Equinox Gold Corp./ EQX (TSX, ASE)

Hat EQX bei dem aktuellen Wert von ca. 5 Euro nicht eine relativ starke Unterstützung?

Mein Argument wäre, dass es nach den "verheerenden" Zahlen eigentlich nicht mehr sehr viel schlimmer kommen könnte.

Die Energiepreise sollten in etwa ihr Maximum eigentlich erreicht haben. Natürlich könnten dafür die Arbeitskosten in Zukunft anziehen.

Wachstumspotential ist ja weiterhin vorhanden, womit die ganzen Probleme der Los Filos Mine in Zukunft nicht mehr so starke Auswirkungen haben sollte.

Die Kursreaktion sehe ich wiedermal als übertrieben an, weshalb dies Einstiegskurse sein könnten?

Was meinen die Experten hier im Forum?

Equinox produziert eben noch immer grenzkostennah und die AISC steigen weiter.
Steigende AISC sind in Zeiten hoher Inflation aber normal und betrifft die ganze Branche. Blöd ist nur, dass der Goldpreis in letzter Zeit nicht mitgestiegen ist und die Margen daher gesunken sind.

Speziell bei Equinox macht Los Filos kostentechnisch auch darüber hinausgehend Probleme. Die Minenblockierer wird man mit entsprechenden Geldmitteln besänftigt haben und das treibt die AISC hoch.

Größtes Risiko ist und bleibt bei der grenzkostennahen Produktion allerdings der Goldpreis. Sollte der Worst Case eintreten und der Goldpreis auf 15xx $ sinken, dann muss Equinox Minen stilllegen, um nicht draufzuzahlen. Das wäre sehr übel.
Unabhängig davon findet das größte Wachstum mit Greenstone erst 2024 statt. D.h. aus eigener Kraft wird Equinox die nächsten zwei Jahre eher keine großen Sprünge machen!

Zur Positivliste:
Alle Neu- und Ausbauprojekte von Equinox haben erheblich niedrigere AISC. Auch da wird es allgemeine Steigerungen geben, aber selbst danach werden die Kosten immer noch niedriger sein und die Unternehmens-AISC reduzieren. Man sieht es schon an der neuen Mine Santa Luz, die am kostengünstigsten produziert.
Die Erweiterungen von Castle Mountain, Aurizona, Los Filos und der Neubau von Greenstone sollten die unternehmensweiten AISC weiter senken bzw. im allgemeinen Inflationstrend zumindest für Stabilität sorgen.

Außerdem gab es die letzten Tage wieder hohe Insiderkäufe.

Danke "Wurschtler" für Deine Einschätzung!

Ich bin ja neu hier im Forum aber ich beobachte seit einigen Jahren die Entwicklung der Edelmetalle und natürlich auch die der Minenaktien.

Für mich und viele Andere stellt sich natürlich die Frage: Wann ist ein akzeptabler Einstiegskurs erreicht, der mehr Chancen bietet als Risiken und wann sollte man wieder aussteigen. Das mit dem "Aussteigen" kommt wohl dann häufiger vor, wenn der Kurs stetig in den Keller geht.

Im konkreten Fall bei EQX ist meine persönliche Einschätzung, dass das Risiko nach unten zumindest nicht allzu groß sein sollte, natürlich vorausgesetzt der Goldpreis fällt nicht ins Bodenlose. Alles ist im Grunde eine Spekulation auch die Entwicklung des Goldpreises. Darum wird der Preis auch erst dann deutlich anziehen, wenn die Großen (Spekulanten) "mitspielen". Alleine auf eine mögliche Geldentwertung bzw. starke Inflation zu wetten hat in der Vergangenheit nie so recht großen Erfolg beschert. Es sind ausschließlich große Käufe die die Preise nach oben treiben.

Ich spekuliere somit hauptsächlich darauf, dass bald solche Käufer in Erscheinung treten. Dann sollte man allerdings schon "Material" im Depot haben. Auf bereits steigende Kurse noch nachträglich aufzuspringen ist mir inzwischen zu riskant. Wie oft gab es bereits Fehlausbrüche? Einige!

Mein Motto (aber nicht von mir): Kaufen wenn die Kanonen donnern

Mich würde mal die Meinung zu diesen Zahlen interessieren und ob ein Investment jetzt aussichtsreich wäre.

