Auch fundamental habe ich meine Zweifel.
Die üblichen Berechnungen gehen von steigender Nachfrage und sinkender Produktion aus, sodass eine zunehmende Lücke zwischen Angebot und Bedarf entsteht, die den Kupferpreis in die Höhe treibt.
Wenn die Energiewende gelingt, wenn die Verbrennerflotte zügig durch Elektroautos ersetzt wird, wenn große Fernleitungen durchs Land gezogen werden, wenn viele neue Windmühlen errichtet werden, wenn für die wachsende Weltbevölkerung komfortabel installierte Häuser gebaut werden, dann steigt in der Tat der Kupferbedarf. Und die Minen erschöpfen sich, neue Vorkommen zu finden ist schwierig, teuer und langwierig.
Aber so wird es nicht kommen.
Wenn nur wenige Elektroautos gebaut werden - schon jetzt stockt der Absatz - , sei es, weil die Verbrenner sich behaupten, sei es weil die Rohstoffe fehlen (z.B. seltene Erden für die Permanentmagnete der Motoren) oder weil sich viele kein Auto mehr leisten können;
wenn der Bau der Fernleitungen stockt, weil zu viel Widerstand und zu wenig Geld da sind;
wenn nur noch wenige Windmühlen gebaut werden, weil sie Strom zu Zeiten erzeugen, wo ihn keiner braucht, und weil die Fernleitungen fehlen, die ihn zum Verbraucher bringen könnten; schon jetzt stehen aus diesen Gründen bei starkem Wind viele still;
wenn der Wohnungsbau zusammenbricht aus Gründen, die uns Goldhut erklärt hat; siehe unser Land, weniger als die Hälfte der gewünschten 400.000, siehe die leerstehenden Satellitenstädte in China;
dann wächst eben auch der Kupferbedarf nur langsam oder sinkt sogar.
Und wenn, um den Bedarf zu decken, die letzte geringhaltige Krume aus dem Rand des Tagebaus gekratzt wird, dann steigen auch die Kosten, und das Minenunternehmen hat nichts von den höheren Preisen.
All das bitte ich beispielhaft zu verstehen, ich will nicht zu lang werden.
Mittelfristig sehe ich noch Chancen, bin deshalb auch investiert. Aber ich hoffe, den Ausstieg nicht zu verpassen.
Gruß! Fritz