Saccard Depot und Markteinschätzungen

  • Hall Zwyss, berechtigter Einwand. Trotzdem kann der Staat pleite gehen, wenn er nicht einmal mehr die Zinsen zahlen kann.


    Theoretisch brauchen die Notenbanken nur warten bis die Anleihen auslaufen.


    Wie ich es schon beschrieben habe: Gold moderat unterbewertet und das indem Fall wenn die Notenbanken es schaffen, die Anleihen wieder loszuwerden. Natürlich ist QE ein weiter fortschreitender Prozess. Trotzdem wird QE irgendwann ein Ende haben. In den nächsten 10/15 Jahren kommt der Reset. Ausbuchen der Anleihen und damit festschreiben der monetary base Größen...


    $800 Goldpreis? Kann kommen, wäre dann aber eine heftige und kurzfristige Übertreibung.


    Eigentlich sind wir längst in der Reflationierung drin, ein Prozess der sich immer weiter beschleunigen muß.


    Finger weg von langfristigen Anleihen. Finger weg von japanischen net-nets. Klar sind die Aktienkurse längst im Bubble Bereich. Aber sie werden eben genutzt, um dem ganzen QE Problem anlegerseitig zu entkommen. Auf sinkende Kurse zu setzen ist daher zumindeest zweifelhaft. Ein Crash, 20-30%, mit anschließender Ausweitung von QE. So etwas in der Art sollte man einplanen. REAL werden Aktien verlieren, keine Frage.


    Jedenfalls finde ich z.B. Heiwa mit dem billigen Land der Golfplätze ganz gut. M.E. kann man damit den realwirtschaftlichen fairen Wechselkurs von 80 Yen/Euro evtl. einfangen ohne daß das ganze durch die wohl folgende Hyperinflation zunichte gemacht wird. In Japan läuft derzeit ein Wettlauf zwischen Inflation und Steuererhöhungen, etwas Spielraum haben sie bei den Steuern ja noch verglichen mit Europa und USA.


    Ich denke die Überlegungen zeigen ganz gut, was faire Wechselkurse wären, warum sie derzeit nicht erreicht werden und was die Risiken nach unten sind. M.E. wird QE durch Goldverkäufe der USA begleitet, wie sonst will man den starken US$ verglichen mit Euro derzeit erklären?


    Gruß
    S.

  • DRDGold? Nur noch tailings retreatment. Aber nicht schlecht, DRDGold hat keine Alternativen. Sibanye wird ungefähr ein doppelt so großes retreatment Projekt haben. Aber ob sie es so gut betreiben können wie DRDGold? Die haben unendlich lange Erfahrung mit so etwas... die jüngsten Entwicklungen kenne ich aber nicht.


