Weltbankchef regt neuen Goldstandard an -

  • ...Was würde das für die Entwicklung des Goldpreises und für Goldbesitzer bedeuten?

    Hier ein Artikel über einen Plan der Weltbank, einen neuen "Goldstandard" festzulegen, Inhalt in Kürze:


    "Zwischen den großen Wirtschaftsmächten tobt ein Währungsstreit - nun präsentiert Weltbank-Chef Robert Zoellick einen überraschenden Lösungsansatz. Der Stratege fordert eine Wiederbelebung des Goldstandards, um mehr Stabilität in die Devisenmärkte zu bringen...."


    Volltext:


    http://www.spiegel.de/wirtscha…les/0,1518,727789,00.html


    Was würde die Reallisierung für den Goldpreis bzw. für die Besitzer von größeren Goldmengen bedeuten?
    Gruß Achilles

  • würde die geldmenge beibehalten würde gold sehr teuer - würden sie das fiat geld verbrennen hätten wir wieder 50,-- euro die unze ... oder so


    Wieso verbrennen, da reichen doch heute ein paar Mausklicks & weg sind die im System erzeugten Gelder.


    Also einen neuen Goldstandard, sehe ich in naher Zukunft noch nicht. Aber man weiß ja nie, in unserer schnelllebigen Zeit.

    ,,Nicht was wir sehen, wohl aber wie wir sehen, bestimmt den Wert des Geschehenen'' Blaise Pascal

  • Hmm die Meldung finde ich mutig, aber was heißt das denn jetzt? Kauf- oder Verkaufssignal?

    Für's Erste denke ich ist es weder ein Signal für das Eine noch für das Andere. Meiner Meinung nach gerät durch so etwas Gold nur unnötig auf die ersten Seiten der Onlinepresse, zumal ich einen Goldstandart ganz und gar nicht begrüßen würde ( zumindest in der Art wie man ihn schon hatte ) der neue Ansatz, Gold und nicht Währung als Fix zu nehmen könnte aber, sofern man es denn nur zur "Beimischung" nimmt unter Umständen sogar keine schlechte Idee sein. Fraglich ist halt nur, was wird das Zeug dann kosten ???? Sicher um einiges Mehr als es jetzt kostet ….

    MfG 18K


  • Was würde die Reallisierung für den Goldpreis bzw. für die Besitzer von größeren Goldmengen bedeuten?


    Sollte das Gold in einen neu definierten Währungskorb aufgenommen werden, ist es freilich erstmal bedeutsam, welcher Anteil darin dem Gold dann zuteil werden würde. Ein solcher Plan würde im Idealfall vor allem zu einem dann - auf hohem Niveau - wesentlich stabileren Goldpreis führen, weil das Gold dann wieder seine angestammte Rolle als Fieberthermometer, als Disziplinierungsindikator einnehmen könnte und finanzpolitische Exzesse viel früher und viel brutaler auf den Verursacher zurückfallen würden.


    Wenn ein solches System im Laufe der Zeit sich etablieren könnte und auch das Vertrauen der Menschen fände, wäre der private Besitz von großen Mengen Gold (von dem immer wichtiger werdenden, enormen Vorteil der legalen Anonymität einmal abgesehen) weniger attraktiv bzw. auch nicht notwendig. Zu fragen aber ist, ob ein solcher Plan zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt funktionieren könnte, wenn nicht zuvor in gewaltigem Maßstab tabula rasa gemacht werden würde.


    So ist es z.B. kaum vorstellbar, für das Gold einen halbwegs glaubwürdigen Platz im Währungsgefüge zu erwägen, wenn gleichzeitig ein unermesslicher Schuldenhaufen, kriminell ummantelt und als vermeintlicher Realwert verkleistert von den insolvenzverschleppenden OTC-Derivaten in Billionenhöhe, im Finanzsystem verbleibt. Aber wer traut sich im Ernst an ein solches Unterfangen, das die aktuelle Wall Street-Oligarchie zerstören würde, heran? Ohne ein solches rigoroses Vorgehen indes bleibt jedes populistische, rhetorische Ranschmeißen an einen Goldstandard light (als Folge der gestiegenen Notierungen) eine unglaubwürdige, leicht durchschaubare Übung zur Bewahrung des Status Quo ante - eine rein kosmetische Aktion, um das marode Geldsystem mit ein wenig billigem Goldflitter aufzuhübschen und solider erscheinen zu lassen.


