Na ich weiß nicht.
Ich lese Fekete gern, bin mir aber immer unsicher, ob er ein brillanter Denker oder ein brillanter Demagoge (unzweifelhaft auf höherem Niveau als die Primitiv-Demagogen) ist.
Daß ungedecktes Fiat-Money an sich Wechselreiterei ist, wissen wir ja auch so.
Daß die Fed „dumm“ in Bezug auf ihre Klientel (Großbanken, militärisch-industrieller Komplex) handeln würde, halte ich für eine gewagte Aussage. Es ist immer ein gefährliches Spiel, sich selbst für schlauer als die andren zu halten, da erlebste auch als Spekulant Dein Waterloo, oder guck Garcon an. Den Gegenspieler zu unterschätzen, ist immer der größte, schwerste und auch dümmste Fehler. Ich bin früher auch gern mal in die Falle getappt (andre für naiv zu halten).
Daß die Fed „dumm“ im Hinblick auf den gemeinen Bürger bzw. Steuerzahler handelt, ist klar bzw. gehört zum System. Aber ich denke, die haben schon Koryphäen in ihren Reihen (nicht notwendigerweise beim täglichen Handel), z.B. Großmeister Rogoff. Die wissen was sie tun.Daß sie es nicht sagen, bzw. dummdämliche Pseudo-Begründungen für ihr Handeln nach draußen kehren, iss klar.
Soso, die (niedrigen) Zinsen ruinieren die Industrie, vor allem die alteingesessene. Gewagte These. Müßte man jetzt genauer wissen, wieviel z.B. die Dow-Unternehmen auf ihre (älteren) Bonds zahlen. Viel wichtiger ist aber, daß es unbedeutend ist, ob die Fed-Rate 2%, 1%, 0,25% oder 0,01% ist – keine Firma kriegt das Geld auch nur annähernd zu diesem Preis. Und grade 2008/2009, als die (Zentral-)Bankzinsen so massiv fielen, stiegen ja die Zinsen für die Nachfrager aus der Realwerl. Eben wegen der Risikoaufschläge! Ja, in der Deflation steigen die Zinsen für die realen Nachfrager, weil das Kreditausfallrisiko steigt!
Was den geplagten Steuerzahler angeht. Das Wichtigste sind nun einmal die Schulden. Die werden gemacht. Durch Staatsdefizite. Der Steuerzahler muß doch im Gegenteil ganz froh sein , diese nicht bezahlen zu müssen, zumindest nicht jetzt, sondern daß es immer noch Anleihekäufer gibt. Daß beim Verkauf der Anleihe samt demnächstigem Weiterschieben an die Fed es ein paar Profiteure gibt, die ein paar Promille einschieben – unschön, iss überall so, wenn man was verkaufen/loswerden will, ändert aber nicht viel.
Jaja, immer ist’s der böse böse Zins! (der grad fast bei Null ist)
Was meinen denn die Etatisten, wie hoch die Steuern erst wären, wenn der Staat seine Ausgaben tatsächlich bezahlen – und dem Steuerzahler in Rechnung stellen – würde, statt sich seine notorischen Defizite vom Anleihenkäufer finanzieren zu lassen??
Ja so denke ich, letztlich zahlt eben weniger der Steuerzahler, sondern (irgendwann!!) der Fiat-Sparer für die wohlfahrtsstaatliche und sonstige Geldverschwendung.
Zur Malkasten-Frage Defla/Infla. Sorry, da gibt der Artikel für mich wenig her, da er m.E. von zumindest fragwürdigen Gedankenmodellen ausgeht. Klar es wird Geld in „Anlagegütern“ geparkt. Und man sollte sich hüten, short zu spekulieren gegen die Anleihenblase – das wäre wieder die Falle, sich selbst für schlauer zu halten als der Rest der Menschheit. Vorher gegen die Zinsen für 30jährige noch gegen Null. Und wenn man – irgendwann – Recht behält mit einer Short-Speku gegen Anleihen, dann vermutlich genau dann kann sie keiner mehr auszahlen wg. Cräsh.
Zurück zum geparkten Geld. Ja, all das Geld in Anlagegütern, einschließlich der Staatsanleihen, das ist praktisch wie in einem riesigen Stausee gestaut. Solange der hält und nur Tröpfchen rauskommen, solange gibt’s keine (Hyper-)Infla.
Außerdem – wie wir hier wissen – „die Reichen werden immer reicher“. Und eben die geben ihr Geld nicht aus. Wenigstens nicht für normale Dinge. Auch ein Grund, warum es einstweilen keine Infla gibt Manche wirtschaften halt überdurchschnittlich gut und sammeln das Geld. Andere wirtschaften unterdurchschnittlich und sammeln Schulden.
Das Problem ist die Umverteilung. Kommen ja immer die schlauen Stimmen, „das Geld ist doch da“ (eh Unfug, weil beliebig schöpfbar), man muß es nur anders/richtig/“gerecht“ verteilen. Und plötzlich geht/ginge es allen gut. Pustekuchen, wie wir wissen. Genau dann wenn die Vermögen von den gut wirtschaftenden Händen in die verschwenderischen, unfähigen Hände verteilt werden, mit fortschreitender staatlicher Umverteilungsgewalt, ja dann könnte eine größere Inflationswelle (noch nicht Hyperinfla) starten. Und die Armen wären bald ärmer als zuvor.
Ja, auch der Umstand, daß (noch!) eine Kapitalakkumulation in vernünftigen, sprich vernünftig wirtschaftenden Händen zugelassen wird (jaja die Reichen werden immer reicher), hält die Inflation auf! Diesbezüglich erwischt’s aber die parasozialistischen Europäer eher als die Amis.
Ja und die steigenden Rohstoffpreise. Natürlich verändern sie die Struktur einer Volkswirtschaft. In devisenschwachen Weichwährungsländern sind die Prioritäten anders (eben sozialistische Mangelwirtschaft) als in (noch!) Hartwährungsländern mit allgemeiner Verschwender-Mentalität. Wäre aber die nächste längere Geschichte ...
Summa summarum – so schlau wie zuvor?
Das ist alles mehr ein Psychospiel und mithin schwer mathematisch zu berechnen. Kommt halt drauf an wer wie lange stillhält. Die Reichen auf ihren zunehmend wackligen Fiatforderungen. Oder die von Hunger bedrohten Armen. Und je nachdem, wie es die Regierungen/Zentralbanken austarieren wollen/werden, bricht das Auto halt zuerst nach links oder nach rechts aus. M.E. im Moment nicht eindeutig vorhersehbar.