    Ansonsten folgende Depotveränderungen:
    1. Tesco fliegt raus
    Grund: KGV doch etwas teuer, man steht sehr unter Druck wegen Lidl und Aldi. De facto wird operativ kein Geld mehr verdient. Entweder die Immobilien werfen eine ordentliche Rendite ab (fiktive Mieten auf Marktniveau), dann ist das operative Geschäft nichts wert. Oder das operative Geschäft wird mit dem aktuellen KGV angesetzt, dann kann Tesco die Immobilien nicht verkaufen. Hauptsächlich dürften die Land für EUR200-300 pro qm haben, 36 Mrd. Pfund wert. Ich gehe davon aus, daß durch den immer größeren Online-Anteil am Handel vor allem die Elektronik Artikel etc. nicht mehr im Handel gekauft werden. Der kleine Discounter in Innenstadtlage ist dann in Zukunft besser als der riesige Supermarkt vor den Toren der Stadt. Wenn die Zukunft von Tesco so wird wie z.B. Real... Außerdem ist Land über Heiwa viel billiger zu bekommen, EUR 50 statt >200. Dazu dürften die Golfplätze in Japan mehr pro qm wert sein als Land in UK.
    2. Caledonia Mining fliegt raus
    An und für sich gut, aber Investitionen sidn problematisch wegen der 51% Mehrheit der Einheimischen Investoren. Dazu die Nachteile mit Firmensitz Kanada. Man kann ncith auf allen Hochzeiten tanzen.
    3. Überlegung Sankyo oder Sega Sammy zu kaufen. Ich habe mich dagegen entschieden. Die Umsätze gehen immer mehr zurück. Sega Sammy steht im nächsten GJ vor einem Gewinneinbruch trotz hoher prognostizierter Automatenverkäufe. Der Mix wieder schlecht: Hokuto No Ken als einziges Zugpferd, alle anderen Pachinko Modelle schwach. Wenn sie den Plan nicht schaffen evtl. wieder Verluste. Sankyo hat Cash, läuft aber auch schlecht. Cash sehe ich in Japan kritisch, jedenfalls mittel- und langfristig. Heiwa ist hier deutlich besser: Land statt Cash, niedriges KGV und gute Modelle bei Pachinko und Slotmaschinen
    4. Nintendo gekauft, 8100 Yen pro Aktie netto Cash, ca. 50/50 US$ und Yen. Normalerweise ein klassischer Value Trap, m.E. wird Nintendo den Cashbestand aber gut nutzen. Sie planen den Einstieg in den Billigkonsolenmarkt von emerging markets und dazu die "Quality of Life" Plattform im medizinischen? Bereich. Ich würde beim Konsolengeschäft auch noch nicht Microsoft und Sony als die klaren Gewinner sehen als die sie hingestellt werden. Wer solche Traumzahlen hatte wie Nintendo in der Vergangenheit, dem gebe ich bei Kursen nahe all-time-low eine Chance.


    Damit im Depot
    1. Sibanye
    2. Pan African Resources
    3. Nintendo
    4. Heiwa


    Zugekauft wird in Zukunft vor allem Pan African, wo Insiderverkäufe kurzfristig nichts gutes vermuten lassen.


    Gruß
    S.

  • Bei aktuellen Kennzahlen wäre auch Harmony ein guter Kaufkandidat.


    Überhaupt: Wir haben so seit ca. Anfang Dezember eine fast halbjährige Konsolidierung hinter uns. Das ist ziemlich einzigartig, wenn die Minen gefallen sind, dann immer als schneller Crash oder langsamer in einem mittelfristigen Dauercrash. Ich denke daher nicht, daß es tiefer geht. Newmont und viele andere Werte sehen in den Charts sehr gut aus.


    Dann haben wir den Euro. Heute sehr schwach. Dazu möglichen Bondkäufe im Juni. Wenn die Reputation des Euro auf Yen/Dollar Niveau fällt, dann gibt es eine vermeintlich "stabile" Alternative weniger. Der Euro war in den Jahren nach 2002 wohl die wichtigste Alternative zum US$ überhaupt. Spricht also auch eher für Gold/Minen.


    Seltsamerweise sieht es bei den Aktien eher nach Deflation aus. Da aber dann die Anleihen wieder steigen sollten und Gold parallel mit Anleihen gefallen ist (zwei als sicher geltende Häfen), muß das kein Widerspruch sein.


    Gruß
    S.

  • Nachdem zu Beginn der Woche die letzten Sibanye aus dem Depot wanderten hier die aktuelle Übersicht, Basisbildung um dauerhaft Cash zu generieren für weitere Käufe im Goldsektor.


    1. US Anleihe 2037 (3.2% Rendite)
    2. Cash & Festgeld (0.5% Verzinsung)
    3. Heiwa (6412) (3.8% Dividendenrendite)
    4. Nintendo (7974) (1% Dividendenrendite)
    5. Fuji Shoji (6257) (4.2% Dividendenrendite)
    6. Sega Sammy (6460) (2% Dividendenrendite)
    7. Sankyo (6417) (3.9% Dividendenrendite, ausgezahlt aus Cash, Gewinn sehr niedrig)
    8. Philip Morris CR (7.9% Dividendenrendite)
    9. Pan African Resources (5.3% Dividendenrendite, bei niedrigerem Goldpreis nicht zu halten)
    10. Troy Resources
    11. Universal Entertainment (6425) keine Dividende
    12. Bijou Brigitte (4.3% Dividendenrendite, dürfte weiter sinken)
    13. Roxgold
    14. Teranga Gold


    Position 1 hat die 42-fache Gewichtung wie Position 11. Position 1+2 bilden ca. 50% des Depots.


