Manipulation von Teuerungsraten und offiziellen Statistiken

  • Milchpreise - ich denke da werden auch schon wieder Äpfel mit Birnen verglichen. Schon bemerkt dass sich im Zuge der Agrarreform der Schlüssel der Mittelverteilung geändert hat?
    Sprich jetzt fliesst das Geld nicht mehr wie früher aus den Steuertöpfen in die Fleisch-Milchproduktion (hängt ja unmittelbar zusammen!) - Folglich gibt es ja auch schon seit Jahren keine Überproduktion in Gestalt von Butterbergen, Fleischbergen und Milchseen mehr.


    Will sagen wir bewegen uns nun erstmals seit den 1960iger Jahren auf einen vom Markt geschaffenen Milchpreis zu.


    Der Beschiss am Kunden wenn man so sagen will besteht einzig und allein daraus dass wir keine Steuererleichterungen bekommen. Das an den Subventionen gesparte Geld wird jetzt halt anders verschleudert.


    Die Milchpreiskurve kann man aber so in die Tonne treten. Aussagen tut das Ding rein gar nichts.

  • Das dürften die eigentlichen Faktoren sein:


    Ritterwacht:
    ... im Zuge der Agrarreform der Schlüssel der Mittelverteilung geändert ...
    ... fliesst das Geld nicht mehr wie früher aus den Steuertöpfen in die Fleisch-Milchproduktion (hängt ja unmittelbar zusammen!) - Folglich gibt es ja auch schon seit Jahren keine Überproduktion in Gestalt von Butterbergen, Fleischbergen und Milchseen mehr.


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    Aus einem Blog (Kommenarbeitrag: pony_huetchen am 1. Oktober um 10:27 Uhr - http://politblog.net/internati…s-im-aermel.htm#more-1605)


    ... Die traurige Sache ist nur die: Ich wohne mitten in der “Deutschen Milchstraße” (ja - so etwas gibt es). Die EU zahlt schon jetzt - und will die Zuschüsse wohl noch erhöhen - für Maisanbau für Biodiesel hohe Zuschüsse. Nun überlegen sich die ersten Milchbauern, umzusatteln. Mais macht viel weniger Arbeit als Viehwirtschaft und bringt - bei stagnierendem Milchpreis oder auslaufender Milchquote - einfach mehr Geld.


    Wenn aber hier die Bauern umsatteln - hier ist wie gesagt DAS deutsche Milchgebiet - wird sich das auf die Milchmenge und die Preise auswirken.

  • Apropos Mais: ich bin die Tage mal wieder durchs Allgäu gefahren und es war sehr auffällig, wie viele riesige Maisfelder dort innerhalb kurzer Zeit entstanden sind. Bei der Milch bin ich der festen Überzeugung, daß es den Menschen sowohl gesundheitlich als auch wirtschaftlich erheblich besser ginge, wenn sie auf 50% ihres aktuellen Milch/Fleischkonsums verzichteten. Von daher sehe ich die Milchpreisentwicklung sogar sehr positiv, wenn ich heute höre, daß der Absatz im Einzelhandel um 1/4 zurückgegangen ist.

  • Deutsche Stromkunden müssen nach Branchenangaben heute sechsmal mehr an den Staat zahlen als vor rund zehn Jahren.


    Der Staatsanteil an der Stromrechnung sei seit der Liberalisierung des Strommarkts im Jahr 1998 von 2,3 Milliarden Euro auf etwa 13,4 Milliarden Euro in diesem Jahr gestiegen, teilte der Verband der Elektrizitätswirtschaft (VDEW) in Berlin mit.


    Der Staatsanteil am Strompreis sei von 25 Prozent auf 40 Prozent geklettert. Bei Industriekunden, die weniger Abgaben zahlen, sei die Höhe des Staatsanteils an der Rechnung teils von zwei auf 20 Prozent gestiegen.


    http://de.biz.yahoo.com/011020…jahren-versechsfacht.html

  • http://www.bueso.de/news/hedge…turzen-sich-auf-rohstoffe


    Ein Artikel auf http://www.bullionvault.com beschreibt eindrucksvoll, wie sich Hedgefonds mittlerweile in die Rohstoffspekulation stürzen.
    Sie erzeugen jede Menge neuer Derivatinstrumente und kochen damit Inflation im "70er Jahre Stil oder schlimmer" auf.
    "Wall Street und die City [of London] überschlagen sich dabei, in die Rohstoffmärkte zu kommen...


    [...]