    Gestern z.B. war ich wieder einmal zu einem Abendessen unter Akademikern eingeladen, wobei so gut wie alle Teilnehmer im Ernst dachten, die alte D-Mark sei weitgehend durch die Buba-Goldreserven gedeckt gewesen und ein Zurückgehen zur D-Mark würde demgemäß auch schon einer wesentlichen Goldunterlegung gleichkommen.


    Grüße


    auratico

  • Bei der Einführung einer Art Goldstandard bei dem derzeitigen weltweiten Finanzierungs - und Refinanzierungsbedarf wäre der Goldpreis das geringste meiner Probleme. Ich nehme an, das eine Deflation ungeahnten Ausmaßes die Hälfte der Menschheit in die Arbeitslosigkeit und in die Suppenküchen treiben würde. Ohne Einkommen dazustehen wäre sicher härter als Buchverluste im EM-Depot.

    "Mein Volk, dem ich angehöre und das ich liebe, ist das deutsche Volk; und meine Nation, die ich mit großem Stolz verehre, ist die deutsche Nation. Eine ritterliche, stolze und harte Nation. … "
    Ernst Thälmann, Arbeiterführer, 1944 im KZ ermordet. Antwort auf Briefe eines Kerkergenossen, DietzVerlag Berlin 1961, S. 73

  • Gestern z.B. war ich wieder einmal zu einem Abendessen unter Akademikern eingeladen, wobei so gut wie alle Teilnehmer im Ernst dachten, die alte D-Mark sei weitgehend durch die Buba-Goldreserven gedeckt gewesen und ein Zurückgehen zur D-Mark würde demgemäß auch schon einer wesentlichen Goldunterlegung gleichkommen.

    Das ist eine wichtige Beobachtung !
    Akademische Bildung befähigt zwar zur Analyse der Politisch/Wirtschaftlichen Situation - bedeutet jedoch keineswegs , das alle Akademiker dies auch betreiben....


    Die Aufmerksamkeit auf die beruflichen Probleme gerichtet und medial mit allerhand halbwahren , unvollständigen und tendenziösen Informationen zugedröhnt , weiss
    mMn der Grossteil der Intelligenz in diesem Land überhaupt nicht , was abgeht......


    Deshalb : Es wird keine Führungsrolle ausgeübt - Leute wie Schachtschneider , Otte oder falls man will - sogar Sarrazin sind Ausnahmen - die deutsche Intelligenz ist
    ein Teddybär , den man so straff ausgestopft hat , das er keine Bewegung ausführt .... :!:


    Ergo : Die Krise wird weder vorgedacht , noch werden Gegenmassnahmen vorbereitet ...umso heftiger wird zuschlagen ....


    :wall:

    Ich habe sehr viel Geld für Alkohol, Weiber und schnelle Autos ausgegeben . Den Rest habe ich einfach verpraßt . ( G. Best )

  • Ein neuer Goldstandard würde ein Goldverbot bedeuten.

    "Die Finanzpolitik des Wohlfahrtstaates macht es erforderlich, daß es für Vermögensbesitzer keine Möglichkeit gibt, sich zu schützen."
    (Alan Greenspan, 1966)

    Artikel 14 Abs. 3 Grundgesetz:
    "Eine Enteignung ist nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig. Sie darf nur durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes erfolgen, ...”

  • Ein neuer Goldstandard würde ein Goldverbot bedeuten.