    Da mir die Roxgold Idee sehr gut gefällt, sehe ich mich im Goldsektor nach neuen Käufen um.


    Gruß
    S.

  • Guten Tag Saccard,


    Bin etwas überrascht über die Grössenordnungen. Dagegen scheint das QE fast langweilig. Könnte das bedeuten, das die gewöhnlichen Aktienmärkte möglicherweise noch ewig hochlaufen? Und wir die typische Deflation gar nicht sehen werden?
    Au u. Ag bleibt dann dauerhaft oder erstmal außen vor .... hmm


    "Der Bericht – der gestern Abend im Rathaus von London präsentiert wurde – trägt auf dem Deckel die Logos der DZ Bank und der Quantum Global Group. Er fußt auf der ersten umfassenden Analyse von 29,1 Billionen Dollar Wertpapier-Investments durch 400 öffentliche Institutionen in 162 Ländern. Diese haben addiert ein Anlagevermögen von 40% der Weltproduktion angehäuft. Die Notenbanken sind mit 13,2 Billionen Dollar, also 45,36%, mit im Boot."



    http://blog.markusgaertner.com…ntfesselt-aktien-gekauft/


    http://www.propagandafront.de/…assiv-bei-aktien-ein.html



    Auch ein Argument:


    http://www.propagandafront.de/…rash-kommt-erst-noch.html


    Gruss Neo

  • Für mich erstmal non-events, in die QE Sachen etc. wurde so viel hereininterpretiert, daß man am Ende die Wahrheit gar nicht mehr sieht.


    1. Trotz QE (Anleihekäufe) sind die Renditen gestiegen -> private Marktakteure haben mehr Anleihen verkauft als die Notenbanken gekauft haben


    2. Ende QE damit sehr negativ für Aktien, Rohstoffe, Carry Trades etc.


    3. Ein Aktienmarkt "Crash" ist auch ohne fallende Kurse möglich, wenn die Notenbanken Aktien kaufen -> aber die privaten Marktakteure können dann über ihr herausgezogenes Kapital verfügen und z.B. Anleihen kaufen oder später evtl. Gold.


    Realwirtschaftlich hat das alles keine Auswirkungen bis auf Fehlallokationen, dadurch schlechter laufende Wirtschaft. Deflationäre Tendenzen sehe ich ungebrochen.


    Einzig ein Ausbuchen von Anleihen oder ein massiver Wertverfall der Positionen in den Notenbankbilanzen wären wohl der Startschuß zur Inflation.


    Mit öffentlichen Institutionen sind übrigens auch Staatsfonds wie der von Norwegen gemeint...


    Gruß
    S.

  • Guten Abend Saccard,


    den Sprung auf Deine Aussage Pkt 2 versteh ich nicht ganz. Kannst du das bitte etwas ausführen.


    Pkt 3 meinst Du damit einen relativen Crash, da die Aktein zwar nicht crashen aber die Anleihen und später evtl. AU relativ zu den aktien steigen?


    Und kannst Du das ebenfalls ein bißchen ausführen:


    "Einzig ein Ausbuchen von Anleihen"


    oder


    "ein massiver Wertverfall der Positionen in den Notenbankbilanzen"


    "wären wohl der Startschuß zur Inflation."


    Lieben Dank


    Grüsse


    Neo

  • Hallo Neo,


    Punkt 2 heißt, daß das Ende von QE nicht Anleihen, sondern Aktien treffen wird.


    Solange die Notenbanken für ihre Anleihen wieder cash reinbekommen, können sie die Geldbasis wieder zurückfahren. Bucht man Anleihen aus (Gläubiger = Notenbank, Schuldner = Staat, damit angeblich keine "richtigen" Schulden), kann die Geldbasis nicht mehr zurückgefahren werden, zur Wirkung käme sie aber erst wenn die Kreditvergabe auch entsprechend ist. Wenn die Notenbanken Aktien überteuert kaufen gilt das gleiche nur ohne Streichen von Anleihen.