    "Eine Armee von Experten für strukturierte Kredite studiert derartige Produkte wie Collateralized Commodity Obligations, CCOs, die an die Performance eines Portfolios gebunden sind, das auf Rohstoffen wie Edelmetallen oder auch Energiepreisen aufbaut, berichtet Reuters.


    Bei einem CCO wird eine Absicherung auf ein zugrundeliegendes Rohstoffportfolio an eine andere Partei verkauft: das nennt sich dann Trigger Swap Agreement. Um die dabei involvierten Schulden des Swaps zu finanzieren, verkauft der Emittent Papiere in der Größenordnung der verkauften Absicherung, so Fitch Ratings. Gewinne aus den Papieren dienen dann als Sicherheit für den Emittenten des Swaps, bis er ausläuft. Wenn das dann soweit ist, liquidiert der Emittent die verbleibenden Anlagen und gibt die Gewinne an die Besitzer der Papiere."

  • Bei einem CCO wird eine Absicherung auf ein zugrundeliegendes Rohstoffportfolio an eine andere Partei verkauft: das nennt sich dann Trigger Swap Agreement. Um die dabei involvierten Schulden des Swaps zu finanzieren, verkauft der Emittent Papiere in der Größenordnung der verkauften Absicherung, so Fitch Ratings. Gewinne aus den Papieren dienen dann als Sicherheit für den Emittenten des Swaps, bis er ausläuft. Wenn das dann soweit ist, liquidiert der Emittent die verbleibenden Anlagen und gibt die Gewinne an die Besitzer der Papiere.



    Nee mein Lieber...die 70er waren geiler....der Emittent hat alles für sich behalten :D


    Sanfte Grüße
    Der Misanthrop

    • Offizieller Beitrag

    Hallo


    Hier wird seit längerem--auch in einem ähnlich lautenden anderen späteren Thread-- eine Formel für die "wahre Inflation" gesucht.


    Habe vorhin diesen Link --von highfly-- in anderem Unterforum gefunden, mit mE sehr brauchbarem Ansatz :



    " Wächst die Geldmenge stärker als das Angebot von Waren und Dienstleistungen, steigt der Preisindex, d.h. der Wert des Geldes nimmt ab. In unserer Faustformel "Inflation = Geldmenge minus Wachstum" wird die Umlaufgeschwindigkeit (die die Geldmenge faktisch noch weiter erhöht) nicht berücksichtigt, sodass es sich um eine konservative Näherung handelt."



    http://www.goldsilber.org/wahre-inflation.html



    Wie so oft erörtert, lag und liegt die Inflation, oder auch Teuerungsrate, massiv über der offiziell propagierten.
    Für uns alle ist dies nicht neu, aber mit dieser Faustformel hinreichend zutreffend ermittelbar.



    Grüsse
    Edel Man


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.

    "Die Demokratie ist das Paradies der Schreier und Schwätzer, Phraseure, Schmeichler und Schmarotzer, die jedem sachlichen Talent weit mehr den Weg verlegen, als dies in einer anderen Verfassungsform vorkommt." E.von Hartmann

    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

  • Zitat

    Original von Schlange
    Apropos Mais: ich bin die Tage mal wieder durchs Allgäu gefahren und es war sehr auffällig, wie viele riesige Maisfelder dort innerhalb kurzer Zeit entstanden sind. Bei der Milch bin ich der festen Überzeugung, daß es den Menschen sowohl gesundheitlich als auch wirtschaftlich erheblich besser ginge, wenn sie auf 50% ihres aktuellen Milch/Fleischkonsums verzichteten. Von daher sehe ich die Milchpreisentwicklung sogar sehr positiv, wenn ich heute höre, daß der Absatz im Einzelhandel um 1/4 zurückgegangen ist.


    Wieder mal ein Beweis dafuer, dass der Kapitalismus die beste aller Welten produziert:


    Hohe Profite der Handelsoligopole und Spekulanten dienen der Volksgesundheit.


    Und wenn die beim steuerfinanzierten Bio-Diesel auch noch abgreifen, werden wir noch ganz gesund.

  • Hallo,


    sehe auf dem Chart CRB/€ herbe inflationäre Entwicklung auf uns zukommen, was sich auch mit einfachem Fälschen der Statistiken nicht mehr beheben lassen wird !!!


    Die Stärke des Euro konnte seit Sommer 06 die Dynamik des Rohstoffsektor´s ordentlich abmildern, nur 10% Anstieg in 3 Jahren, das ist eigentlich ganz schön wenig....
    Anders der CRB in $ gerechnet, hier werden 25% Anstieg im Zeitraum erreicht, schon besser!


