ( von 240 000 ) und ca. 26 000 neue Long Kontrakte eröffnet haben. Das führt unter dem Strich zu einer netto-short Position von (vergleichsweise niedrigen) ~ 56 000 Kontrakten. (Vorher ~ 90 000 , also nahezu eine Halbierung der NSP). Die COT würde ich zumindest momentan 'neutral' einschätzen.

Grüße W.

Hi Woernie,

mit den Zahlen hast Du Recht. Allerdings verstehe ich nicht wieso Du Dich aus "zweiter Hand" informierst? Die CFTC ist die Quelle der Wahl...

Aber um es genau zu sagen: eine Veränderung der NSP um minus 33.000 Kontrakte ist sehr extrem! Und das bei unverändertem Preisniveau? Aber - rückblickend - vor einem deutlichen Anstieg. Am lokalen Tiefpunkt? So exakt und so radikal haben die Commercials den Markt schon lange nicht mehr getimed!

Aber gerade beim Gold muss man den CoT sehr nüchtern betrachten. "Die Commercials" sind JPM, ein paar grosse Swap Dealer und vielleicht einige legitime Hedger. Offensichtlich kann man ihr Verhalten nicht prognostizieren. Höchstens im Nachhinein analysieren. Schlussfolgerungen für die Zukunft schwer...

Deshalb würde ich den CoT aktuell als reinen Sentimentindikator für die Stimmung der Spekulanten einstufen. Sentimentindikatoren liefern nur eine Aussage wenn sie im Extrembereich sind. Das sind wir bei Weitem nicht! Deshalb hat Woernie absolut Recht, mit der Bewertung "neutral".

Aber was hat der extreme Rückgang der NSP exakt am Tiefpunkt auf sich?

Die optimistische Einstufung ist, dass das der Tiefpunkt im POG war! Und zwar für Jahre!