    Da mir die Stimmung im Goldsektor etwas zu positiv geworden ist, habe ich heute alles ausgekehrt. Roxgold, Teranga, Troy. Vielleicht ein Fehler, aber es wird so langsam kritisch über den Sommer. Ich rechne für Herbst mit deutlich niedrigeren Anleiherenditen und deutlich höherem Yenkurs. Da die Positionierung der Goldmarktakteure schon wieder ähnlich wie Anfang 2013 ist, könnte da auch eine böse Überraschung kommen.


    Gruß
    S.

  • Zurecht m.E., erst jetzt - nach Bärenmarkt bei Lonmin und Anstieg bei Sibanye - kann man von ähnlicher Bewertung sprechen.


    Ich möchte hier auf Richard Koos QE Trap Konzept hinweisen:
    http://www.businessinsider.com…uantitative-easing-2013-9
    http://fabiusmaximus.com/2014/03/26/richard-koo-qe-66849/


    Auch interessant der Vortrag:
    http://blogs.cfainstitute.org/…ns-and-the-qe-trap-video/


    Wie geht es also weiter?
    Zunächst einmal kann man die Deflationsszenarien ad acta legen. Das ist als ob man den letzten Krieg kämpft, alles 2008 abgehandelt. Auch eine Inflation wird es nicht geben, das war der vorletzte Krieg.


    Keine Kreditvergabe an private = keine Inflation. In Großbritannien liegen die Kredite des Privatsektors bei 85% des Stands von vor 2008, also kann man eher von Deflation als von Inflation sprechen.
    Die QE Notenbanken haben aber so gewaltige Geldbasismengen geschaffen, daß eine Hyperinflation von 2000% (USA), 1400% (Japan) und 1000% (UK) erfolgen würde, wenn die Geldbasis auch in entsprechende Kredite an den Privatsektor umgesetzt würde. D.h. die Notenbanken MÜSSEN Anleihen wieder verkaufen, müssen Anleihen auslaufen lassen und damit die Geldbasis wieder abschöpfen. Ein Ausbuchen der Anleihen (Notenbank = Staat = "keine richtigen Schulden" Denkweise) führt mit Sicherheit zur Hyperinflation. Selbst eine moderate Inflation (=sinkende Anleihekurse) nimmt den Notenbanken die Möglichkeit, die Geldbasis zu verringern, da diese größer ist als die dann verbliebenen Restwerte der Anleihen. Also müssen die Notenbanken auch überraschend aggressiv bei den Zinserhöhungen sein.


    Für langlaufende Anleihen heißt das, daß wir eher am kurzfristigen Tiefpunkt der Renditen sind als an einem Hoch. eine Schwankung in einem Bereich von 0.8% mit steigender Tendenz (5.2% in 5-8 Jahen z.B.) ist zu erwarten.


    Daher sind aus meinem Depot alle Anleihen rausgeflogen.


    Was heißt das für Aktien? Zunächst mal keinen Crash. Aber die Märkte haben wohl immer noch nicht verstanden, daß QE ab nun nicht mehr hilfreich ist, sondern als Bremse fungiert und fungieren muß da sonst die Hyperinflation logische Konsequenz wäre. Einen Crash wie 1987 (also ohne Auswirkungen auf die Wirtschaft) könnte es durchaus geben. Langfristig dürften die KGVs auf 10 Jahressicht fallen. Außerdem sollten die Gewinne durch immer weiter steigende Zinszahlungen und höhere Löhne unter Druck stehen.


    Die Realzinsen in den QE Ländern sollten über viele Jahre 1% über Normalniveau liegen. D.h. ich erwarte auch steigenden US$ und steigenden Yen.