    In keinem Fall ! Was würde das bringen, ein Standard den keiner Besitzen darf ? Wenn wir jetzt i.d.A. sind einen "Dollar - Standard "zu haben, dürfte ja keiner Dollars haben ... oder gehen wir von einem Öl Standard aus ( haben wir ja quasi ), dürfte keiner Öl besitzen ... wo ist da die Logik ??


    Ich denke das wir in diesem Jahrtausend keine Angst mehr vor einem Gold oder Silber oder sonstwas EM Verbot ausgehen müssen.


    MfG 18K

  • Ein Goldstandard wäre für den Goldpreis ein Korsett....wenn auch auf hohem Niveau.
    Ich bin strikt dagegen.
    "Freiheit für Gold"


    so sehe ich das auch. Eine Begrenzung nach oben aber ich glaube nicht an die Umsetzbarkeit so lange speziell die Chinesen grosse Handelsüberschüsse und die USA eben so grosse Fehlbeträge haben. Soll das neu mit Gold ausgeglichen werden? Das Goldfenster wurde damals ja nicht um sonst geschlossen :hae:

  • ..glaube auch das es zu einen Goldverbot kommen würde da es dann ne monetäre Angelegenheit des Saates wäre..


    ..hat ja jetzt auch nicht jeder ne Druckerpresse zuhause, oder..

    Denke nicht, Goldminen ( Druckerpressen ) sind ja auch zum Teil in privater Hand, müssten dann ja alle verstaatlicht werden ... wäre dann ja Sozialismus


    MfG 18K

  • In keinem Fall ! Was würde das bringen, ein Standard den keiner Besitzen darf ? Wenn wir jetzt i.d.A. sind einen "Dollar - Standard "zu haben, dürfte ja keiner Dollars haben ... oder gehen wir von einem Öl Standard aus ( haben wir ja quasi ), dürfte keiner Öl besitzen ... wo ist da die Logik ??


    Ich denke das wir in diesem Jahrtausend keine Angst mehr vor einem Gold oder Silber oder sonstwas EM Verbot ausgehen müssen.


    Dir ist schon bewußt, dass "dieses Jahrtausend" noch rund 990 Jahre dauert???


    klar ist, dass bei Einführung eines Goldstandard ein Goldverbot widersinnig ist


    aber wenn dieser irgendwann dem Wachstum der Geldmenge im Wege steht ... wenn ein etwaiger EM-Standard (wie 1933 der des USD) hierzu "virtualisiert" wird ...
    eventuell dann?
    (ein paar Jahrzehnten später vielleicht)

  • Mal im Ernst Leute ... die werden sich doch nicht selber das Wasser abdrehen ... warum sollte die Politik einen Goldstandard einführen ( so wie er uns bereits bekannt ist ) ??? Macht doch keinen Sinn.


    MfG 18K

  • Nebelkerzen und Weihrauch ohne Ende. Gerade der Weltbankchef - das ist doch so, als ob der Schlachthausbesitzer zur vegetarischen Ernährung aufruft.
    Ersetzt den Heinz von der Weltbank durch Ben Bernanke und die Nachricht hat den gleichen sinnfreien Inhalt.


    Zitat von misanthrop

    Ein Goldstandard wäre für den Goldpreis ein Korsett....wenn auch auf hohem Niveau. Ich bin strikt dagegen.


    Diese Aussagen kann ich nicht nachvollziehen - es würde sich ein Gleichgewicht einstellen, ohne Frage. Rekordgewinne mit Gold wie derzeit wären nicht möglich, auch dies ist richtig.
    Doch für die gesamte Wirtschaft; ach was rede ich, für den gesamte Menschheit; wäre es eine Wohltat. Ganz davon zu Schweigen, das ein System des permanenten Kriegszustandens
    wie es von den Amis aufrechterhalten wird, nur unter Fiat Pecunia möglich ist.


    Zitat von misanthrop

    Wer den Goldstandard fordert, katapultiert die Wirtschaft ins 19 Jahrhundert


    Wer gegen den Goldstandard ist, der will wohl die derzeitige katastrophale Geldpolitik beibehalten? Oder willst du den Silberstandard ;)

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