    Auf dem CRB-€ Chart ist für mich der double-bottom aber auch sowas von „in“, daß ein Anstieg von 20%-30% nicht weiter verwundern sollte...


    Dies erscheint mir auch unter der Annahme plausibel, daß der Dollar nicht viel gegen den Euro korrigieren wird, da der Abverkauf aus guten tsunamischen Gründen nicht mehr zu stoppen ist und im nächsten halben Jahr bis .72 locker runterfallen kann.
    Und Saisonal sieht´s eh düster aus für den $$$.


    Aber nur die Chinesen/Russen/Öl-Förderer wissen es eventuell genauer.....
    Selbst bei stärker werdendem Euro sollte es also zu deutlich höheren Rohstoffpreisen kommen und diese werden sich, wie üblich mit etwas zeitlicher Verzögerungauswirken.


    Außer bei elektronischem Geld und Derivaten braucht man sonst nämlich noch Rohstoffe für die Produktion!!!! gggs


    Anhang I: CRB Index in $$
    Anhang II: CRB Index in €€
    Anhang III: Öl Index in €€

  • Zitat:


    Wenn es dennoch klappt, dann wuerden 2/3 des Weltmarktes fuer Eisenerz von nur zwei Konzernen kontrolliert...dass das Spielräume fuer eine bessere Presigestaltung bietet, ist ja allen klar....


    http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/397115.htm


    Hier würde BHP auf einen Schlag mehr als ein Drittel des Weltmarktes kontrollieren und damit zur bisherigen Nummer eins aufschließen, der brasilianischen CVRD.


    Nach Ansichten von Analysten sind das die entscheidenden Gründe für das rund 160 Mrd. $ schwere Übernahmeangebot von BHP für Rio Tinto. "Der besondere Reiz für BHP liegt im Zusammenschluss bei Eisenerz"


    http://www.ftd.de/unternehmen/…%2520Eisenerz/277724.html

  • Preis für eine 1,5 Liter Flasche Apfelschorle beim Discounter:


    - bis 7.11.2007 = 59 Cent (zzgl. Pfand)
    - ab 8.11.2007 = 69 Cent (zzgl. Pfand)


    10 Cent/59 Cent = + 16,95 %


    Auf wundersame Weise konnte keiner der Discounter (Aldi, Lidl, Penny, Norma, Plus) sich aus diesem Preissprung heraushalten.


    Begründung steht noch aus. Wahrscheinlich die Chinesen, die uns jetzt auch das Apfelschorle wegtrinken.

  • Ne, diesmal liegt es an der schlechten Ernte der "Mischobst-Äpfel" (von Streuobstwiesen etc.). Diese ist in manchen Regionen über 30% eingebrochen. Die Ernte der "Tafel-Äpfel" ist relativ konstant geblieben.


    Bin mal gespannt, ob mein "flüssiges Goldtröpfche" auch noch teurer wird.

  • Experten: Bis 235 000 Menschen von Wohnungsverlust bedroht
    Potsdam (dpa/bb) - In Deutschland sind nach Schätzungen der Bundesarbeitgemeinschaft Wohnungslosenhilfe bis zu 235 000 Menschen unmittelbar vom Verlust ihrer Wohnung bedroht. Zum Schutz müssten die Kommunen mehr vorbeugende Maßnahmen ergreifen, forderte der Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft, Thomas Specht, am Mittwoch in Potsdam vor Beginn der Jahrestagung. Es habe sich in der Vergangenheit gezeigt, dass durch präventive Maßnahmen in bis zu 80 Prozent der Fälle ein Verlust der Wohnung vermieden worden sei. Zudem würden Kommunen durch eine verbesserte Organisation viel Geld sparen. «Es ist sieben Mal billiger, verbeugend zu helfen», sagte Specht. http://www.newsticker.welt.de


    In Deutschland gibt es derzeit, nach Schätzungen von Wohlfahrtsverbänden, ca. 850.000 Obdachlose. Tendenz steigend.

  • Zitat

    Original von LuckyFriday
    Hoppla! Quelle? Schätzung zuverlässig?


    Lucky


    Hallo Glücklicher,
    wäre die Anzahl der Obdachlosen nur halb so groß wie von den Verbänden geschätzt, hättest Du dann ein besseres Gefühl dabei ?


    A.R.


    “Es gab einmal ein Zeitalter - es war das griechische - da war der Mensch das Maß aller Dinge. Heute sind die Dinge das Maß aller Menschen.”


    Werner Finck

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