    Der Euro schließlich dürfte zerbrechen, Er ist nichts anderes als ein moderner ungedeckter Goldstandard in dem Sinne als daß die Ersparnisse eines sich entschuldenden Privatsektors aufgrund fehlenden Währungsrisikos nicht mehr zwangsläufig in Staatsanleihen des jeweiligen Staates fließen und damit in der Summe eine deflationäre Entwicklung entsteht, die letztendlich zu einem Austritt des jeweiligen Staates aus der Währung führen muß. Ebenso werden die Volkswirtschaften des Währungsgebietes nicht nach und nach synchronisiert sondern laufen immer weiter auseinander.


    Gold ist derzeit 50% teurer als es fundamental sein dürfte. Das zurecht, da ja ein gewisses Restrisiko einer 2000% Hyperinflation besteht. Am Ende des QE Trap werden die Zinsen deutlich höher sein, zudem werden die meisten Anleihen wieder verkauft sein, die Geldbasis wird wieder zurückgefahren sein bzw ein Teil wird durch gestiegene Kreditvergabe in Inflation umgewandelt worden sein. Wahrscheinlich dürfte es daher sein, daß in 10 Jahren der Goldpreis leichter unter dem jetzigen Niveau notiert. Bis dahin ist Gold aber dei einzige Versicherung gegen da Hypoerinflationsrestrisiko.


    Sieht so aus als ob stock picking die besten Resultate bringen wird.


    Gruß
    S.

  • Hi Saccard,



    Du schreibst "Also müssen die Notenbanken auch überraschend aggressiv bei den Zinserhöhungen sein." Das geht aber doch auch nicht, denn bei steigenden Zinsen, steigen auch die Zinsen der Anleihen die bei den Notenbanken liegen und damit deren Kurse und damit die Geldbasis?


    Wie sieht es denn aus, wenn die Anleihen in der Notenbank Bilanz einfach eine viel längere Laufzeit bekommen? Wieso müssen Sie die Geldbasis verringern? Sie müssen doch nur dauerhaft dafür sorgen, dass der Geldumlauf so niedrig belibt wie aktuell?
    Ist das nicht der Ansatzpunkt um das Problem zu lösen?


    Danke für Dein Beitrag. Ich schau mir das noch in Ruhe an.


    Eine Sache wäre mir sehr wichtig ...


    Mir persönlich wäre es viel lieber anders, aber leider bin ich mir wirklich sehr sehr sicher dass das politische Projekt EUR Zone weiterläuft.


    Und wenn Sie jedem einzelenen Bürger in EUR Zone eine Halskette und Fussfesseln anlegen müssen.


    Denk in die Richtung was die EU Führung alles unternehem kann, um das System gegen die Menchen aufrechtzuerhalten - genau das wird kommen.


    Und es belibt ein Wachstumsmodell. Ich geh fest davon aus, es werden weitere Länder aufgenommen.


    Bitte lass uns mal in diese Richtung denken und überlegen, wie das sich gestaltet.


    Stockpicking


    Dann passen ja Deine japanischen Gamebuden? Das würde aber bedeuten, dass der Yen länferfristig stärker wird oder aufwertet und die Abschächung der Währung die sich ABE so sehr wünscht endgültig zu Ende ist?


    Wir es dann trotzdem zu einer Aktienhausse in Japan kommen? Ich meine in den Anleihen zu bleiben macht für die breite Bevölkerung ja wohl wenig Sinn ..


    Lässt sich der Teuerungsimpuls dort evtl auch über fortlaufende kleine regelmässige Steuerhöhungen lösen?


    Und Stockpicking bezieht auch Au-Projekte mit ein die zu jetzigen oder etwas niedrigeren Kosten gut rentabel sind?