Meine eigene kurz gefaßte Einschätzung:

Die Zahlen sind schlecht, keine Frage, aber der Aktienkurs wird früher oder später die ZUKUNFT widerspiegeln und die sieht für mich sehr vielversprechend aus:

1. Geopolitische Spannungen, die trotz einer gewissen Beruhigung über Jahre anhalten werden.

2. Gerade wegen dieser angespannten Situation und der daraus zusätzlichen Belastung für das Wirtschaftswachstum, wird man unmöglich drastische Zinserhöhungen durchführen können, womit die Inflation nicht "ordentlich" in Schach gehalten werden kann.

3. Die großen Minenwerte haben ja bereits deutlich angezogen und es sollte nur noch eine Frage von Wochen sein, bis die kleineren Minen nachfolgen werden, allerdings mit großer Volatilität.

Fazit:
Ich denke es gibt keinen besseren Zeitpunkt jetzt noch Minenwerte "einzusammeln", die noch am Boden liegen. Wenn man erst wartet bis bessere Ergebnisse vorliegen, dann hat der Zug (= Aktienkurs) ein großes Stück seiner Strecke bereits hinter sich.

@Vassago...danke für deine kurzen tollen Zahlenüberblick. EQX macht auch immer einen Eiertanz. Es kommt irgendwie nie eine Kontinuität rein. Das Wachstum und der Gewinn wird irgendwie immer in die Zukunft verlagert. Entweder stimmt da was nicht oder man muss nur Geduld mitbringen.

Eiertanz passt - aber mit Ross Beaty haben Sie einen der erfolgreichsten Investoren und Unternehmern im Rohstoffsektor als Chairman. Ich bleibe mit Geduld bei fähigen Führungsmannschaften dabei - das hat sich bisher bei allen meinen Investments ausgezahlt....

die kursentwicklung ist einfach nur ein trauerspiel. Ehrlich gesagt, man verspricht und verbiegt immer alles vom quartal zum quartal, aber so richtig kommt da nicht viel.

Die entscheidende Frage ist doch, ob EQX dauerhafte strukturelle Probleme hat, oder ob es sich hautsächlich um temporäre Ereignisse handelt.

Ich denke diese Probleme können vielen Minenbetreibern widerfahren, es sind also meiner Ansicht nach keine typischen EQX Probleme.

Das Einzige was ich als problematisch empfinde sind die meist viel zu optimistischen Annahmen, die natürlich dann leicht zu Entteuchungen führen können und zu extrem heftigen Kursreaktionen führen. Aber bitte, es sind Goldminenaktien, und da sollte es eigentlich keinen mehr so sehr überraschen, auch wenn es äußerst ärgerlich ist.

Trotz prominenter Führung gefällt mir das Unternehmen EQX seit seiner Gründung überhaupt nicht !

Daraus habe ich auch nie ein Hehl gemacht "zusammengekaufter Laden" lautete meine Ersteinschätzung im Post 24 von vor 5 Jahren und dabei blieb es.
Ich habe eben nochmal die ersten 10 Seiten des Equinox-Fadens durchgelesen und finde die Ersteinschätzung vollauf berechtigt !
EQX ist ein Geldverbrenner erster Güte und hat sich total übernommen.
Mit seiner angestrebten Wachstumsstory hat sie den Blick für Qualität verloren(mit jeder Mine Geld verdienen).

Während der "Wachstumsjahre" hat sie die Aktienanzahl ver-9-facht !!! Und der Kurs ?-Ein Trauerspiel.
Der Langfrist-Chart in US-$ spiegelt glücklicherweise das ganze Dilemma wider :

[Blockierte Grafik: https://charts.comdirect.de/charts/rebrush/design_big.chart?AVGTYPE=simple&AXIS_SCALE=lin&DATA_SCALE=abs&FROM=1186956000&HEIGHT=655&IND0=VOLUME&LCOLORS=5F696E&LNOTATIONS=268046916&SHOWHL=1&TIME_SPAN=range&TO=1652738400&TYPE=MOUNTAIN&WIDTH=645&WITH_EARNINGS=1]

fast auf Allzeit-Tief ! 2018 schon das 8-Jahreszyklustief von Ende 2015 unterschritten ! Und nun zum Ende des
Zyklusses könnte das wieder passieren,jedenfalls steuert sie gerade drauf zu und bei den AISC wird sie mit dem Verkauf jeder einzelnen Unze Verlust machen, denn der Verkaufspreis dürfte dann unter den wahren Kosten liegen !
(Beachte : 2018 Aktiensplit 1:5 um aus dem Pennystock-Dasein herauszukommen)
Fazit: Das gibt noch ein ganz böses Ende...