    LG


    Neo

  • hier wird mir doch verdammt viel in der gegend herumspekuliert
    quasi werden so gut wie alle Themen kurz angesprochen, der finger in die luft gehoben und
    dann schauen wir einfach mal, von wo gerade der wind herkommt


    kann man es sich so leicht und einfach machen ?


    dazu kommt es zu der annahme, dass Gold derzeit 50% teurer als die funamentals notiert
    wer beurteilt und wer legt fest, was der faire preis ist ?
    gleichzeitig wird aber ein Kursziel in den nächsten 10 jahren nahe dem jetzigen nievau ausgerufen


    passt das zusammen ?


    hier passt auch nicht der permanente kauf der Chinesen und diversen Schwellenländer an Gold
    macht dann nicht viel sinn, wenn der Goldpreis eigentlich fundamental bei knapp 700 USD liegen müsste


    wer will sein Eigentum gerne um 50 % verringern ? dann halte ich mir doch lieber Devisen


    ich denke hier kann überhaupt keiner auch nur ein bischen erahnen oder vorhersagen, wie es in den nächsten 2-5 jahren aussieht


    keiner

  • dazu kommt es zu der annahme, dass Gold derzeit 50% teurer als die funamentals notiert
    wer beurteilt und wer legt fest, was der faire preis ist ?


    Ganz einfach: der Wert von Gold besteht gerade darin, daß die Kaufkraft langfristig konstant bleibt. Und dieser langfristige Durchschnitt liegt derzeit im Bereich $800-$900. Eine gewaltige Kreditvergabe und Inflation in Zukunft hat der Goldpreis also schon vorweggenommen.


    Natürlich erwarte ich keine Sprünge mehr beim Goldpreis, wenn die Hyperinflation nicht eintritt - und die Notenbanken können Sie verhindern - wird natürlich der Goldpreis mittelfristig sinken. Wenn sie eintritt, z.B. wegen fehlender Disziplin, die Rückführung von QE wird auf Staatsseite hohe Steuern erforderlich machen, wird Gold gegenüber z.B. Konservenbüchsen 1/3 verlieren aber wird eben trotzdem der Gewinnergegenüber allen anderen Finanzassets sein.


    Kurz gesagt: Gold ist überbewertet abe es gibt gute Gründe für diese Bewertung. und bevor ich mir über die nächsten 2-3 Jahre Sorgen mache habe ich das Problem, daß die nächsten 3-6 Monate viel schwieriger vorhersehbar sind. Je kürzer der Zeitraum desto schwerer die Prognose...


    Neo
    Die Notenbanken steuern die kurzfristigen Zinsen. Zinserhöhung am kurzen Ende = weniger Inflation langfristig = sinkende langfristige Renditen. Kommt aber immer darauf an ob die FED der Inflation zuvorkommt oder hinterherhinkt. Ich rechne generell mit einer sehr flachen Zinskurve für die nächsten Jahre.


    Gruß
    S.

  • Hallo zusammmen



    Natürlich erwarte ich keine Sprünge mehr beim Goldpreis, wenn die Hyperinflation nicht eintritt - und die Notenbanken können Sie verhindern - wird natürlich der Goldpreis mittelfristig sinken. Wenn sie eintritt, z.B. wegen fehlender Disziplin, die Rückführung von QE wird auf Staatsseite hohe Steuern erforderlich machen, wird Gold gegenüber z.B. Konservenbüchsen 1/3 verlieren aber wird eben trotzdem der Gewinnergegenüber allen anderen Finanzassets sein.


    Ich finde, das ist ein ganz entscheidendes Thema. Wie kann man sich denn realistisch vorstellen, dass die Notenbanken bzw. die Staaten eine deutlich zunehmende Inflation verhindern können? Mir fehlt hier leider das Hintergrundwissen, sodass ich mir das gar nicht richtig vorstellen kann. Wenn die Notenbanken die von ihnen erworbenen Wertpapiere wieder veräußern würden, würden sie Geld aus den Märkten "aufsaugen" können. Müssten sich aber nicht die Umstände deutlich ändern, bis jemand freiwillig solche Papiere erwirbt?


    Über dieses spannende Thema würde ich gern noch viel mehr wissen und auch diskutieren, sodass man vielleicht etwas besser einschätzen kann, wie es sich entwickeln wird.


    Meine ziemlich simple Vermutung ist: Auch die offizielle Inflation wird zunächst langsam steigen, erst in den USA und später auch in Gesamteuropa (in der Schweiz vielleicht weniger). Und etwa dann wird es besonders spannend. An Gegenmaßnahmen fällt mir ein: Zinsanstieg (dürfte nur wenig gehen, da sonst die Staatsschulden explodieren), Reduzierung der Neukredite (machbar, aber für die Wirtschaft nur teilweise sinnvoll), Du sprachst von Steuererhöhung (auch das wird nur begrenzt gehen) und v.a. der für mich ungreifbare Gedanke einer Sterilisierung der QEs dürfte wichtig werden.


    Wäre toll, wenn wir hierzu irgendwo diskutieren könnten.


    Viele Grüße
    Anleger

  • @ saccard


    danke für deine Ausführungen


    mich würde brennend interessieren, wie du gerade auf den wert USD 800 - USD 900 kommst
    welche bemessung liegt da zu grunde ?


    ich gebe dir in einem punkt recht: wir sehen eine flache zinskurve in den nächsten jahren


    jedoch: der Goldpreis wird gerne und ausschliesslich von bestimmten kreisen in beide Richtungen gesteuert
    je wie es den kreisen gerade in deren Konzept passt


    ob das unbedingt an bestimmte Szenarien gekoppelt ist, bezweifele ich


    der Goldpreis wird ja nicht von Computern oder physischer nachfrage bestimmt, sondern von einer
    Handvoll Finanzinstituten (Fixing)
    das wort Manipulation wird ja nicht sehr gerne im Forum gehört, ich liebe dieses wort aber


    so wie auch die FED nicht unabhängig ist, sondern in den 20er jahren von einer Handvoll banker ins leben
    gerufen wurde mit einer ganz bestimmten Intention: nämlich dem staat nicht die Oberhand über das Geldwesen
    zu überlassen, sondern selber und direkt darauf einfluss zu nehmen
    ausschliesslich geht's hier um machtstrukturen und das kapital zu steuern


    ich kann mich in keinster weise vorstellen, dass die Chinesen an einen niedrigen Goldpreis interessiert sind
    und das akzeptieren werden


    vielleicht sollten wir nicht zu kompliziert denken und versuchen zu viel über die kommende Entwicklung zu spelulieren
    eventuell ist die lösung ganz einfach und weniger kompliziert


    ich denke mir immer: es geht grundlegend ums Geld verdienen
    im Moment erscheint mir der Aktienmarkt an einer stelle, wo es nicht weiter geht
    irgendwann ist mal schluss mit: am schnellsten, am höchsten und am weitesten


    vielleicht wandert die Liquidität in den kommenden Monaten in ganz andere Bereiche, welche in den letzten jahren
    vernachlässigt wurden
    natürlich meine ich damit den edelmetallsektor - oder sogar in ausgewählte rohstoffmärkte


    hört sich eventuell etwas pubertär an, aber die lösung ist oftmals einfacher als man denkt

  • museo del oro


    $800 -$900 kann man im Vergleich mit vielen Warenpreisen, Immobilienpreisen oder auch im Verhältnis zum Aktienmarkt herleiten. Ich habe die Zahlen immer mit etwas Skepsis gesehen bis ich über die Zahlen von Paul van Eeden gestolpert bin, der zum gleichen Ergebnis kam ausgehend von adjustierten Geldmengen.


    Positiv ist ja schon mal, daß es nicht schnurgerade nach unten geht, sondern wir wohl zumindest einen sehr guten Markt zum Traden von Minen bekommen sollten bis irgendwann mal die Prämie zum fairen Preis abgebaut ist. Vielleicht dauert das auch Jahrzehnte.


    Wichtig ist für mich, daß Anleihen - sie könnten durchaus weitersteigen diese Jahr - langfristig keine neuen Höhen erklimmen werden. Also raus damit. Ich gehe davon aus, daß bald die Zinsen nach unten drehen (<5 Jahre) und bei den langfristigen bald steigen. Auf neue Höhen im Vergleich zu 2013 steigen (>4%), damit ist dann klar, daß der Bond-Bullenmarkt der letzten Jahrzehnte tot ist.