Ja, man erkennt sehr schön, dass wenn Firmen wie EQX extrem auf Wachstum gehen und weniger auf gesunde interne Strukturen und gelebte Werte achten, wie sie etwa bei Apple vorbildlich zu sehen sind, geht die Sache schief. Wachstum allein kann nie das einzige Ziel eines Unternehmens sein.

Es stand zugegebenermaßen eine schlaue Strategie dahinter : In Zeiten eines steigenden Goldpreises , produzierende Minen zusammen zu führen, um vom steigenden POG und von einer höheren Marktbewertung für
ein größeres,fusioniertes Unternehmen zu profitieren.

Dann gilt aber als oberstes Gebot : Das Potential der zu übernehmenden Minen genau zu kennen und die Kosten
im Griff zu behalten und Beides gelang nicht !

@Edel Man

daß Du das Beste daraus gemacht hast, ist unbestritten und das sie zwischendurch viel höher eingeschätzt wurde auch, dank eines Gold-ATH , welches die gravierenden inneren Probleme des Unternehmens verdeckt hat.

Aber nun, zu Goldpreisen unter 1850$, tritt es zu tage.
Wenn bei diesen Goldpreisen keine Gewinne gemacht werden, wann dann ?

Und die Kursentwicklung seit dem Tiefstkurs 2018 mit 3,3 $ bis heute mit 5,40 $ entspricht der des physischen
Metalls, das ist sehr wenig im Vergleich und entspricht nicht den geweckten Hoffnungen für eine tolle Wachstumsstory...von der sie bisher lebte...siehe Chart unten im Vergleich mit Gold/blau

Nun offenbaren sich die tatsächlichen Probleme : Kaum Gewinne bisher, nun Verluste, zu hohe Kosten, also
chronische Ineffizienz, fehlendes Kapital,Zwang zum Verkauf von Minen

und dies bemerken die Anleger zunehmend

[Blockierte Grafik: https://charts.comdirect.de/charts/rebrush/design_big.chart?AVGTYPE=simple&AXIS_SCALE=lin&DATA_SCALE=rel&FROM=1543878000&HEIGHT=655&IND0=VOLUME&LCOLORS=5F696E+147de6&LNOTATIONS=268046916+31117890&SHOWHL=1&TIME_SPAN=range&TO=1652824799&TYPE=MOUNTAIN&WIDTH=645&WITH_EARNINGS=1]

Zitat von Caldera

fehlendes Kapital,Zwang zum Verkauf von Minen

Liquidität hat Equinox genug. Man mistet lediglich bei den kleinsten Minen aus. Die kleinste Mine in Brasilien und die kleinere Mercedes-Mine in Mexiko wurden verkauft. Das Mexiko-Risiko wurde damit auch etwas reduziert. Das Wachstum wurde also bereits etwas zu Gunsten von Qualität reduziert.

Man investiert auf der anderen Seite eine Menge Geld, um Greenstone zu entwickelt, was eine große Mine mit äußerst niedrigen AISC und geringem Länderrisiko wird.
Los Filos bleibt eine Mine mit hohen Kosten, aber im Durchschnitt sollte es danach besser aussehen.

Der Weg zur Qualität ist also in Arbeit. Dauert halt noch bis Ende 2024, bis man das an den Zahlen merkt.
Bis dahin verhält sich Equinox wie die ganze Branche schwach, solange der Goldpreis nicht mitspielt.

@Wurschtler

Das mit der Liquidität würde ich mir als Aktienhalter nochmal genau anschauen , unter Einbeziehung von
Verschuldung und inflationären Baukosten für Greenstone...

1,3 Mrd.$/1,5 Mrd.Baukosten für 400 Tsd. OZ/Jahr ist die nächste tickende Zeitbombe...

Für EQX also ca. 0,8 Mrd. Baukosten(geplante), die leicht zu 1 Mrd. werden können, für 240 TOZ/Jahr , das sind ja
alleine 300-400 $ Baukosten je geförderte Unze Gold ,wenn man 10 Jahre bis zur Rückzahlung ansetzt und dann die Förderkosten obendrauf...

Und dann noch andere Baustellen und das Problem Los Filos (AISC-Entwicklung)... und
das Ganze bei einem mageren Goldpreis in den Jahren um das 7-8-JZ-Tief...2023-2025 um 1500 $.

Rate mal, wer dafür aufkommt, wenn die Rechnung nicht so richtig aufgehen will?