    Seltsamerweise laufen 30-Jährige und Gold ziemlich synchron seit 2012. Also marginale neue lows beim Goldpreis?


    Aktienmärkte sind gerade dabei ein Top hinzulegen. Evtl. via Three Peaks and a Domed House pattern mit ca. 10500 als top im Dax. Würde auch gut zu den Anleihen passen. So Ende 2014, 1HJ 2015 könnte es dann bei Erreichen eines ersten höheren Hochs bei den Renditen 30-jähriger einen Aktienmarktcrash geben, der Aber nicht deflationär sein sollte.


    Gruß
    S.

  • Zeit für ein neues Depotupdate nachdem die Anleihen draußen sind.


    1. Fuji Shoji
    2. Bijou Brigitte
    3. Heiwa
    3. Philip Morris CR
    5. Sega Sammy
    6. Sankyo
    7. Barclays Africa
    8. Universal Entertainment
    9. Sibanye
    10. Nintendo
    11. Drägerwerk


    10 und 11 nur kleine Testpositionen.
    Wie man sieht vor allem Zukäufe bei Bijou Brigitte. Ob es ein Fehler war?


    Gruß
    S.

  • Hallo Saccard,


    vor allem bei Bijou Brigitte würden mich Deine Beweggründe für eine (anscheinend) doch größere Position interessieren. Ich habe diesen Werten damals beobachtet als er über Jahre während der Expansion stieg, fand jedoch nie den Einstieg. Er war mir immer zu teuer, stieg aber (bis zu einem gewissen Punkt) immer weiter. So lange bis der Expansionsdrang keine höheren Umsätze und Erträge mehr brachte und die bestehenden Filialen mit Rückgängen zu kämpfen hatten. Da ich bei dem großen Anstieg nicht dabei war blieben mir auch die nachfolgenden Verluste erspart. Nach meiner Ansicht bewegt sich dieses Unternehmen nach wie vor in einem gesättigten Markt mit geringem Wachstumspotenzial. Welche spannende Story siehst du hier?


    Gruß


    Magellan


    PS: Drägerwerk machte mir vor Jahren viel Freude und ist auch heute noch ein gut geführtes Unternehmen. Halte ich langfristig auch für sehr interessant.

  • M.E. ist Bijou einer der Werte mit der potentiell höchsten Eigenkapitalrendite in Deutschland. Den Kennzahlen der vergangenen Jahre nach würde ich sagen vielleicht sogar die beste Aktie aus Deutschland. Dann kam ja in den letzten Jahren der große Einbruch. Man darf nicht vergessen, daß Bijou mietet. Mietverträge haben häufig extrem lange Laufzeiten, 10 Jahre. D.h. ich muß bei Verlusten weitermachen bis die Mietfristen vobei sind. M.E. macht Bijou derzeit viel Verlust in Portugal und Spanien und sehr viel Gewinn in Deutschland. Langsam werden die schlechten Standorte wieder geschlossen, d.h. bei den Gewinnrückgängen sollte langsam mal ein Ende gefunden werden.
    Und es ist ja nicht so, daß es so schlechte Phasen nicht schonmal gegeben hätte. 1995 ja auch schon. M.E. ist Bijou ein Valuewert, dessen grundlegendes Geschäft durch einen Schweinezyklus geprägt ist.
    Alternative Sichtweise wäre natürlich, daß Bijou keine Wettbewerbvorteile hat und langfristig vor die Hunde geht. Dachte ich früher auch... aber m.E. kommt es auf die Details an: Management des Filialnetzes (Überexpansion = tödlich), Warenwirtschaftssystem, wie schnell sind meine Produkte in der Filiale, wie schnell ist Nachschub da, kann ich Trends setzen?, kann ich den Bedarf einschätzen?


    Die Käufe erfolgen also mit Sicht auf einen Turnaround in 1-2 Jahren. Wann gab es Bijou schonmal so billig? 2004 und da sah der Umsatz noch anders aus.


    ca. EUR 20 je Aktie halten sie ja in cash.


    Gruß
    S.

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